Luftsackmilben,bin ratlos , hat jemand Erfahrungen damit?

Diskutiere Luftsackmilben,bin ratlos , hat jemand Erfahrungen damit? im Forum Vogelkrankheiten im Bereich Allgemeine Foren - Hallo, seid gestern mache ich mir Sorgen um meinen weißen Kanarienvogel. Vor ungefähr 2 Monaten war ich mit der Dame beim Tierarzt( volgekundig )...
Nun, hier war wohl Spot on gemeint. (alle 7 Tage)
Trinkwassermethode kennen viele überhaupt nicht, oder können sich vorstellen, wie das gehandhabt wird.
Tasächlich ist alles im Forum verewigt.
Ivan
 
Ob die LSM beim 1. Mal dahin sind und die 2. Behandlung gegen deren Nachkommen ist,
werden diese TA's sicherlich wissen. natürlich auch in welchen Abständen dies wirksam ist.
Wohl kaum, denn bis heute ist der Entwicklungszyklus der Cytodites nudus als auch Stermostoma tracheacolum weitestgehend ungeklärt.
Eine Diagnose kann nicht intra vitam erfolgen, sondern ausschließlich post mortem mittels einer Sektion.
Man behandelt aufgrund verschiedener Anzeichen (Verdachtsdiagnose). Manchmal, manchmal hat man Glück und kann Stermostoma trecheacolum im Gegenlicht erkennen.
Starker Befall ( also Symptome die dem Halter dann auch mal endlich auffallen) führen fast immer zu bakteriellen Sekundärinfektionen, die einer antibiotischen Behandlung bedürfen.
Bei Sternostoma t. weiß man, das aus den Eiern, die von den Weibchen im Lungengewebe abgelegt wurden, Larven schlüpfen die binnen drei Wochen ein adultes Stadium erreichen (21 Tage).
Inwieweit eine zweimalige Ivermcectin Gabe ausreichen soll um einen Entwicklungszyklus von über drei Wochen sicher abzudecken und erfolgreich zu vernichten mag, ist mir nicht bekannt. Zumal ja nicht alle Milben am selben Stichtag sich paaren und am selben Tag Eier ablegen. Ebensowenig wie alle Larven am selben Tag schlüpfen. Bei der Weiträumigkeit der Luftsäcke erscheint es mir auch fraglich, mit einer zweimaligen Gabe, diese dort parasitierenden Milben ausreichend zu eliminieren.
Bekannt ist mir das es sich, egal nach welcher Gabe, im Fettgewebe konzentriert und von dort aus nach und nach freigesetzt wird, und in "weniger fettlösliche Metbaoliten umgewandelt".
Mein eigenes Erlebnis mit einer Gemalten, zeigte das oft eine längerfristige Behandlung angedacht werden muss, bzw. ein zweiter Intervall, da es gerne zu Rezidiven kommt, die nicht bakterieller Ursache sind, sondern durch ein wiederaufkommen der Atemwege befallenen Milben.
Eine Halbwertzeit für Vögel ist mir nicht bekannt, da es ein Produkt ist, welches in erster Linie zur Entwurmung für Landwirtschaftstiere ist, teilweise auch für Hautparasiten angewandt wird. Selbst bei diesen Rind, Schaf, Schwein, Ziege etc. sind die Werte je nach Verabreichungsform sehr unterschiedlich.
Auch für die vorliegenden Daten einiger Haustiere gibt es stark abweichende Werte.
Auch vereinzelte "Unverträglichkeiten". Z.B. dürfen Igel zwei Wochen vor Eintritt in den Winterschlaf nicht behandelt werden, da sie in dieser Zeit das Mittel nicht ausreichend verstoffwechseln, und somit...!
Es wird von Dorrestein ausdrücklich davor gewarnt, das Finkenvögel es nicht immer gut vertragen, es können Todesfälle auftreten. Mit Finken sind nicht nur Stieglitz und Co. gemeint! Dies alles ist halt der Umwidmung geschuldet. Ein Vogel ist kein Rind.
Da auch Ivermectin über die Leber geht und Niere, wie die meisten AB's, ist die Frage von kalle dellen natürlich berechtigt.
Ich sage mal, abgerechnet wird zum Schluss!
Eine genaue Buchführung, welcher Vogel wann, in welcher Dosierung, welches Medikament erhält, würde über lange Sicht Aufklärung bringen. Und manch einem Halter, im Fall der Fälle, mittels einer anschließenden Sektion so manche Erleuchtung bringen, was von so mancher Medikation "übrig" bleibt.
 
Eine genaue Buchführung, welcher Vogel wann, in welcher Dosierung, welches Medikament erhält,

Bisher habe ich alle Vögel gleichzeitig übers Trinkwasser behandelt. Je nach Ergebnis der kommenden Wochen werde ich einzelne Vögel
verarzten.

Ivan und Tiffani haben i.d. Sache meinen Ehrgeiz geweckt.

