Ahh, auch ein Meerwasseraquarianer.
Ich würde aber immre noch gern wissen warum ein Fisch in der Lage ist Berührungen wahrzunehmen, aber gleichzeitig nicht in der Lage sein soll Schmerzreize zu registrieren.
Berührungen und Schmerzen sind ja zwei paar Schuhe. Es gibt ja auch durchaus Menschen, die in Folge von Verletzungen des Gehirns zwar durchaus Berührungen spüren, aber keine Schmerzen mehr empfinden.
Die Haut des Nacktmulls ist berührungssensibel, aber nicht in der Lage, Schmerzreize weiterzugeben.
(Wir beschränken uns allerdings bei der Diskussion auf Nozizeptorenschmerz, also physiologisch bedingten Schmerz - gibt ja auch andere, z.B. Phantomschmerz.)
D.h. wenn ein Hai keine Nozizeptoren hat, kann auch kein Schmerzreiz bewusst gespürt werden - allerdings hat er ja nun andere Rezeptoren, die ihm Auskunft darüber geben, ob und wie stark seine Haut gereizt wird.
Wenn allerdings bei Fischen generell kein Bewusstsein vorhanden ist, dann ist es sowieso egal, welche Art von Rezeptoren sie besitzen. Der Reiz wird im Gehirn verarbeitet, ohne, dass sie ihn bewusst spüren können.
Ich kann gut verstehen, wieso viele Fischfreunde und auch Tierschützer geradezu beleidigt oder empört reagieren, wenn darüber spekuliert wird, dass Fische womöglich überhaupt nichts bewusst empfinden können.
Wir denken eben sehr anthropozentrisch und für uns bedeutet das Fehlen eines Bewusstseins ein nicht lebenswertes, ja geradezu unsinniges Leben.
Für die meisten Menschen ist eben eine vorhandene empfindsame Persönlichkeit unbedingt notwenig, um ein anderes Lebewesen überhaupt als schützenswertes Individuum mit Recht auf Leben zu betrachten.
Dabei wäre es vielleicht ganz angebracht, eben mal ganz ohne die menschlichen "Ansprüche" auf andere Lebewesen zuzugehen und sie als das betrachten, was sie eben sind - und die heute lebenden Fische haben einen genausolangen Evolutionsweg hinter sich wie wir, sie sind perfekt an ihre Umwelt angepasst und haben genau die Eigenschaften (weiter)entwickelt, die sie brauchen - und nicht mehr.