Zweifelhafte Forschung der TiHo Hannover

Diskutiere Zweifelhafte Forschung der TiHo Hannover im Forum sonstige Vogelarten im Bereich Wildvögel - Liebe Tierschutz- und Naturfreunde, das Hessische Fernsehen HR wird in seiner Sendereihe "Abenteuer Erde" am Mittwoch, dem 16.02.2005, zwischen...
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Bianca Durek † 2014

† 06.08.2014
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Liebe Tierschutz- und Naturfreunde,
das Hessische Fernsehen HR wird in seiner Sendereihe "Abenteuer Erde" am
Mittwoch, dem 16.02.2005, zwischen 20.45 und 21.15 Uhr einen Beitrag über
die Norwegische Krähenmassenfangfalle und ihren derzeitigen (gesetzwidrigen
und unwissenschaftlichen) Einsatz zur Massentötung von Rabenkrähen in
Ostfriesland bei Leer zeigen. Bitte die Information weiterleiten und die
Sendung ansehen!
Wer die zusätzliche Gelegenheit hat:
In der Sendung "Leonardo" auf WDR 5 kommt ein Textbeitrag zum selben Thema
am 16. oder 17.02.2005, zwischen 16.05 und 16.50 Uhr (Wiederholung dann ab
22.05 Uhr).



