Hallo Ihr lieben !
Danke für Eure zahlreichen Antworten.
Ich kopier mal so in etwa meine Antworten aus dem Wildvogelforum hier rein:
Wir haben den Kampf soeben verloren - meine kleine Schnepfe ist eingeschlafen.
Ich hatte eigentlich gedacht, wir schaffen es, als ich sie heute Nachmittag das 1. Mal gesehen habe. Sie saß schön auf ihren beiden Füßchen. Allerdings hatte sie die Augen halb geschlossen und sie saß regungslos, was ich aber auch mehr darauf geschlossen habe, daß sie nacht- und dämmerungsaktiv ist.
Sie hat sich auch seitlich auf ihren Flügel abgestützt, welcher ein wenig zur Seite stand und ich vermutete eine Flügelverletzung. Sie ist auch ab und zu mal aufgestanden und hat sich dann aber wieder hingesetzt. Getrunken hat sie wahrscheinlich auch.
Wir sind dann mit ihr zum Tierarzt. Dort hat sie sie auch noch eine Weile gut gehalten und die Tierärztin konnte sie untersuchen. Sie hatte am Oberschenkel eine Wunde gehabt und mit dem Flügelchen hat sie sich wohl abgestützt, so daß ich darauf getippt habe, daß sie was mit dem Flügel hatte - aber dem war ja nicht so. Wir haben ihr dann gleich noch ein paar Beoperlen in den Rachen gesteckt. Dann fing sie an, den Schnabel laufend zu öffnen. Die Beoperlen hat sie aber abgeschluckt - die waren eingeweicht gewesen und nicht mehr hinten im Schlund zu sehen. Ich glaube nicht, daß sie erstickt ist. Sie hat dann auch noch Antibiotika bekommen, wobei aber bestimmt die Hälfte wieder einfach so aus dem Schnabel gelaufen ist, obwohl sie es direkt hinten in den Rachen laufen lassen hat. Wir haben dann ihren langen Schnabel hochgehalten und dann hat sie ein wenig geschluckt. Zu diesem Zeitpunkt habe ich aber schon gemerkt, daß sie immer seitlich wegkippt, was sie vorher nicht gemacht hat. Sie hat dann auch noch eine Vitamin-B-Spritze bekommen und dann wurde sie wieder in den Korb gesetzt.
Als ich dann 20 Minuten später wieder zu Hause war und in den Korb schaute, war sie schon eingeschlafen gewesen - mein kleines Schnepfchen.
Wenn bei mir jemand stirbt, mache ich mir immer viele Gedanken, woran es gelegen haben könnte. Meint Ihr, sie befand sich schon im Sterbeprozeß, als sie auf dem Untersuchungstisch dann immer seitlich wegkippte, aber sie kippte nicht ganz um. Oder hat sie sich an den Beoperlen verschluckt, wobei sie sie aber abgeschluckt haben muß, denn sie waren nicht mehr hinten im Schlund sichtbar. Oder hat die Ärztin die Spritze falsch gesetzt und sie ist an den Folgen der Spritze verstorben. Sie ist zwar überhaupt keine Vogelexpertin, aber ich glaube, spritzen kann sie trotzdem, denn sie hat ja meine Wellidame Tweety 4 oder gar 5 x am Kloakenvorfall operiert bzw. ihr alle Vierteljahre eine Hormonspritze verabreicht und das hat sie auch super überstanden.
Das sie ein Fensteranflugsopfer gewesen ist, glaube ich fast nicht, da sie ja die Wunde am Oberschenkel hatte.
Heute Nacht habe ich nochmals über ihren Tod nachgedacht. Die Wunde war ohne Schorf, Blutreste oder sonstiges. Es sah aus, als wären nur die Federn gerupft, wobei die Haut aber glatt aussah. Vielleicht war es auch schon eine ältere Verletzung (Bißverletzung) und sie ist nun durch die Bakterien zunächst geschwächt und dann schließlich gestorben.
Wegen dem Streß habe ich auch schon nachgedacht. Sie wurde ja früh gefunden und war vormittags schon mal mit dem Finder beim Arzt, der aber nichts gefunden hat, nicht mal die Verletzung (ist aber eine Tierärztin die ich hasse - dreckige Praxis - war im Notfall mal dort und überall lagen blutige Tupfer des vorigen Patienten rum und überhaupt im allgemeinen dreckig; desweiteren hatte ich mal ein Türkentäubchen aufgelesen und mußte wegen einer Blutung zum Notdienst, wo die leider auch Notdienst hatte - das 1. was sie am Telefon gefragt hat: "... ist es eine Stadttaube - dann werde ich sie einschläfern..." - furchtbar, der sollte man den Doktortitel aberkennen). Dann wurde sie ja zu uns gebracht und wir waren abends nochmals mit ihr beim Arzt, wo sie wieder untersucht und gefüttert wurde. Vielleicht war ihr Tod auch mit streßbedingt? Andererseits hat ja Anke aus dem Wildvogelforum ihre Waldschnepfe damals auch zwangsernähren müssen und sie hat dies gut überstanden.
Es bleiben alles nur Vermutungen, die mich wieder mal ein paar Tage beschäftigen werden, der kleine Waldschnepfe hilft es nun nicht mehr. Wenigstens ist sie nicht draußen in der Kälte (-10° bei uns) eingeschlafen, sondern geborgen in ihrem Transportkörbchen.
Liebe Grüße
Kathrin !