Ab wann wird es für einen Vogel zur Qual?

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Traudl

Guest
Hallo, ich habe schon einige Male über Emmas Beinprobleme gesprochen. Es ist nun so, dass sie ihre Beine überhaupt nicht mehr einsetzen kann. Es sind nicht die Krallen, sondern die Beine im Ganzen. Sie kann nicht laufen, ihre Beine rutschen seitlich weg, wenn sie vorwärts will, dann nur mit Flügelschlag. Sie kann nirgends hochsteigen, z.B. über den Rand der Schublade. Auf einem Ast zu kommen ist schwierig, nur mit Hilfe des Schnabels kommt sie hoch. Ich denke die Krallen kann sie schon einsetzen, sonst würde sie diese ja nicht um den Ast bringen. Aber eben bis sie auf dem Ast sitzt, das geht einfach nicht, nur mit dem Schnabel.
Auch im Käfig bewegt sie sich nur mit Hilfe ihres Schnabels vorwärts, sie hängt oft an den Gitterstäben und hangelt sich so weiter. Sie frisst, trinkt, fliegt herum, putzt sich und pfeift hin und wieder.
Ich habe sie momentan von der aufdringlichen Elza getrennt, ich glaube das tut ihr ganz gut, wenn sie mal alleine ist. Emma sitzt auf einem Buch (nach vorne gekippt und auf den Schnabel aufgestützt od. ganz flach) und schläft nun. Die Ruhe hat sie im Käfig nie, denn Elza nestelt permanent an ihr herum, wirft sie fast vom Schlafbrett herunter. Kann man die Agas kurzzeitig auch mal trennen, wenn einer genervt ist?
Nun würde mich interessieren, woher ich erkenne, dass es für den Vogel so nicht weiter gehen kann? Ich gehe natürlich heute wieder zum Tierarzt, aber angenommen es bleibt so bei diesem Zustand?
Wo ist die Grenze zur Qual ? Es zerreisst mir das Herz zu sehen, wie sie sich abmüht vorwärts zu kommen, wie ihr die Beinchen wegrutschen.
Wie empfindet das so ein kleiner Vogel? Merkt sie dass was nicht stimmt od. nimmt sie es so an weil es eben nicht anders geht?
 
Hallo

Ich hab mir diese frage schon 3 mal (hab schon seit 2001 Kanarienvögel) gestellt. Der eine hatte solch strake gicht dass ich nicht anders konnt, erst vor 2Monaten musste ich Medi (sie hatte plötzlich eine Lähmung einschläfern lassen und vor 2 wochen puppi ich hatte sie 2 Jahre sie war von anfang an krank etliche Beinbrüche und dauern Lungenprobleme......
Ich frag mal so muss deine Emma leiden oder kann sie damit leben? Bzw kannst du immer für sie da sein? ich kann dir eventuell helfen aber die Entscheidung ligt bei dir..........
Gibts denn keine Hoffnung auf genesung?
 
Hallo!
Solche Entscheidungen zu treffen ist immer sehr schwierig da unsere Tiere ihre Schmerzen und ihr Leiden verstecken.Sie machen in unseren Augen immer noch einen "fröhlichen" Eindruck obwohl sie vor Schmerzen schreien könnten.Würden sie das tun wären sie für den Feind in freier Natur gut zu finden-also leiden sie lieber stumm um nicht gefressen zu werden.
Und dann sieht jeder Mensch es anders-die einen erhalten alles was noch irgendwie kreucht und fleucht am Leben und wieder andere entscheiden sich lieber für einen erlösenden Tod.
Ich arbeite in einem Altenheim und sehe täglich wie wir Menschen leben müssen-an Schläuchen,von anderen gedreht,gewaschen,künstlich ernährt.......ist das noch lebenswert?In meinem Beruf kann ich nur Leiden erträglicher machen,meinen Tieren kann ich Leiden ersparen.
Hier vom PC aus kann keiner beurteilen was das richtige für deinen Vogel ist-manches liest sich ganz schlimm aber der Vogel kommt gut damit zurecht.
Das A und O für mich ist immer -hat er Schmerzen?Und dann verlasse ich mich auf mein "Bauchgefühl".Habe ich den Eindruck wenn ich das Tier sehe das es leidet?Kann er am täglichen "Vogelleben" teilnehmen?Wird er von den anderen akzeptiert?Hat er fröhliche,glänzende Augen?Wie gibt er sich wenn er sich unbeobachtet fühlt?
Was sagt der Tierarzt,wie sind die Chancen,die Lebenserwartung,was kommen für Verschlechterungen,welche Medikamente können helfen,welche Nebenwirkungen haben die?
Wenn du alles zusammen hast an Antworten dann schau dein Tier an und finde die richtige Entscheidung.Lieben heißt auch loslassen können.
:trost:
liebe Grüße,BEA
 
