Rettungsaktion eines Kohlmeisenbabyies

Diskutiere Rettungsaktion eines Kohlmeisenbabyies im Forum Pflege und Aufzucht im Bereich Wildvögel - Hallo Leute, jetzt muss ich Euch von unserer fast abendteuerlichen Rettungsaktion eines Kohlmeisenbabys erzählen. Aber vorweg ich habe "leider"...
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Fauli

Guest
Hallo Leute,

jetzt muss ich Euch von unserer fast abendteuerlichen Rettungsaktion eines Kohlmeisenbabys erzählen. Aber vorweg ich habe "leider" die Gabe in jedem Urlaub irgendeinen verlassen und hilflosen Jungvogel zu finden. Jetzt aber zur Geschichte: Also wir waren von Klagenfurt Richtung Pörtschach am Wörthersee auf der Landstrasse unterwegs. Ich genoss die Landschaft und die schöne Umgebung. Plötzlich stutze ich am: Auf der Fahrt sah ich auf dem Gesteig einen kleinen Vogel sitzen. Ich also fast schreiend zu meinem Mann, der schon weitergefahren war. "Dreh' um, da sitzt ein kleiner Vogel der nicht fliegen kann!" Mein Göttergatte! tat mir den Gefallen und drehte um. Er konnte gerade noch verhindern, dass der kleine Kerl auf die Strasse hüpfte und übergab ihn mir dann. Tja, wohin mit dem kleinen Kerl. Ich dachte, bringen wir ihn doch zu einem Tierarzt (TA) die sind in Kärnten immer gross mit Hinweisschild TA angeschrieben. Also fuhren wir mit dem kleinen Kerl bis nach Velden, dort las ich etwas von einer Tierklinik. Wir also nichts wie hin, tja, leider hatten wir die Sprechstunde verpasst, aber da war ja eine Nummer angegeben und wir hatten ja das Handy dabei. Der TA war im Einsatz und sagte, wir sollten doch das Baby bei einem anderen TA abgeben. Also fuhren wir dort hin. Dort war man allerdings nicht sehr erfreut, schließlich bekäme man ja für die Aufzucht keinerlei Geld8( , ob wir die Meise nicht aufziehen könnten. Hätte ich ja zu gerne gemacht, aber was bitte sollte ich mit einer Meise im Hotel und noch dazu in Kärnten, dann die Fahrt bis nach München.... Widerwillig ließ sich die Tochter das TA dazu überreden die Meise erstmal zu behalten, man würde dann sehen, was man mit ihr machen würde. Also fuhren wir wieder ab. Aber ich hatte irgendwie kein gutes Gefühl und hatte Angst, das der TA die Meise, weil sie lästig ist einschläfern würde. Also entschlossen wir uns auf die Gemeinde in Pörtschach zu fahren. Dort fand man die Adresse eines Tierheimes in Klagenfurt heraus. Wir baten jedoch noch bei dem TA wo wir die Meise abgegeben hatten anzurufen, dass wir sie wieder holen, vielleicht lebte sie ja schon gar nicht mehr! Es waren schließlich 45 min vergangen :? 8o . Die nette Dame vom Gemeindeamt rief dann dort an. Zum Glück die Meise lebte noch und man hatte inzwischen einen Vogelspezialisten in Villach ausfindig gemacht, ob wir bereit wären, die Meise dort hinzubringen. Natürlich waren wir das! Also holten wir den kleinen Kerl bei dem TA wieder ab und fuhren mit ihm noch 67 km nach Villach um ihn bei dem Vogelspeziallisten abzugeben. Dieser hatte am Telefon, nachdem die Tochter des TA dort angerufen hatte sich bereit erklärt den kleinen Kerl aufzunehmen, er hätte schon viele Vögel! Dort angekommen war ich wirklich erleicht! Der Vogelspezialist erwies sich als netter älterer Herr, der schon viel Erfahrung in der Aufzucht mit Wildvögeln hat (er hat z. Z. noch 6 Schwalben und 3 Waldkäuze großzuziehen). Erleichtert gab ich die kleine Meise dort ab und er versprach mir zu schreiben was aus der Meise geworden ist.

Ihr könnt Euch nicht vorstellen wie froh und erleichtert ich war! Aber das war doch wirklich abendteuerlich oder?
 
Hallo Petra,

super!!!!!!
Hätte nicht jeder gemacht!
Ganz klasse von euch!


