Beleuchtung für Wellis in der Nacht?

Diskutiere Beleuchtung für Wellis in der Nacht? im Forum Wellensittich Allgemein im Bereich Wellensittiche - Hallo, liebe Welli-Fans, angeregt durch Daggis Beitrag "Millicent ist verletzt" und Eure interessanten Anmerkungen dazu habe ich auch darüber...
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Brigitte2

Guest
Hallo, liebe Welli-Fans,

angeregt durch Daggis Beitrag "Millicent ist verletzt" und Eure interessanten Anmerkungen dazu habe ich auch darüber nachgedacht, ob es sinnvoll ist, meinen Wellis (7) nachts etwas Licht zu lassen.

Also, ich weiß es nicht, ob das gut ist. Die Natur hat es doch so eingerichtet (für Mensch und Tier), dass mindestens 8 Stunden pro 24 Stunden (je nach Jahreszeit) auf der nördlichen und südlichen Halbkugel der Erde je nach Jahreszeit Dunkelheit (Nacht) ist. Deshalb meine ich, dass diese Dunkelheitsphase in der Nacht auch für unsere Stuben-Wellis beibehalten werden sollte.

Ich frage mich, was passiert mit Vögeln oder anderen Tieren (oder auch Menschen), wenn dieser natürliche Rhythmus gestört wird? Wird durch ständiges Licht (auch in der Nacht) eventuell nicht auch der natürliche Stoffwechsel beeinflusst?

Ein vielleicht etwas extremes Beispiel: Vor einiger Zeit war ich zufällig bei einem privaten Lege-Hennen-Halter, der seine Lege-Hühner Tag und Nacht mit Licht bestrahlt, damit sie mehr fressen und damit schneller fett werden, wie er sagt.

Vielleicht ist dieses extreme Beispiel nicht generell auf Wellis übertragbar, aber dennoch meine ich, dass der natürliche Tages- und Nachtrhythmus auch von Wellis gestört wird, wenn die Dunkelphase fehlt.

Ich habe auch schon Versuche mit schwachem Lícht während der Nacht bei meinen Wellis gemacht und festgestellt, dass sie dann gar nicht zur Ruhe kommen und die ganze Nacht herumspielen und herumtollen. Deshalb bleiben sie jetzt bei mir nachts im Dunklen.

Aber wenn so etwas wie bei Daggi passiert - und es ist wohl nie ganz auszuschließen, dass sich die Vögel wegen irgendetwas erschrecken -, dann kann man nur versuchen, alle möglichen Gefahrenquellen auszuschließen (z. B. Fliegennetz über die Volière hängen o. ä.).

Unsere 7 Wellis (alle 1 Jahr alt) haben mittlerweile einen so guten Orientierungssinn, dass sie auch nachts im Dunklen herumklettern und die Futternäpfe finden, wenn sie nachts Hunger haben.

Aber ich lasse mich gern eines Besseren belehren und bin neugierig zu erfahren, ob es Euren Wellis, wenn sie nachts schwach beleuchtet sind, dadurch besser geht. Haben sie dann weniger Angst vor der Dunkelheit? (Muss man ihnen diese Angst denn überhaupt nehmen?)

Viele Grüße
Brigitte
 
hallo brigitte
in der natur scheint der mond und die sterne und es ist nur selten stockfinster.
mit einem nachtlicht ist ja keine festbeleuchtung gemeint ;)
liebe grüße
daggi
 
Hallo Brigitte,

ich finde es nun auch nicht sonderlich dramatisch, wenn man den Wellis ein Licht für die Orientierung anläßt. Ansonsten schliess ich mich da auch der Meinung von Daggi an :D

Lieber ein sanftes Licht als die ganze Nacht Rabatz im Stall 8o und die Wellis kommen nicht zur Ruhe.

Diese Salzkristallleuchten geben dafür ein wirklich leichtes und warmes Licht und blenden die Tiere auch nicht.


liebe Grüsse
Schnuffelchen
 
Hallo Brigitte,

ich denke nicht das es schlimm ist, wenn man ein Kleines Licht als Not/Nachtbeleuchtung anläßt.
Allerdings ghabe ich das bei meinen Wellis noch nie gebraucht.
Wenn bei denen ein Lichtlein an wäre, würden sie wahrscheinlich nie zur Ruhe kommen.
Irgendeiner Quasselt dann immer.
Obwohl sie das Tagsüber ja auch nicht hindert zu schlafen/dösen.
 
