Liebe Bella,
Coco hat schon Deine Frage beantwortet. Du hattest nach Mitteln gefragt, die schlecht schmecken und auf die Federn aufgetragen werden und dadurch das Rupfen verhindern sollen, und Coco hatte Dir gesagt, daß und aus welchen Gründen diese Mittel abzulehnen sind. Das kann ich nur unterstützen. Und wenn das so ist, kommt es natürlich nicht mehr auf die Einzelheiten an (z.B. welche Markennamen oder ob Myrrhen- oder Aloeextrakt).
Das Rupfen ist ein komplexes und schwer zu behandelndes Phänomen, es kann, wie Coco schon sagte, körperliche Ursachen haben (Leberprobleme, Parasiten, Mangelerscheinungen, Diabetes), auch wenn dies eher selten der Grund ist. Der häufigste Grund ist psychisch-mental, und da gibt es 1001 Ursachen, die man in mühseliger Kleinarbeit herausfinden muß, um sie abstellen zu können. Besonders wichtig ist, daß man schnell etwas unternimmt, weil die Heilungschancen umso geringer sind, je länger das Problem schon andauert und je mehr es sich von seinem Anlaß verselbständigt hat und als eingeschliffene Angewohnheit fortdauert. Es gibt Beispiele von Vögeln, bei denen die ursprüngliche Ursache (z.B. Einzelhaltung) abgestellt wurde, und der Vogel hört nach der Verpaarung, obwohl er sich mit dem Partner gut verträgt, nicht mit dem Rupfen auf, sondern rupft auch noch den Partner. Das ist natürlich kein Argument gegen die Verpaarung, im Gegenteil, es soll nur zeigen, wie schwer das Problem oft in den Griff zu bekommen und wie wichtig rechtzeitiges Handeln ist. Wenn das Abstellen der Ursache allein nicht ausreícht, werden die besten Erfolge mit Homöopathie, oft ergänzend mit Farbtherapie, erzielt, obwohl auch das keine Heilungsgarantie gibt. Aber bittere Sprays, Tinkturen und dergleichen, die nur an den Symptomen herumdoktern und die psychische Störung des Vogels noch vertiefen, sind nicht vertretbar (außer Kragen/Halskrause als vorübergehende Maßnahme, wenn es nicht beim Rupfen/Federfressen bleibt, sondern Selbstverletzungen wie Aufbeißen der Haut hinzukommen).
Liebe Grüße,
Thomas