Fragürdiges Forschungsvorhaben – „Freilandforschung“ mal anders
Normalerweise zählt die Feldforschung zu den sanftesten „Tierversuchen“, die man sich vorstellen kann. Der Biologe und Ökologe, der mit Fernglas und Fotoapparat „bewaffnet“ zu Bestandsaufnahmen oder Verhaltensbeobachtungen von freilebenden Wildtieren unterwegs ist und das umfangreiche Datenmaterial, das er im Freiland durch zurückhaltendes Beobachten und Aufzeichnen gewonnen hat, zu Hause bzw. im Büro oder Labor eines Instituts auswertet, kommt mit dem Tierschutzgesetz höchst selten in Konflikt.
In Ostfriesland gibt es aber auch die etwas andere Freilandforschung, wie die Diskussionen der letzten Wochen und Monate eines aktuellen Falles aus Norddeutschland belegen. Anfang des Jahres 2004 wurden im Rahmen einer Studie des Institutes für Wildtierforschung an der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover Tausende von Rabenvögeln in Massenfallen gefangen und anschließend erschlagen. In Leer, Kreis Ostfriesland, will die Hochschule mit dieser Maßnahme versuchen, den schädlichen Einfluss der schwarzen Gesellen auf die Bestandsentwicklung von Wiesenbrütern, insbesondere dem Kiebitz nachweisen. Die Wissenschaftler versuchen flächendeckend den "Faktor Rabenvogel" auszuschalten, um zu sehen, ob sich die Bestände der bedrohten Vogelarten wieder erholen, wenn der angenommene Druck auf diese Tiere entfällt. Eine Fragestellung, die viele für trivial halten, da die Einflüsse von Beutegreifern auf ihre Nahrungstiere hinlänglich bekannt sind und selbst aus einem Wechsel der Örtlichkeiten für diese oder jene anwendungsorientierte Fragestellung keine grundlegend neuen Erkenntnisse zu erwarten sind, die einen „Tierverbrauch“ in dem dazu erforderlichen Maße rechtfertigen.
Die Mitarbeiter der Hochschule haben im Rahmen ihrer Freilandforschung Fallen aufgestellt, die in der gesamten EU (auch Deutschland!) grundsätzlich verboten sind, wie auch Umweltminister Jürgen Trittin in diesem Zusammenhang ausdrücklich betont hat. In der umstrittenen Untersuchung soll ebenfalls die Funktion dieser Fallen für den großflächigen Einsatz getestet werden. Während der Brutsaison waren die Fallen inaktiv, nun, nach Beendigung dieser Schonzeit, sind sie teilweise wieder "scharf" gemacht worden.
Namhafte Biologen, darunter Privatdozent Dr. Hans-Wolfgang Helb von der Universität Kaiserslautern (Fachbereich Biologie, Abteilung Ökologie; Rabenvogelgutachter des Landes Rheinland-Pfalz), Dr. Ulrich Mäck (Biologe, Rabenvogelgutachter der Bundesregierung) und Dr. Wolfgang Epple (Biologe & Ethologe, freier Gutachter, Buchautor von "Rabenvögel – Göttervögel – Galgenvögel“) laufen inzwischen dagegen Sturm. Sie verweisen auf der Grundlage eigener Untersuchungen und wissenschaftlicher Studien darauf, dass der Einfluß von Rabenvögeln auf Wiesenvögel deutlich überschätzt wird und diese häufig zu Unrecht in den Verdacht kommen, die Bestände der Wiesenbrüter zu bedrohen. Biologen konnten z.B. mit Hilfe von Wärmesensoren in den Nestern in mehreren hundert Fällen belegen, dass die Gelege nächtens durch andere Beutegreifer ausgeräubert werden. Rabenvögel schlafen nachts und scheiden somit als "Hauptverdächtige" für den europaweiten „Wiesenvogelschwund“ aus. Zudem zeigen beispielsweise begleitende Verhaltensstudien, dass sich die Wiesenbrüter tagsüber durch entsprechendes Abwehrverhalten durchaus gegen Beutegreifer und auch Rabenvögel zu wehren wissen, während sie gegenüber Nachträubern praktisch keine Chance haben.
Hinzukommt, dass die Bedrohungssituation heimischer Wiesenvögel in viel stärkerem Maße auf Lebensraumveränderungen und intensivierte Landnutzungen zurückzuführen ist (Mangel an Rückzugsgebieten, Verlust von Grünland, wodurch der Druck von Beutegreifern wie Fuchs und Marder zunimmt). Einsatz von Pestiziden und Insektiziden in der Landwirtschaft u. a. Faktoren sind zusätzliche Belastungsfaktoren. Die Untersuchung des Institutes für Wildtierforschung erscheint deshalb für viele seriöse Wissenschaftler in einem äußerst fragwürdigen Licht. Was ist an neuen Erkenntnissen zu erwarten, was über das hinausgeht, was bereits bekannt ist und in Lehr- und Schulbüchern Eingang gefunden hat? Wo liegt der vernünftige Grund, der das Töten tausender Wirbeltiere rechtfertigt und dies insbesondere vor dem Hintergrund, dass der Tierschutz inzwischen Eingang gefunden hat ins Grundgesetz? Ist das fragwürdige Handeln das Ergebnis einer Abwägung mit der ebenfalls im Grundgesetz verankerten Freiheit von Forschung und Lehre? All das sind Fragen, die sich nicht nur Tierschützer stellen.
Inzwischen hat sich auch die Bundesregierung in die Diskussion in die Leerer-Krähenforschung eingeschaltet. Bundesumweltminister Jürgen Trittin kritisierte im Juli scharf den Sinn der groß angelegten Feldstudie und bezeichnete die Untersuchung als "wissenschaftlich zweifelhaft" und "unnötig". Darüber hinaus verweist Trittin in einem Brief an den niedersächsischen Landwirtschaftminister Heinrich Ehlen auf ein bereits laufendes Forschungsvorhaben des Bundesamtes für Naturschutz "Umweltfaktoren für den Bruterfolg von Wiesenvögeln", in dem der Einfluss u. a. der Rabenvögel untersucht wird und dessen Abschlussbericht Anfang des kommenden Jahres vorliegt.
Da sich die Tierärztliche Hochschule Hannover bislang uneinsichtig zeigt, geht die tausendfache Tötung der geschützten Rabenvögel trotz rechtlicher Intervention wohl vorerst unvermindert weiter. So mancher Bundesbürger stellt sich angesichts der vorliegenden Erkenntnisse und längst bekannten biologischen Tatsachen und Fakten die Frage nach dem sinnvollen Einsatz von Fördergeldern. Dass ein solches Vorhaben zudem ausgerechnet von einer „tierärztlichen“ Hochschule betreut wird, verleiht der Diskussion zudem eine besondere Brisanz. Verstehen sich doch gerade Tierärzte von ihrem beruflichen Selbstverständnis und Berufsethos her als die eigentlichen Hüter der Ethik, nicht nur wenn es um Fragen des Tierschutzes geht.
Inzwischen sind auch begründete Zweifel aufgetaucht, dass die Fangmethode so selektiv wirkt, wie das internationale Artenschutzrecht dies vorgibt. Vielmehr besteht die Befürchtung, dass sich nicht nur ausschließlich Krähen in den Massenfallen verfangen, sondern auch andere Vogelarten wie Greifvögel und dass auch andere hoch gefährdete Arten quasi als unerwünschter „Beifang“ dort zu Tode kommen.
Nachdem in den frisch aktivierten Fallen nicht nur bereits Rabenkrähen, sondern nachweislich – und fotografisch belegt - auch Greifvögel elend verenden können, beschäftigt sich nun auch die Justiz mit dem umstrittenen Feldversuch. Angeblich seien nach diesem "Vorfall" einige der Fallen wieder abgebaut worden. Doch scheint ein Ende zumindest bislang nicht in Sicht...
In einem Schreiben an den Präsidenten der Tierärztlichen Hochschule Hannover weisen der Kaiserslauterner Privatdozent Dr. Hans-Wolfgang Helb und weitere Mitglieder der Gruppe Natur und Ethik, einem bundesweiten freien Zusammenschluss von Gleichgesinnten darauf hin, „dass das laufende `Forschungsprojekt` inhaltlich unzulässig, in seinem wissenschaftlichen Ansatz lückenhaft und mit den bestehenden Gesetzen und bereits vorliegenden Erkenntnissen nicht vereinbar ist.“
„Der Grundverpflichtung eines jedweden Wissenschaftlers, nämlich vor der Antragstellung für ein wissenschaftliches Projekt sämtliche erreichbare Literatur auf aktuellstem Stand zu verarbeiten“, sei „der Projektleiter offenbar nicht gerecht geworden“. Dabei gebe es gerade auf diesem Forschungsfeld sehr umfassende Arbeiten und zahlreiche Literatur. „Nicht nur wir vermuten, das Prof. Pohlmeyer, evtl. mitverursacht durch seine ehrenamtlichen Verpflichtungen beim Jagdverband, hier gewisse Unterlassungen unterlaufen sind,“ so die engagierten Naturwissenschaftler.
„Um den Schaden an der Wissenschaft, am Natur- und Tierschutz einzudämmen, dürfen wir uns erlauben, Sie um Prüfung des unserer Meinung nach skandalösen Vorganges zu bitten und nötigenfalls die Fortsetzung dieses Projektes zu untersagen.“ Immerhin gehe es nicht nur um die Reputation der Tierärztlichen Hochschule Hannover, sondern auch um den sinnlosen Tod vieler Tausend Tiere.

Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an:

Privatdozent Dr. Hans-Wolfgang Helb
Technische Universität Kaiserslautern
FB Biologie, Abt. Ökologie
Postfach 3049
D-67653 Kaiserslautern, Germany
Tel.: ++49-(0)631-205 4362
Fax: ++49-(0)631-205 2496
e-mail: **********

oder:
Dr. Ulrich Mäck
Spitalhalde 5
D-89340 Leipheim, Germany
Tel.: ++49-(0)8221-27232
e-mail: **********

oder:
Dr. Wolfgang Epple
Eduard-Hamm-Str.10/76
D-94036 Passau
Tel.: ++49-(0)851-756 54 91 oder
Tel.: ++43-72 88-64 50
e-mail: **********

oder:
Prof. Dr. Hans-Heiner Bergmann
Landstr. 44
D-34454 Arolsen
Tel.: ++49-(0)5691-62 82 31
e-mail: **********


Dieser Beitrag steht Ihnen honorarfrei auch ohne Namensnennung zum Abdruck zur Verfügung.
__________________


Link mit Email-Adresse und Telefonnummer der Pressestelle Der TiHo Hannover.

http://www.tiho-hannover.de/service...eiger/index.htm
 
Zwischenzeitlich wurden bereits 5700 Raben erschlagen.

Wir werden jetzt eine gemeinsame Aktion starten um dieser Tötung ein Ende zu bereiten. Text wäre bereits vorhanden, dank Volker M.

Auffallend ist das der Leiter des Wildtierinstituts Prof. Dr. Dr. Klaus Pohlmeyer der Tierärztlichen Hochschule Hannover auch Projektleiter des Krähentötungsprogramms ist und gleichzeitig der Präsident der niedersächsischen Landesjägerschaft ist. 0l


http://de.news.yahoo.com/050203/336/4ej79.html
 
Der Text

Sehr geehrter Herr Prof. Pohlmeyer, sehr geehrte Damen und Herren,

die im Rahmen einer "Forschungsarbeit" von der TH Hannover (Institut für Wildtierforschung) "betreute" Tötung von Rabenvögeln im Landkreis Leer (Ostfriesland) mittels des Einsatzes von "Massenfallen", welche der Untersuchung eines möglichen Einflusses der Populationsgrösse von Rabenvögeln auf die Bestandsentwicklung (respektive: Bestandsabnahme) bodenbrütender (wiesenbrütender) Vogelarten dienen soll, entbehrt jeder Notwendigkeit und verstösst in eklatanter Weise sowohl gegen Grundsätze seriöser Wissenschaftlickeit als auch ethischer Normen.

Davon abgesehen, dass bereits eine hinlängliche Anzahl von Studien existiert, welche die hier vorgeblich zu untersuchenden kausalen Zusammenhänge zwischen der Bestandsdichte von Rabenvögeln und Bestandsrückgängen von Wiesenbrütern ad absurdum führt, wird der monokausale Ansatz (Rabenvögel versus Bodenbrüter) der Materie nicht gerecht.

Hinzu kommt, dass (wie schon geschehen) nicht nur Rabenvögel, sondern auch Greifvögel dieser Art von "Feldforschung" zum Opfer fallen.

Wir bitten Sie eindringlich, die betreffende "Arbeit" nicht mehr weiterzuführen. Eine Fortführung dieser "Feldstudie" ist weder geeigent, dem (bisher) guten Ruf der TH Hannover gerecht zu werden, noch wird sie im Ergebnis Abweichungen von bisher zu diesem Thema vorliegenden Ergebnissen erbringen können.

Sollte eine Beendigung dieser "Feldstudie" nicht erfolgen, werden wir unsere (nicht geringen) Möglichkeiten der Öffentlichkeitsarbeit nutzen, um diesen "Fehlgriff" der TH Hannover einer breiten Leserschaft zugänglich zu machen.


Jetzt suchen wir nach der Möglichkeit zur Unterschriftensammlung.
Wer kann helfen das zu koordinieren.
 
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Hallo Bianca,

DANKE für das INFOPOSTING. Allerdings sollen keine EINZELUNTERSCHRIFTEN gesammelt werden, sondern die betreffenden Foren (als solche) - hier: VOGELNETZWREK sollen diese Mail als GEMEINSCHAFTSMAIL absenden. Ich habe Patrick diesbezüglich eben angemailt.

Hier der neue (erweiterte) Mailtext:



Sehr geehrter Herr Prof. Pohlmeyer, sehr geehrte Damen und Herren,

die im Rahmen einer "Forschungsarbeit" von der TH Hannover (Institut für Wildtierforschung) "betreute" Tötung von Rabenvögeln im Landkreis Leer (Ostfriesland) mittels des Einsatzes von "Massenfallen", welche der Untersuchung eines möglichen Einflusses der Populationsgrösse von Rabenvögeln auf die Bestandsentwicklung (respektive: Bestandsabnahme) bodenbrütender (wiesenbrütender) Vogelarten dienen soll, entbehrt jeder Notwendigkeit und verstösst in eklatanter Weise sowohl gegen Grundsätze seriöser Wissenschaftlickeit als auch ethischer Normen.

Davon abgesehen, dass bereits eine hinlängliche Anzahl von Studien existiert, welche die hier vorgeblich zu untersuchenden kausalen Zusammenhänge zwischen der Bestandsdichte von Rabenvögeln und Bestandsrückgängen von Wiesenbrütern negiert, wird der monokausale Ansatz (Rabenvögel versus Bodenbrüter) der Materie nicht gerecht.

Hinzu kommt, dass (wie schon geschehen) nicht nur Rabenvögel, sondern auch Greifvögel dieser Art von "Feldforschung" zum Opfer fallen.

Sollte eine Beendigung dieser "Feldstudie" nicht erfolgen, werden wir unsere Möglichkeiten der Öffentlichkeitsarbeit nutzen, um diesen "Fehlgriff" der TH Hannover einer breiten Leserschaft zugänglich zu machen.