Hallo Brigitte,
ich habe immer ein kleines Licht an, entweder ein Kinderlicht oder auch eine Salzkristalllampe, dadurch ist sowohl unser als auch der Schlaf der Vögel ungestörter. Bei 9 Vögeln kann es immer mal passieren, dass sich einer erschreckt, schlecht träumt, sich bewegt und dann ist eine riesengroße Hektik angesagt. Durch den Einsatz eines Nachtlichtes passiert diese Unruhe viel seltener. Die Lampe sollte natürlich nur schwach sein und nicht das ganze Zimmer ausleuchten. Beim Einstellen der Zeitschaltuhr für die Neonlampe ist es mir mal passiert, dass sie des Nachts um 0.00h ansprang. Wir wurden dann sanft vom Gequarke der Wellis und den Balzrufen der Nymphen geweckt ;)
Das war dann eindeutig zu hell :).
Selbst wenn wir übers Wochenende weg sind, haben wir ein Nachtlicht mit Sensor angebracht, das springt an, wenn die Neonröhre ausgeht, damit es nie komplett duster ist. Ist ja in der Natur auch nicht so, Mond und Sterne bringen immer ein wenig Helligkeit.
Grüsse
Heike
 
Hallo, Ihr lieben


Ich habe mich so verhalten. Wenn ich neue Wellis bekommen habe, lasse ich in der ersten Woche immer ein Steckdosen-Licht an.
Aber nach ca. 1 Woche haben sich die Süssen an die umgebung gewöhnt.
Bis dato hab ich daran auch nichts aussergewöhnliches festgestellt.
Und das ein Lichtchen schädlich sein soll, kann ich nicht glauben.
Denn so ein kleines Steckdosenlichtchen macht nicht alles hell. Sondern der Raum bleibt dunkel. Die piepsis sehen lediglich hiere Umgebung etwas klarer:)
 
Hallo,

danke für Eure interessanten Antworten.

Aber auch in der Natur scheint der Mond nicht immer. (Ich war früher oft in Ostafrika in Gegenden ohne Strom unterwegs. Wenn dort der Mond nicht scheint, kann man buchstäblich die Hand nicht vor den Augen sehen, aber Mensch und Tier können sich dort trotzdem im Stockfinsteren orientieren, weil sie es von klein auf so gewöhnt sind).

Aber unsere Wellis leben ja nicht unter ganz "natürlichen" Bedingungen, auch wenn wir alles Mögliche dafür tun, dass sie sich wohl fühlen. In Anbetracht dessen und aufgrund der Tatsache, dass unsere Wellis selbst bei viel Freiflug sehr viel weniger Raum als in der Natur zur Verfügung haben (und damit auch weniger Raum haben, sich von den anderen zurückzuziehen), ist die Lösung "Salzkristalleuchte" wohl ganz akzeptabel, sofern sie das brauchen, um ein Gefühl der Sicherheit zu haben.

Viele Grüße
Brigitte
 
Salzkristallleuchte (mhm sieht ja mit drei l blöde aus *gg*)

Hallo Brigitte,

ich habe, nachdem meine Wellis ziemlich unruhige Nächte hatten, mich dazu entschlossen eine Salzkristallleuchte anzuschaffen.

Diese wird mit einer 15 Watt Birne betrieben, die in eine vorgefertigte Bohrung in den Salzkristall hineingesteckt wird.

Durch den rötlichen Kristall wirft die Lampe ein ebenso rötliches Licht, was sehr angenehm für die Augen ist, ab. Das hat nichts mit Festbeleuchtung zu tun, aber wenn die Vögel des Nachts wachwerden oder aufschrecken, haben sie trotzdem genügend Licht um sich zu orientieren.

Seit ich die Leuchte verwende sind die Geierchen wesentlich ruhiger und auch ich kann beruhigter schlafen.

Ein weiterer positiver Nebeneffekt ist der, dass die Lampe gleichzeitig als Ionisator wirkt und eine Verbesserung der Umgebungsluft bringt.

Dass nachtaktive Tiere, was ja nunmal nicht auf die Wellis zutrifft, Nachts besser sehen liegt an dem Aufbau ihrer Augen.

So haben nachtaktive Tiere größere Augen als z.B. der Mensch und dadurch auch eine vergrößerte Pupille um das Restlicht, das für das menschliche Auge nicht mehr wahrnehmbar ist, zu verstärken und damit eine fast normale Sicht zu erzielen. Hat das Restlicht ersteinmal die Pupille durchdrungen, so fällt es gebündelt auf die Retina. Die Retina ist mit dem optischen Nerv verbunden, der die Lichtimpulse an das Gehirn weiterleitet.

