Moin Gamer!
Wie sieht es inzwischen aus?
Ein Papagei muß nicht unbedingt zahm sein, damit man ihn rauslassen kann. Oft würde das eine ziemlich lange Zeit ohne Freiflug bedeuten, zudem habe ich sehr häufig beobachtet, das Papageien im Freiflug schneller ihre Scheu vor dem Menschen ablegen als im Käfig.
Das Problem, das sie dann aber eventuell nicht wieder reingehen, ist allerdings verbreitet.
Für die ersten Freiflüge empfehle ich deshalb immer gerne ein Wochenende mit viel Zeit, damit sie tatsächlich auch mal eine Nacht draußen verbringen können.
In aller Regel treibt sie dann der Hunger wieder rein.
Oft sind die Käfigstandorte aber ungünstig - meist für nicht so zahme Papageien zu niedrig stehend - und die Türen zu klein.
Ich habe immer wieder beobachtet, das Vögel gerne und häufig in ihren Käfig zurückkehren, wenn die Tür so groß ist, das sie in den Käfig hineinfliegen können.
Allerdings sollte der Vogel auch nur maximal 24 Stunden ohne Nahrung sein.
Man kann versuchen, den Vogel in den Käfig zurückzulocken:
Dazu mußt Du erstmal beobachten, ob Henry auf seinem Käfig landet und sitzt oder nicht.
Wenn nicht, besteht der erste Schrittt darin, ihn auf den Käfig zu locken indem Du ganz wenig Futter oder ein kleines Stück Leckerbissen (nicht soviel, das der Vogel satt wird!) auf den Käfig legst.
Wenn er das macht, kann man in einem nächsten Schritt wieder einen kleinen Leckerbissen außen oder innen neben der Tür befestigen - dies dient alleine dazu, ihm zu zeigen, wo die Tür ist
(steht man direkt vor einem Gitterkäfig , merkt man, wie schwer eigentlich eine offene Tür wegen des Gitters der Rückwand zu erkennen ist).
In einem dritten Schritt wird dann der Leckerbissen innen befestigt, und zwar so, das der Vogel von der Tür aus nicht ran kann, sondern reinklettern muß.
Natürlich kannst Du auch gleich alle Drei Schritt6e auf einmal und nicht nacheinander durchführen.
Wenn auch das versagt und Du den Vogel auch nicht weiter unbeaufsichtigt lassen kannst (was in einem normnalen, für Vögel nicht gesicherten Raum nicht zu empfehlen ist) kommst Du um das Einfangen nicht herum.
Eine der meines Erachtens schonendsten Methode ist es, das Oberteil eines kleinen Käfigs ohne Sitzstangen etc. zu nehmen und Henry "überzustülpen". 90% aller Vögel klettern dann erstmal am Gitter hoch. Den Käfig dann schnell auf ein kleines Brett stellen und zum eigentlichen Käfig tragen.
Vor der Tür des Käfigs den kleinen Käfig langsam und vorsichtig kippen, bis die Unterseite vor der Tür ist. Meistens klettern die Vögel dann von selbst in den Käfig hinein.
Bereitet das Überstülpen Probleme, so ist es gut, eine zweite Person zum Helfen zu haben. Dann kann man es abends machen und das Licht ausschalten. Sowie aber der Vogel doch auffliegt,, muß der Helfer sofort wieder Licht machens.
Ob diese Methode gelingt hängt auch sehr davon ab, wie panisch Dein Vogel eventuell reagiert. Wenn Du meisnt, er wäre im kleinen Käfig wild hin- und herflattern, dann besteht auch hierbei Verletzungsgefahr und eine der anderen Methoden erscheinen mir ratsamer:
Die zweite Methode, etwas weniger schonend, da man den Vogel anfassen muß, ist das Einfangen mit einem dickeren Handtuch (als Scxhutz vor bissen), das man über den Vogel "wirft", das Handtuch um ihn legt und ihn greift und zum Käfig bringt.
Auch hgier kann zum Überwerfen die "Licht aus"-Methode angeandt werden, wenn Du einen Helfer hast.
Schließlich das Einfangen mit einem Kescher. Vorteil hierbei ist, das man nicht unbedingt den Vogel direkt anfassen muß: durch eine schnelle Drehung am Griff kann man den Kescher oben verschließen, ihn dann zum Käfig tragen und vor die Tür halten, so dass der Vogel von selbst hineinklettern kann.
Ich selbst habe mit dieser Methode, wenn es aus irgendeinen Grund schnell gehen muß, noch keine Probleme gehabt.
"Nachtragende" Papageien sind mir von einigen anderen haltern bekannt, ich habe bei meinen Geiern - weder bei den kleinen noch bei den großen, weder bei den zahmen noch bei den scheueren - keine langandauernde Verhaltensänderung mir gegenüber durch das Einfangen bemerkt.
Viel Erfolg und vielleicht hat Henry das Problem ja auch schon selbst gelöst!