Hallo Christian,
Christian schrieb:
Mmh ... für Euch war das zwar wohl eine wertvolle Erfahrung und Bewahrung vor einem "Fehlkauf", aber für den Vogel war das natürlich vermeidbarer Streß, zumal er alleine umziehen mußte, was wiederum sein Verhalten beeinflußt hat.
Inwiefern vermeidbar??? Indem ich ihn nicht genommen hätte doch nur, oder?? Ich wollte gerne zwei Jungvögel nehmen, leider waren die ohne DNA. Ich hätte trotzdem zwei nehmen und dann DNA machen können. Nur, 1. war es ein Versuch und 2. was hätte ich getan, wenn es 2 Hähne gewesen wären (und die Wahrscheinlichkeit ist bei dieser Art sehr hoch!!)?? Ausgetauscht??? Ist ja auch wieder Stress.
Christian schrieb:
Warum hast Du das nicht eher erzählt? Bei Aratingas wird nämlich i.d.R. von Vergesellschaftungsversuchen mit anderen Sitticharten abgeraten. Ob dies auch auf Amazonen zutrifft, weiß ich nicht, aber man sollte da mehr als vorsichtig sein.
Die Amazone und die Goldstirnsittiche haben gemeinsam Freiflug, sind aber ansonsten in getrennten Zimmervolieren untergebracht.
Christian schrieb:
Warum hälst Du eigentlich die Amazone und den Edelpapa einzeln? Oder habe ich da was mißverstanden?
Na ja, Moritz hat keinen Bock auf Artgenossinnen. Leider ist er eine
Handaufzucht ab der 3. Woche (geschlüpft 199
, da die Eltern nicht mehr fütterten und wurde vermtl. genau in der Prägephase entnommen. Die ältere Schwester namens Max steht nämlich voll auf Artgenossen, er aber liebt nur Menschen.
Seine Geschichte steht im Detail hier:
http://www.vogelforen.de/showthread.php?t=63441
1. Vergesellschaftung: Seine Schwester Max, Sept. 99 - Dez. 2000. Sie mochte ihn sehr, er mochte sie seit der Pubertät nicht mehr. Sie litt darunter, was sich zuerst in Dauergeschrei und dann zusätzlich in Rupfen äusserte. Daraufhin gaben wir sie nach 15 Monaten in Paarhaltung ab, wo sie seitdem glücklich liiert und ungerupft mit einem Artgenossen lebt.
Da Moritz ganz alleine auch nicht glücklich war und ist, gingen die Verpaarungsversuche weiter.
2. Vergesellschaftung: Artgenossin Maja, Jan. 01 - Juni 01. Alter unbekannt, vermtl. Wildfang. Maja war sanft, lieb, gelassen, ruhig und von Moritz auf Anhieb begeistert. Er wies sie ab und fing schnell an, sie zu schikanieren und zu drangsalieren. Sie wurde separat gesetzt, gemeinsame Freiflüge waren nach kurzer Zeit nicht mehr möglich, da er sie zunehmend heftiger attackierte und sie sich nicht wehrte. Uns gegenüber war sie völlig angstfrei, aber auch total desinteressiert. Nach einem halben Jahr gaben wir sie dann in die Nymphea / Esslingen, wo sich Maja sofort mit einem Artgenossen verband, brütete und Junge aufzog.
3. Vergesellschaftung: Blaustirnamazonenhenne Leo, Juni 01 - Juni 04. Wildfang, importiert 1965. Wurde vom 85jährigen Vorbesitzer aus beengter Haltung übernommen und schloss sich innerhalb von 3 Wochen sehr eng meiner Freundin an. Leo und Moritz kamen relativ gut miteinander aus, da beide keinen echten Grund hatten, eifersüchtig aufeinander zu sein und bei Streitereien keiner verlor.
Leider mussten wir Leo im Juni 04 wg. altersbedingter Nierenprobleme und einem chronischen Atemwegsinfekt einschläfern lassen.
4. Vergesellschaftung: Artgenossin beim Züchter im Münsterland, Juni 04. Moritz dorthin gegeben, damit er sich ohne meine Anwesenheit neu orientieren kann und sich endlich artgemäss verpaart. Ging lt. Aussage des Züchters voll in die Hose. Moritz würde die Henne unterdrücken und nicht an`s Futter lassen. Ich soll ihn bitte wieder abholen und das nach nur einer Woche.
Bei diesem Züchter traf ich auf den zehenlosen Edelpapageien, den wir dann Socke nannten. Socke lebt zwischenzeitlich erfolgreich verpaart in Süddeutschland.
Ihre Geschichte im Detail steht hier:
http://www.vogelforen.de/showthread.php?t=63364
5. Vergesellschaftung: Artgenossin Susi, Aug. 04 - Dez. 04. Susi war hektisch, nervös, fordernd und leider auch sehr, sehr laut. Sie verlangte pausenlos Aufmerksamkeit von unserer Seite. An Moritz hatte sie kein Interesse, agressive Handlungen wurden oft von ihrer Seite begonnen. Die Rivalität um meine Aufmerksamkeit nervte Moritz so sehr, dass er sich inerhalb weniger Wochen das Bauchgefieder "zerputzte / zerfledderte".
Das war nun auch nicht weder in seinem noch in unserem Sinne und da auch Susi bei uns nicht wirklich glücklich war, bemühte ich mich über dieses Forum um einen geeigneten Platz für Susi und hoffe, dass das auch gelungen ist.
Ihre Geschichte im Detail steht hier:
http://www.vogelforen.de/showthread.php?t=67445
http://www.vogelforen.de/showthread.php?t=72514
http://www.vogelforen.de/showthread.php?t=73734
6. Vergesellschaftung: Schnauze voll von vergeblichen Versuchen mit einzelnen Grosspapageien und für ein zusätzliches Paar auch kein Platz. Daher der Versuch mit den Goldstirnsittichen. Die kleinen Flitzer bieten ihm Unterhaltung und Gesellschaft ohne dass er sie als Konkurrenz betrachtet. Seitdem Susi ihn nicht mehr nervt, hat auch seine Federfledderei deutlich nachgelassen.
Ich weiss, dass diese Form der Gemeinschaft nicht das Optimum darstellt, aber Moritz fühlt sich ohne arteigene "Konkurrenten" sichtlich wohler. Und das ist für mich das Maß der Dinge.
Gruss
Jon