Nachstehende (mit Quellenangaben belegte) Zitate aus wissenschaftlichen Veröffentlichungen und zusammenfassenden Publikationen zur Thematik "Rabenvögel versus Bodenbrüter" sind bestens geeignet, den Sinn und die Notwendigkeit der von Ihnen durchgeführten Feldstudie, welche u.a. den Tod tausender Rabenvögel zur Folge hat ad absurdum zu führen. Solcherart ethisch fragwürdige und ökologisch unsinnige "Mehrfachstudien" zu bereits umfassend eruierten (und publizierten) Aspekten sind nicht geeignet, den bisher guten Ruf der TH Hannover zu festigen. Wir appellieren an die Einsichtsfähigkeit und Vernunft der die Feldstudie betreibenden Mitarbeiter/innen der TH Hannover und dürfen (auch im Sinne einer seriös betriebenen Wissenschaft) um Beendigung der Arbeit bitten.

"Die größten Verluste bei Bodenbrütern entstünden nach wie vor durch direkte landwirtschaftliche Maßnahmen insbesondere bei konventioneller Bewirtschaftung. Durch die Bearbeitung der Flächen würden die Erstgelege in der Regel zerstört. Sicherlich gebe es auch Einflüsse durch Rabenvögel, diese seien aber meist ultimative Faktoren. Für eine Zunahme der Rabenvögel und dementsprechend zunehmende Auswirkungen auf Bodenbrüter gebe es keine Hinweise, wohl aber für die Verlagerung der Besiedlung in Stadtbereiche." (1)

"Insgesamt wird ein negativer Effekt durch Rabenvögel auch für Bodenbrüter bezweifelt, weil solche Nester eher von Säugern gefunden werden. Entscheidender sind wohl hier menschliche Einflussnahmen (...)" (2)

"Und dann das leidige "Rabenvogelproblem"! Nur soviel lässt sich mit Sicherheit sagen: Ein paar Krähen und Elstern mehr oder weniger entscheiden nicht über das Schicksal des Rebhuhns in der mitteleuropäischen Feldflur. Wer, wie gerade wieder eine angesehene Jagdzeitschrift, mit gefälschtem Foto einer ausgestopften Elster neben dem Gelege eines Bodenbrüters die Schädlichkeit der Rabenvögel "beweisen" will, betreibt nur miese Stimmungsmache zum Schaden der Natur." (3)

"Wir kennen in Sachsen-Anhalt keine Fälle, wo Vogelarten durch Rabenvögel ernsthaft in ihrem Bestand bedroht wurden. Rückgänge (aber auch Zunahmen) waren fast immer durch den Eingriff in Lebensräume bedingt." (4)

"Und die Ergebnisse? Für die meisten sicherlich verblüffend: 70-90 % der Gelegeverluste fanden im Dunklen statt. Mitunter um Mitternacht. Von wegen Krähen - nachts sitzen die ruhig im Baum und ruhen. Nahrungssuchende Säugetiere waren es! Hier ein Fuchs, da ein Marder oder ein anderer Vierfüssler. Welche Tiere es jeweils waren, das kann ein Thermologger nicht erfassen, manche Spur oder charakteristische Ei-Aufbisse geben jedoch Hinweise. Noch aufwendiger wären Untersuchungen mittels Video, doch bringt das auch viele methodische Probleme und Artefakte mit sich. Festzuhalten bleibt, für die überwiegende Masse der Gelegeverluste bei Kiebitzen waren Krähen nicht verantwortlich! " (5)

"Rabenvögel sind Allesfresser (Generalisten) mit einem sehr hohen Anteil Wirbelloser in der Nahrung. Wo sie Gelegenheit dazu finden, räubern sie auch Gelege anderer Vogelarten aus. Dies ist Teil der natürlichen Auslesevorgänge. Eine daraus resultierende Bestandsbedrohung der Beuteorganismen wurde bisher in keinem Fall nachgewiesen. Alle Beuteorganismen haben sich auf die Prädation durch Beutegreifer (u.a. Corviden) im Laufe ihrer Coevolution mit z.T. unterschiedlichen Strategien erfolgreich angepaßt." (6)

Daten aus Freilanduntersuchung zum Nahrungsspektrum von Rabenvögeln :"Der Anteil an Vögeln (bzw. Eiern und Nestlingen) war mit maximal 12 von 4900 (0,2 %; Elster) bzw. 2 von 2266 (0,1 %; Rabenkrähe) Beuteobjekten gering. Festgestellt wurden 8 Eidotter, zweimal Eischalenreste und 4 Nestlinge. Die Vogelnachweise fanden sich in 3,9 % (Elster) bzw. 1,5 % (Rabenkrähe) der Proben und nahmen einen Gewichtsanteil von 2,8 % (Elster) bzw. 1,6 % (Rabenkrähe) ein. Reste von Niederwild konnten nicht nachgewiesen werden. " (7)
"Die Studie, (Anmerkung: Gemeint ist die im vorherigen Abschnitt zitierte Studie) deren Ergebnisse schon im Juni 1998 bekannt waren und die das Ministerium zunächst zu veröffentlichen beabsichtigte, begründet überzeugend, dass Niederwild und Singvögel von Rabenvögeln nicht bedroht sind, ja gar nicht sein können, weil Rabenvögel diese kaum bis gar nicht fressen. " (8)


