Meningitis beim Kanarienvogel

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Sintarella

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Hallo zusammen!
Vor einigen Tagen ist mir aufgefallen, dass einer meiner Kanarienhähne Probleme beim Fliegen hat. Er fliegt extrem langsam und landet unsicher, d.h. häufig verfehlt er den Ast oder die Voliere. Sonst war der Vogel unauffällig.
Nach ein paar Tagen war der Vogel dann sichtlich krank: aufgeplustert, hängende Flügel, wippende Bewegung zum Kotabsetzen ohne dass etwas kommt.
Bin dann natürlich sofort zum (VK)Tierarzt. Die tippte auf Meningitis. Der Vogel bekommt seitdem Antibiose (Marbocyl), mittlerweile ist jetzt der 10. Tag.
Insgesamt hat er sich auf niedrigem Niveau stabilisiert; er bewegt sich nur wenig im Käfig, fliegt nach wie vor sehr unsicher, schläft viel, ignoriert die anderen Vögel weitgehend, frisst, trinkt und singt sogar ein bisschen.
Hat jemand Erfahrung mit Meningitis oder Enzephalitis bei Kanarien? Kann das wieder besser werden oder ist der Vogel jetzt "behindert"? Weil in der akuten Krankheitsphase würde er ja nicht singen, oder?
LG
 
Hallo,

Erfahrungen mit dieser Erkrankung hab ich nicht, aber bist Du denn sicher, dass es das ist? Was hat den der TA gesagt? Wie alt ist denn der Vogel, wird er drin oder draußen gehalten?
 
Huhu!
V.a. Hirnhautentzündung war die Diagnose des Tierarztes. Sie hat den Vogel sehr gründlich angeschaut, Kropfabstrich, Kotprobe, Bauch und Leber untersucht. Sonst war alles in Ordnung, nur der Vogel war sehr unsicher im Gleichgewicht, exsikkiert, etwas kotverschmiert.
Es ist ein Hahn von 2011, reiner Wohnungsvogel, wird mit noch 2 anderen Kanarien zusammengehalten, die symptomfrei sind.
 
Hallo charly,

danke für die Nachfrage. Der Hahn wirkt etwas besser, er hat nicht mehr so "eingefallene" Augen. Ansonsten hat sich sein Zustand wenig verändert. Er fliegt sehr langsam und unsicher, verfehlt bei der Landung oft den Ast und sitzt viel am Boden. Er singt hin und wieder, badet nicht.
Nach wie vor kriegt er Attacken, die wie Bauchkrämpfe wirken, sitzt mit gesträubtem Gefieder, presst wie zum Stuhlgang, wippt mit dem Schwanz und mit offenem Schnabel (sieht aus wie Legenot oder Darmverschluss), manchmal setzt er dann einen Riesenklecks grünlichen Kot ab :nene:
Ausserdem zittert er. Die Torkeligkeit beim Sitzen oder Hüpfen scheint jedoch besser zu sein.
 
Bei der geschilderten Symptomatik vermute ich eher eine massive Infektion mit Kokzidien. Die beisitzenden Vögel können dabei durchaus symptomfrei sein.
 
Huhu norwicher:
auf Coczidien wurde der Kot untersucht.
Aber ich geb dir recht, heute sieht der Vogel aus als hätte er massive Darmprobleme.
 
Der grünliche schmierige Kot spricht, aus meiner Sicht, eine deutliche Sprache. Hast Du mal das Brustbein abgetastet? Sollte das Brustbein gut fühllbar und herausstehend sein und die Brust eingefallen sein, sieht es nicht gut aus. Hast Du ihn bei der Futteraufnahme beobachtet? Nimmt er die Körner wirklich auf, also frisst er tatsächlich?
Die Symptomatik die hier den Tierarzt auf Meningitis schließen lässt, tritt auch bei einer Infektion mit Kokzidien auf. Also unsichere Bewegungen, Verfehlen der Landung usw..

Ich würde an Deiner Stelle nochmals Kotproben abgeben, wenn es nicht schon zu spät ist...
 
Hallo , wann wurde (Tageszeit) für die erste Probe der Kot entnommen ? Es kann durchaus sein das die 1. Probe keine Kokzidien enthalten haben. Kotproben sollte man morgens / mittags u. abends entnehmen.
Die jetzigen Schilderungen sprechen einwandfrei für die Kokzidien . Wie Norwicher schon schrieb treffen auch die jetzigen Symthome zu. Hoffentlich ist es nicht schon zu spät zur richtigen Behandlung
Gruß Heinrich HP i. Profil
 
Ich war heute nochmal bei meiner TÄ. Der Vogel hält seit 3 Wochen konstant 19g. Das ist zwar wenig, aber zumindest hat er nicht weiter abgenommen. Heute ist erneut eine Stuhluntersuchung mit Flotation (?) gemacht worden, wieder kein Hinweis auf Würmer. Die Stuhluntersuchung neulich war um 11 Uhr, heute um 13 Uhr. Ich habe jetzt Levamisol als Wurmkur mitbekommen und heute gleich gegeben. In 14d soll ich es wiederholen. Jetzt heisst es abwarten, ob der Vogel die Nacht überlebt, sein Zustand hat sich zur Mittagszeit dramatisch verschlechtert...
 