Liebe Grüße
Sybille & die Geier
 
Hallo Fauli
wie klein sah denn die junge Meise aus, hatte sie Federn? Hast du dich auch überzeugt, ob nicht noch mehr Jungmeisen in der Nähe sind und von den Eltern gefüttert werden? Vielleicht hätte es auch schon geholfen, sie nur von der Strasse auf einen Busch oder Baum zu setzen? Will dich nicht kritisieren, habe die Meise ja nicht gesehen. Mache mir nur Gedanken, ob du nicht doch vielleicht etwas überstürzt gehandelt hast.
schon gelesen: ?
http://www.vogelforen.de/showthread.php?s=&threadid=17088
 
Rettungsaktion

Hallo Karin,

natürlich habe ich mich überzeugt ob nicht noch andere Jungmeisen bzw. die Eltern in der Nähe waren. Aber es war wirklich weit und breit nichts zusehen! Die Kohlmeise war damals ca. 14 Tage alt und hatte Federn. Natürlich dachte ich auch daran, sie wieder in den Busch zu setzen, aber wie sollte sie dann ihr Futter finden und sie hätte auch durchaus wieder auf die Strasse, die sehr befahren ist gelangen können. Also der Prof. bzw. der Vogelspezialist meinte, ich hätte richtig gehandelt. Diese Meise hätte viel zu früh das Nest verlassen.

@Sibylle

Danke! Aber ich hab ja schon geschrieben, dass ich jedem Urlaub immer einen Jungvogel finde. Scheint eine besondere Gabe von mir zu sein :D . Bin schon gespannt was ich nächstes Jahr auf Kreta für einen Vogel finde ;)
 
Hallo Fauli,

ich finde, ehrlich gesagt, auch, daß Du da etwas voreilig gehandelt hast. Mit 14 Tagen sind die meisten Meisen bereits aus dem Nest, ohne daß sie selbständig sind.

Besser wäre es vermutlich gewesen, den Vogel ein Stück von der Straße entfernt an einen sicheren Platz zu setzen und seinen Meiseneltern zu überlassen.

Viele Grüße,

Merline
 
Meisenbaby

Hallo Merline,

Deine Meinung kann ich leider überhaupt nicht nachvollziehen! Was wäre denn wenn die Meise dann wieder auf den Gehweg und auf die Strasse gehüpft wäre. Der Vogelexperte hat auch gemeint, dass eine Meise mit 14 Tagen noch lange nicht selbststänig ist. Was wäre gewesen, wenn sie überfahren worden wäre, so einen kleinen Vogel sieht doch niemand! Ich habe ja geschrieben, dass mein Mann in gerade noch ergreifen konnte bevor er auf die Strasse gehüpft wäre! Es ist doch schade um jeden Vogel der nicht gerettet wird, oder?

Sorry, aber ich bin jetzt schon ein wenig sauer und enttäuscht, dass ich für eine gute gemeinte Tat auch noch "angepfurtz" werde.
 
Re: Meisenbaby

Hallo Fauli,

Original geschrieben von Fauli

Sorry, aber ich bin jetzt schon ein wenig sauer und enttäuscht, dass ich für eine gute gemeinte Tat auch noch "angepfurtz" werde.

Ich glaube, darin liegt das Problem. Viele Leute, die Jungvögel einsammeln, tun dies mit dem Gefühl, eine gute Tat zu vollbringen und erwarten allseits Lob dafür.
Wenn man dann versucht, ihnen klar zu machen, daß der Jungvogel in Obhut seiner Eltern die besten Überlebenschancen hat, reagieren sie verständnislos und beleidigt.

Die gerade ausgeflogenen, noch unselbständigen Wildvögel werden von ihren Eltern weiterhin gepflegt, behütet und versorgt. Uns Menschen erscheint das auf den ersten Blick vielleicht nicht so und man hat das Bedürfnis, einzuschreiten.

Findet man einen Jungvogel am Rande einer Straße, so ist es ratsam, ihn an einen sicheren Platz abseits der Straße zu setzen. Durch sein Rufen finden die Eltern dann ihr Junges auch wieder und versorgen es weiter. Dabei macht es nichts aus, wenn der Vogel mit den Händen angefaßt wurde.

Weitere Informationen zu dem Thema findest Du auch unter www.wildvogelhilfe.de

Viele Grüße,

Merline
 
Thema: Rettungsaktion eines Kohlmeisenbabyies

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