Der Aufbau der Retina ist äußerst kompliziert, sie besteht aus 10 unterschiedlichen Schichten und auf ihr sammeln sich mehr Nervenzellen als irgendwo anders im Körper.

Die beiden wichtigsten Rezeptor-Zellen dort sind Stäbchen und Zäpfchen. Zäpfchen sorgen dafür, dass wir Details und Farben wahrnehmen können. Die Stäbchen sind lichtempfindlicher und besitzen dafür ein geringeres räumliches Auflösungsvermögen. Sie reagieren primär auf Hell-Dunkelreize. In den Augen nachtaktiver Tiere sind vor allem die Stäbchen aktiv. Die meisten nachtaktiven Tiere besitzen daher nur noch wenig Zäpfchen.

Weiterhin hat die Natur weiter Verbesserungen in die Augen der Nachtaktiven Tiere eingebaut. So haben z.B. Katzen hinten im Auge eine spiegelartige Schicht, das Tapetum. Das Tapetum wirkt dort als eine Art Restlichtverstärker. Die Lichtstrahlen werden reflektiert, passieren so die Retina ein zweites Mal und können von den Zäpfchen ein weiteres Mal ausgewertet werden. Das ist auch der Grund, warum Katzenaugen im Dunkeln leuchten. Die Farbe des Tapetums variiert übrigens von Tier zu Tier.

Diese Ausführungen sind unter anderem bei geoscience online nachzulesen.

Gruß
NuGu63
 
Salzkristalleuchte (3 l sind richtig, 2 l gefallen mir trotzdem besser)

Hallo Nugu63,

danke für Deine interessante ausführliche Antwort.

Deine Argumente für eine schwache Beleuchtung in der Nacht (und auch die Gründe, die alle anderen dafür angegeben haben), kann ich ja durchaus nachvollziehen (- wenn die Wellis dadurch ruhiger sind und weniger Angst haben -).

Meine Wellis hören aber nicht auf, herumzutollen und zu spielen, solange auch nur ein kleines schwaches Licht da ist.

Oben hatte ich ein Beispiel von Legehennen erwähnt, die Tag und Nacht Licht ausgesetzt werden, damit sie schneller fett werden. (Das Beispiel lässt sich natürlich nicht in jeder Beziehung auf Wellis übertragen.)

Meine Frage aber trotzdem an alle, die ihre Wellis in der Nacht schwach beleuchten: Fressen Eure Wellis bedingt durch den permanenten Lichteinfall dann mehr? Besteht dann evtl. die Gefahr, dass sie zu "fett" werden, was ja auch nicht der Gesundheit förderlich wäre. (?)

Ich überlege aber dennoch, ob so eine Salzkristalleuchte (korrekt Salzkristallleuchte mit 3 l - oh, wie scheußlich diese neue Rechtschreibung!) für meine Wellis sinnvoll wäre (vielleicht in der hintersten Ecke des Zimmers). Ich habe vor einiger Zeit erlebt, dass sie sich bei einem Gewitter sehr erschreckt haben. Wenn sie in einem solchen Fall gegen die Gitterstäbe "donnern", dann besteht schon eine Verletzungsgefahr, die ich natürlich auch ausschließen möchte.

Viele Grüße
Brigitte
 
Hallo Brigitte,

bei meinen Wellis ist nachts immer ein schwaches Licht an, sie haben überhaupt keine Probleme, deswegen zur Ruhe zu kommen. Das helle Licht wird über einen Automatikdimmer langsam heruntergeregelt bis ein Restlicht bleibt. Sie suchen dabei ihre Schlafplätze auf.
Der natürlche Tag-Nacht-Rhythmus dürfte bei den Wellensititchen auch eher bei 12/12 Stunden als bei 8/16 Stunden liegen, schließlich stammen sie aus Australien. So halte ich es bei meinen auch in etwa.
Das Nachtlicht dient weniger dazu, daß sie keine Angst im Dunkeln haben (haben sie sicher nicht) als dazu, daß sie bei einer Unruhe nicht gegen ein Hindernis fliegen, einen Landeplatz sehen, und wieder zu ihren Schlafplätzen zurückfinden.
Hat man die Vögel in einem kleinen Käfig ist eine Beleuchtung wohl nicht so wichtig, aber in einer größeren Voliere oder einem Vogelzimmer können sie sich beim Gegenfliegen gegen das Gitter schlimm verletzen.
 
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