Vogelklappe schrieb:
Viele Erhebungen, auf die man sich beruft, sind einfach schon überholt, insofern ist nicht weiter erstaunlich, dass vielleicht die Kolkrabenentwicklung in MV den „Experten“ mangels Lektüre schlicht entgangen ist
könnte es vielleicht sein, das im zuge der abwicklung der DDR-ämter und behörden, nicht nur alle mitarbeiter abgewickelt wurden, sondern auch die von ihnen erstellten daten? dann wäre es auch kein wunder, wenn keiner was von kolkrabenbeständen und ähnlich positiven dingen aus ddr-zeiten weiß, oder wissen will. wer gibt schon seine eigenen sünden zu?
können sich solche leute denn überhaupt experten nennen, bzw. haben sie den lohn den sie für ihre arbeit bekommen, überhaupt verdiehnt, wenn sie offensichtliche tatsachen einfach ignorieren und wider den ständig eintreffenden augenzeugenberichten von "nicht"fachleuten einfach abstreiten? sich aber nicht die mühe machen, selber vor ort nachzuschaun was los ist? statt dessen kucken sie nur in ihre veraltete literatur und nehmen das was da geschrieben steht als tatsache und urteilen danach.
und sollten die zweifel an ihrem tun zu groß werden, wird eine studie in auftrag gegeben, die die richtigkeit der veralteten lehrbücher "beweist".
Vogelklappe schrieb:
hättest ja ein Projektthema einer Schule daraus machen können, st68, aus dem Alltag eins Schäfers oder so ähnlich, ein bisschen Phantasie ist immer gefragt.
das hattest du mir schon mal vorgeschlagen, aber einen brauchbaren weg, wie so was in die wege geleitet werden KÖNNTE kenne ich nicht.
meine persönliche anfrage im umweltamt, über die bestandsentwicklung der kolkraben in ostvorpommern blieb genauso wirkungslos, wie die anfrage beim öjv über deren offensichtlichen falschaussagen über kolkraben auf deren internetseite...
(ob ich mal auf den zug der zeit aufspringe und einen abmahnanwalt auf kolkraben-lügen im internet ansetze? da sich ja auch sehr große organisationen und vereine an diesen lügengeschichten beteiligen, müßte da doch was zu holen sein...)
Vogelklappe schrieb:
Aus dem gleichen Grund ist natürlich auch die „Sondermülldeponie“ DDR so nicht richtig, denn direkt daneben, wo der Sozialismus gar nicht eingriff, brütete oft der Steinadler.
warum nur ist das gebiet der ehemaligen DDR so ein schlaraffenland für "bedrohte" tierarten gewesen UND geblieben? warum werden solche positiven tatsachen selbst von umweltverbänden (im westen) totgeschwiegen, ignoriert bzw. heruntergespielt, oder durch plumpe falschaussagen den menschen vorenthalten? ich mag jetz nicht mehr suchen, aber stand hier nicht irgendwo das der kolkrabe in ganz meck-pomm und brandenburg ausgerottet war, und NUR durch aufopferungsvolle arbeit von umweltaktivisten in schleswig-holstein wieder in diese gebiete einwandern konnte? was für ein unsinn...
Vogelklappe schrieb:
Ja, sorry, es ist der Thread zu Kolkraben, die ja in Hessen bekanntlich ausgerottet waren, bevor sich einige wenige nach Vollschutz wieder ansiedeln konnten.
da kann ich nicht dagegen sprechen und auch nicht dafür. aber offensichtlich ist ein kolkrabe nicht dazu fähig, irgendwo von allein einen isolierten bestand aufzubaun. er bleib da wo er geboren wurde. allenfalls weitet er das gebiet in dem er lebt allmählich aus.
also müßten ja, wenn in hessen wieder erste kolkraben auftauchen, in der umgebung von hessen VORHER schon kolkraben gelebt haben. haben sie das? oder waren sie immer da, wenn auch selten? oder wurden sie künstlich wieder angesiedelt? im saarland hat sich kein kolkrabe von allein angesiedelt, da mußte er aufwändig auf künstlichem wege wieder hingebracht werden.
jedenfalls würde ich es für unwarscheinlich halten, das einzelne kolkraben, von der schwäbischen alb bis nach hessen fliegen, um da zu brüten, aber rund um hessen nicht ein kolkrabe zu finden ist. auch ein vollschutz ändert da nichts dran.
