Wie geht ihr damit um, wenn ihr nicht allen helfen könnt?

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Kathrin74

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Das nimmt mich echt wunder. Wie andere Taubenfreunde (oder allgemein, Tierfreunde) damit umgehen.

Schon wieder sah ich eine Taube mit einer Schnur um beide Beine. Aber nur selten. Die letzten drei Tage war ich oft dort am Warten, obwohl es dieses mal nicht "auf meinem Weg" ist. Und diese ist fast nie da.

Manchmal denke ich, ich will zuviel helfen. Kann ich ALLEN helfen, die ich sehe? Wie geht ihr damit um? Wenn ihr durch die Stadt geht und eine Taube mit einem verschnürten Fuss seht? Und dann vielleicht kurz darauf nochmals eine, an einem ganz anderen Ort?

Ich will doch helfen, und wenn es geht, ist es so schön. Und ich liebe es, den Tauben zuzuschauen und mich mit ihnen anzufreunden. Aber manchmal macht es mich fast fertig, dass ich nicht allen helfen kann. Dann bin ich so hin- und hergerissen. Zwischen den ganzen Tag dort verbringen und mich um andere nötige Dinge kümmern und mir manchmal auch eine Pause gönnen.

Eben wie geht ihr damit um?

:+keinplan

Kathrin
 
Hallo Katrin

"Ich will doch helfen, und wenn es geht, ist es so schön. Und ich liebe es, den Tauben zuzuschauen und mich mit ihnen anzufreunden. Aber manchmal macht es mich fast fertig, dass ich nicht allen helfen kann. Dann bin ich so hin- und hergerissen. Zwischen den ganzen Tag dort verbringen und mich um andere nötige Dinge kümmern und mir manchmal auch eine Pause gönnen."

Diese Einstellung kann dich eigentlich auf Dauer nur krank machen.
Du kannst nicht allen helfen! Das geht nicht! Und wenn du dich so krank machst dann hilfst du bald niemandem mehr, dann brauchst du nur noch Hilfe. Das ist hart aber glaube ich die Realität.
Ich arbeite mit Menschen und Stadttauben, aber allen helfen? Auch wenn ich nicht sehe das hinter der nächsten Ecke eine Taube sitzt die leidet. Sie sitzt da, ich sehe sie nicht aber ich weiss es. Wenn nicht hinter der nächsten Ecke dann hinter der übernächsten. Auch wenn ich weiss das ich einem Menschen etwas geben kann in Richtung mehr Lebensqualität, dann können zwei damit nichts anfangen. Nur wenn ich dem einen auch nichts geben könnte dann wären es drei die nichts hätten.
Ich erlebe viele Frauen, das schreibe ich bewusst weil es scheinbar bei Frauen viel häufiger vorkommt das sie darunter leiden, und nur noch die Hilfe der einen Taube sehen. Das Leiden, die Schnüre. Sie lindern das Leiden der einen Taube, aber weiter geschaut?
Ich versuche Projekte auf die Beine zu stellen die das Elend der Masse lindern, die Probleme breiter beheben, das ist glaube ich eher männlich, aber ich leide nicht darunter das ich nicht allen helfen kann. Ich schütze mich so und kann dadurch wenigstens den kleinen Beitrag leisten.
Ich bin mir immer bewusst das durch meinen Beitrag etwas besser wird, aber nicht das ich alles besser mache. Das etwas reicht mir, es ist mehr als nichts!
Katrin, schau, wo du etwas Schutz findest.
Gruß Uli
 
Wow.
Deine Antwort hat mich echt gerührt.

Danke für diese Worte.

Kathrin
 
hallo Kathrin!
ich kann dich echt gut verstehen. Ich lebe zum Glück nicht in einer Großstadt, so dass ich das ganze Elend nicht jeden Tag vor der Nase habe!
Du solltest versuchen, mehr von den positiven Erlebnissen zu zehren, dass dich von den negativen auffressen zu lassen.
LG und Kopf hoch
 
Ich denke da auch oft an all das was hinter den Fenstern passiert hier in unserer Stadt, wieviele Kinder misbraucht oder geschlagen werden..

Ich sehe es nicht, aber ich weiss ganz genau daß es gerade in diesem Moment geschieht..

Ich glaube an Widergeburt. Auch für Tiere. Und daß auch das grösste Leiden nicht für immer ist und daß es für jedes Lebewesen jedes Leiden auch ein Ende haben wird.