"Selbst eine wertfreiere, weniger nach anthropozentrischen Kriterien der Nützlich-Schädlich-Einstufung klassifizierende Betrachtung und umfangreiche neue wissenschaftliche Erkenntnisse wie auch Gutachten in der Ornithologie und vor allem auch der Ökologie (z.B. EPPLE 2000, MARTENS & HELB 1998, MÄCK & JÜRGENS 1999) tun sich trotz aller guter Öffentlichkeitsarbeit in den verschiedensten Medien nach wie vor schwer, gegen permanente negative Lobbyarbeit, vor allem aus der entsprechend interessierten Jagdbranche (u.a. KALCHREUTHER 2001) mit einer finanziell stark fördernden Industrie im Hintergrund, sachlich korrekte Aufklärung zu betreiben. Diese wird zusätzlich dadurch erschwert, dass selbst Fachbehörden und Ministerien wie auch Länderregierungen etwa innerhalb der Bundesrepublik Deutschland aus opportunistischen, „politischen“ Gründen Ergebnisse von sogar selbst in Auftrag gegebenen wissenschaftlichen Gutachten nicht zur Kenntnis nehmen oder missachten und somit fachlich oder sogar gesetzlich falsche Entscheidungen treffen (vgl. EPPLE 2001, HELB 1999a, b, 2001a, b, KOOIKER 1998, KRIENER 2000, MÄCK & JÜRGENS 1999, POSTEL 1999)." (9)

"Die als Begründung für einen Abschuss immer wieder zitierten Argumente einer angeblichen Gefährdung anderer Singvogelarten, von Niederwild oder erheblicher Schäden in der Landwirtschaft sind nach allen seriösen wissenschaftlichen Untersuchungen nicht haltbar und mehrfach widerlegt worden. Stellvertretend seien hier nur die Untersuchungen von Kooiker, das allgemein verständliche wissenschaftliche Werk von Epple (1997) sowie die umfassende Dissertation von Mäck (1998) genannt. Diese Ergebnisse werden auch von regionalen Studien bestätigt (z.B. Bellebaum et al. 1998, Knief et al. 1993). Darüber hinaus ergaben auch die Untersuchungen der Universitäten von Mainz (Prof. Dr. Martens) und Kaiserslautern (PD Dr. H.-W. Helb) im Rahmen des "Rabenvogel-Gutachtens" von 1998 (vgl. Helb 1999) sowie ein aktueller Bericht des Bundesamtes für Naturschutz (BfN) an das Bundesumweltministerium (Mäck et al. 1999), dass eine flächendeckende Bejagung von Elstern, Eichelhähern und Rabenkrähen weder fachlich oder juristisch zu begründen, noch ethisch-moralisch zu rechtfertigen ist." (10)

"Im Zuge der aktuellen Diskussion um den gesetzlichen Schutz von Rabenvögeln geht es immer wieder um die Frage der „Schädlichkeit“ dieser Tiere. Dabei wird u.a. angeführt, daß Rabenvögel durch intensive Nestplünderei die Singvogelbestände dezimieren würden. Insbesondere der Siedlungsbereich steht im Blickfeld der Diskussion, wo Rabenvögel in den letzten Jahren zunehmend zu finden sind. Dadurch wird verstärkt die Aufmerksamkeit des Menschen auf diese Arten gelenkt. Auf der anderen Seite wird plötzlich festgestellt, dass kaum Junge von Kleinvögeln zu sehen sind, obwohl mitunter brütende Vögel beobachtet wurden. Daraufhin fällt das laute Geschackere der Elstern sowie das Krächzen der Krähen und Gezeter z.B. von Amseln auf. Die verschiedenen Beobachtungen werden schließlich miteinander assoziiert, und die altbekannte Theorie von abnehmenden Singvogelbeständen wegen nestplündernder Rabenvögel scheint bestätigt. Eine nähere Auseinandersetzung mit dem tatsächlichen ökologischen Sachverhalt unterbleibt dabei jedoch meistens. " (11)

"Nest site selection is very variable and a consequence of a multi-predator-effect: nest at lower sites are much more vulnerable to predation then elevated nests. (...)The results do not support a management of predator populations as losses can be offset and the predator community is very divers. "
Übertragung:
" Neststandortselektion ist das Resultat eines Multi-Prädatoren-Effektes: Niedrige Standorte werden Opfer von Säugern, hohe von Rabenvögeln, erfolgreiche Nester mitteln dazwischen. (...) Die Resultate sprechen nicht für eine Populationskontrolle der Prädatoren, da die Mönchsgrasmücke an Prädation adaptiert ist und das Prädatorenspektrum sehr divers ist. " (12)

"Sicher ist, dass nur ein geringer Teil der Prädation durch die tagaktiven Rabenvögel verursacht wird, da die Verluste vor allem nachts registriert werden." (13)

"Es ist unbestritten, dass auch Rabenvögel Gelege und Jungvögel prädieren können, doch spielen sie nach den vorliegenden Untersuchungen im Verlustgeschehen überwiegend eine untergeordnete Rolle." (14)


(1)
Landtag Schleswig-Holstein /Umweltausschuß / Agrarausschuß (1997): 12.Sitzung, Anhörung / Begrenzte Freigabe der Bejagung von Rabenvögeln zum Schutze der heimischen Tierwelt und Durchführung einer begleitenden Untersuchung, Stellungnahme: Dr. Wilfried Knief , Staatl. Vogelschutzwarte Schleswig-Holstein, Drucksache 14/70

(2)
Schaefer, T. (2002): Adaption an Nestprädation bei der Mönchsgrasmücke, Diss., Zoolog. Institut d. Univ. Göttingen;
bespr. in J.Ornithol. 144:103-105


(3)
Bezzel, E. (1991): Steht das Rebhuhn noch auf der Tagesordnung?, in: Naturschutz Heute, Ausgabe 1/1991, S. 6-11, Naturschutzbund Deutschland (NABU)

(4)
Gnielka, R. (2004): Stellungnahme zum Abschuss von Rabenkrähen und Elstern, Sachsen-Anhalt, Lantag

(5)
Bellebaum, J. (2001): Im Schutz der Dunkelheit: Wer stiehlt die Eier wirklich? Der Falke, 48. Jg., Nr. 5 (Mai): 138-141.

