kleine Rauchschwalbe ist gestorben - meine Schwalbengeschichte

Diskutiere kleine Rauchschwalbe ist gestorben - meine Schwalbengeschichte im Forum Allgemeines Vogelforum im Bereich Allgemeine Foren - Hallo. Ich wohne in Schleswig-Holstein. Wir haben ein recht großes Grundstück mit einer Scheune und Nebengelass. Entsprechend haben wir viele...
G

Grashuepfer

Neuling
Beiträge
7
Hallo. Ich wohne in Schleswig-Holstein. Wir haben ein recht großes Grundstück mit einer Scheune und Nebengelass.
Entsprechend haben wir viele Vögel hier, die wir über Winter auch immer füttern und dieses Jahr erstmalig auch jetzt im Sommer, aber reduziert. Außerdem haben wir ca. 12 Vogelhäuschen, die auch immer belegt sind.
In der Scheune brütete ein paar Jahre ein Rauchschwalbenpaar, die uns kannte und wir sie. :-)
Leider kamen die dieses Jahr nicht aus dem Winter zurück.

Bei diesem Paar war auch mal ein Schwalbenbaby aus dem Nest gefallen. Wir hatten es rein genommen und erst mit Insekten, später mit Heimchen gefüttert. Nach einer guten Woche, es stellte sich dann schon immer auf den Kartonrand und machte Flugversuche, konstruierten wir ein Gestell in dessen Mitte wir so etwas wie ein Nest machten und den kleinen Vogel da rein setzten und das so in die Scheune stellten. er sollte Kontakt zu seinen Artgenossen bekommen.
Es kam aber viel besser. Die Eltern schwebten ein und verjagten mich und fütterten den Kleinen.

Nach ein paar Tagen flog er mit ihnen davon.

Dieses Jahr brütet nun ein anderes Paar in der Scheune. Sie sind viel scheuer als die anderen.
Gestern sahen wir im Hof eine große Schwalbe, die auf ein am Boden kauerndes Junges einzwischerte. Da wir wissen, dass die auf dem Boden zum Tode verurteilt sind, holten wir das Gestell wieder hervor und setzten sie da rein.
Vermutlich war es aus dem sehr hoch hängenden Nest gefallen. Ich habe das dann eine Weile beobachtet aber leider fütterten die Eltern es nicht. Das Kleine war extrem leicht und hatte noch diese kleinen Federpropeller am Kopf. Wir fingen Insekten und es ging recht schnell, da nahm er/sie es von der Pinzette. Wir tauchten die Insekten in Wasser, damit es auch Flüssigkeit bekam. Wir hatten Fliegen, Mücken, Schnacken, kleine Motten und was weiß ich noch gefunden. Es war insgesamt nicht viel, was wir fanden und sehr mühsam war die Jagd. Deshalb hatten wir ihm auch zwei zerdrückte Kellerasseln gegeben. Ich war dagegen aber der Mann meinte das wäre ok.
Heimchen wollten wir heute holen.
Das Kleine stellte sich immer wieder auf den Rand der Konstruktion. Seine vermutlichen Eltern flogen immer mal wieder an aber taten nichts.
Er viel zwei mal von der Konstruktion weil sie ihn lockten, er aber nicht fliegen konnte.

Die Eltern meckerten uns immer an, flogen auch ihr oben hängendes Nest an aber dem Kleinen gaben sie nichts und nahmen auch seine Ausscheidungen nicht weg. Er war mopsfidel, riss den Schnabel auf wenn wir uns ihm näherten.
Gegen 20 Uhr stellten wir die Fütterung ein.

Am Morgen gingen wir zuerst auf Jagd. Als wir dann an sein Nachtlager kamen, war er tot.

Was haben wir falsch gemacht? War es zu kalt in der Nacht? (Wir hatten ihn wegen seiner Abstürze in einen mit weichem Stoff ausgelegten Karton- oben offen- getan.) Waren die Kellerasseln ein Fehler? Falsche oder giftige Insekten? Hatte er sich bei einem Sturz schwer verletzt? Er schien eigentlich fit.

Ich bin sehr traurig und will so einen Fehler nicht noch mal machen. Meine erste Erfahrung mit der anderen Schwalbe war so positiv, dass ich jetzt sehr verunsichert bin was dieses mal so anders gewesen sein könnte. Vielleicht war er ja schon länger auf dem Boden und ohne Fressen und so geschwächt. Den Eindruck machte er aber nicht, nur sehr leicht war er.

Was meint Ihr dazu?
 