Ich habe seit ca. 55 Jahren Erfahrungen mit allen möglichen, in Deutschland vorkommenden Voglarten. Als Kind Elstern, Drosseln, Finken mit der Hand aufgezogen, später dann die ersten Volieren hauptsächlich mit Elster, Dohle ( 20 Jahre Freiflug) Eichelhäher. Dann kam eine lange Zeit mit Weichfressern, auch auch Asien, Afrika u.a. Ländern wie z.B. China-Nachtigall, Blattvögel, Schama/Dama/Dayaldrosseln u.ä.
Danach dann wieder Finken und jetzt letztendlich Kanarien, da bis auf eine Ausnahme nur Männchen. Keine Zucht- nur Freude am Gesang und das jeder meiner Kanarien sich vom anderen unterscheidet= Spass an der Freude halt. (und den Enkelkindern zuliebe)

Um Krankheiten hat man sich früher nicht groß gekümmert. War ein Vogel krank, hatte er die "Zehrung" und wurde früher oder später erlöst.
Ausser mit Luftröhrenwürmern (meist bei den Dohlen, Elstern und co.) hatte ich kaum Erkenntnisse über die jew. Erkrankung.

Danke an dieser Stelle an Euch.

Heutzutage ist das Internet sowie der allgemeine medizinische Fortschritt ein Segen für alle. Man kann sich informieren-auf jedem Gebiet-
und wenn man dann noch so sachkundige Vogelliebhaber wie Tiffani und Ivan trifft, hat man es insgesamt wesentlich leichter als zu früheren Zeiten.
 
Grundsätzlich Karl Heinz müssen alle Vögel behandelt werden, wenn auch nur bei einem Vogel LSM auftauchen.
Ivermectin verbleibt viele Tage im Körper bevor es wieder abgebaut wird, daher können die Intervalle auch großzügig gehalten werden und mit einer bis maximal 2 Nachbehandlungen erwische ich auch die Milben die später aus den Eiern schlüpfen.
Ich selbst habe es viele Male in den Jahren eingesetzt und das bei vielen Hunderten von Vögeln, wenn man sich vorstellen kann von welchen Zahlen ich spreche, wenn dabei die "Insassen" von 4 AV's, 3 IV und 25 Zuchtboxen gemeint sind. Und das nicht nur einmal in 6 jahren.
Ich habe es auch schon in der Brut eingesetzt, mit JV in den Nestern.

Es wurde eingesetzt bei Cardueliden, Ammern, PF und Sittichen.
Es gab dabei nicht einen Todesfall, oder auch nur einen JV der im Nest verstarb.

Hier liegen also Zahlen zu Grunde, mit denen kaum einer aufwarten kann.
Und die Anzahl der behandelten Tiere spricht für sich!
Gegen die "Dummheit" bei falschen Dosierungen kann natürlich keiner ankämpfen, das ist mal klar.
Auch nicht gegen falsche Interpretationen oder Halbwissen.
Ergo möchte ich nicht durch Romane mit Vermutungen die Leute verwirren, sondern einfachere Wege aufzeigen.
Denn das eine Behandlung ohne Einfangen für alle, Vögel und Halter, streßfreier ist, ist dann nicht nur ein angenehmer Nebeneffekt.
Ivan
 
So, mein Besuch in der Taubenklinik Essen sowie die darauf erfolgte 10-tägige Kur mit Amoxicillin ist ein paar Wochen her.

Soweit ein voller Erfolg= auch die restlichen, schwächelnden und noch leicht hustenden Vögel sind wieder fit- bis auf den, welchen ich mit zur Klinik
(als Beispielvogel) brachte. Genau dieser zeigt zeitweise-stundenweise- noch die beschriebenen Anzeichen.
Manchmal atmet er so schwer, dass ich denke, es kann sich nur noch um 1 oder 2 Tage handeln, dann ist er hin. Aber ein paar Stunden später ist er dann wieder
putzemunter.
Ich werde ihn noch eine Woche beobachten, dann fahre ich wieder zur Klinik. Im Hinterkopf habe ich die Befürchtung, er könnte die anderen Vögel wieder neu infizieren. Evtl. sind es auch nur die "Reste" i.d. Lunge von den LSM, die ihn in der Atmung zeitweise (Kraftanstrengung) behindern.
Aber warum nur dieser eine Vogel von insgesamt ca. 30 ??

Ich melde mich, sobald ich neue Erkenntnisse habe. Versprochen.
 
Im Hinterkopf habe ich die Befürchtung, er könnte die anderen Vögel wieder neu infizieren.

Natürlich sitzt er jetzt im Einzelkäfig.
 
Natürlich sitzt er jetzt im Einzelkäfig.

Nun nicht mehr- kaum fliegt er wieder, jappst er schon wieder. Jetzt lass ich ihn erst mal wieder Kondition aufbauen. Vll. gibts sich's ja.

Ist es eigentlich ratsam, diese Ivermectin-Kur im Frühjahr vorbeugend zu wiederholen? Oder erst bei erkennbarem Befall ??
Da es ein Gift ist, denke ich je weniger, desto besser. Wie ist eure Erfahrung/Meinung hierzu?
 
