Hallo,
da es eine Wildtaube ist, sollte sie, wenn sie wieder vollständig genesen und vor allem selbständig ist, in die Freiheit entlassen werden. Schön ist es natürlich, wenn sie bei euch noch für die erste Zeit eine "Unterstützung" in Form von Futter und Wasser finden kann. Ob sie es dann auch annimmt, steht auf einem anderen Blatt.
Einen Taubenschlag wird die Taube leider nicht dauerhaft annehmen, da Türkentauben, anders als die Haustauben, "Baumbewohner" sind und ihren Schlaf- und Brutplatz auch dementsprechend wählen. Du könntest es aber trotzdem versuchen, auf dem Balkon einen kleinen Stall einzurichten. Den alten Hasenstall kannst Du gut dafür umbauen. Wenn sie sich eingesperrt von dort schon die Umgebung anschauen kann bevor sie freigelassen wird, stehen die Chancen gut, dass sie in der ersten Zeit dort auch ihren Rückzugsort sieht. Ich kenne jemand, der so ähnlich seine aufgepäppelten Wildtauben auswildert. Manche kommen lange Zeit wieder, andere nur kurz. Das ist bei Wildtauben nie so abzusehen. Früher oder später suchen sich jedoch alle ihr eigenes "Reich".
Wenn ihr noch andere Türkentauben im Dorf habt, ist das von Vorteil. Sollte es noch mehr Jungtauben geben, könnte sie sich im losen Verbund diesen anschließen.
Vor dem Bussard braucht ihr euch weniger Sorgen zu machen. Wirklich gefährlich werden Sperber, Habicht und Falke. Wir haben hier bei uns auch ein Falkenpaar, die neben den Türken- und Ringeltauben balzen. Bislang konnte ich noch nicht beobachten, dass sie den Türkentauben nachstellen. (Was aber nichts heißen will.)
Bevor die Taube ausgewildert werden kann, muss sie verlässlich selbständig futtern, fit genug sein, um wendig zu fliegen und auch keine "Restschäden" mehr der "Lähmung" / Fehlstellung haben. Aber das versteht sich von selbst.
LG