(6)
Mäck, U. & M.-E. Jürgens (1999): Aaskrähe, Elster und Eichelhäher in Deutschland. Bundesamt für Naturschutz, Bonn: 252 S.

(7)
Martens, J. & W. Helb (1998): Wissenschaftliche Begleituntersuchung an Elster (Pica pica) und Rabenkrähe (Corvus c. corone) in Rheinland-Pfalz ",Rabenvögel-Gutachten" der Universität Mainz (Prof. Dr. J. Martens) und der Universität Kaiserslautern (PD Dr. H.-W. Helb) ,1996 - 1998

(8)
Umwelt Kommunale ökologische Briefe (1999): Martini opfert Rabenvögel der Jagdlobby, UKÖB, Berlin, Nr. 19/1999, S. 1

(9)
Helb, H-W., Epple, W. & U. Mäck (2004): Rabenvögel aktuell: Die vorsätzliche Irreführung der Öffentlichkeit geht massiv weiter, I-Net-Publikation: http://www.oejv.de/positionen/rabmedia.htm

(10)
Naturschutzbund Deutschland (NABU) (2000): Sollen Rabenvögel gejagt werden? Stellungnahme des NABU, in: Naturschutz heute – Ausgabe 2/00

(11)
Schuppener, M. (1999): Untersuchungen zur Brutökologie der Amsel (Turdus merula) im Klinikviertel von Gießen ,Dipl.Arbeit, Justus-Liebig-Universität Gießen

(12)
Schaefer, Th. (2002): Adaptations to nest predation in the blackcap, Diss., Georg-August-Universität, Göttingen

(13)
Landesregierung Schleswig-Holstein (2001):Kleine Anfrage der Abgeordneten Dr. Christel Happach-Kasan (FDP) ,hier: Antwort der Landesregierung – Ministerium für Umwelt, Natur und Forsten, Drucksache 15/1274

(14)
Ryslave, T. & T. Langgemach (2000): Bodenbrüter und Prädation - ein Artenschutzproblem?, Beitrag zur Tagung der Staatl. Vogelschutzwarte Brandenburg, Okt. 2000
 
Hallo Volker,

Du setzt voraus, daß die Herrschaften Argumenten zugänglich sind; diese wurden aber in verschiedener Form bereits an sie herangetragen.

Des weiteren würde ich Maßnahmen wie
Zitat: "Sollte eine Beendigung dieser "Feldstudie" nicht erfolgen, werden wir unsere Möglichkeiten der Öffentlichkeitsarbeit nutzen, um diesen "Fehlgriff" der TH Hannover einer breiten Leserschaft zugänglich zu machen"
nicht ankündigen, da auch die bisherige Berichterstattung offenbar nichts geändert hat, sondern einfach machen. Vielleicht ließe sich dafür der Bund der Steuerzahler gewinnen, sofern die Finanzierung auch mit öffentlichen Geldern erfolgt ?

Das "Projekt" ist auf 3 Jahre angelegt, richtig ? Weißt Du, ob die Möglichkeiten einer einstweiligen Verfügung bereits geprüft wurden ? Die Argumentation der laufenden Klage hat ja die mögliche Beeinträchtigung anderer Vogelarten im Fokus, mir ist aber nicht klar, auf welcher Grundlage eine Genehmigung des geplanten Tötens durch Erschlagen (nach vorheriger Streßsituation und ohne Vorliegen einer Notmaßnahme) überhaupt rechtens sein kann ?
 
Hallo zusammen,

habt ihr mal überlegt, diesen Brief nicht an die TH sondern direkt an das Land zu schicken? Besonders wichtig fände ich hierbei den zusätzlichen Hinweis von Vogelklappe bzgl. der Steuerzahler im Anschreiben.

Ich fände es ganz toll, wenn ihr eine Unterschriftenliste auf die Beine stellen könntet, die unter dem Brief steht und in die man sich online eintragen kann.

Die Idee, als gesammeltes Forum zu antworten halte ich nicht für so effektiv, ich denke, je mehr einzelne mails dort eintrudeln, um so besser.

Liebe Grüße,

Dagmar
 
-

Hallo Almut, hallo zusammen,

in der Tat: Es wäre einer Überprüfung wert, ob hinsichtlich des Einsatzes sog. "Norwegischer Massenfallen" eine "Einstweilige Verfügung" erwirkt werden könnte, die faktisch einen Abbruch (zumindest einen Aufschub) bewirken könnte. Das sehe ich auch so. Ein solcher Antrag auf Erlass einer "Einstweiligen Verfügung" bedarf jedoch einer guten Vorbereitung. Hier wären evtl. die Hausjuristen diverser Natur- und Artenschutzverbände gefragt.

Die Methodik der "Studie" (evtl. selektive Ergebnisse durch den Stressor "Dauerbejagung mittels Fallen") bedarf m.E. keiner weiteren Hinterfragung, weil diese "Studie" AN SICH jeder Notwendigkeit enbehrt, da die zu Grunde liegende Fragestellung durch zahlreiche Feldstudien und Arbeiten zum Thema im Kern beantwortet ist.

Hallo Dagmar,

gleichzeitige Mails an die Landesregierung halte ich (parallel zu der beabsichtigten Mail an die TH) ebenfalls für sinnvoll.

Schöne Grüße
Volker
 
Zur Info:

Im Jagdjahr 2003 wurden in Niedersachsen über 85.000 Rabenkrähen und mehr als 30.000 Elstern abgeschossen, davon die deutliche Mehrheit im Landkreis Weser-Ems. Die Unteren Jagdbehörden in Niedersachsen genehmigen sogar den Abschuss des Kolkraben (2003 etwa 85 Stück).

