Beobachtungen mit der Fotofalle

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Walter

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Kurz die Vorgeschichte: Bei dem Versuch Tonaufnahmen von einem Kuckuck zu machen, entdeckte ich in einer ehemaligen Kiesgrube im Wald aber in Bachnähe und nur 200 Meter Luftlinie von meinem Haus entfernt zwar keinen Kuckuck aber dafür einen Eisvogel. Schnell war klar, hier brüteten Eisvögel. Leider waren die Lichtverhältnisse sehr schlecht, nur an einem sonnigen Tag waren am Nachmittag für etwa ½ Stunde brauchbare Lichtverhältnisse um Aufnahmen mit der für Flugaufnahmen erforderlichen kurzen Belichtungszeit zu machen. Auch der Ast am Bach wo der Eisvogel immer landete um nach der Fütterung ein Bad zu nehmen hatte sehr ungünstige Lichtverhältnisse. Daher versuchte ich den Eisvogel an eine Stelle mit ausreichend tiefen Wasser ohne starke Strömung aber auch für Fotos günstige Stelle zu locken indem ich einen Ast als Ansitz in das Ufer stecke. Das funktionierte perfekt, dieser Ast wurde der Lieblingsansitz des Eisvogels und man konnte sicher sein, dass er spätestens 40 Minuten hier auftauchte um sein Bad zu nehmen.

Zuerst aber einige Bilder vom Brutplatz in der Kiesgrube. Da der Eingang der Bruthöhle in etwa 5 Metern Höhe lag, war der Einsatz einer Fotofalle nicht möglich und am Ansitz am Bach nicht notwendig, denn der Eisvogel erschien hier ja regelmäßig.

Bau der Bruthöhle

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Anflug auf die Bruthöhle

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Auf dem neuen Ansitz

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Der Eisvogel bediente sich bevorzugt an einem Fischteich in nächster Nähe, denn der Bach hatte in dieser Hinsicht wenig zu bieten. Am Fischteich machte ich dann auch erste Versuche mit einer Fotofalle. Die Ergebnisse waren jedoch nicht gerade überwältigend, denn natürlich braucht man für solche Aufnahmen ein Teleobjektiv. Fotofallen bzw. Wildkameras sind eben für die Beobachtung größerer Wildtiere gedacht.

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Im Jahr 2015 gab es in der Kiesgrube 3 und 2016 2 erfolgreiche Bruten. 2017 gab es jedoch zu meiner großen Enttäuschung keine Brut mehr, ich konnte auch trotz intensiver Suche keinen Eisvogel mehr entdecken. Da ein ca. 10 Kilometer langer Bachabschnitt als Lebensraum für Eisvögel in Frage kam und die Ufer größtenteils kaum zugänglich waren, war dies auch ein fast aussichtsloses Unterfangen. Erst 2018 hörte ich, als ich mit dem Fahrrad auf einem Weg neben den Bach unterwegs war, zufällig den typischen Ruf eines Eisvogels. Natürlich wollte ich nun wissen wo der Brutplatz war, sicher war nur, es war nicht die Kiesgrube in der Nähe meines Hauses.

Fortsetzung folgt
 
Die Suche nach einem Eisvogelbrutplatz erwies sich als ausgesprochen zeitraubend. Jeden Tag mit halbwegs passablem Wetter war ich für ca. 2 Stunden auf Beobachtungsposten. Der Erkenntnisgewinn war jedoch gering. Der Eisvogel flog auf einem Bachabschnitt von ca. 1 km Länge zwischen einer Brücke der sich ein etwa 500m langer begradigter Bachabschnitt anschloss dem wiederum ein ursprünglicher Bachlauf mit zahlreichen Mäandern folgte, auf und ab. In diesem Bereich gab es auch ein Steilufer. Ich konnte beobachten, dass der Eisvogel ein Steilufer im Rüttelflug inspizierte, der Bau einer Nisthöhle erfolgte aber nicht. Inzwischen bin ich mir sicher, dass ich deswegen keine Bruthöhle fand weil der Eisvogel selbst noch auf der Suche war. Es gab nur einen Platz an dem sich der Eisvogel regelmäßig niederließ, das war ein umgestürzter Baum am Ufer. Eine Fotofalle konnte ich hier nicht aufbauen, dafür aber vom gegenüberliegenden Ufer aus Fotos machen. Am dunklen Unterschnabel ist zu erkennen, dass es sich um ein Männchen handelt.

