mogli 2 schrieb:
.... er ist grad 2 Wochen hier, ich wollte ihn nicht gleich versuchen einzufangen.
Hallo Sandra,
als erstes mal ein fettes Lob an Dich. Du könntest es Dir auch einfach machen, so nach dem Motto:"Ich nehme den Vogel, er hat`s bei mir besser wie vorher und das muss ihm langen."
Aber Du informierst Dich, machst Dir Gedanken und lässt Dich von uns "drangsalieren"
Wenn es um`s einfangen geht, lasse es jemanden von ausserhalb der Familie machen. Arbeitshandschuhe an, Kescher oder Geschirrtuch über den Körper, sanft, aber nachdrücklich in eine Hand nehmen, Feder(n) zupfen, fertig. Beherzt durchgeführt ist das eine Aktion von max. 2 Minuten, der Vogel wird sich kurz aufregen, viell. auch kurz schreien, aber er wird es Dir bzw. Euch nicht nachtragen und das Zupfen ist vom Schmerz her sicherlich vernachlässigbar.
mogli 2 schrieb:
Und das er/ sie nun total auf Mensch geprägt ist (immer hin war er die letzten 12 Jahre alleine und die letzten Monate ohne irgendeinen großartigen Anspruch) dürfte da wohl nicht sehr verwundern, oder?
Das muss nicht sein. Eine nicht umkehrbare Fehlprägung auf Menschen erfährt ein Vogel nur, wenn er per
Handaufzucht grossgezogen wird. Wildfänge bzw. Naturbruten wenden sich in Einzelhaltung dem Menschen nur zu, weil sie keine Alternative haben. Ein menschlicher Partner ist immer noch besser wie gar kein Partner. Und die angeborenen Bedürfnisse wollen befriedigt werden .........
Es kann passieren, das ein langjährig "verpaarter" Einzelvogel anfänglich von Artgenossen nichts wissen will, insbesondere, wenn der gewohnte menschliche "Partner" noch dazwischen steht. Papageien sind Änderungen gegenüber anfangs oft nicht sehr aufgeschlossen gegenüber. Sie sind "konservativ" und sind oft ängstlich oder misstrauisch neuem gegenüber.
mogli 2 schrieb:
Ich weiß nicht, inwieweit er mit seiner vorherigen Besitzerin Theater gemacht hat (denn die war soviel wohl auch nicht zuhause) wegen des Nicht- Zeit- habens oder Nicht- beachtens.
Du wirst es erfahren! Früher oder später .......
mogli 2 schrieb:
für mich ist das im Moment echt eine schwierige Entscheidung, einen zweiten Vogel dazu zu nehmen, da ich 1) das genaue Alter ja nicht kenne (wegen des Versterbens und dann an neuen Partner gewöhnen usw. wir hatten das ja schonmal, das ist unter Umständen eine Kette ohne Ende..), ....
Das ist aber auch nur eine Seite der Medaille. Mache es mal nicht so sehr am Alter fest. Hauptsache, der potentielle Partner ist bereits geschlechtsreif und es harmoniert. Das bisher erreichte Alter sagt doch noch gar nix über die gesamte Lebensspanne aus. Es kann Dir passieren, dass Mogli sich einen deutlich jüngeren Partner aussucht und der verunglückt oder wird krank und stirbt vor Mogli.
Dieses Risiko hast Du bei jeder Partnerschaft, auch bei Deiner eigenen Beziehung. Verzichtest Du deshalb darauf??? Nee, ne!
mogli 2 schrieb:
2) ich nicht weiß, wie wird Mogli darauf reagieren? (da es ja schon nicht ganz soo leicht ist, einen zweiten Vogel dazu zu bekommen, hinterher hab ich hier zwei Streithähne, die sich und uns nur anblöken, weil sie mit der Situation unzufrieden sind. Dann habe ich zwei Schreihälse, .....
Klar kann das passieren, aber wenn man es nicht wenigstens versucht, kann man es auch nie erfahren.
Du kannst eine Rückgabeklausel vereinbaren für den Fall, dass es nicht harmoniert. Du könntest versuchen, eine Gruppenhaltung zu suchen und Mogli sich dort selbst einen Partner suchen lassen.
Was Du nicht machen solltest, ist, auf diesen Versuch zu verzichten!
mogli 2 schrieb:
Das scheint mir irgendwie auch nicht wirklich sinnvoll...(d.h. für den Vogel schon eher, für mich bedeutet es evtl jede Menge Streß, wenn ich Jons Berichte so lese
Ja, Sandra. Stress ist es für mich, weil ich bemerkt habe, dass ich meine Zwei in Wohnungshaltung nicht wirklich auslasten kann. Dann stresst mich der Gedanke, dass die Zwei viell. doch nicht so harmonieren, wie ich bisher dachte. Die Schreierei der Zwei resultiert ja ziemlich sicher aus genau dieser Situation.