Quelle: Die Höhle des Löwen
http://cdl.niedersachsen.de/blob/images/C6896307_L20.pdf

Womit bei dieser Gelegenheit unseren beiden primären Ansprechpartnern für die zusätzlichen Fallen ein Gesicht gegeben sei.

Vielleicht läßt sich angesichts dieser Zahlen und der Bemerkung
"«Mit der Schusswaffe geht das nicht, weil die Rabenvögel zu schlau sind», sagt Andreas Grauer, Projektbeauftragter des Instituts."
in dem Brief noch die Frage ergänzen, wieso ein paar Tausend mehr -tierschutzwidrig mit Fallen gefangene - Rabenvögel überhaupt ins Gewicht fallen ? Gerade ein "schlaues" Tier wird dieser Todesangst ausgesetzt ?

Hallo Volker,

hat sich überschnitten. Wenn ich das richtig interpretiere, muß Ende Februar mit der (Fallen-) Jagd wegen der Schonzeit ausgesetzt werden, dann wäre doch Zeit, weitere Interventionen vorzubereiten ?
 
Hallo zusammen,

nun ist diese schreckliche "Totschlag-Wahrheit" in verschiedenen Foren nachzulesen und NICHTS scheint sich zu bewegen. Wenn die betroffenen Vögel "Glück" haben, wird ja wenigstens diskutiert, WAS man WIE besser machen könnte. Anstatt einfach erst mal diese Mail loszujagen und DANN erst die nächsten Schritte zu überdenken! Morgen sind bereits die nächsten Vögel zum Tode verurteilt!

Gruß
MMchen
 
Hallo mäusemädchen,

kenne etliche Leute, die diesbezüglich bereits an diverse Stellen geschrieben haben.

Zitat: "und NICHTS scheint sich zu bewegen."
Eben. Die Beiträge zum Thema in Volkers Brief sind zwar umfassend - und erschlagend - recherchiert, aber deshalb stirbt erst 'mal kein Vogel weniger.

Zitat Dagmar: "ich denke, je mehr einzelne mails dort eintrudeln, um so besser."
Was hast Du denn schon abgeschickt, mäusemädchen ?
 
Vogelklappe schrieb:
Hallo mäusemädchen,
kenne etliche Leute, die diesbezüglich bereits an diverse Stellen geschrieben haben.
Was hast Du denn schon abgeschickt, mäusemädchen ?
Hallo Vogelklappe,

das mag ja sein, doch je mehr Menschen sich zeitnah beteiligen, um so nachdenklicher werden (hoffentlich) die entsprechenden verantwortungstragenden (-losen) Institutionen.

Was ich schon abgeschickt habe? Persönliche Mails an verschiedene Stellen und desweiteren bin ich Mitglied in drei Foren (wovon EINES wenigstens bisher reagiert hat).

Nimm´ doch meine Stellungnahme einfach nicht PERSÖNLICH! WAS spricht dagegen, Volker´s ausgearbeitete Mail heute noch zu versenden und DANN erst WEITERE Schritte zu diskutieren?

Gruß
MMchen
 
Hallo Vogelklappe,
Hallo Interessierte,

habe folgende Mail erhalten:

"für ihr Schreiben an die TH Hannover danke ich Ihnen im Namen der unschuldigen Kreatur.

Mit meinen Kollegen PD Dr. Helb und Dr. Mäck habe ich ein Gutachten zu dem wissenschaftlich nicht haltbaren "Projekt" für den Deutschen Tierschutzbund verfasst. Dies können sie dort sicher anfordern.

Falls sie tiefer in das Thema der zu Unrecht verfemten Rabenvögel einsteigen möchten, erlaube ich mir, Sie auf mein im G.Braun-Verlag, Karlsruhe, erschienenes Buch "Rabenvögel Göttervögel - Galgenvögel" hinzuweisen. Es ist in jeder Buchhandlung (nach Bestellung) und in Internet-Buchhandlungen (z.B. Amazon.de) erhältlich).

An unserem Schriftwechsel beteilige ich die wesentlichen Mitstreiter gegen diese beschämende Vogelmord-Aktion, die dem Ansehen Deutschlands, das einmal Vorreiter in Sachen Naturschutz in Europa war, erheblich schadet.

Bitte streuen Sie Ihr Vorstelligwerden sehr weit!

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Wolfgang Epple"

Gruß
MMchen
 
Hallo mäusemädchen,

habe nichts persönlich genommen, es klang nur so nach "nu macht 'mal". Schön, daß Du auch selbst aktiv warst. Eine gute Idee, die Rabenvogelexperten, die bereits protestiert haben, darüber zu informieren - werde ich auch machen, wenn mir die Antworten vorliegen.

Meine Einschätzung, daß es auf einen Tag ankommt, vor allem, wenn inhaltsähnliche Mails aus verschiedenen Foren eintreffen, ist aus der Erfahrung und aufgrund des hier schon erfolgten Protests etwas anders. Zudem sind individuelle Mails an möglichst viele verschiedene Stellen ein guter Beitrag zur Meinungsvielfalt. Meine Argumentationsrichtung an die beteiligten Behörden ist z. B. eine völlig andere als Volkers, wobei die "fachliche" genauso wichtig ist.

Ist eine Mail aus den Vogelforen denn jetzt verschickt worden ?
 
Argumentationsebenen

Hallo Almut,

es ist sicherlich kein Fehler, alle (denkbaren) Ebenen der Entgegnung auszuloten (und auch anzuwenden). Liege ich mit der Annahme richtig, dass Du die evtl. (straf)rechtliche Relevanz der Fallenbejagung und (auch) die "emotionale Seite" stärker gewichten möchtest?