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Nach etwa 2 Monaten stellte ich fest, dass der Eisvogel nun doch unter der Brücke durchflog und auch durch das Dorf, das unmittelbar nach der Brücke begann. Eigentlich dachte ich ja dass Eisvögel solche Bereiche meiden würden, aber so kann man sich irren. Also legte ich mich nun am anderen Ende des Dorfes auf die Lauer, fand aber auch hier keine Hinweise auf einen Brutplatz.

Daher erkundigte ich mich bei einigen Anwohnern des Baches ob sie hier schon mal einen Eisvogel gesehen hätten. Der Eigentümer eines mehrere Tausend Quadratmeter großen teilweise verwilderten Gartens der nicht mal unmittelbar an den Bach angrenzte und über einen großen Teich - leider ohne Fische - verfügte, erklärte mir, dass vor einigen Jahren hier Eisvögel gebrütet hätten so als wäre das das selbstverständlichste von der Welt. Jedenfalls brüteten dieses Jahr hier keine Eisvögel.

Als vielversprechend erwies sich dann die Auskunft einer Frau die neben einer alten Sägemühle wohnte. Auf die Frage ob sie hier schon mal Eisvögel gesehen hätte war die Antwort: „Ja, klar“. Sie zeigte mir auch wo sich die Eisvögel gerne aufhielten und erklärte, dass sie speziell im Winter vor dem Wehr des Mühlbachs gerne fischten. Ich war ziemlich erstaunt denn eigentlich glaubte ich dass Eisvögel auf ursprüngliche Gewässer in unberührter Natur angewiesen wären und Nähe zu Menschen eher scheuten. Ich erhielt dann die Erlaubnis am Mühlbach meine Fotofalle aufzustellen. Das war der eigentliche Start der Vogelbeobachtung mit Hilfe von Fotofallen.

Die alte Sägemühle, eigentlich kein Eisvogelrevier. Auf der Antriebswelle Bildmitte links lässt sich der Eisvogel gelegentlich nieder. Leider ist es mir noch nicht gelungen davon ein Foto zu machen, denn eine Fotofalle kann ich hier nicht installieren.

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Anfang November 2018: Eines der ersten Bilder vom Mühlbach. Die Fotofalle ist bis heute hier fest installiert.

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Fortsetzung folgt
 
Angesichts des nahenden Winters war die Suche nach dem Nistplatz natürlich erst mal auf Eis gelegt. Stattdessen versuchte vom gegenüberliegenden Ufer aus Fotos von der Gesamtsituation zu machen, also Fotofalle plus Eisvogel. Dies erwies als zeitraubend und letztlich vergeblich. Daher schaffte ich eine zweite Fotofalle an, die sollte die gewünschten Bilder machen. Das war natürlich kein Problem, wie die folgenden Bilder zeigen:

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Nicht immer saß der Eisvogel auf dem Ast. Wie Kotspuren verrieten saß er auch recht gerne daneben, offensichtlich um sich zu sonnen.

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Mit Ausnahme vom Januar gab es jeden Monat Eisvogelbilder. Das deutet darauf hin, dass der Eisvogel nicht abgewandert ist. Nachfolgend ein Bild vom Februar. Es beweist dass der Mühlbach ein recht gutes Fischrevier war und auch immer noch ist.

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Die Eigentümerin der Sägemühle hatte mir schon vor einiger Zeit berichtet, dass nun zwei Eisvögel da wären. Anfang März bekam ich endlich den Beweis, dass es sich um ein Brutpaar handelte. Hinten sitzt das Weibchen, vorne das Männchen.

