Tiffani
Vögel ohne Lobby
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Und andere Keime zu reduzieren...Wenn man sich die Bilder die zerfetzte Darmschleimhaut anschaut und die vorgenannten Erkenntnisse zusammenzieht, muß man wohl klar sagen, daß es nicht richtig ist, daß Kokzidien in jedem Vogel vorkommen und sie nur bei unfitten Vögeln zum Problem werden.
Sie öffnen ganz eindeutig die Pforte für den Eintritt (Einnistung) ansonsten eher unbedeutender Krankheitserreger! Z.B. Klebsiella, welche an einer intakten Schleimhaut abprallen würden.
...Das Geheimnis liegt also einfach darin, die heranreifenden Oozysten im ausgeschiedenen Kot wegzunehmen, bevor sie infektiös werden.
...Die Medikamente die in der verlinkten Präsentation aufgeführt wurden, waren mir bisher eher unbekannt.
Zum Teil sind es Wirkstoffe die immer in Verbindung mit Futter verabreicht werden oder nur für bestimmte Tiergruppen Robenidin (Kaninchen) Diclazuril (Schaf, Kaninchen, Rind, Geflügel) angewendet werden und wo es keine Dosierungen für Ziervögel gibt... Auch die Wirkungsweise ist etwas anders.
Wo ist denn der Unterschied zwischen chemischen und ionophorischen Medikamenten, das ist mir nicht ganz klar geworden, für mich hat beides irgendwie nach "chemischer Keule" geklungen.
Nicht ganz....
Ionophore sind Stoffe die eine Polyethergruppe enthalten, und aus mehreren Stämmen der Streptomyces und Actinomadura fermentiert werden.
Mit folgenden 6 Wirkstoffen:
Lasalocid-Natrium, Monensis-Natrium, Maduramicin-Amonium, Narasin, Salynomicin-Natrium, Semduramicin-Natrium bitte auf der Zunge zergehen lassen.
Synthetische Erzeugnisse die nicht zur Gruppe Ionophore gehören:
Decoquinat (c.G. Quinolon), Robenidin-Hydrochlorid (c.G. Guanidin), Halofuginon (c.G. Quinazolinon) Davon träume ich bestimmt noch Diclazuril (c.G. Acetonitil) sowie Nicarbacin.
Nachzulesen in: Berichte zur Lebensmittelsicherheit 2009, Herausgeber: Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit....
Wegen der Rückstände und so...
Bei den Ionophoren muss man höllisch aufpassen, da die Verträglichkeit tierartlich grossen Schwankungen unterliegt.
Im Klartext, Dosierungen die für Schwein und Rind angebracht sind, können beim Pferd letal wirken!
Das liegt an der Wirkungsweise...
Zitat clini:
Ionophore bilden mit Kationen wie Natrium, Kalium oder Kalzium fettlösliche Komplexe, die Zellmembranen im Austausch gegen H+ durchdringen können. Damit brechen die normalen Ionengradienten zusammen. Über eine Steigerung des intrazellulären Kationengehaltes tritt vermehrt Wasser in die Zellen hinein und die hiermit verbundene Druckerhöhung führt zur Zerstörung von zellulären Strukturen. Über eine Stimulation der ATP-abhängigen Na+/K+-Pumpen kommt es gleichzeitig zur Energieverarmung. Betroffen sind vorallem die mitochondrialen Membranen in Herzmuskel, Zwerchfell, Skelettmuskulatur und Nieren.
Das sieht man auch in der Präsentation Seite 36/37
Wegen dem Oregano... das müßte man mal überprüfen, da ich immer wieder Berichte finde aus denen hervorgeht, das ätherische Öle eine antibiotikaähnliche Wirkweise haben, welche auch nachgewiesen wurde. Somit könnte das auch bei Protozoen zum Tragen kommen. Die Frage ist nur das ätherische Öl in Reinform...
Vielleicht wäre stattdessen mal eine Grünfütterung mit frischem Oregano angesagt?
Guten Morgen