Hallo Madas, Hallo Martin,
Ich glaube nicht das ihr in diesem Fall mit eurer Erklärung richtig liegt. Vor 20 Jahren auf dem Höhepunkt der Halsbandsittich Mutationszucht, bezeichnete man die Zimt Inos als Zimt Gelbkopf. Diese Vögel sahen annähernd gleich aus wie die damaligen Lacewings ( heute Pallid ) und wurden auch als solche verkauft. Ja und dann begann der Ärger, als die Käufer dieser Vögel statt Lacewing Halsbandsittiche Albino und Lutino Halsbandsittiche in ihren Nistkasten liegen hatten
( auch ich kann da ein Lied von singen ).
Stefan, der vergleich mit dem Lacewing Wellensttich führt zu irietationen. Der Lacewing Wellensittich hat eine gleichmäßige Wellenzeichnung von den kleinen Flügeldecken über die Armdecken bis in die Handdecken.
Der Lacewing Halsbandsittich entstand durch ein Crossing Over bei einer Verpaarung von Zimt und Ino Halsbandsittichen. Diese Vögel waren deutlich dunkler. Die sog. Lacewingzeichnung beschränkte sich auf die von dunkel nach hell erscheinenden Farben der Grundmutation in den Arm und Handschwingen.
Die Namensgebung bei den Halsbandsittichen war schon immer ein Kapitel für sich. Ich habe es längst aufgegeben daran zu glauben, das es hier eine einheitliche für alle Züchter verständliche Regelung gibt.
Also für mich sind deshalb die ehemaligen Zimt Gelbkopf, die heutigen Zimt Inos und die ehemaligen Lacewings heute die sogenannten Pallid. Zumal wie wir heute wissen die Erbgänge sich deutlich unterscheiden.
Oha, da haben wir aber was angerichtet und Dich völlig verwirrt. :(
Mit Zimt Gelbkopf hat man früher PallidInos bezeichnet, welche es nur als Männchen gibt, da nur diese zwei Geschlechtschromosomen besitzen, welche Erbinformationen aufnehmen können, wobei dann eines ein mutiertes SLino Allel trägt und das andere ein mutiertes Pallid Allel. Beide Mutationen (Pallid und Zimt) bilden ein multiples Allele bzw. befinden sich auf dem selben Genort. Weibchen können nur jeweils eines davon haben, da sie nur ein Geschlechtschromosom besitzen, welches diese Erbinformationen aufnehmen kann. Das andere ist verkümmert. Für einen PallidIno ist auch kein CrossOver notwendig, da man einfach nur das Pallid vom Vater mit dem Ino der Mutter kombinieren muss bzw. anders herum. Ein Allel erben sie dann von der Mutter und das andere vom Vater. Also Zimt vom Vater und SLino von der Mutter oder SLino vom Vater und Zimt von der Mutter.
Mit Lacewing wurden früher die heutigen Pallid bezeichnet. Diese haben zwei mutierte Pallid Allele bei Männchen und eines bei Weibchen.
Der Begriff "Lacewing" wurde beim Halsbandsittich nur verwendet, da das Aussehen eines Pallid in etwa mit dem Aussehen der "Lacewings" bei anderen Vogelarten übereinstimmte. Aber er ist schon aus alten Wellensittichzucht-Zeiten für einen Vogel reserviert, der die Mutationen SLino und Zimt im Phänotyp zum Ausdruck bringt. Für Männchen bedeutet dies, dass sie zwei mutierte Zimt Allele und zwei mutierte SLino Allele besitzen müssen. Da sich jedoch beide Mutationen auf den Geschlechtschromosomen befinden, braucht es dafür ein CrossingOver. Die Crossover-Rate für Zimt und SLino liegt jedoch nur bei 3%, weshalb es sehr schwer ist solche Vögel zu ziehen. Der erste Schritt dafür ist einen Doppelspalter Männchen für Zimt und SLino zu ziehen, was noch recht einfach geht. 1,0 SLino x 0,1 Zimt oder 1,0 Zimt x 0,1 SLino. Ergibt 1,0 Wildfarbe spalt Zimt und spalt SLino, wobei die beiden mutierten Allele jeweils auf einem der beiden Geschlechtschromosomen liegen. Solch einen Hahn verpaart man vorrangig an eine normale Henne (Zimt oder Ino gehen aber auch) und muss nun auf das CrossingOver hoffen, damit das eine mutierte Allele von seinem Geschlechtschromosom auf das andere "wechselt", so dass beide gebündelt an den weiblichen Nachwuchs vererbt werden und man die ersten Zimt-SLino Weibchen erhält. Damit kann man dann wieder neue Spalter Männchen ziehen, die zwar auch bloß Doppelspalter für Zimt und SLino sind, jedoch liegen diese nun gekoppelt vor, da bei den Weibchen für geschlechtsgebundene Mutationen kein CrossingOver auftreten kann. Naja usw. usw. usw.
Grüße
madas