? ppm Fe/Tag
Hallo Bianca,
weiter oben hattest Du einen Beitrag gepostet, in dem Du nach der Eisenaufnahme/Tag bezogen auf den Beo fragst. Diese Frage koennen wir zwar nicht in Zahlen ausgedrueckt beantworten, finden sie aber dennoch interessant und moechten deshalb ein paar "Gedankenspielereien" dazu loswerden.
Wenn man sich die Empfehlungen bezogen auf den Menschen ansieht, werden hierzu 0,143 mg (Maenner) bis 0,214 mg (Frauen) Fe pro kg Koerpermasse und Tag genannt. Das entspricht ca. 10 mg bis 15 mg Fe/Tag, bezogen auf eine durchschnittliche Koerpermasse von 70 kg. Bezogen auf das Koerpergewicht eines Beos von 0,2 kg bis 0,24 kg Koerpermasse, bekommt man es dann mit sehr kleinen Einheiten zu tun. Fuer eine solche Bestimmung ist evtl. auch der Bruttoenergiebedarf als Ausgangssituation interessant. Wie dem auch sei, ein Beo ist nun mal kein Mensch.
Mal angenommen, man hat 1 kg Futter mit 100 mg Fe-Gehalt (entspricht 100 ppm und gilt als tolerierbar) und ein Beo wuerde ca. 40 g pro Tag davon verzehren, dann haette er in 25 Tagen 100 ppm Fe zu sich genommen. Das wuerde dann einer Tagesdosis von 0,25 ppm entsprechen. Waere zwar schoen, aber so einfach ist das nun mal nicht. In Sachen Eisenspeicherung spielen viele Faktoren eine Rolle, die zum Teil in engem Zusammenhang stehen. So z. B. Vitamin C, unterschiedliche Resorptionsraten und Empfaenglichkeit bezogen auf den jeweiligen Einzelvogel, um nur einige zu nennen. Die Forderung kann nach derzeitigen Erkenntnissen aus unserer Sicht nur lauten: moeglichst geringer Fe-Gehalt im Futtermittel.
Gerade Weichfuttermischungen haben gegenueber Pellets den Nachteil, dass sich der Vogel immer das raussuchen kann, was ihm schmeckt und davon machen viele Beos auch Gebrauch. Das uebrige Futter wird dann von vorn herein von den Tieren weggeschmissen. Aus diesem Grund mahlen wir Weichfutter, um eine moeglichst homogene Ausgangssituation zu erhalten. Vermengt wird es dann abwechselnd mit Speisequark, Huettenkaese, Magerjoghurt, Wasser etc.. Den so entstandenen Futterbrei kann man jedoch nicht auf einmal als Tagesration reichen, da er schnell verderblich ist. Bei den fertigen Weichfuttermischungen haben wir uns von Anfang an nie auf einen bestimmten Hersteller konzentriert, um die Beos an moeglichst unterschiedliche "Geschmacksrichtungen" zu gewoehnen. Wir selbst wuerden bei einer anstehenden Futterumstellung nicht schlagartig wechseln, insbesondere dann nicht, wenn der Beo womoeglich ueber Jahre an ein enziges Futtermittel gewoehnt war und seinen Stoffwechsel gewissermassen auf dieses Futtermittel mit seinen restlichen Bestandteilen "eingefahren" hat, sondern das gewohnte Futter nach und nach absetzen.
Viele Gruesse von mittelbeo-online.de
Martina und Matthias