Tierarzt

Hallo, laut Tierarzt ist es nach wie vor eine Muskelentzündung die auch heilbar ist. Ich bin natürlich am Zweifeln, weil es schon besser war und dann wieder schlechter.
Nun hat Emma wieder 2 Spritzen bekommen, allerdings nicht die Gleichen , irgendwas mit R...... . Am Freitag soll ich nochmal kommen und mit Emma so eine Art Gymnastik machen (in die Hand nehmen und die Füßchen bewegen)
Emma wirkt nicht depressiv od. traurig. Sie will auch immer raus sobald ich den Käfig öffne- sie putzt sich und ist so weit sie kann fröhlich.
Aber sie kann eben mit Elza nicht mehr mithalten und überall da hingehen wo sie möchte.
Nun, ich werde abwarten wie es weitergeht. Sie schließen auch einen neurologische Störung aus sowie einen Tumor, denn es sind keine Lähmungen. Die Füße funktionieren noch, sind aber zu schwach.
 
Hallo Traudl

Es gibt einen Entzündungshemmer bzw. Schmerzmittel namens Metacam.
Das ist eine orale Lösung zum Eingeben. Eigentlich vorgesehen für Hunde mit Gicht etc. kann man es auch beim Vogel einsetzen.
Sollten die Spritzen nicht helfen könntest Du dieses Medikament beim Tierarzt mal ansprechen. Ob Emma eventuell Schmerzen hat kannst Du beim Einsatz des Mittels sehen. Wenn ja müßte sie sich besser fühlen.
Zudem wirkt es entzündungshemmend (kein Cortison) und könnte bei einer Muskelentzündung helfen.
Die Sache hat wie alles auch einen Haken.
Metacam geht wie alle Schmerzmittel ziemlich auf die Schleimhäute von Kropf und Magen.
Von daher wäre es abzuwägen es wenn nichts anderes hilft das Metacam mal versuchsweise für drei Tage einzusetzen. Dieser Zeitraum ist bezüglich der Nebenwirkungen vertretbar.
 
Morgen Traudl

Also wie du das jetzt beschreibst will dein Vogel noch am Leben teilnehmen...natürlich kann ein Vogel mit nennen wirs mal einem leichten handycap nicht mit Artverwanten ohne Handycap mithalten. Ich würd in diesem fall nicht aufgeben:). Wenn du und der Tierarzt euer bestes gebt dann wird es emma sicherlich bald besser gehen:)
 
Hallo Traudel,

das ist wirklich eine extrem schwierige Frage; ich war auch schon mehrmals in dieser Situation und habe oft bis zum letzten für den Vogel gekämpft. Ich weiß, wie quälend solch ein Anblick für einen selbst ist und daß es einem dabei fast das Herz zereißt. :traurig:

Aber so, wie Du Emmas Verhalten schilderst, würde ich auch sagen, daß sie noch am Leben teilnehmen will, wenn nun auch leider mit vielen Einschränkungen. Ein Vogel kann normalerweise lernen, mit Behinderungen zu leben, die ihn allerdings nicht quälen (also Schmerzen) dürfen.

Wie hat denn Dein TA diese Muskelentzündung diagnostiziert? Hat er auch mal die von Alfred angesprochene rachitische Mangelerscheinungen in Betracht gezogen? Das sollte doch auf jeden Fall auch mal nachverfolgt werden, denn dann könnte man ganz sicher auch noch was dagegen tun.

Nur wenn es wirklich nicht mehr anders geht und der eine Aga viel Ruhe braucht, kannst Du sie auch mal vorübergehend trennen.Dann aber so, daß die Beiden sich noch sehen und hören können und wenn sie aber beide total wegen dieser Trennung ausflippen würden, dann lieber wieder zusammen setzen.