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Leider schaffte Fotofalle auf diese geringe Entfernung (ca. ½ m) nicht scharfe Bilder aufzunehmen. Ich habe das Problem später dadurch gelöst, dass ich das Glas einer Lesebrille mit einer Stärke von 2 Dioptrien auf das Objektiv klebte. Natürlich wurde nun der Hintergrund unscharf, was aber weiter nicht stört. Ein mit dieser „Lesebrille“ aufgenommenes Bild zeigt den Erfolg dieser Maßnahme.

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Da nun sicher war, dass ein Brutpaar vorhanden war, begann die Suche nach dem Brutplatz von Neuem. Wie sich zeigen sollte, ein schwieriges Unterfangen. Im Mai gab es dann Fotos von der Fütterung eines Jungvogels, den Brutplatz hatte ich aber immer noch nicht gefunden.

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Fortsetzung folgt
 

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Ich bin sicher, dass ich den Brutplatz nicht gefunden hätte, wenn ich nicht den entscheidenden Tipp von einem Mitglied des örtlichen Fischervereins bekommen hätte. Es sagte, er sei sich sicher dass es eine Bruthöhle mit Eisvogelnachwuchs sei, die Kotspuren am Eingang verrieten dies. Ich hätte nie an dieser Stelle gesucht, denn sie entsprach in keiner Weise dem was ich aus Dokus, Büchern und Zeitschriften über Eisvogelnistplätze wusste.

Es war ein begradigter Bachabschnitt, keine Bäume und so gut wie keine Sträucher am Ufer und im Bereich des Steilufers überhaupt kein Strauch. Zudem ging eine intensiv landwirtschaftlich genutzte Wiese bis zur Abbruchkante des Steilufers. Sie wurde und wird wie heutzutage üblich 4 oder 5 Mal im Jahr gemäht. Das einzige positive an diesem Brutplatz war ein Felsen im Wasser. Eisvögel fliegen ja in der Regel die Bruthöhle nicht direkt an, sondern landen in der Nähe um sich erst mal umzuschauen ob die Luft rein ist. Dafür war dieser Felsen natürlich ideal. Als ich das erste Mal zu diesem Nistplatz kam, waren die Jungvögel leider schon ausgeflogen.

Der Felsen war aber ganz offensichtlich nicht nur für Eisvögel sondern auch für andere Vögel recht attraktiv. Damit ergab sich die Möglichkeit, Fotos nicht nur mit der Fotofalle sondern auch mit der Kamera zu machen. Ich besitze zwar ein Tarnzelt, benutze es aber so gut wie nie, denn in der Regel gibt es im Uferbereich keinen Platz um es aufzustellen. Eine alte dunkelgrüne Plane zum Abdecken von Brennholz, in die Mäuse Löcher reingebissen hatten, war der perfekte Ersatz für das Tarnzelt. Leider gelang mit der Kamera nur ein einziges Eisvogelbild, denn es gab Tage an denen der Eisvogel überhaupt nicht erschien. Und nur am späten Nachmittag waren die Lichtverhältnisse günstig und die Temperaturen erträglich. Die Gebirgs- und Bachstelzen waren dagegen jeden Tag längere Zeit da, vor allem weil es hier einen Bereich mit einer Kiesbank gab, also ideal für die Futtersuche dieser Vögel.

Zuerst das einzige Bild das mit der Kamera gelang. Im Hintergrund ist das Steilufer zu sehen.

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Gefischt wurde hier natürlich auch erfolgreich

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Auch eine Elster ließ sich mal auf dem Felsen nieder.

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Gebirgsstelze bei der Gefiederpflege

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Flugspiele der Gebirgsstelzen

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Bachstelze

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Von meinem Beobachtungsplatz aus entdeckte ich dann noch Ringeltauben, die hier ihren Badeplatz hatten.

