Freiflug bei Grauen ist riskant!
Hallöchen,
die beste Lösung, um die Grauen mit nach draußen zu nehmen ist eine
Voliere, in die man sie umsetzt.
Alles andere ist schwierig!
Einen Vogel deswegen zu stutzen halte ich für nicht für gut und auch ein nicht ganz gestutzer Grauer kann Höchstleistungen vollbringen und sich in einer Paniksituation auf und davon machen.
Die Anleingeschirre lassen sich Graue schlecht anlegen und sie bekommen oft Panik! Bei Aras und Kakadus sieht das etwas anders aus, die haben damit oft weniger Probleme. Wir haben ein Aramädchen, die hebt schon die Flügel, wenn sie das Geschirr sieht, denn sie weiß dann, dass sie mit durch den Garten getragen wird und quietscht vor Freude, wenn wir Blumen gießen.
Trotzdem darf ein Vogel, der angeleint ist, nie ohne Aufsicht gelassen werden, sondern er sollte immer auf einer Person sitzen oder direkt dahinter auf einer Stuhllehne oder so und die Leine sollte man auch keinen Augenblick loslassen. Geschirre gehören, wenn überhaupt, nur in verantwortungsbewußte Hände!
Aber das darf alles nicht in Stress ausarten, läßt sich ein Papagei nach 2 oder 3 Versuchen so ein Geschirr nicht freiwillig anlegen, sollte man die Finger davon lassen und das Tier nicht zwingen.
Sicher gibt es positive Aspekte, einen Papagei auf Freiflug zu trainieren, aber das ist eine langwierige Angelegenheit und birgt viele Risiken in sich!
Grauen sind m.E. nicht gut auf Freiflug zu trainieren, denn sie sind im Gegensatz zu Aras oder Kakadus nicht ortsgebunden, sondern wie Nomaden.
Dann kommen noch andere Risiken hinzu:
1. Was ist, wenn meiner zahmer Vogel zu fremden Personen geht und die ihn mitnehmen?
2. Raubvögel wie Bussard oder Milan haben kein Problem damit einen Grauen zu töten und teilweise kommen sie bis in die Orte hinein. Hab selbst schon erlebt wie 2 Turmfalken mehrfach Angriffe auf einen Wellensittichkäfig, der draußen stand, gefolgen haben und ich stand 2 Meter davon entfernt und mir ist das Herz fast stehen geblieben.
3. Was ist wenn in der Nachbarschaft jemand sein Obst an den Bäumen spritzt und der Vogel frißt davon
4. Hunde und Katzen, die einen zahmen Grauen angreifen. Oft haben die Grauen keine Angst vor Hund und Katze und wenn sie das gewöhnt sind schon gar nicht. Aber das kommt dann dem fremden Hund oder Katze zugute.
5. Irgendwelche Nachbarn stört es, dass mein Grauer ihnen auf den Balkon kackt oder er ist ihnen zu laut, frißt Obst aus den Bäumen weg. Es hat schon mehr als einen Fall gegeben, dass jemand einen Papagei einfach mit der Schrotflinte abgeknallt hat!
6. Der Vogel gerät in Panik, weil über ihm ein Ballon oder ein Flugzeug fliegt oder er erschreckt sich aus einem anderen Grund und weg isser dann! Man muss bedenken, dass ein Papagei sein Zuhause nicht aus der Vogelperspektive kennt und auch wenn er zurück wollte, wird er es gar oft nicht mehr finden!
Für mich sind das alles Gründe keinen Freiflug im Garten zu gewähren, sondern lieber eine
Voliere aufzustellen oder doch den Käfig nach draußen zu befördern, auch wenn es mehr Arbeit macht!
Sicher würde es mich auch reizen, wenn ich unsere 4 Aras frei fliegen lassen könnte und ich war schon ein paar Mal kurz davor mit einem Training zu beginnen, bzw. habe mir schon aus den USA Ratschläge eingeholt, habe aber dann immer wieder davor zurückgeschreckt, weil wir auch viel zu dicht besiedelt sind und dadurch noch mehr Gefahren da sind.
Du hast ja jetzt über den Winter genug Zeit nach einer Lösung zu suchen, wo alle Beteiligten etwas von haben.