Hallo Shannen,
Tumore sind leider bei Wellis sehr häufig und meistens kann man leider auch nicht viel machen. Nach Deiner letzten Aussage scheint der TA den "Tumor" allerdings nicht sehr sorgfältig untersucht zu haben, wenn er ihn nicht einmal richtig abgetastet hat und sicher ist, dass es überhaupt ein Tumor ist. Ich würde zunächst einmal klären lassen, ob der Tumor zum übrigen Gewabe klar abgekapselt ist und ob bzw. wie schnell er noch wächst. Von diesen Fakten hängt möglicher Erfolg einer OP und deren Notwendigkeit ab.
Die OP selber ist halt eine heikle Sache. Wir waren vor einem Jahr in der selben Situation. Unser Welli (damals ca. 7 Jahre alt) hatte einen Tumor auf dem Rücken zwischen den Flügeln. Bei ihm konnt man wirklich zusehen, wie er von Tag zu Tag größer wurde. Wir haben damals 2 vogelkundige Tierärzte befragt. Der eine hat das Risiko einer OP mit mind. 50% als zu hoch eingeschätzt und eher abgeraten, der zweite hat zur OP geraten, da die Alternative nur Zusehen und später irgendwann Einschläfern gewesen wäre.
Wir haben uns zur OP entschlossen. Diese hat unser Kleiner auch ganz gut überstanden, ist dann allerdings wenige Stunden später an Nachblutungen gestorben.
Trotzdem würde ich mich, glaube ich, wieder für die OP entscheiden, denn wenn diese gut gegangen wäre, hätte er vielleicht noch eine Chance auf ein paar schöne Jahre gehabt. Einfach nur zuzusehen und sich jeden Tag fragen zu müssen: ist das Leben noch lebenswert oder ist jetzt die Zeit zum Einschläfern gekommen, ist auch grausam (habe ich leider bei inoperablen Fällen schon mehrfach mitgemacht).
Das wird Dir jetzt wohl auch nicht viel weiterhelfen. Ich möchte Dir nur raten:
1. Kläre die oben angeführten Fragen noch einmal genau ab (ev. bei einem anderern Tierarzt).
2. Fall du Dich für eine OP entschließt, warte nicht zu lange. Je kleiner der Tumor, um so geringer ist sicherlich die Belastung.
3. Stelle sicher, dass Dein TA wirklich vogelkundig ist.
4. Wir haben damals zur Vorbereitung auf die OP Vitamin K1 als Blutgerinnungsmittel bekommen, welches wir dem Vogel über 5 Tage geben mußten. Dieses vermindert das Blutungsrisiko. Frag Deinen TA mal danach, wenn Du Dich für eine OP entscheidest.
5. Achte darauf, dass der TA eine Inhalationsnarkose verwendet.
Ich habe hier im Forum auch schon gelesen, dass es als Alternative zu einer OP ev. noch die Möglichkeit gibt, das Tumorwachstum durch Gabe von Schlangengift (??) o.ä. zu stoppen. Vielleicht solltest Du Dich auch noch einmal über diese Möglichkeit informieren.
Alles Gute, wie auch immer Du Dich entscheidest.
Gruß