Hi Marcus,
mmmhhh, vielleicht war ich nicht ganz klar. Bei Problemverhalten finde ich es am besten, wenn man mehreres in parallel macht.
Es macht auch einen großen Unterschied, ob es sich bei dem besitzer um einen Anfänger oder einen papageienerfahrenen handelt.
Bei meinen Konsultationen mache ich es i.d.R. so, dass zuerst im Käfig geübt wird. So ist der Besitzer geschützt und man kann gewolltes Verhalten verstärken.
zB Deine Geschichte mit dem Ara. Du könntest Dich da hinstellen, ohne ihn direkt anzublicken (zu bedrohlich, etc) und warten. In dem Moment, in dem er wieder relaxt, clickst Du und belohnst ihn.
Wenn er ZB nur Besuch angreifen würde. Dann könntest Du zB warten bis er von dem Besuch wegblickt. Dies könntest Du durch Shaping ausbauen,bis er von Besuch weggeht.
oder Du kannst Deine Hand zur Faustmachen und abwinkeln, so dass er nicht reinbeissen kann. Die kannst Du ihm geradezu anbieten. Er wird dann versuchen reinzubeisesen und drauf rumzukauen. Wenn er merkt das bringt nichts wird er von selbst damit aufhören. Oder noch besser, wenne r aufhört, clickst Du und belohnst ihn.
oder, damit der Gute sich abreagieren kann - Du nimmst einen designierten Feind. Wenn er aggressives Verhalten zeigt, sagst Du "Ohhhh, Du willst spielen" (ganz begeistert) und kämpfst mit ihm mit dem Feind, bis er ausgepowered ist (das solltest Du aber nur mit Tieren machen, die normalerweise lieb sind und nur ab und zu sich abreagieren müssen.
Ich habe so eine Session heute Abend mit Jack und Scarlett hinter mir (dunkelrote Aras) mit dem großen blauen IKEA Wal, der fast so groß ist wie sie. Nachdem sie ausgepowert waren haben wir geschmusst und sie haben meine Haare gepflegt.
Es gibt X Möglichkeiten. Der Trick sit die richtige(n) Möglichkeit(en) für das Tier, den Halter, die Situation zu identifizieren.
Mit einem Neuankömmling würde ich das Feind Spiel zB nicht machen. Allzoft ist Aggression durch Angst bedingt. Bei so einem Tier, würde ich eher am Selbstvertrauen und am Entspannen arbeiten zB wie im ersten Beispiel oben.
Deswegen - es gibt kein einheitliches "Kochrezept". In einem Forum kann man nur Tips geben aufgrund von relativ begrenzter Information.
Bei einer Beratung "darf" mein armer Client erst einmal einen neunseitigen Fragebogen beantworten bzw mit mir abarbeiten. Je mehr man weiss, desto treffsicherer ist man eben in der Beratung.
Das "time out" fuers beissen ist fuer mich problematisch, da manche voegel dazu geineigt sein koennen, doller zuzubeissen. So nach dem motto: Hey hatte doch funktioniert in der verganagenheit, Mhhhhhh, vielleicht beisse ich heftiger damit ER ? Sie/ versteht?
genau das ist ja Ausmerzungsverhalten. Beim time out ist das aber nciht das problem, denn der Vogel kommt ja bei einem Timeoutnicht an den Menschen. Das problem ist eher, dass das Tier erst einmal schön mit Aufmerksamkeit belohnt wird, denn es muß ja fürs timeout in seinen Käfig gebracht werden.
Beissen sit ohnehin ein besonders interessantes verhalten,d a es ja selbstverstärkend ist. beissen macht Spass udn eine Reaktion kommt eigentlich immer. Selbst wenn der Mensch "nichts" macht, so ändern sich bei Schmerzen unwillkürlich die Pupillen, der Körper zuckt zusammen etc. Deshalb ist es auch so wahnsinnig wichtig gebissen werden zu vermeiden. Abgesehen davon , dass es die Beziehung vom Halter zum Tier ganz schön beschädigt. Was die Situation nur verschlimmert.
Stimmen wir hier ueberein , das es besser ist als vogel besitzer die koerperspracher unsere gefiederten Hausgenossen zu lernen? UM einen biss im vorfeld zu vermeiden?
poa...nicht nur um einen Biss zu vermeiden. Es ist für mich auch eine Frage des Respektes dem Tier gegenüber, für das ich verantwortlich bin.
Ich meine, muss man ein Tier unbedingt bedrängen, wenn es in Ruhe gelassen werden will? Das würde man sich ja auch nicht gefallen lassen wollen, oder?
Inmeinem Buch bin ich ein wengi auf Körpersprache eingegangen, da dies bei vielen Papageienhaltern ein großes Defizit ist. Ich habe so eine Übung mal bei mir gemacht mit Leuten die Problme mit ihren Vögeln hatten.
Dazu habe ich ein etwas scheueres Tier auf einen Stand gesetzt. Aufgabe war mti ca 4m Entfernung anfangend, sich langsam zu nähern und stehen zu bleiben, wenn die LEute das erste Abwehr/Unwohlverhalten sehen konnten. Sie sind 2 Meter (!!!) zu nah rangegangen. Und diese Leute haben sich darauf konzentriert und versuchten wirklcih die Übung gut zu machen. Im täglichen Miteinander ist man ja weniger intensiv - so dass viele Vögel vermutlich ständig bedrängt werden. Ja und irgendwann lernen sie,d ass ein saftiger Biss ihnen die LEute vom Hals hält.
Genaugenommen ist man als Verhaltensberater für Tiere nicht jemand, der Tiere trainiert, sondern jemand, der Menschen trainiert. Wenn der Mensch sich anders benimmt, folgt das Tier automatisch.
Ich hoffe sehr in der Zukunft hier anregenden Austausch mit Dir und anderen zu haben, wie wir alle lernen koennen Bisse zu vermeiden.
Ja, so oft bin ich nicht hier, da ich selbst ein Forum habe und ziemlich busy bin. Aber ich werde versuchen in nächster zeit ein bisschen öfters reinzuschauen.
Of course.
Discussions are neccessary and helpful. It is just important to keep the audience in mind - (see the other thread that I posted in).
Take care,
Ann.