Es gibt keine Vorbeugung. Wenn das Gift im Körper abgebaut ist, kann sich der Vogel auch wieder infizieren.
Ivan
 
Hallo Ivan,

haste Recht, eigentlich auch logisch. Danke. Man lernt halt nie aus.
 
Hallo,

meine Problem-Vögel sind bis auf 2 wieder gesund. Seit Februar habe ich bei den beiden nochmal das volle Programm (Ivermectin, Antibiotika) durchgezogen- es hat nichts gebracht. Letztendlich sind sie "von der Stange" gefallen. Nun gut, die anderen ca. 35 sind putzemunter.

Ich hoffe natürlich, dass das so bleibt.
 
Patho und Histo hast du wahrscheinlich nicht in Auftrag gegeben?
Schade.
Auch wenn zu Vermuten ist das die Medikamentierung ihnen den Rest gab, wäre es ein Versuch wert gewesen.
Ansonsten hoffe ich das Du und die Vögel es überstanden haben :zustimm:
 
Hallo Tiffani,

nein, Patho und Histo erfolgten leider nicht, da die 2 von der Stange fielen, als ich in Kurzurlaub war- sonst hätte ich sie eingefroren und die Untersuchungen
in der Taubenklinik Essen machen lassen. Mein "Vertreter" wusste davon nichts und hatte mich während meines Urlaubs nicht informiert, er wollte mir wohl
die Urlaubslaune nicht verderben, da er von meinen zahlreichen Bemühungen zuvor wusste.

Beim nächsten Vorfall (hoffentlich nicht) werde ich diese Untersuchungen machen lassen. Auf jeden Fall, zumal die Kosten hierfür tragbar sein werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hier der neueste Tipp gegen LSM (von einem erfolgreichen Züchter )

Er gibt einmal pro Woche etwas Apfelessig ins Trink/Badewasser und hat seit Jahren keine Vorfälle mehr mit LSM. Zufall?
 
Ja, denn "Glaube macht selig und Salzhering sehr viel Durst".
Er hat einfach nur Glück gehabt!
Aber er weiß auch nicht viel über Luftsackmilben.
Man könnte ja auch behaupten, einmal die Woche Apfelobstessig ins Trinkwaser und nie wieder ein Befall mit der Vogelmilbe! Auch das würde in den Bereich der Fabel gehören!
IVan
 
Hallo Ivan,

seh ich genau so wie Du. Sicherlich gibt es auch noch zig andere "Geheimtipps", auf die selbst erfahrene Züchter schwören.

Ich habe seit den Vorfällen vom vergangenen Jahr nichts mehr gehabt. Zusätzlich würde ich aber- nach den guten Erfahrungen mit der Taubenklinik Essen- diese wieder aufsuchen, wenn der Verdacht bestünde, dass es wieder 'losgeht'.
 
Fiktive Beispiele;
Fall 1
"Ich füttere seit 20 Jahren Oregano und habe seitdem keine Kokzidiose mehr im Bestand gehabt"!!

Fall 2
"Ich habe seit 30 Jahren keine Kokzidiose mehr im Bestand gehabt".
"Fütterst du auch Oregano"?
"Nein, ich füttere nichts dergleichen"!!!!!
Ivan
 
sehr interessante Beschreibungen um ein sehr schwieriges Thema wie ich finde. Wobei mich die Dosierungen sehr verwundern. Ich habe bisher mit Ivomec behandelt, je einen Tropfen in den Nacken und nach 10 Tagen erneut. Seit dem hatte ich mit meinen Bestands-Vögeln keine Symptome mehr.
Allerdings ,wie nun schon wieder beim Kauf neuer Vögel waren ca.die hälfte infiziert.
Nun denn zu meiner Frage mit der Dosierung, was ist denn zu empfehlen oder hat die besten Erfahrungswerte ?

grüße feldi
 
Eigentlich ist das kein richtiges Ivomec mehr, denn hier wird es mit einem öligen Träger angereichert, damit es besser auf der Haut oder am Gefieder haftet. Die Originalflüssigkeit wird als Injektionsflüssigkeit z. B. gegen Lungenwürmer bei Mastvieh eingesetzt und gespritzt.
Der Wirkstoff heißt Ivermectin.
Ivan
 
Hallo feldi,

ich kenne folgende Ivomec Dosierung bei LSM: Dreimaliges Auftragen, am 1., 5. und 9. Tag je 1 Tropfen.
 
Die Dosierung wird vom TA vorgenommen und Ivomec 1-6 bis 1-8 verdünnt und mit einem öligen Träger angemischt.
Ivomec als Originalflüssigkeit ist tödlich. Hat man Ivomec, kann man es sich selbst anmischen/verdünnen, aber niemals pur als Spot on verwenden. Diese verdünnte Version kann dann alle 7 Tage 3X eingesetzt werden, wobei es nicht genau auf einen Tag ankommt, denn es verbleibt noch viele Tage im Körper, bevor es abgebaut wird. Um das mal zu präzisieren.
Bei der oralen Verabreichung wird es 1 zu 930 X verdünnt und 2 Tage verabreicht, nach 3 Wochen für die gleiche Dauer wiederholt.
Ivan
 
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