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Die Nachtaufnahme eines Reihers fand ich erst mal gar nicht besonders bemerkenswert und schaute sie daher auch gar nicht genauer an, denn Graureiher sind durchaus auch mal bei Dunkelheit unterwegs. Dann fiel mir aber doch auf, dass dies von Größe und Statur her unmöglich ein Graureiher sein konnte. Das Studium meines Vogelbestimmungsbuchs ergab dann, dass es sich um einen Nachtreiher handeln müsse. Brutplätze finden sich laut Internet am Unteren Inn, an der Donau und an der Mittleren Isar mit 28 bis 32 Brutpaaren.

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Ich hatte bereits einige Monate zuvor eine dritte Fotofalle etwa 2 Kilometer flussaufwärts aufgestellt. Hier wurde dann das Bild aufgenommen, das meine Vermutung bestätigte: ein Nachtreiher, aber diesmal am Tag. Das Federkleid zeigt, dass es sich um einen Jungvogel handelt und der dürfte von einem der oben genannten Brutgebiete stammen.

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Genau diese Überraschungen sind es, die die Vogelbeobachtungen mit einer Fotofalle so spannend machen.

Fortsetzung folgt
 
Die Platz der Fotofalle an dem die Tagaufnahme des Nachtreihers gelang, erwies sich als sehr günstig, da er leicht zugänglich war und neben dem Ast auch ein längerer Bachabschnitt erfasst wurde. Weiterhin stellte sich heraus dass sich auf dem Ast nicht nur Eisvögel gerne niederließen sondern auch andere Vögeln, wie die folgenden Bilder beweisen.

Aber zuerst zwei Eisvogel die ganz offensichtlich Meinungsverschiedenheiten haben.
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Mandarinente
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Ein in der Nähe wohnender Halter von Wassergeflügel hält Mandarinenten. Ich fragte ihn ob ihm nicht eine entwischt sei. Dies verneinte er, er kenne aber diese wildlebende Mandarinente, denn sie käme gelegentlich bei ihm vorbei, um ihre Artgenossen zu besuchen.

Zaunkönig
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Eichelhäher
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Vermutlich ein Waldkauz
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Silber- und Graureiher
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Gebirgsstelze
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Das besondere an diesem Bilder ist nicht der Vogel, denn Gebirgsstelzen gibt es hier reichlich. Es ist die Tatsache dass diese Gebirgsstelze den ganzen Winter 19/20 hierblieb. Im Winter 20/21 war jedoch keine zu beobachten, sie hätte auch kaum Überlebenschancen gehabt. Könnte es sein, dass Vögel eine Vorahnung haben wie der Winter ausfällt?

Einem Bekannten erzählte ich von meinen Bemühungen Eisvögel zu beobachten. Er meinte daraufhin, das sei doch ganz einfach, man bräuchte nur einen Gartenteich mit Fischen. Ich konnte das fast nicht glauben, denn Teich war zur Aufzucht von Forellen angelegt worden und alles andere als ein Naturteich. Pflanzen gab es hier überhaupt nicht. Eisvögel interessieren sich aber nicht für die Optik eines Teiches sondern für den Fischbestand. Ich baute also eine Fotofalle nebst Ansitz am Teich auf. Es dauerte mehrere Wochen, aber dann hatte ich den Beweis.

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Der Teich ist übrigens mehrere Kilometer vom nächsten für Eisvögel tauglichen Gewässer entfernt. Meiner Meinung nach sind es aber genau diese Teiche von Hobbyfischzüchtern, die das Überleben der Eisvögel und ihrem Nachwuchs z.B. bei Hochwasser sichern. Ich habe mit einigen dieser Fischzüchter gesprochen. Bei allen ist der Eisvogel regelmäßig zu sehen. Einer hat sogar eine künstliche Nisthöhle für die Eisvögel aufgestellt. Ich weiß allerdings nicht, ob hier schon erfolgreich gebrütet wurde.

