Jack wiegt schon gut seine 1.5kg. Deswegen habe ich auch Bizepse wie Popeye und bin furchtbar stark….
Bei Nikita sind die Follikel leider ziemlich kaputtgegangen durch das jahrelange Rupfen. Das wird wohl leider nicht viel besser werden. Aber von der Persönlichkeit her hat sie sich toll gemacht!
Wg. Freiflug hast Du völlig Recht. So etwas muss man sehr jung anfangen, damit die Tiere eine „innere Landkarte“ ausbilden können und lernen sich zu orientieren. Sonst fliegen sie im Schreck los und finden einfach nicht zurück. Ausserdem ist mir D einfach zu dicht besiedelt mit viel zu vielen schiesswütigen Jägern, das Risiko mag ich nicht eingehen.
Jack geht aber recht gerne spazieren. Dabei ist er immer gut durch einen Harness gesichert falls er sich erschrickt, oder aber eine Fressattacke bekommt. Normalerweise ist er ja Fremden gegenüber eher etwas zurückhaltend. Aber letztens, grad nachdem ich einem Passanten erklärt hatte, das Jack nicht so gern zu Fremden geht erspähte dieser dessen Cheeseburger. So schnell konnte man gar nicht gucken, wie Jack zu ihm hopste und ihm den Käse stahl. Glücklicherweise trug er es mit Fassung und hat sich schlapp gelacht……<augenroll>.
Aus gegebenem Anlass, wie man so schön sagt, werde ich Euch jetzt mal ein paar Bilder einstellen, wie Jack seinen Harness angezogen bekommt.
Damit hier aber nicht wieder eine Riesen Harness-pro-und-contra-Lawine losgetreten wird, kopiere ich Euch vorab einen Brief und ein Gutachten von Dr. Dreyer, der m.W. der einzige Heimtiersachverständige Deutschlands ist (ich veröffentliche dies mit Genehmigung):
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„Guten Tag,
Ihre Bedenken nehmen wir sehr ernst, aber in diesem Falle können wir sie einfach zerstreuen. Der üble Hetzartikel entbehrt jeder naturwissenschaftlichen Grundlage, taucht aber seit Frühjahr 2002 immer wieder mal auf. Die gute Presse freut sich ja über kostenlose Publikationsmöglichkeiten, die man gern auch mal kritiklos übernimmt.
Daher haben wir auch unsere Stellungnahme dazu einem breiten Fachpresseverteiler zukommen lassen, aber das Veröffentlichungsergebnis ist schlecht, leider sind gute Nachrichten -in diesem Fall eine fundierte Entwarnung- keine allzu interessanten Nachrichten.
Daher lassen wir Ihnen den Beitrag als Anlage gern persönlich zukommen, Verfasser sind der Unterzeichner als externer naturwissenschaftlicher Berater und ein Tierarzt-Spezialist für Vögel und Exoten. Leider spielt halt auch Verbandspolitik und falsch verstandener Lobbyismus beim ZZF manchmal eine Rolle, obwohl der Unterzeichner dort selbst auch im Rahmen der "Biologie der Heimtiere" in Seminaren lehrt und immer wieder als Referent gebucht wird, wir haben also keinerlei Berührungsängste oder zzf-Animositäten, nur stimmen wir halt in Sachargumenten und echten angewandt-biologischen Fakten und deren naturwissenschaftlich-umfassender Interpretation nicht immer überein.
Wir hoffen, Ihre Zweifel hiermit ausgeräumt zu haben und wünschen Ihnen und Ihrem Papagei viel Spaß und Erfolg bei der sachgerecht-ungefährlichen Anwendung unseres Geschirrs.
