Hallo,
schön, dass ihr euch kümmert!
Es kommt auf das Alter der Taubenjungen an und darauf, ob sie gesund oder krank sind. Nur Wasser und Gerste ist aber in jedem Fall ein wenig zu dürftig für die Taubenaufzucht.
Futtern eure Findlinge immer alle schon selbst? Dann könnt ihr neben Gerste auch Weizen, Mais, Erbsen, Dari, Hirse, geschälte
Sonnenblumenkerne (nur wenige), Hanf (auch nicht so viel) und Sämereien geben. Zusätzlich müßtet ihr Grit anbieten. Das ist - für Tauben - in der Regel ein Gemisch aus Muschelkalk und kleinen Steinchen. Falls ihr keinen für Tauben bekommt, geht auch der für Papageien (im größeren Zoogeschäft erhältlich). Den brauchen die Tauben zur Verdauung, da sie die Körner im Ganzen schlucken und diese im Magen "zerkleinert" werden müssen. Die Steinchen helfen wie kleine Mahlsteine. Der Muschelkalk gibt das für das Wachstum benötigte Calcium.
Tauben beginnen ab der 2. Woche sich mit Körnern zu beschäftigen, wenn sie in Reichweite sind. Stadttaubenküken habe ich schon mit 2,5 Wochen pickend übernommen, das ist aber eher die Ausnahme.
Ich nehme an, die jetzt gefundene Taube futtert noch nicht oder zu wenig? Tauben sperren nicht, wie z. B. Amseln. Bei den Jungvögeln muss man den Schnabel vorsichtig mit der einen Hand öffnen und mit der anderen immer eine kleine Portion Körner eingeben. Die Taube jedes Mal abschlecken lassen, eh man die nächste Portion gibt. Am besten sind die Körner eingeweicht. Dann verdaut es sich für die Tauben leichter. Die Körner 4-5 Stunden vorher in Wasser einweichen und vor dem Füttern immer gut abspülen! Es ist von Vorteil, am Anfang immer kleine Portionen zu geben (ca.2 TL) und abzuwarten, ob und wie die Tauben verdauen. Wenn sie langsam verdauen, kann eine zu große Menge im Kropf verbleiben und zu einer Verpilzung führen. Wasser trinken die meisten Tauben früh selbst. Du kannst ihnen einen kleinen Napf vorhalten und mit dem Finger drin plätschern. Sie begreifen schnell, dass das vor ihnen Wasser ist und werden es annehmen.
Tauben, die nicht gut verdauen, kann man auch mit Brei füttern. Z. B. den Mehrkornbrei von Milupa, den gibt es in jedem dm oder größeren Supermarkt. Der verdaut sich zwar sehr gut, ist allerdings nicht sehr gehaltvoll. Er sollte daher nicht auf Dauer gegeben werden, sondern nur als Übergangslösung.
Der Brei wird mit Wasser so angerührt, dass er sämig ist - von der Konsistenz her ähnlich wie Trinkjoghurt, so dass er gerade noch durch eine 1-ml-Spritze passt. Schnabel muss auch hier wieder geöffnet werden. Dann gibt man eine kleine (!) Menge in den Schnabel und läßt die Taube abschlecken. Aufpassen, dass nichts in die Kehlkopföffnung kommt. Diese liegt direkt hinter der Zunge.
Kannst Du beschreiben, wie bzw. warum die Taubenküken gestorben sind? Haben sie genug gefuttert, hatten sie Durchfall, waren sie dünn, verletzt, apathisch? Ich gehe mal davon aus, dass sie ein gutes Stück runterfallen und dabei nicht sanft aufkommen.
Kranke oder verletzte Tauben benötigen noch mal eine gesonderte Pflege.
Der Käfig steht aber so, das weder Katzen noch Ratten oder Marder dran können, oder?
Spärlich befiederte Taubenjunge müßten bei den Nächten derzeit noch warm gesetzt werden.
LG, Sabine