In der „Gefiederten Welt“ vom Januar berichtet Karl-Heinz Schallenberg über einen Eisvogel der regelmäßig in seinen Garten kam. Im WDR wurde letztes Jahr die Doku „Alarm im Garten“ gezeigt, in der es vor allem über Maulwürfe ging. In dem Garten war aber auch ein schöner Naturteich und eine künstliche Nisthöhle für Eisvögel, die hier erfolgreich ihren Nachwuchs aufzogen. Es heißt ja immer, an die Futterstellen in den Gärten kämen nur die Allerweltsvögel. Wenn man aber eine „Futterstelle“ für Eisvögel einrichtet, kommen eben auch Eisvögel. Das sind mit Sicherheit keine Allerweltsvögel. In meinen Garten kam zwischen den Jahren 2002 und 2012 jedes Jahr im Herbst ein Tannenhäher zur Haselnussernte. Auch das ist kein Allerweltsvogel. Trotz aller Bemühungen und dem erstmaligen Einsatz einer Fotofalle ist es mir leider nie gelungen ein Foto zu machen.

Fortsetzung folgt
 
Die Überwachung des Brutplatzes von 2019 zeigte dass 2020 hier nicht gebrütet wurde. Damit begann wieder mal die Suche nach einem Brutplatz. Zuerst aber noch einige Bilder vom Frühjahr 2020.

Entenfamilie

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Graugansfamilie

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Vor Jahren hatte ich in einem Winter mit einer zum Langlaufen ausreichenden Schneedecke einige Bachabschnitte erkundet. Im Winter ging das natürlich wesentlich einfacher, weil man sich nicht durch zwei-meterhohe Brennnesselfelder kämpfen musste. Dabei hatte ich ein Steilufer entdeckt und auch nach Nisthöhlen abgesucht, jedoch keine gefunden. Zu diesem Steilufer kämpfte ich mich nun wieder durch. Die Freude war groß, denn hier war tatsächlich der gesuchte Eisvogelbrutplatz. Wenn man so will, der klassische Eisvogelbrutplatz: Steilufer direkt am Bach mitten in der Wildnis.

Gegenüber vom Steilufer gab es ausreichend Deckung, sodass ich auch mit der Kamera gute Aufnahmen machen konnte. Mit meiner Plane getarnt konnte ich mich zudem in einem Strauch direkt am Ufer verstecken. Wenn die Eisvögel auf dem für die Fotofalle errichteten Ansitz saßen, betrug der Abstand hier nur etwa 1 Meter. Die Eisvögel hat das nicht gestört denn sie bemerkten mich nicht. Wenn ich die SD-Karte der Fotofalle tauschen, oder zum Strauch am Ufer klettern wollte, wartete ich immer bis der Eisvogel nach der Fütterung weggeflogen war. So war sichergestellt dass ich nie bemerkt wurde.

Das Weibchen fütterte auch. Die Größe des Fischs lässt darauf schließen, dass der Nachwuchs erst wenige Tage alt ist. Das Bild stammt vom 9. Mai und ist mit der Kamera aufgenommen

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Abflug, ebenfalls mit der Kamera aufgenommen

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Am 29. Mai war der Nachwuchs schon ausgeflogen. Leider konnte ich das Ausfliegen der Jungvögel nicht beobachten. Mit der Fotofalle geht das natürlich nicht denn dazu müsste man sie direkt vor dem Eingang der Bruthöhle aufbauen.

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Fortsetzung folgt
 

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Damit bin ich beim Juni 2020 angelangt.

Mit einer 2. Fotofalle entstanden diese beiden Bilder. Einige Male hatte ein Vogelschwanz das Objektiv teilweise verdeckt. Das Bild zeigt warum: die Fotofalle selbst war auch ein beliebter Ansitz.

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Meistens saßen sie natürlich auf dem Ast.