Ich wünsche Deiner kleinen Emma von ganzem Herzen gute Besserung und daß Ihr es mit den Beinchen doch wieder hinkriegt!!!
 
Bis jetzt wirkt die Spritze nicht!

Hallo, also bis jetzt kann ich keinerlei Besserung beim Benutzen der Beinchen von Emma feststellen. Ich habe vorhin auch mit ihr die besagte Gymnastik gemacht (Beinchen strecken und beugen), ob ihr das gefällt weiß ich nicht.
Das mit Rachitis muss ich morgen noch mal ansprechen, aber ich dachte das bekommen nur ganz junge Vögel. Emma ist jetzt 3 Jahre alt, bisher ganz gesund.
Kann man denn Rachitits dann behandeln?
Ich habe Emma überall im großen Käfig Möglichkeiten gegeben, sich auszuruhen, bzw. was zu fressen. Denn es ist für sie ein Kraftakt irgendwo hinzukommen, entweder sie fliegt, oder klettert an den Stäben.
Dann hängt sie wieder an einem Sisalring, nur mit dem Schnabel, die Beinchen nach unten, bis sie entweder Halt findet od. nach unten fällt (das heißt sie fällt nicht runter sondern benutzt dann die Flügel).
Laufen ist absolut nicht drin, sie bekommt die Beine nicht hoch.
Ich werde natürlich alles versuchen, Emma wieder einigermaßen fit zu bekommen. Aber im Grunde hat sich der Zustand (begonnen vor 4 Wochen) verschlechtert. Zuerst saß sie nur schief, dann streikte ein Beinchen, dann 2 , sie konnte aber noch laufen. Und jetzt dieser Zustand wo ihr die Beinchen nicht mehr gehorchen.
Und sie ist so eine liebe und brave, nicht so wild und ungezähmt wie Elza.
(Emma ist übrigens ein Hahn, aber ich sage sie weil der Name irreführend ist. Laut Züchter war sie sie eine Henne, was ich aber nach und nach stark bezweifelt habe)
 
Metacam

Hallo, ich habe heute nach dem Metacam gefragt Dieses Mittel hat Emma am Mittwoch bekommen, das wusste ich aber nicht. Es hat ihr absolut nichts gebracht. Heute hat sie wieder eine Spritze mit Cortison und noch 2 andere Spritzen (1x Antibiotikum, das andere weiß ich nicht) bekommen. Ich soll ihr weiterhin die Vitamine geben, wobei ich heute erfahren habe, dass ich diese wohl falsch eingegeben habe. Nämlich im Wasserspender, und das sei viel zu wenig in der Dosierung. Ich soll sie Emma direkt in den SChnabel geben, so 4 Tropfen. Es ist alles an Vitaminen in dem Mittel.
Rachitis schließt der Tierarzt aus, allerdings hat er auch festgestellt, dass die Brustmuskulatur von Emma auch schon mal besser war. Es scheint sich hier um ein massives Muskelproblem zu handeln . Woher kommt denn so etwas? Lag es eventuell an dem fast 1jährigen Aufenthalt in dem umgebauten Stall, wo ich Elza und Emma hingegeben habe? Hat sie dort eventuell einen Mangel gehabt?
Oder liegt das schon seit der Geburt in so einem Vogel?
Nun werde ich eben weiterabwarten . Ich darf nur nicht zu sehr in Mitleid verfallen wenn ich Emma so daliegen sehe. Solange sie noch voller Freude aus dem Käfig fliegt ,frisst und trinkt kann sie ja nicht zu sehr unter ihrem Zustand leiden. HOffe ich!
 
