es schwer mit jemanden zu diskutieren, der einem das Gesagte verdreht. Ich habe weder geschrieben, dass es vor der Rodung bei uns keine Vögel gab, noch dass es in den Städten Arten gibt, die in Wald und Flur nicht vorkommen.
Nein? Du hast aber folgendes geschrieben:
So ist es z.B. falsch, dass Meise & Co ohne uns auskommen. Die gibt es hier nämlich erst dadurch, dass der Mensch in den letzten Jahrhunderten die Wälder gerodet hat und Landwirtschaft betreibt.
und:
Demzufolge findet man in den Städten sogar wesentlich mehr Arten als in der freien Natur.
Wenn es in der Stadt mehr Arten als in Wald und Feld geben würde, dann müsste es ja Arten geben, die nur in der Stadt, nicht aber in Wald und Feld vorkommen, oder? Mir fallen keine solche Arten ein, deshalb die Rückfrage an Dich. Nun sei doch nicht gleich beleidigt, ich gehe doch lediglich auf Deine Argumentation ein und führe Deine Gedanken weiter.
Was ist mir der Felsentaube? Die habe ich noch nie da gesehen, wo richtig viel Wald ist und kilometerweit keine Menschenhäuser.
Die Felsentaube als reine Art gibt es bei uns nicht. Wir nennen sie wohl besser Straßentaube, von denen einige (sogar viele) Individuen der Wildform sehr nahe kommen. Auch die findet man regelmäßig auf den Feldern.
Was ist falsch daran, etwas zu lesen, was andere herausgefunden haben? Was haben Fakten mit eigener Meinung zu tun? 1+1 ist auch dann nich 23, wenn ich eine andere Meinung zur Mathematik habe, oder??
… Aber ich finde schon dass man sich sein Wissen ruhig durch Lesen anderer "Meinungen" aneignen kann.
Das ist nicht falsch, das ist sogar absolut prima! Weniger gut finde ich es eben, dass man manche Dinge unüberlegt wiedergibt. Viel lesen, viele Argumente anhören und sich dann eine eigene Meinung bilden.
Naja, wir reden ja hier von Gartenvögeln: nur mal angenommen, es handelt sich um eine Gegend mit recht aufgeräumten Gärten mit Ziersträuchern, kurzgehaltenem Rasen und dafür nur wenigen Obstbäumen und anderen heimischen Gehölzen. Hier finden z.B. Höhlenbrüter sogar ein paar Nistkästen, die ihnen aber nichts bringen, da sie nicht genügend Nahrung, vor allem keine Insekten, finden, um sich selbst zu ernähren und auch noch ihre Brut großzuziehen. Oder sie müssen so viel Zeit dafür aufbringen und ein paar Raupen zusammen zu bringen, dass weder Junge noch Eltern kräftig genug sind, um den Winter zu überleben. Hier könnte z.B. das Auslegen von Futter für die Eltern dazu führen, dass sie nur noch das Futter für die Brut aufwändig suchen müssen und sich ihr eigenes nur abholen brauchen. Aber das ist, wie Du ja schon sagst, wohl nur in engen Grenzen möglich.
Ja, auf diese Art und Weise könnte man möglicherweise das ein oder andere Vogelpaar zum Brüten bringen. Aber macht es denn Sinn, in einer Gegend, die den Vögeln kein natürliches Auskommen mehr bietet, diese künstlich zu halten?
Mal angenommen, der Grauschnäpper brütet in einem Nistkasten mitten in einer Gegend, in der es sonst nicht viel zu holen gibt. Du fliegst in Urlaub, kommst zurück – Brut verhungert. Oder Du wartest bist nach der Brut, die Jungvögel sind schon ausgeflogen. Kommst zurück, findest das verlassene Nest mit den kalten Eier – Mist, nicht an die Zweitbrut gedacht. Oder Du denkst an alles, wirst dann krank. Mist … Oder es läuft alles prima, und es fliegen Jungvögel mir Knochendeformationen aus – Mist, Mangelernährung, die Futtermischung hat nicht gepasst.
Ich sehe es sehr problematisch.
VG
Pere