Ich habe jahrelang nur Einzelsämereien verfüttert. Warum soll ich den Vogel zwingen etwas zu fressen was er nicht will. Auch die handelsüblichen Mischungen wurden nicht vollständig gefressen. Außérdem habe ich bei den Einzelsämereien festgestellt, dass eine Art oft über Wochen schlecht angenommen wurde, dann stieg der Verbrauch wieder an und die andere Art wurde liegengelassen.
Man kann auch die beliebteste Art, bei mir Perilla am Boden anbieten und an die Decke hänge ich die weniger fettmachenden Sämereien.
In der Natur fressen die Stieglitze und andere Finkenvögel immer das was es reichlich gibt, also im Frühjahr zur Löwenzahnblüte fast nur Löwenzahnsamen. Vorher ausschließlich Huflattich und nach dem Löwenzahn z. B. den Wiesenbocksbart.
Salatsamen wurde oft wochenlang nicht angerührt, dann war der wieder der Hit. Es ist also überhaupt nicht finkentypisch wenn diese Vögel das ganze Jahr die gleiche Mischung bekommen. Gilt für alle Finken. Gemessen am Futterverbrauch schneidet man bei Einzelsämereien am besten ab. Doch sind die teueren Samen wie die Wilde Karde in den Mischungen oft zu wenig vorhanden. Hier spielt der Verkaufspreis die Rolle, nicht das was die Finken wollen. Gerade der Stieglitz frisst draußen wenn die Wilde Karde reift, fast nur diese Samen (und natürlich auch andere Disteln). Dann ist irgendwann die Nachtkerze drann. Ich habe diese z. B. oft 4 Wochen nicht geboten und dann haben die Vögel diese wie verrückt gefressen.
Soweit es ging habe ich allerdings immer das gefüttert was die Natur hergab, bzw. zur Aufzuchtszeit nur Naturfutter gesammelt.
Blasse Masken, schlechte Befruchtung, usw. kannst dann getrost vergessen!