Hallo zusammen,

hier die direkte Mail-Adresse des "Institut für Wildtierforschung" der TiHo Hannover:

**********

Zum "Fallenfang" hier ein absolut an der Realität vorbeizielender Beitrag der "Pressestelle des Deutschen Jagdschutz-Verbandes, Bonn:

"Heutzutage werden Fallen so gebaut und konzipiert, daß nur die Tiere gefangen werden, die tatsächlich in die Falle gehen sollen. Das geschieht durch die Abmessungen der Falle, aber auch durch die Auswahl der Köder und des Fangortes."

Fast schon absurd. Wie soll diese vorgebliche Selektierung denn funktionieren, wenn die zu fangenden Tiere hinsichtlich "Abmessungen" und "Nahrungsspektrum" Ähnlichkeiten mit anderen (dort vorkommenden) Tieren aufweisen? Das angehängte Foto zeigt eine "kleine NORWEGISCHE KRÄHENMASSENFALLE".

Mail-Adresse (für evtl. Interessenten):
**********

Auch ich stelle mir (wie Almut) die Frage: Wurde die Mail seitens der VF abgeschickt?

Schöne Grüße
Volker
 

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?

Hallo zusammen,

wenn ich mich nicht verzählt habe, haben sich an diesem Thread bisher genau magere 5 User/innen (mich mitgezählt) mit Postings beteiligt.

Sozusagen VOR UNSER ALLER HAUSTÜR wurden (vorerst) 5700 Rabenvögel (dazu noch auf recht entsetzliche Weise) getötet. Die Zahl der hier in den Foren seit Bestehen durch User/innen vermeldeten "Todesfälle" in menschlicher Obhut gehaltener Vögel reicht mit Sicherheit BEI WEITEM nicht an die HORRORZAHL im Rahmen dieser "Feldstudie" getöteter Rabenvögel heran.

Ein einziger Klick (pro getötetem Rabenvogel) auf dieses Thema wäre dem "Sachverhalt" angemessen. Findet IHR nicht?!

Schöne Grüße
Volker
 
Heute im NDR um 18:45 Uhr

http://www3.ndr.de/ndrtv_pages_special/0,3144,SPM2376,00.html?SID=36502316


Hallo Volker,

nein, ich hebe darauf ab, daß die Zahl der in Fallen gefangenen Vögeln in keinem sinnvollen Verhältnis zu den Abschüssen in selbigem Landkreis steht. so daß sich auch für einen Jäger die Frage nach der "Waidgerechtigkeit" stellen muß.

Die besten Gegenargumente liefern dabei einige Leute selbst:

"Das Projekt muss jetzt fortgesetzt werden, damit die ersten Tötungen nicht umsonst gewesen sind", sagte Landkreissprecher Buscher."

http://www.emderzeitung.de/news/index.asp?ID=17781&RESS=1&LAY=0
 
Interessanter Aspekt

Hallo Almut,

das ist zweifellos (ebenfalls) ein sehr interessanter Aspekt.

Den Sendetermin (NDR) hab ich vorgemerkt. Bin gespannt.

Hallo zusammen,

damit kein falscher Eindruck entsteht. Ich bin nicht GENERELL gegen JEDE Forschungsarbeit, bei der (auch) einzelne Tiere zu Schaden kommen (können).
Hierzu habe ich mich schon mehrfach geäußert. Aber ich lehne JEDE Forschungsarbeit ab, die ERKENNBAR (nachvollziehbar) weder MENSCH noch TIER noch der letztlichen VERBESSERUNG einer Sache (eines Gesamtgefüges) dienlich sein kann, sondern nur bestimmten INTERESSEN bestimmter GRUPPEN.
Zugespitzt formuliert: UNSOZIALE PROJEKTE. Dabei beziehe ich die Tierwelt ausdrückllich in die (von mir gemeinte) SOZIETÄT ein.

Schöne Grüße
Volker
 
vogelmassenmord

hallo!
Ich frage mich, wo bisher die Naturschutzverbände wie Nabu und Co bleiben. Dass diese Ungeheuerlichkeit jetzt erst so richtig ans Licht kommt, obwohl das Vogelmorden schon seit einem Jahr zugange ist. Bisher gab es dabei wohl eher das Schweigen im Walde. Oder ich hab geschlafen und mal wieder nichts mitbekommen................ Könnte zumindest für meinen Wohnort eine Unterschriftenaktion starten. Könnte man sich nicht vor Ort organisieren und so medienwirksame (und Krähenverscheuchende) Demonstrationen planen?
Ich würde gerne irgendwie helfen!
Gruß
Angie
 
Hallo Angie,

hast Du meinen (zweiten) Link gelesen ?

"Wie Kreisjägermeister Jan-Wilhelm Hilbrands erklärte, soll zunächst aber noch ein Gespräch am 9. August mit dem Naturschutzbund (NABU) geführt werden. Der NABU hatte die erste Aktion scharf als "sinnlose Massentötung" kritisiert. Er erneuerte jetzt seine Kritik."

Du kannst ja 'mal dort nachfragen, was bei dem Gespräch herausgekommen ist ? Schaffe zeitlich auch nicht alles.
 
Hallo zusammen,

ist denn hier niemand, der mal eine Unterschriftensammelaktion, die per Mausklick zu bewerkstelligen ist, umsetzen könnte? Fände ich klasse!
Ich bin in sowas unbedarft, leider.

Lieben Gruß,

Dagmar
 
Thema: Zweifelhafte Forschung der TiHo Hannover

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