Hallo Traudl,
die Behandlung scheint mir mehr als fragwürdig.
Der TA scheint nach der Devise mancher Schulmediziner vorzugehen, die, wenn ihnen nichts besseres einfällt und eine Diagnose nicht in Sicht ist, auf gut Glück eine Kombination von Breitbandantibiotika, NSAR und Cortison spritzen. Insbesondere Cortison ist sehr schädlich und richtet weit mehr Schaden als Nutzen an, besonders mittel- und langfristig - selbst dann, wenn es kurzeitige Erfolge infolge Entzündungshemmung und Abschwellung zeitigen kann. Es darf daher nur bei zwingender Indikationsstellung gegeben werden. Auch eine Antibiose auf Verdacht und ohne zwingende Indikation halte ich für fehlerhaft. Diese Behandlung droht mittelfristig Lebenskraft und Immunsystem des Vogels zu ruinieren.
Verhindere auf jeden Fall, daß der Vogel weitere Cortisonspritzen bekommt, frage genau nach der Diagnose (notfalls auch Verdachtsdiagnose) und der Begründung für das Antibiotikum und laß Dir die unbekannte Spritze erläutern.
Liebe Grüße,
Thomas
 
Überhaupt noch hingehen?

Hallo, ich überlege , ob ich mit Emma überhaupt noch zum Tierarzt gehen soll. Es hat sowieso nichts gebracht, ich merke auch nach der gestrigen Behandlung keinerlei Besserung. Vielleicht kann man speziell in ihrem Fall wirklich nichts machen. Ich mache Krankengymnastik, die ich jetzt täglich 2x mit Emma durchführe und gebe ihr Vitamine. Ich will ihr diese Spritzengeberei eigentlich ersparen. Wie oben erwähnt hat es nichts gebracht.
Als es vor ca. 4 Wochen mit schiefem Sitzen anfing hat die Spritze damals kurzeitig geholfen, dann wurde es aber trotzdem wieder schlimmer, bis zum jetzigen Stadium. Kann man denn eigentlich immer eindeutig eine Diagnose stellen?
Eigentlich sollte ich am Dienstag wieder vorbeikommen, aber was bringts?
 
Hallo Traudl,
Traudl schrieb:
Hallo, ich überlege , ob ich mit Emma überhaupt noch zum Tierarzt gehen soll. Es hat sowieso nichts gebracht, ich merke auch nach der gestrigen Behandlung keinerlei Besserung. .....Kann man denn eigentlich immer eindeutig eine Diagnose stellen?
Diese Behandlung kann auch nichts bessern, eher verschlechtern. Vielleicht solltest Du einen anderen TA aufsuchen. Ob man in dem Fall noch was machen kann, ist schwer zu sagen. Diagnostisch tappt man bei solchen Störungen oft im Dunkeln. Ich würde aufgrund der Gesamtheit der Symptome versuchen, homöopathisch zu behandeln. In Betracht kämen aufgrund der Symptomatik Conium maculatum oder Alumina, evtl. auch Causticum, Cocculus oder Plumbum. Um da zu differenzieren, müßte man mehr Einzelheiten wissen. Aber das kann auch viel zu spät sein. Es gibt natürlich Patienten, die auch homöopathisch unheilbar sind. Das ist der Fall, wenn die Regulationsfähigkeit des Organismus sich nicht mehr herstellen läßt und wenn destruktive Veränderungen bereits zu weit fortgeschritten sind. Das läßt sich aus der Ferne ohne nähere Informationen nicht prognostizieren. Man könnte es nur versuchen. Immerhin scheint noch Lebenswillen da zu sein.
Liebe Grüße,
Thomas
 
Letzter Versuch beim Züchter

Hallo, heute habe ich einen bekannten und ich denke erfahrenen Züchter angerufen. Er meinte auf die Ferne, es sei das Selbe, was auch z.B. Hühner od. Schweine bekommen, denen rutschen auch die Beine weg. Es sei eine Mangelerscheinung und wäre durch bestimmte Tropfen (keine B-Vitamine) zu beheben. Das wäre natürlich zu schön um wahr zu sein.
Ich werde auf jeden Fall diese Tropfen holen und sie Emma geben. Schlimmer als es jetzt ist kann es ja nicht mehr werden (denke ich)
Dies ist nun ein winziger Hoffnungsschimmer für mich.
Mal sehen wie das alles weitergeht.
Nun habe ich Emma und Elza seit Juni nach langem Hadern wieder zu Hause und jetzt das. Mir tut das furchtbar leid, auf der anderen Seite denke ich, wenn Emma jetzt noch im umgebauten Stall unter zig anderen Vögeln wäre, dann wäre sie jetzt bestimmt schon tot.
 
Thema: Ab wann wird es für einen Vogel zur Qual?
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