Und daß ich mein besstes gebe. Und auch wenn ich nicht allen helfen kann, oder sogar nur ganz ganz ganz wenigen ein bischen, daß ich mir wünsche daß es geschehen möge, ich glaube das ist das grosse Wunder. Weil in Deinem Herzen hast Du sie alle gerettet. Weil Du sie siehst, es Dich erbarmt, und Du sie liebst.
 
ich versteh dich sehr gut, Kathrin, manchmal (wenn ich selber nicht gut drauf bin) geht es mir genauso-
aber dem von Uli Gesagten gibt es nichts hinzuzufügen, genauso sollte man es sehen, wenn man "im Kleinen" hilft, ist auch allen geholfen
und es ist einfach schön, daß du dich kümmerst
lieben Gruß
 
Hallo Kathrin,

jede Hilfe ist besser als keine! Egal, ob man im Kleinen hilft oder im ganz großen Stil, direkt am "Ort selbst" oder von Zuhause aus die (politischen) Fäden zieht - alles besser, als wegzuschauen. Jeder hilft eben soviel, wie er persönlich kann. Der eine macht mehr, der andere weniger. Deswegen ist die "kleinere" Hilfe aber nicht weniger wert!

Manches schafft man auch einfach nicht. Sei es, weil einem die Kraft (körperlich oder psychisch), die Zeit, ein Helfer oder etwas anderes fehlt. Das ist nichts, wofür man sich ein schlechtes Gewissen machen sollte - das belastet nur noch mehr! Natürlich beschäftigt es einen, wenn man etwas sieht und nicht helfen kann, aus welchen Gründen auch immer. Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, mich läßt das kalt. Und es darf einen auch beschäftigen.
Nur, was man nie vergessen darf: Es darf einen berühren, aber nicht auffressen!!

Es sind Grenzen gesetzt, wo es ein "Mehr" einfach nicht mehr geben kann. Das liegt in der Natur der Dinge. Darüber darf man nicht verzweifeln und das schmälert die Bedeutung der vorherigen Leistung auch in keinster Weise.

Das muss man irgendwann "lernen", so bitter, wie sich das anhört. Sonst geht man unter.

Pass auf Dich auf!!

Lieben Gruß, Sabine
 
kein mensch kann allen helfen und wer es versucht wird irgendwann wahnsinnig. so leutchen kenn ich zur genüge aus den verschiedenen tierschutzvereinen. mir tut es immer leid zu sehen wie dabei wertvolle hilfe langfristig verloren geht und menschen dabei immer verbitterter werden.
an dem punkt war ich auch mal und da hat ein sehr netter mensch zu mir gesagt:
du protestierst doch auch gegen den raubbau am regenwald, weil nämlich irgendwann auch der letzte baum abgeholzt sein wird und damit wertvolle ressourcen für immer verloren gehen.
jetzt stell dir vor du wärst ein regenwald. zur zeit baggerst du mit den bulldozern durch und zerstörst langfristig alle ressourcen. forste mal wieder auf, sonst fliegen bei dir bald keine bunten ideen mehr und es toben auch keine lustigen einfälle mehr durch deinen seelenregenwald!

wo er recht hat hat er recht! seitdem schütze ich mein kleines privates naturschutzgebiet damit ich auch übermorgen noch helfen kann.

und wo ich nicht weiterkomme oder -kann, da delegiere ich auch schon mal. ich melde es einfach weiter. natürlich nicht an jeden, aber mit der zeit kennt man ja seine pappenheimer. ;)

also, tu was für dein inneres naturschutzgebiet!
 
Hallo liebe Kathrin,
ich mache mir manchmal auch so mein Gedanken...
Neulich habe ich eine Taube "verloren" ,der ich
helfen wollte.Aber ich habe sie "zu spät" gefunden.
Sie hat es nicht geschafft.Aber weißt Du,es
ist ihr erspart geblieben im Dreck und Kälte zu
sterben,oder weiter verletzt zu werden.
Mehr konnte ich nicht tun.Aber es war das ,was ich tun
konnte.
Ich sehe die anderen,denen ich helfen konnte,und freue
mich.Das mag nicht viel erscheinen,aber wenn wir alle
ein bißchen tun,dann ist das zusammen sehr viel.
Wichtig ist für jeden von uns,daß wir auf uns achten,
damit wir überhaupt helfen können!
Ich wünsche Dir viele gute Erlebnisse!:)
 
Thema: Wie geht ihr damit um, wenn ihr nicht allen helfen könnt?

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