Hallo
Es ist sehr schwer zu beurteilen, was die Ursache für das Versterben der Schwalbe ist. Zunächst klingt alles gut und richtig, was Ihr gemacht und gefüttert habt, KEIN Katzenfutter, Brot oder ähnlich für den Vogel unbekömmliche Sachen, sondern ganz richtig eine Vielfalt an unterschiedlichen Insekten. Die Asseln sind ungeeignet gewesen, aber 2 zerdrückte Asseln hätte ein gesunder Jungvogel überleben können. Was darunter war wenn Du schreibst Fliegen, Motten, Schnaken... "und was weiß ich noch..." wäre wichtig zu wissen. Habt Ihr Regenwürmer ausgegraben, Käfer, Raupen mit Signalfarben verfüttert.....? Das lässt sich wohl nicht mehr rekonstruieren.

Interessanter und auffällig ist, dass sich die Altvögel nicht mehr um ihr Junges gekümmert, es zwar wahrgenommen, aber nicht mehr versorgt haben. Es ist anzunehmen, dass das Schwalbenküken aufgrund einer Erkrankung von den Altvögeln aus dem Nest geworfen worden ist, da sie wußten, dass es nicht durchkommen wird, daher keine kostbare Nahrung an es verschwendet und alle Energie auf die verbliebene Brut gerichtet haben.

Sei nicht zu traurig, Du hast Dich um ein in Not geratenes Tier gekümmert und meines Erachtens keine gravierenden oder gar tötlichen Fehler gemacht.

Mach doch mal ein Foto von diesem Gestell, das liest sich sehr interessant.
 
Vielen Dank für deine Antwort, Astrid. Naja, ich bin immer noch traurig und ich mache mir leider auch immer noch Gedanken darüber was wohl falsch war.

Eigentlich waren keine Insekten mit Signalfarben dabei aber mein Mann hat einen Tausendfüßler dabei gehabt.
Der Kleine war vermutlich supermager und vielleicht war es nichts für sein zartes Gedärm. Es ist bei uns zur Zeit sehr heiß und die brüten unter dem Hallendach, vielleicht gibt es auch nicht genügend Essen, also Insekten. Vielleicht ist es auch ein unerfahrenes Paar. Ich sehe nicht, dass sie ihre Brut noch füttern. Keine Ahnung was da ist.

Die Konstruktion kann ich dir beschreiben. Es ist sehr einfach. Wir haben eine alte Satellitenschüssel genommen (wie eine Schüssel) und an diese unten ein Brett (ein etwas dickeres und schmales) montiert (Schraube).
Dieses Gestell kann man dann z. B. in einen mobilen Schraubstock klemmen (so machen wir es). Es wäre aber auch denkbar dem Ding noch einen Fuß zu bauen. Das Kleine bekommt dann in die Mitte ein Nest oder ggf. kann da auch ein Karton reingestellt werden. Es kommt so kein Marder, keine Katze oder so da ran. Das Kleine kann von oben angeflogen werden, ist gut sichtbar. Draußen sind natürlich Flugfeinde da aber in unsere Halle kommen die nicht rein. Es gibt nur Einfluglöcher für Schwalben.
 
Hallo
Danke für die Beschreibung, ich kann mir danach gut vorstellen, wie Euer mobiler Nestersatz ausschieht.
 
IMG_0431.jpg

Hier sitzt der Kleine auf dem Ding. Da ging es ihm noch gut, ein paar stunden später war er tot. Ich denke, wir müssen ihm etwas falsches zu fressen gegeben haben. Etwas anderes kann ich mir nicht vorstellen. Vielleicht haben die Eltern ihn nicht gefüttert weil sie nicht sitzen konnten auf dem Rand der Schüssel.

Wir hatten das Gestell dann gleich wieder abgebaut, also den Schraubstock weggeräumt und das Ding in die Ecke gestellt. Wenn es mal wieder aktiviert werden muss (hoffentlich nicht) mache ich mal ein Bild. Der Nachteil ist, dass sich die Altvögel eben nicht auf den Rand setzen können, weil sie da abrutschen. Vielleicht machen wir das noch mal anders. Damals bei dem anderen Kleinen ging das aber gut. Sie hatten den aus der Luft gefüttert. Sie hätten sich auch in die Mitte auf den Stoff setzen können aber vielleicht war ihnen das irgendwie nicht geheuer. Man müsste ja nur ein paar Holzlatten anschrauben als Sitzmöglichkeit. Oder zumindest kann man eine Latte rüber legen.

Der Kleine selbst hatte sich aber ein paar mal zum Rand gearbeitet und sich da auch gehalten aber er hat dann einen Flugversuch gemacht und lag wieder am Boden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Thema: kleine Rauchschwalbe ist gestorben - meine Schwalbengeschichte

Ähnliche Themen

K
Antworten
2
Aufrufe
224
Kawi
K
L
Antworten
13
Aufrufe
681
lemon und kiwi
L
Rainbow58
Antworten
1
Aufrufe
841
Charlette
Charlette

Neueste Beiträge

Neueste Themen

Zurück
Oben