Manchmal denke ich das viele Leute überhaupt keine ganzheitliche4 Schilderung wollen. Gerade (aber nicht nur) mit Papageien wird so viel Schindluder betrieben. Vogelzeitschriften, Bücher, Züchter und das Internet ist voll mit Papageienlügen!
Denn Weißheiten wie "Einzelhaltung is vertretbar" werden devinitiv gegen besseres Wissen ausgestossen. Und das ist nur ein Beispiel von vielen. Tatsachen werden so gedreht bis sie Menschengerecht, aber sicher nicht Tiergerecht sind.
http://www.vogelforen.de/showthread.php?t=66838
Da machen es sich viele sehr leicht.
Auf der anderen Seite sind da erfahrene papa und Sittichhalter die scheinbar den Eindruck erwecken das sie sich nur "aufplustern" wollen. Da wird wie aus einem Maschienengewehr Erfahrungen und gut gemeinte Ratschläge auf den "Neuling" losgeballert. ABER es erweckt wirklich in 90% aller Fälle den Anschein! Da kann man sich schonmal abgeschreckt fühlen. Und gerade in diesem Jungel aus guten (und andernorts weniger guten Ratshlägen) ist es sicher oft schwer herauszufinden was nun richtig ist. Wem kann man es da verdenken das er sich da seine "bevorzugten Ratschläge raussucht?
Was Du mir aber glauben kannst: Die Leute die Dir hier vieleicht wie radikale, selbstherrliche Spinner erscheinen müssen sich Klugscheissserei und Mopperfreudigkeit nachsagen lassen. Dabei tun sie das nur zum Wohl des Tieres (und als logische Konsquenz daraus, auch zu Deinem Wohl)
Natürlich bleibt einem vieles selbst überlassen. Zum Besispiel muss man nicht darüber übereinstimmen wenn es darum geht ob man einen Papageien nun in einer Wohnung halten kann oder nicht. Aber gewisse Dinge MUß man sich einfach zu Herzen nehmen.
Ich denke einfach es gibt hier viele Missverständnisse, auch ohne (oder besser gerade weil) das es hier auf der einen Seite die Klugscheisser gibt und auf der anderen Seite die Unverbesserlichen.
Und noch ein Wort zum Thema unverpaarbar
Mit diesem Wort schmeissen einige Leute gern um sich und das ist leichtfertig und schade. Es dürfte nur sehr selten Vögel geben die wirklich GARNICHTMEHR verpaarbar sind. So viele wie hier im Forum als Beispiel angeführt worden sind, können es garnicht sein. Man muß das mal so sehen:
Ein Mensch kann viel ertragen. Irgendwann ist aber Schluss und man wird so krank, das man nicht einmal mehr ansatzweise fähig ist ein normales Leben zu führen. Ist man da ein hoffnungsloser Fall? NEin. Der Mensch ist ein soziales Wesen und allen individualitäten zum Trotz nicht dafür geschaffen allein und abgeschottet zu leben. Nur kann einem der beste Freund mit gutem Willen und Absichten einen nicht retten. Manchmal hilft dies und gutes Zureden nicht mehr. Das bedeutet aber nicht das dieser mensch verloren ist. Da muß spezielle Hilfe her. Für viele Menschen ist das ein enorm langer Weg und dauert oftmals viele Jahre. Aber Hoffnung und Hilfe gibt es immer. Ähnlich ist es bei Papageien auch. Ich will hier nicht vermenschlichen. Im Gegenteil. Gerade weil ein Vogel kein Mensch ist, finde ich es umso klarer das ein papagei einen Partner braucht und therapierbar ist. Denn ein Tier lebt nur zu einem Zweck: Vermehrung. Ohne dabei andere persönliche Belange ins Auge zu fassen. Eifersucht, Karrierewunsch usw, sind einem Papageien natürlich fremd. Er wurde geboren um in der Gruppe zu leben. Er entwickelte soziale Fähigkeiten zu diesem Zweck. Ein Papagei entscheidet nicht bewusst das er lieber allein sein möchte. Das gibt es nicht! Natürlich kann man so ein intelligentes Tier soweit kaputtmachen das es mit sich selbst und seiner Umgebung nicht mehr wohinweiß. Da ist es umso wichtiger das er eine Chance bekommt. Und egal wie lang es dauert, er wird sie irgendwann nutzen. Nur sind dafür eben die entsprechenden Faktoren sehr wichtig. Man kann von einem seelisch geschädigten Vogel nicht erwarten das er nach einem quälenden Leben gleich einen Partner aktzeptiert. Auch nicht den zweiten oder dritten. Aber das ist der Punkt. Da hören die Möglichkeiten eines normalen Papahalters auch meist schon auf! Wenn zwei Partner nicht gepasst haben, wird aufgegeben. Der Platz reicht nicht für eine Papagruppe und ewig Vögeltauschen kann und will man auch nicht. Und zack! fällt das erste mal das Wort unverpaarbar.
Leichtfertig ist das. Man sollte nie vergessen das man ein Leben in der Hand hat! Und sei es auch "nur" das Leben eines Papageiens. Es ist unsere Pflicht (ganz selbstverständlich) das wir uns gründlich Gedanken machen, bevor wir zur Tat schreiten. Kaputt gemacht hat man schnell etwas. Es ist ein bisschen wie in der Kindererziehung. Da hat man auch nicht unzählige Chancen. Perfekt ist niemand, aber Einsicht, reduzierter Stolz und Mühe machen einiges wett.
Unzählige menschen haben sich wegen ihrer "falschen" Papahaltung schon zu unrecht abgepisst gefühlt. Aber wenn alles so toll gemacht wird, wo kommen die unzählbaren Abfallprodukte, genannt Papagei denn her?? Denn ALLE waren anfangs mal felsenfest davon überzeugt es richtig zu machen