Moin moin.
Chrissies Nachfrage zu den Zuchtbedingungen halte ich für wichtig, denn über Farbkombinationen zu diskutieren, ohne die Hintergründe der Zucht zu kennen, ist müßig.
Also, wie lange ist das Paar bereits zusammen? Wie alt sind die Tiere? In welchem Abstand wurden die vier Gelege gelegt? Wie groß ist die Box? Gibt es weitere Katharinasittichpaare, falls ja, wie sieht es dort mit Nachwuchs aus? Wie hoch sind Temperatur und Luftfeuchte? Wie lange ist die Beleuchtungsdauer? Ab dem wievielten Ei wird gebrütet? Brütet die Henne fest oder turn sie oft außerhalb des Kastens rum? Und dann natürlich: die Ernährung. Was gibt's denn so leckeres?
Zur Ino-Frage: Genau, Albinos gibt es bei Katharinasittichen (noch) nicht, "nur" Lutinos und sog. Creminos. Das aber nur am Rande.
Dann zur Farben-Problematik: Darüber wurde ja schon des öfteren diskutiert, daher zitiere ich mal aus einem älteren Beitrag:
snoere schrieb:
Das bezieht sich nicht nur auf türkis x Ino, sondern generell auf Mutationen, die eingekreuzt werden. Bei Inos (also Lutinos und Creminos) ist es besonders auffällig, dass der Nachwuchs spärlich und anfällig ist. Aber natürlich kommt es auch auf die Kondition der Elterntiere an. Es gibt große, kräftige Inos, und es gibt kleine, kümmerliche. Und es gibt welche, die bereits mit 9 oder 10 Monaten zur Brut angesetzt werden, und solche, die erstmal in Ruhe erwachsen werden dürfen.
Also, egal ob türkis x lutino oder kobalt x cremino oder oliv x ino.
Alles suboptimal.
Da leider die Mutationszucht immer skurrilere Blüten treibt, und alles wild miteinander verpaart wird, ist es inzwischen vermutlich eh egal. Auch viele spalterbige Tiere sind inzwischen anfällig, ebenso rein wildfarbige, weil sie aus ungünstigen Mutationskombinationen gefallen sind.
Soll heißen: Bei den Katharinasittichen kann man das kaum mehr an den Farben festmachen. Generell halte ich nicht viel vom Einkreuzen von Inos, weil es eben oftmals Probleme gibt. Aber wie ja auch Benny schreibt, gibt es ausreichend Beispiele, die das Gegenteil beweisen, zumindest in der F1-Generation. Um weiterführende Aussagen treffen zu können, müsste man dann die Zucht mit den Jungtieren weiterverfolgen. Denn Schäden können auch erst später auftreten.
Zum türkis: Kobalt ist ja türkis mit Dunkelfaktor. So ein Dunkelfaktor kann natürlich nicht wieder "reparieren", was eine Türkismutation bzw. die Zucht zur Türkismutation "angerichtet" hat. Daher ist es völlig wurscht, für die Zucht, ob man nun von einem türkisfarbenen Tier, einem kobalt- oder mauvefarbenen spricht. Die genetische Ausgangssituation ist im Großen und Ganzen die Gleiche. Es bringt also nicht viel zu sagen: Türkis x ino ist schlecht, aber kobalt x ino ist schon besser. Denn das stimmt so nicht. Der Hintergrund eines Kobalttieres ist und bleibt auch ewig türkis.
Zur angesprochenen Umverpaarung: Sollte es bei den Tieren tatsächlich ein Problem mit genetischem Hintergrund sein, müsste man feststellen, welches der beiden Tiere "das Problem" ist. Dazu müsste man jedem einen neuen Partner hinzusetzen und gucken, wie es dort mit Nachwuchs aussieht. Problematik: wenn das Paar sich - wie du schreibst - zugetan ist, kann das umverpaaren schonmal ne Weile dauern, besonders wenn die beiden sich auch weiterhin hören und/oder sehen können. Mir stellt sich aber eher generell die Frage, wem man damit einen Gefallen tut, wenn man umverpaart.
Es hat jetzt vier erfolglose Bruten gegeben. Wenn beeinflussende Faktoren in der Zuchtumgebung ausgeschlossen werden können, warum kann man dann das sich "liebende Paar" nicht einfach Katharinasittichpaar sein lassen und gut ist? Selbst wenn deine Bekannte das Paar als Paar in Privathände verkauft, ist doch auch okay, oder nicht. Warum muss immer auf Teufel komm raus umverpaart werden?
Direkte Worte zum Schluss, aber ich hoffe, es war dennoch ein wenig hilfreich.
Grüßle,
Siggi