Mit freundlichem Gruss
Dr. Stephan Dreyer
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Stichwort: Papageiengeschirr (Harness)
Ohne Detailkenntnis und Sachprüfung als „tierschutzwidrig“ verurteilt
Fachbeitrag von Andreas Brieger, Tierarzt und Dr. Stephan Dreyer, Heimtier-Sachverständiger
Wie kürzlich an dieser Stelle gemäß Presseverteiler des Zentralverbandes zoologischer Fachbetriebe (ZZF) veröffentlicht, wurde von dort und weiteren Verbänden eine vorgebliche „Tierschutz-Widrigkeit“ eines sogenannten Papageiengeschirrs konstatiert. Wenn man einen Zubehörartikel eines namhaften Versenders und Importeurs ganz generell und an sich als tierschutzwidrig einstuft, sollten die exakte Machart, der tatsächlich mögliche Einsatzzweck und sich daraus logisch ergebende Konsequenzen unter realistischen Bedingungen wirklich sach- und fachkundig überdacht werden, was offensichtlich nicht hinreichend der Fall war, denn:
Das angeprangerte Papageiengeschirr ist materialbedingt für eine Dauerbefestigung weder vorgesehen noch geeignet, das weiche und nachgiebige Stoffmaterial würde bald den Krummschnäbeln zum Opfer fallen. Daher kann –und jeder Vogelbesitzer weiß dies- ein Geschirr nur zur vorübergehenden Sicherheitsbefestigung unter Aufsicht gedacht sein, ein anderer Einsatz ist nicht angedacht und nicht möglich.
Ein gutes Papageien-Harness besteht aus Kopfriemen, Brustriemen und je einem Flügelriemen, dabei umschließt der Kopfriemen gut einstellbar den Hals, ebenfalls individuell geregelt ist die Führung des unteren Riemens um Brust und Rücken herum, genauso die beiden Flügelansatzriemen. In dieser Verbindung kann das Geschirr zum Rücken oder zum Bauch hin in eine Leine übergehen.
Dem wahren Kenner wird eindeutig klar, dass eine derartige Hilfskonstruktion nur bei absolut zahmen und mit dem Menschen vertrauten Papageien überhaupt angelegt werden kann. Bei keinem anderen Vogel ist das Anbringen dieses Geschirres möglich!
Bei korrekter Anwendung, Anbringung und Überwachung ist dieses Zubehör weder tierschutzwidrig noch gefährlich. In diversen Internetforen hätte man sich vor der Einstufung als tierschutzwidrig über die erfolgreiche Nutzung dieses Zubehörs informieren können.
Missbräuchliche Verwendung und falscher Umgang indes sind auch bei anderen Zubehören niemals auszuschließen, man denke nur z.B. an Hundeleinen und –halsbänder oder zu große Fische in zu kleinen Aquarien. Sind die deshalb „tierschutzwidrig an sich“?
Ein Zoofach-Handelsartikel sollte fachlich begründbar nur dann als tierschutzwidrig eingestuft werden, wenn er generell und in jeder Form der Anwendung als solcher wirklich negativ, d.h. grundsätzlich „Schmerzen, Leiden oder Schäden erzeugend“ für das Tier ist.
Eine vorschnelle und überzogene Verurteilung fällt natürlich dann besonders leicht, wenn kein deutscher Hersteller bezüglich eines entsprechenden Artikels Verbandsmitglied oder sonstwie in Deutschland registriert ist. Der später seitens des ZZF noch ergänzte Zusatzrat, so zahme Papageien doch anbindungslos im Freien herumzutragen, bedarf wohl keines Kommentars.
Fakt ist, dass zahme Psittaciden einen behütet-sachgerecht-angeleinten Ausflug unter direktem Besitzerkontakt in die freie Natur durchaus genießen können. Zusätzlich fadenscheinig ist, das der ZZF in seiner Publikation zza zweifelhafte Inserentenanzeigen, auf denen deutlich ein Papageienständer mit tierschutzwidriger Fußkette zu sehen ist ebenso billigend und protestlos in Kauf nimmt wie das entsprechende Anzeigenhonorar. Trotz wiederholter Darstellung in der Fachpresse ist es seitens des ZZF –vielleicht da Mitgliedsfirmen betroffen sind?- bisher nicht gelungen, die für Vögel zwar ernährungsgünstigen, für Kaninchen und manche Nager jedoch geradezu gefährlichen (und zudem Zahnabriebs-unnützen) Kalksteine auf Gipsbasis zu bannen. Hier wird, wie so oft in der organisierten Heimtierbranche, mit zweierlei Maß gemessen. Seitens der behördlichen Tierschützer von Ministerien bis Amtstierärzten wird sooft an den mündigen und vernunftbegabten Tierbesitzer appeliert, dass dies im vorliegenden „Fall Papageiengeschirr“ durchaus genügt hätte.“
Es ist wohl keine weitere Kommentierung nötig, oder?
LG,
Ann.