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Anfang Juni gab es dann ein erstes Bild das bewies dass wieder gefüttert wurde. Es ist zwar schwierig zu erkennen aber ich denke schon dass der hintere der beiden Eisvögel einen kleinen Fisch mit Kopf nach vorne im Schnabel hat.

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Das hier eingeblendete Datum ist übrigens falsch, denn es hat sich manchmal verstellt.


Anfang Juli waren die Jungvögel dann schon ausgeflogen, nachfolgend Bilder einer Fütterung.

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Und kurz vor der Landung

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Anfang Juli war also die zweite Brut abgeschlossen. Nachweise für eine dritte Brut gab es nicht.


Fortsetzung folgt
 
Die Fotofalle ließ ich bis Mitte Oktober an Ort und Stelle. Wie die nachfolgenden Bilder zeigen, war es für die Eisvögel auch nach abgeschlossener Brut ein Platz den sie gerne aufsuchten.

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Dass hier Haubentaucher vorbeikommen würden war allerdings eine große Überraschung für mich. Die Internetrecherche ergibt aber, dass Haubentaucher nach abgeschlossener Brut gerne auch kleinere Gewässer aufsuchen, sofern ein reicher Fischbestand vorhanden ist. In einem meiner Bücher steht, dass Haubentaucher in zunehmenden Maß auch in kleineren Gewässern brüten, sofern die Randbedingungen stimmen (Schilf und Uferbewuchs).

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Auch über das nachfolgende Bild war ich sehr überrascht, denn dass Vögel zum Baden voll in das Wasser eintauchen habe ich noch nie gehört. Es dürfte sich um einen Sperber oder Habicht handeln.

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Natürlich gab es auch immer wieder mal ein Bild von einem Graureiher.

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Ausnahmsweise kein Vogel sondern ein Biber ist auf dem nächsten Bild zu sehen. Ich hatte einen angetriebenen Ast, der ganz offensichtlich vom Biber angenagt war, als neuen Ansitz in das Ufer gesteckt. Wie das Bild zeigt, war der Biber mit der Zweckentfremdung seines Astes nicht einverstanden, denn am nächsten Tag war der Ast weg.

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Fortsetzung folgt
 
Erst einmal, dir hat ja noch niemand geantwortet: Das ist ein echt tolles Projekt! Ich hatte zu Beginn etwas Angst, dass du die Eisvögel stören könntest, aber du scheinst ja das richtige Fingerspitzen-Gefühl dafür an den Tag zu legen - und das wird mit wirklich guten Fotofallen-Aufnahmen belohnt! :zustimm:

Die Haubentaucher sind im Übrigen Gänsesäger, das ist für die Jahreszeit eine wirklich ungewöhnliche Beobachtung. Der Greifvogel ist ein Habicht, da erscheint mir die Körperhaltung eher, als hätte er etwas im Wasser gegriffen als zu haben - dafür gehen sie nicht so tief rein.
 
Ich habe die Fotofallen mit einem Ast als Ansitz auch an anderen Stellen das Baches mit ruhigem Wasser aufgestellt und hatte nach spätestens einer Woche ein Eisvogelbild und zwar auch an einer Stelle ohne Uferbewuchs und damit ohne Deckung, siehe das folgende Bild.

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Nach meiner Erfahrung meiden Eisvögel normalerweise solche Stellen. Aber ein Ansitz an einer Stelle die gut für den Fischfang geeignet ist, ist für Eisvögel offensichtlich unwiderstehlich. Dazu passt auch das was mir zwei Mitglieder des örtlichen Fischervereins erzählten, nämlich dass ein Eisvogel sich auf ihrer Angelrute niedergelassen hätte. Natürlich gibt es an Stellen wo Angler ihr Glück versuchen in der Regel auch für einen Eisvogel etwas zu holen. Ich erinnere mich auch an eine Doku über Eisvögel in der über einen solchen Fall berichtet wurde, leider ohne entsprechende Bilder. Deswegen werde ich heuer auch versuchen mich als Angler zu verkleiden und Bilder zum Thema „Mensch und Eisvogel“ zu bekommen (nicht mit der Fotofalle, sondern Kamera auf Stativ und Fernauslöser). Sicher ist eins: wo Eisvögel an Menschen gewöhnt sind, sind sie längst nicht so scheu wie immer behauptet wird. In dieser Hinsicht unterscheiden sie sich also gar nicht so sehr von den typischen Kulturfolgern.