Bis jetzt ist Dein Vogel noch ruhig?! Ich habe meine im Januar 05 geholt und seit Jan./Febr. 06 habe ich das Problem der Schreierei. Also nach einem Jahr!!! Ich denke, in einigen Wochen/Monaten wirst Du meinen Stress auch mit einem Einzelvogel locker nachvollziehen können.
Und was den Stress bei der Verpaarung meiner Amazonen anging, das ist eine Problematik, die aus der Fehlprägung durch
Handaufzucht entstand. Daher ja mein dringender Rat an Dich, Mogli einen Art- oder wenigstens Gattungsgenossen zu geben, bevor das Tier sich auf Dich eingestellt hat. Ein Trost am Rande: Soweit ich weiss, sind Sittiche flexibler und "unproblematischer" bei Umpaarungen wie Grosspapageien.
mogli 2 schrieb:
Da wäre ja wirklich die einzig gescheite Lösung, ihn/sie irgendwohin zu geben, wo es schon mehrere Goldstirnsittiche gibt, aber....:(
Du kannst ihn ja nach erfolgreicher Verpaarung mit Partnervogel zu Dir nehmen. Wo liegt das Problem? Muss halt alles vorher abgestimmt werden.
mogli 2 schrieb:
, ging mir natürlich mein Herz auf, ich wollte ihm nur ein gutes, neues zuhause geben, dacht, es wäre evtl. ok, wenn er nur in Menschengesellschaft bleibt, da er es ja nur so gewohnt war.
Gewohnt ist doch nicht gleich artgerecht! Der Vogel hat sich dran gewöhnt. O.k. Aber ist das ein zufriedenstellendes Leben? Ich bezweifle das!
mogli 2 schrieb:
Und wie Jon schon schrieb, es ist ja offenbar auch eine Nervenfrage wenn man sich zwei hält; .....
Wie weiter oben schon geschrieben, in 1. Linie ein Platzproblem. Ich werde nie für Einzelhaltung plädieren, weil ich weiss, was diese tollen Tiere als Minimalanspruch benötigen!!!
Und die Nerverei mit nur einem Vogel wird noch kommen, warte es nur ab. Goldstirnsittiche sind laut, lebhaft, fordernd und haben ein sehr hohes Aggressionspotential. Deine Mogli wird früher oder später "auftauen" und sie wird nicht bescheiden "Danke" sagen. Sie wird fordern, laut, aggressiv und lebhaft fordern! Und wenn sie nicht zufrieden ist, sich langweilt oder Frust schiebt, wird sie entweder schreien oder sich rupfen (der Anfang ist gemacht, die kahlen Stellen sind keine Mauser!!!) oder - ganz schlimm - sie wird verdammt pflegeleicht, weil sie resignierend stumpfsinnig vor sich hinhocken wird. Keine tollen Aussichten, oder?!
Ich bin fast stinkig!
Aus meinen Ausführungen eine Empfehlung zur Einzelhaltung ableiten ......
Nee nee nee .........
mogli 2 schrieb:
Langsam frage ich mich, ob ich die falsche Person bin, zu der er gekommen ist? Ist es so vollkommen verantwortungslos, wenn man diesen Vogel weiter allein hält?
Nein, Du bist nicht zwingend die falsche Person. Du machst Dir zumindestens einen Kopf um das Wohlergehen.
Und ja, es ist verantwortungslos und egoistisch, den Vogel dauerhaft in "Einzelhaft" zu halten.
mogli 2 schrieb:
Ist denn das Geschlecht wahnsinnig wichtig, ich meine, vertragen sich zwei gleichgeschlechtliche Partner nicht?
Welche andere Art käme evtl in Frage?
Es ist wohl das Optimum, ein gegengeschlechtliches Paar zu halten, weil nur so alle Verhaltensweisen in der Paarbeziehung ausgelebt werden können, z.B. Sexualität. Hähne lassen sich nicht treten und Hennen können nicht treten. Also fällt das bei einem gleichgeschlechtlichen Paar flach. Und das kann zu Frustreaktionen, z.B. Aggressionen führen.
Das muss es aber nicht, letztendlich zählt meiner Meinung nach die persönliche Symphatie. Besser, ein gleichgeschlechtlicher harmonierender Partner wie gar keiner. Aber das ist "nur" meine Meinung.
Warum fragst Du nach anderen Arten. Sitzt irgendwo ein artfremder Einzelvogel?
Gruß
Jon