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Viola
Guest
Hallo!
Hier ein Artikel vom 05.06.02 aus unserer lokalen (Landkreis Freising) Tageszeitung:
"VERSTÜMMELTE KRÄHE ALS "LOCKVOGEL" BENUTZT
Spaziergängerin findet Spezialkäfig, der als Falle dient/ Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen
Attenkirchen
Was sind das nur für Menschen, die einer Krähe die Flügel- und Schwanzfedern abschneiden, sie in einen engen Käfig sperren und buchstäblich als Lockvogel verwenden? Diese Frage stellen sich Tierschützer, seit eine Spaziergängerin Ende Mai in Wimpasing, in unmittelbarer Nähe eines Jägerstandes, einen runden Drahtkäfig fand, in dem ein schwarzer Vogel zappelte.
Nach Ansicht des Freisinger Tierarztes, der die Krähe später untersuchte, handelte es sich bei dem Fund um einen Spezialkäfig, der Artgenossen oder Raubvögel anlocken soll. Die Falle schnappe zu, sobald ein Tier in die Nähe der zentralen Kammer gelange. Inzwischen hat die Vorsitzende des Tierschutzvereines, Sylvia Herrmann, bei der Polizei Anzeige gegen Unbekannt erstattet. Sie hege zwar den Verdacht, dass der Betreiber der Jagd oder zumindest dessen Unterpächter etwas damit zu tun haben könnten, Beweise dafür gebe es derzeit aber nicht. Die Ermittlungen der Polizei- Inspektion Freising seien erst angelaufen, erklärt Herrmann. Sie habe den in Attenkirchen ansässigen Jagdpächter auf den Vorfall angesprochen, dieser habe jedoch so getan, als wisse er von nichts. Der Mann sei ihr aber sehr nervös vorgekommen, erinnert sich Herrmann.
Aufschluss über den Tathergang erhofft sich die Tierschützerin von einem Futterglas, das sich in dem Käfig befand. Das Glas werde auf Fingerabdrücke untersucht. Die Finderin des Käfigs habe zudem einen "grünen Jeep" beobachtet, der in der Nähe des Fundortes geparkt worden sei.
"Der Vogel war völlig fertig", erinnert sich Herrmann an den Zustand der Krähe. Die Flügel und der Schwanz sind vermutlich mit einer Gartenschere gestutzt worden, ansonsten stellte der behandelnde Tierarzt aber keine weiteren Blessuren fest. Viel Interesse hatten die Täter nach Ansicht des Arztes allerdings nicht daran, das Tier überleben zu lassen, sonst hätten sie es wohl kaum derart verstümmelt, so die Einschätzung des Fachmannes. Das besagte Jagdrevier in Wimpasing sei ihm jedoch schon einmal unangenehm aufgefallen. Er habe beobachtet, dass dort ein Reh angeschossen, aber nicht wie es den Vorschriften entspreche, verfolgt und erlegt worden sei.
Nach Einschätzung von Vogelschützer Wolfgang Waschowski kann die Rabenkrähe erst wieder fliegen, wenn sie mindestens zweimal durch die Mauser gegangen ist. Der Vorsitzende des örtlichen Vogelschutzbundes kümmert sich seit der Untersuchung durch den Freisinger Tierarzt um das Tier.
Auch Waschowski bedauert den Vorfall. Falls wirklich Jäger dafür verantwortlich sein sollten, warnt er jedoch vor einer Pauschalverurteilung. "Schwarze Schafe" gebe es immer wieder.
Waschowski appelliert an die Zivilcourage. Er erachte es für notwendig, dass die Leute im Wald die Augen offen halten sollen."
Aus: Freisinger Tagblatt
Hier ein Artikel vom 05.06.02 aus unserer lokalen (Landkreis Freising) Tageszeitung:
"VERSTÜMMELTE KRÄHE ALS "LOCKVOGEL" BENUTZT
Spaziergängerin findet Spezialkäfig, der als Falle dient/ Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen
Attenkirchen
Was sind das nur für Menschen, die einer Krähe die Flügel- und Schwanzfedern abschneiden, sie in einen engen Käfig sperren und buchstäblich als Lockvogel verwenden? Diese Frage stellen sich Tierschützer, seit eine Spaziergängerin Ende Mai in Wimpasing, in unmittelbarer Nähe eines Jägerstandes, einen runden Drahtkäfig fand, in dem ein schwarzer Vogel zappelte.
Nach Ansicht des Freisinger Tierarztes, der die Krähe später untersuchte, handelte es sich bei dem Fund um einen Spezialkäfig, der Artgenossen oder Raubvögel anlocken soll. Die Falle schnappe zu, sobald ein Tier in die Nähe der zentralen Kammer gelange. Inzwischen hat die Vorsitzende des Tierschutzvereines, Sylvia Herrmann, bei der Polizei Anzeige gegen Unbekannt erstattet. Sie hege zwar den Verdacht, dass der Betreiber der Jagd oder zumindest dessen Unterpächter etwas damit zu tun haben könnten, Beweise dafür gebe es derzeit aber nicht. Die Ermittlungen der Polizei- Inspektion Freising seien erst angelaufen, erklärt Herrmann. Sie habe den in Attenkirchen ansässigen Jagdpächter auf den Vorfall angesprochen, dieser habe jedoch so getan, als wisse er von nichts. Der Mann sei ihr aber sehr nervös vorgekommen, erinnert sich Herrmann.
Aufschluss über den Tathergang erhofft sich die Tierschützerin von einem Futterglas, das sich in dem Käfig befand. Das Glas werde auf Fingerabdrücke untersucht. Die Finderin des Käfigs habe zudem einen "grünen Jeep" beobachtet, der in der Nähe des Fundortes geparkt worden sei.
"Der Vogel war völlig fertig", erinnert sich Herrmann an den Zustand der Krähe. Die Flügel und der Schwanz sind vermutlich mit einer Gartenschere gestutzt worden, ansonsten stellte der behandelnde Tierarzt aber keine weiteren Blessuren fest. Viel Interesse hatten die Täter nach Ansicht des Arztes allerdings nicht daran, das Tier überleben zu lassen, sonst hätten sie es wohl kaum derart verstümmelt, so die Einschätzung des Fachmannes. Das besagte Jagdrevier in Wimpasing sei ihm jedoch schon einmal unangenehm aufgefallen. Er habe beobachtet, dass dort ein Reh angeschossen, aber nicht wie es den Vorschriften entspreche, verfolgt und erlegt worden sei.
Nach Einschätzung von Vogelschützer Wolfgang Waschowski kann die Rabenkrähe erst wieder fliegen, wenn sie mindestens zweimal durch die Mauser gegangen ist. Der Vorsitzende des örtlichen Vogelschutzbundes kümmert sich seit der Untersuchung durch den Freisinger Tierarzt um das Tier.
Auch Waschowski bedauert den Vorfall. Falls wirklich Jäger dafür verantwortlich sein sollten, warnt er jedoch vor einer Pauschalverurteilung. "Schwarze Schafe" gebe es immer wieder.
Waschowski appelliert an die Zivilcourage. Er erachte es für notwendig, dass die Leute im Wald die Augen offen halten sollen."
Aus: Freisinger Tagblatt
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