Moin Kuni!
Du hast Rotmaskensittiche? Laut meiner Literatut gelten sie als sehr seltene Pfleglinge.
Da sich noch kein Halter dieser Sittiche hier eingefunden hat, erstmal etwas aus der Literatur (das meiste weißt Du eh'):
Der Rotmaskensittich (aratinga mitrata)
gehört zu den eigentlichen Keilschwanzsittichen. Er ist in den südlichen Anden (NW-Argentinien,O-Bolivien, Zentralperu) beheimatet (zwischen 1000 und 2000m, die Unterart a.m. alticola (s.u.) auch in einer Höhe bis 3400m beobachtet). Vorwiegend leben sie auf relativ trockenen Berghängen und in trockenen Tälern, zur Nahrungssuche wird meist Waldland oder Waldflecken aufgesucht, aber sie in ausgedehnten feuchte Bergwälder meiden sie.
Die Wildpopulation gilt als stabil, in Gefangenschaft werden sie selten gehalten. Häufiger ist der sehr ähnliche, aber etwas kleinere (33cm) Guayaquil- oder Rotkopfsittich (Aratinge erythrogenys).
Männchen und Weibchen sind gleich gefärbt. Rotmaskensittiche sind 38cm groß, grün, unterseits blasser. Strin, Vorderscheitel, Zügel, Augenumgebung und obere Wangen sind rot, untere Wangen mit vereinzelten roten Federn (bei einigen Individuen finden sich auch am übrigen Körper rote Federn).
Es gibt neben der Nominatform a.m.mitrata noch eine weitere Unterart, a.m.alticola, bei dem das Grün dunkler mit bläulichem Anflug ist und nur die Stirn rot sowie vereinzelte rote Federn am übrigen Körper.
Rotmaskensittich leben paarweise oder in kleinen Trupps, nur außerhalb der Brutzeit bilden sie größere Schwärme (100 u.m. Tiere).
Dabei sind sie auch auf landwitschaftlichen Nutzflächen anzutreffen, voriwegend Maisfelder. Überwiegend Nahrung sind baumfrüchte, Beeren, Samen.
Sie brüten im November/Dezember, meist in hohlen Bäumen.
Für die Wohnraumhaltung ist ein stabiler, sehr großer Käfig mit viel Freiflug (s. Gutachten über die Mindestanforderungen an die Haltung von Papageien)erforderlich,
Volierenhaltung ist empfehlenswert.
Rotmaskensittiche gelten als widerstandsfähig (winterhart, ungeheizter Schutzraum soll ausreichen), lebhaft, unterhaltsam und verspielt, intelligent, nagefreudig, die Stimme als laut und grell.
Das Paar ist unzertrennlich, sie spielen miteinander, balgen und kraulen sich, manchmal so heftig, das es zu Beschädigigung des Gefieders kommt.
Meist werden Nisthkästen das ganze Jahr über als Schlafgelegenheiten benutzt.
Ernährung: Körnermischfutter aus
Sonnenblumenkernen, Glanzsamen, Hirse, Hanf, Hafer, negersaat, Buchweizen, Kolbenhirse.
Bei Robiller werden vorwiegend "mehlhaltige Samen (80-90%) wie Hafer, Mais, Reis, Kolbenhirse) empfohlen, Hirse und Glanz findet oft keine beachtung. Fetthaltige Samen wie
Sonnenblumenkerne bei größeren Arten maximal 60% (womit ich schon bei mind. 140% bin
http://www.vogelnetzwerk.de/forum/smile.gif), weitere 10-20% Hanf und Negersaat (mind.150%!).
Vor allem fetthaltige Sämerein sollten als
Keimfutter angeboten werden, dazu laufend auch halbreife Sämereien vom Mais, Hafer, Hirse, Weizen neben verschiedenen Grassamen.
im gegensatz zu den australischen Sittichen ist der Anteil an Obst, Gemüse und Grünfutter
größer: deshalb sollte u.a.
Vogelmiere , Löwenzahn, Chinakohl, Kresse, verschiedene Salate, Obst wie Apfel etc, Beeren (Eberesche, Feuerdorn, Weißdorn, Hagebutten, Erd-, Johannis-, Himbeere etc.), Gemüse (bspw. Gurke, Tomate, Karotte) gereicht werden.
Hinzukommen frische Äste und Zweige.
Zur Deckung des Eiweißbedarfs wird täglich etwas Fertigfutter für Weichfresser empfohlen, auch frische Ameisenpuppen werden gerne genommen.
(s. Robiller, Papageien, Bd.3, Ulmer Verlag; Kolar/Spitzer, Großsittiche, Ulmer Verlag; de Grahl, Papageien, Ulmer Verlag; Low, Das Papageienbuch, Ulmer Verlag)
Vielleicht hilft es ein bisschen!
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Tschüss Rüdiger
[Dieser Beitrag wurde von Rüdiger am 06. September 2000 editiert.]