Vogelklappe schrieb:
...dass Eigenregulation vor allem dort funktioniert, wo der Mensch seine Finger weglässt...
sehr guter satz, dem wohl keiner widersprechen kann.
dummerweise leben überall menschen. und durch ihre pure anwesenheit, haben sie überall ihre finger drin. vor allem in ballungszentren wie berlin, was damit ein vollkommen künstlicher lebensraum ist.
wo bleiben die tausenden tonnen müll und abfall die berlin produziert? kann es sein, das er auf umliegenden deponien landet (gelandet ist) und dort für ökologische ungleichgewichte sorgt und damit die kleinen ökologischen refugien "vor deiner haustür" wieder nur auf kosten anderer entstanden sind? und wenn ich dann noch die fläche zurechne, die die bevölkerung von berlin zu ihrem nahrungserwerb benötigt, für ihre rohstoffgewinnung, straßen, flughäfen...
sicher kann sich jeder in seinem garten ne wunderbare heile (schein)welt baun/einbilden, wenn er die resourcen für seinen lebensstandart von außerhalb bezieht und das dann aus seiner heilen welt ausklammert bzw. ignoriert...
Vogelklappe schrieb:
Da Langstreckenfahrten mit dem Auto in Deutschland mangels Kalkulierbarkeit schlicht unerträglich, statistisch viel gefährlicher und wegen zahlreicher „close misses“ nahe am Vollcrash auch „gefühlt“ riskanter sind, fliege ich eben, da braucht nur der Pilot die Nerven behalten.
soso... reiner eigennutz aus bequemlichkeit und persönlichem sicherheitsempfinden heraus.
Vogelklappe schrieb:
Wie sich ein Ministerialer äußert, kann man ihm wohl schlecht vorschreiben, st68, zumal er bezüglich fehlender Konkretisierung zahlreiche Vorbilder unter politischen Sprechern findet. Je weniger präzise, desto mehr kann doch auch das gemeint sein, was man gerade braucht.
da hast du traurigerweise recht. allerdings erwartet mein gesunder menschenverstand immer NOCH, das ein mensch, der ein gesetz verordnet und vorher "erarbeitet" hat (und dafür von mir bezahlt wird), mir danach sagen kann, wie genau es angewendet und ausgelegt werden muß. und das ist in den letzten jahren nirgendwo mehr der fall.
statt dessen läufts doch immer so, das die gewählten volksvertreter (juristische und oft auch fachliche leihen) nach eigenem ermessen und gut dünken in bestehenden gesetzetexten änderungen vornehmen und neue gesetze erlassen (als wenns nich schon genug davon geben würde, wenn sie denn mal angewendet werden würden), sich dabei aber immer sehr schwammiger formulierungen bediehnen und dann den beamten und gerichten die auslegung dieser gesetze überlassen. dann wird ein präzedenzfall geurteilt, der dann für alle späteren streifälle für dieses jeweilige gesetz die richtlinie bildet.
das dieser präzedentfall aber öfters völlig gegen die absicht der gesetzgeber steht ist normal. und dazu gibts dann die gesetzesänderungen und zusatzparagraphen...
trotzdem gibts in deutschland keinerlei möglichkeiten um ein überholtes, unwirksames, oder schädliches gesetz ersatzlos abzuschaffen. allerdings solls ein amt in berlin geben, das solche gesetze wenigstens registriert und auflistet.
(irgendwo gabs ne stadt, die sich damit rühmt unsinnige gesetze abzuschaffen (also auf kommunalebene). da wurde z.B. ein gesetz gestrichen, das nicht-adligen personen verbot, sich in der öffentlichkeit mit pfeil und bogen zu bewegen. was für ein fortschritt...)