Huhu!
Kurzer Zwischenbericht: Der Hahn lebt noch, hat sich im Vergleich zu vor 2 Tagen eher etwas verbessert. Diese "Anfälle", die aussehen wie Legenot, hat er gestern zur Mittagszeit wieder gekriegt...
LG
 
Hallihallo!
Ich mache mal wieder einen Zwischenbericht. Der Vogel lebt noch. Die "Legenot" bzw. "Verstopfung" tritt weiterhin auf, aber seltener und nicht so ausgeprägt wie zu Beginn. Er hat weiterhin grosse grüne Stuhlportionen.
Der Vogel ist nach wie vor unsicher, kann kaum noch fliegen. Vermutlich ist er nahezu blind. Er fliegt sehr langsam, häufig wie ein Hubschrauber nach oben und rückwärts, stösst dabei an Wände und Decke und verfehlt in der Regel seinen Landeplatz zumindest im ersten Anlauf. Seine Behinderung scheint er selber nicht zu bemerken, wenn der Käfig geöffnet wird, fliegt er als erster raus - nur das Zurückkommen ist schwierig.
Im Käfig findet er sich einigermassen zurecht, häufig sitzt er morgens auf dem Boden, vermutlich weil er nachts abstürzt.
Die anderen Vögel tolerieren ihn, dh sie ignorieren ihn, mobben ihn aber nicht und jagen ihn auch nicht vom Futter weg. Sicherheitshalber gebe ich allerdings mehr Futter, so dass immer etwas übrig bleibt.
Der Vogel wirkt reduziert, aber er singt zwischendurch sogar....
Ich gehe davon aus, dass er eine bleibende Behinderung hat. So lange er so lebensfroh wirkt, gibt es in meinen Augen keinen Handlungsbedarf. Allerdings muss man damit rechnen, dass er sich über kurz oder lang bei seinen Abstürzen verletzen wird....
LG
 
Hallo Sintarella,
warum bekommt er denn eine Wurmkur, wenn keine Würmer nachgewiesen wurden? Wurde denn eine Sammelkotprobe (also zu verschiedenen Uhrzeiten und über 2-3 Tage gesammelt) getestet und auch auf Kokzidien geprüft?
LG
 
Huhu enibas!
Nein, es wurde keine Sammelkotprobe durchgeführt. Es wurde 2x ein Anreicherungsverfahren (?) durchgeführt mit negativem Ergebnis.
Der Vogel zeigte Symptome eines Darmverschlusses, eigentlich hatte ich ihn zum Einschläfern hingebracht Durch den Stress der Fahrt hatte er jedoch den "Pfropfen" herausgedrückt und wirkte nicht mehr präfinal. Aufgrund des grünen Kots wollte die TÄ als Ultima ratio die Wurmkur versuchen. Sein Zustand hat sich seither stabilisiert....
LG
 
Hallo Sintarella,
ist die Tierärztin denn vogelkundig? Sowohl Würmer als auch Kokzidien lassen sich doch leicht im Kot nachweisen, wenn der Befall entsprechend stark ist. Soweit ich weiß, ist der Kot bei Wurmbefall auch eher gelb/braunstichig. Wenn schon Verdachtsbehandlung, würde ich daher doch eher auf die Empfehlung von norwicher und 1941Heinrich hören und auf Kokzidien behandeln - wobei wie gesagt beides in einer Sammelkotprobe nachweisbar sein sollte. Vielleicht kannst du ja auch erst eine Sammelkotprobe einschicken, z.B. zu einer Vogelklinik, oder auch den Vogel einem wirklich vogelkundigen Tierarzt vorstellen? Ich finde das Vorgehen "Wurmbehandlung ohne Befund" nach wie vor etwas merkwürdig..
LG
 
Huhu enibas!
Das ist ja interessant!
Die TÄ ist eine von der Liste hier im Forum, also eigentlich vogelkundig...
Auf die Kokzidien habe ich sie natürlich angesprochen und dachte, das Levamisol ist gegen die Kokzidien!!
Hmm, dann muss ich das wohl nochmal hinterfragen...
Danke für den Tipp!
 
Huhu!
Habe heute eine Kokzidienbehandlung eingefordert, das will die TÄ aber nicht so ins Blaue machen. Zu belastend für den Vogel meint sie... Jetzt muss ich 3 Tage lang Kotproben sammeln: morgens, mittags, abends. Habe meine Vögel dazu auf Zeitungspapier gesetzt und kratze morgens, mittags uns abends etwas ab. Vor allem natürlich den grünen Kot von Bianca.... Das kann aber alles in eine Dose?
LG
 
Hallo,

hast Du von der TÄ ein steriles Röhrchen mitbekommen? Und ja, das kommt alle zusammen in das Röhrchen. Im Kühlschrank aufbewahren bis mans abgibt.
 
Ah, danke für die Info, Susanne.
Steriles Röhrchen hab ich keins - ich hab eine Bonbondose genommen. Aber dann stell ich die in den Kühlschrank.
LG
 
Thema: Meningitis beim Kanarienvogel

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