Wir reden nicht über ideale Verhältnisse sondern über unsere Kulturlandschaft. Wir haben in die Landschaft eingegriffen und müssen dies nun leider auch bei den Beständen machen.
Fragt sich nur, warum so viele heimische Tierarten wie auch Greif- und Rabenvögel unter Schutz gestellt wurden und das Bejagungsverbot in Deutschland nur für letztere und nur noch auf Bundeslandebene aufhebbar ist ? Willst Du ernsthaft sagen, dass immer nur so viel jagdlich „eingegriffen“ wird wie nötig ? Deshalb gibt es überall strikte Schonzeiten ? Aus diesem Grund musste selbst das Nesterausschießen
gesetzlich verboten werden ?
Jäger haben sehr wohl aktiv bei den Impfköderaktionen mitgewirkt. (Zumindest bei uns). Die damalige Weisung den Fuchsbestand zu dezimieren war eine Verpflichtung von Amtswegen, die sich nicht die Jäger ausgesucht haben.
Unter „Mitwirkung“ verstehst Du „Vorreiter“ ? Die Initiative zur Auslegung von Impfködern ging in der Schweiz also von Jägern aus, die erkannt haben, dass Bejagung nicht ausreicht ? Das wäre mir tatsächlich neu. In Hessen wurden Impfköder zuletzt auf amtliche Anordnung von der Luft abgeworfen, weil die Auslegung durch Jagdbeauftragte keinen ausreichenden Erfolg brachte.
Jäger müssen sehr wohl dafür einstehen, Daraus resultierende Wildschäden werden aus der Jagdkasse finanziert. Kann ganz schön ins Geld gehen.
Wo ist die Jagdkasse zuletzt bei Wildschäden durch Krähen eingesprungen (in der Schweiz) ?
Wir srechen nicht von Stadtgärten. habe in meinem Garten auch keine Krähen.
Aber ich. Jede Menge.
Solltest als Krähenvater die Ernährungsgewohnheiten deiner Schützlinge kennen.
Daher weiß ich, dass sie von Obst nicht satt werden. Unter echtem Schaden würde ich einen erheblichen realen Ernteverlust betrachten. Unter „gefühltem“ Schaden, dass gelegentlich ein paar Krähen aus dem Baum fliegen.
Tontaubenschiessen und Krähenjagd zu vergleichen ist Quatsch. Habe auch schon Krähen mit Tontaubenmunition beschossen.
Wie ich vorne schrieb, schieße ich jagdlich, d.h. ohne Voranschlag und mit Jagdmunition. Ist gerade deshalb schwieriger, weil die Garbe nicht so zusammengehalten wird und man schneller sein muß. Außerdem trainiere ich auf Jagdparcours, wo bis zu zwei Tontauben aus verschiedenen Standarten und Richtungen fliegen.
Dass du an jede Krähe auf 20 m herankommst wage ich zu bezweifeln. Ich rede von Wald und Feld. Nicht in der Stadt, und immer so, dass eine gefahrlose Schussabgabe möglich ist.
Wir waren uns doch schon einig, dass eine Bejagung in der Stadt nicht nötig ist ? Berlin kommt jedenfalls bis auf die wenigen Fuchs- und Wildschweinabschüsse im Siedlungsgebiet ohne aus.
(
Teste die Deckung meine Munition zwar immer gut).
Das ist auch zwingend erforderlich. Du glaubst, das macht jeder ?
Da reicht manchmal auch schon ein kleiner Ast im Weg. Aber das ist halt Praxis. Ich würde, ich könnte und ich kenn einen der kann hilft da nicht weiter.
Bevor ich Sportschütze wurde, habe ich den Jagdschein gemacht und auch gejagt. Sehr scheue Wildtauben und Hasen zum Verzehr. Ist eine Weile her, das stimmt, aber inzwischen beherrsche ich Tarnung und Pirsch aus anderem Grund besser.
Aber es hilft zumindest den Prädatorendruck etwas zu mindern.
Der zur Brutzeit relevant ist, in der auch die meisten Prädatoren nicht bejagt werden dürfen. Das heißt, es wird immer eine positive Auswirkung auf das Folgejahr postuliert. Vergleichbare Bestandszahlen mit und ohne Bejagung belegen das aber nicht. Die Beutetiere der Rabenvögel halten sich auch dort, wo letztere ganzjährig geschützt sind. Niederwild hingegen wird auch dort geschossen, wo es angeblich durch Prädatoren bedroht ist.
Als Vogelkenner solltest du wissen. dass bei den meisten Vogelarten eine Jungensterblichkeit um 70% im ersten Lebensjahr normal ist.
Was in einem anderen Thema, in dem Du noch nicht mitdiskutiert hast, eric, von etlichen Benutzern hier vehement bestritten wurde. Insofern bist Du wirklich ein angenehmer Diskussionspartner, weil man sich nicht mit der Bestreitung von Grundlagenwissen aufhalten muß.
Aus Kostengründen ist man dazu übergegangen, die Köder aus Flugzeugen abzuwerfen.
Du glaubst, die zuletzt aktuelle Aktion in Hessen war billiger war als per Hand ? Dann frag’ das hessische Umweltministerium. Sie wäre „zu Fuß“ gar nicht umsetzbar gewesen.
„
Für die Festlegung der Handauslagegebiete hatte das beauftrage Flugunternehmen ein neues Verfahren entwickelt…“ (Link s.u.)
Bezüglich amtlich angeordneter Mitwirkung, deren Aufwand niemand bestreiten wird, und „Vorreiter“ s.o.
Die Tollwut-Schluckimpfung konnte erst Wirkung zeigen, als die Fuchspopulation auf ein niedrigeres Niveau abgesenkt war.
Und deshalb publiziert u.a. scientificjournals:
„
Die europäische Fuchspopulation hat sich dementsprechend in der vergangenen Dekade um das Achtfache vergrößert.“
http://64.233.161.104/search?q=cach...wut+Hessen+Impfköder&hl=de&gl=de&ct=clnk&cd=5
Stand 02/2005
Das hättest Du mit ein klein bisschen Recherche selbst herausfinden können.
Du bestreitest also eine Zunahme der Fuchspopulation, DanielG ? Auf welche Abnahme beziehst Du Dich denn ? Die Impfköderdichte wurde ja schließlich auch vorher schon auf den regionalen Fuchsbestand abgestimmt, egal wie hoch. Wieviel weniger Impfköder pro Fläche als in Hessen 2004 (30 pro km2) hast Du denn damals ausglegt, DanielG ?