Genau, chimera. Da muss ich dir ausnahmsweise mal Recht geben.
Anthropozentrismus:
"Der klassische Anthropozentrismus verneint eine eigenständige moralische Bedeutung nicht-menschlicher Lebewesen. Nur Menschen und alle Menschen sind moralisch bedeutsam. Tiere, andere Lebewesen oder auch die unbelebte Natur haben weder Rechte noch einen Eigenwert. Sie sind in diesem Sinn Sachen."
Kraken z. B. sind weder Knochen- noch Knorpelfische , d. h. keine Nozirezeptoren, aber sie sind die Lieblinge der modernen Ethologie.
Superschlaue Kerlchen, ob da keine Gefühle im Spiel sind? Wahrscheinlich ist das Problem woanders gelagert. Wir legen zu sehr menschliche Maßstäbe an, wenn Tierarten erforscht werden. Das "Vermenschlichen" findet auf eine ganz andere Art statt, als der Begriff landläufig gebraucht wird.
Es ist letztlich egal, wie schlau sie sind, oder ob sie "sprechen" können (siehe immer das Kanzi-Beispiel). Wesentlich ist, dass sie ein Recht auf Leben haben, wie wir Menschen auch. Und würden wir uns wirklich auf sie einlassen, würden wir aus dem Staunen nicht herauskommen. Vieles könnten wir aber (heute noch) nicht verstehen.
Es würde dem Menschen helfen, sich --> biozentrischer zu orientieren.
Biozentrismus
"Es geht um den Schutz des Lebens um seiner selbst willen, d.h. insofern als etwas lebt, ist es schützenswert."
Die Frage in dem Link lautet: "Dürfen wir als Menschen alle anderen Lebewesen nur unter dem Gesichtspunkt ansehen, welchen Nutzen sie uns bringen?"
Biozentrisch:
Ich bin Leben, das leben will inmitten von Leben, das leben will
Albert Schweitzer
Noch ein paar Zitate, die es schön erfassen:
Ernste Worte
O gräßlicher Irrtum der Menschen
zu wähnen, daß die Tierwelt bloss um seinetwegen da sei
und folglich rücksichtslos verbraucht werden dürfe.
Wahrlich! Ein entsetzlicher Irrtum
den zu bekämpfen ich als meine höchste Pflicht erachte.
jedes Wesen ist vor allem nur da
um sich seines Lebens zu freuen.
Christian Wagner (5. August 1835 - 15. Februar 191
***
Die vermeintliche Rechtlosigkeit der Tiere, der Wahn,
dass unser Handeln gegen sie ohne moralische Bedeutung sei,
ist eine geradezu empörende Barbarei des Abendlandes.
Die Tiere sind kein Fabrikat zu unserem Gebrauch.
Nicht Erbarmen, sondern Gerechtigkeit ist man den Tieren schuldig.
Arthur Schopenhauer
***
Der Mensch hat nicht das Recht über Tiere zu urteilen,
sie stammen aus einer anderen Welt,
die älter und vollständiger ist als unsere jetzt,
ihre Erscheinung ist besser und vollständiger,
sie haben Eigenschaften,
die wir verloren oder nie erreicht haben....
sie sind keine Untertanen.
sie gehören einer anderen Nation an
und sind nur durch Zufall mit uns zugleich
ins Netz der Zeit gefallen, die wie Glanz
und Plage zugleich für die Erde sind.
Henry Beston