Eigentlich war ja der Aufbau mit einem ins Ufer gesteckten Ast speziell für Eisvögel gedacht. So war ich doch recht überrascht dass viele andere Vögel, deren bevorzugter Lebensraum eigentlich nicht an einem Gewässer ist, sich doch recht gerne auf so einem Ast niederlassen.

Singdrossel
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Erlenzeisig
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Hausrotschwanz
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Sicher ist aber, dass Fotofallen die ideale Methode sind um festzustellen ob es an einem Gewässer überhaupt Eisvögel gibt. Ich hatte schon vor Jahren vom Auto aus einen Eisvogel gesehen hielt es aber für aussichtslos mich irgendwo auf die Lauer zu legen. Im Grunde ist es das auch, denn selbst wenn man sich eine Woche den ganzen Tag auf die Lauer legt, kann es sein dass genau in dieser Zeit ein Eisvogel woanders unterwegs ist. Und wenn man nur einige Sekunden nicht aufpasst, kann es sein dass man gar nicht mitkriegt, dass ein Eisvogel vorbeigeflogen ist, denn Eisvögel sind recht flott unterwegs und nicht immer lassen sie im Flug ihren typischen Ruf ertönen. Eigentlich hat man nur an einem Brutplatz Chancen für gute Fotos und dessen Lage kann man Hilfe von einer oder mehreren Fotofallen ohne zeitraubende Suche doch recht gut eingrenzen.

Das Jahr 2021 verlief bisher sehr enttäuschend. Von Januar bis Ende April gab es außer den üblichen Enten und Silberreihern nur 2 Bilder von einem Eisvogel das letzte am 14. März. Offensichtlich sind die Eisvögel abgewandert, möglicherweise weil der Fischbestand für eine erfolgreiche Brut nicht mehr reicht. Meine Vorstellung dass Eisvögel wie beispielsweise Bienenfresser an einem guten Brutplatz Jahr für Jahr regelmäßig brüten war also falsch. Vermutlich gibt es das nur an Gewässern mit einem sehr guten Fischbestand.

Ich habe eine Fotofalle auch schon mal am Futterplatz am Haus aufgestellt. Er ist am Fenster weil Katzen und Sperber hier keine Chance haben. Unter Hunderten Bildern sind dann auch mal nette Schnappschüsse dabei wie eine komplette Starenfamilie oder der Zwist zwischen einem jungen Star und einem Buntspecht.

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Was die angeblichen Haubentaucher anbelangt, ich dachte ursprünglich auch an Gänsesäger, konnte mir aber einfach nicht vorstellen, dass die so ein kleines Gewässer für attraktiv halten könnten.

Mit dem Foto "Eisvogel auf der Angelrute" wird es ja nun erst mal nichts, aber die Fotofallen bleiben natürlich weiter aktiv. Wenn es in Sachen Eisvögel etwas neues gibt werde ich mich wieder melden.
 
Die Haubentaucher sind im Übrigen Gänsesäger, das ist für die Jahreszeit eine wirklich ungewöhnliche Beobachtung

So ungewöhnlich ist das nicht, schließlich gibt es vereinzelt bruten von Gänsesägern, besonders in Bayern. ;)
 
Danke, das Du diese tollen Erlebnisse mit uns teilst schreibst. :beifall:
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Das Jahr 2021 verlief bisher sehr enttäuschend
Ja, dieses Jahr ist vieles anders. Meine Bienen sind auch ganz durcheinander. Normalerweise wäre Mitte bis Ende Mai die ersten Löcher zu.
 
Thema: Beobachtungen mit der Fotofalle

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