... der seine Rinder "wild" hält
... vermutlich also extensiv Fleisch produziert. Häufig finden dabei Charolais Verwendung, und die haben einen noch so intakten Mutterinstinkt, dass sich selbst die den Tieren eigentlich vertrauten Bauern nicht in die Nähe der jungen Kälber begeben. Ausnahmen bestätigen die Regel ...
Ein kleiner Rückblick zum dritten Advent:
Von daher frage ich mich, wo der Unterschied in der Trittbelastung sein soll?
Zu Recht, denn die Unterschiede sind marginal ...! Entscheidend ist einzig die Intensität der Trittbelastung als Funktion der Zeit.
... beide [Prärietypen] waren früher einer viel höheren Huftrittbelastung ausgesetzt durch häufig durchziehende Büffelherden.
Absurder Gedanke, wirklich ...! Die Prärien hätten sich sonst wohl kaum erhalten. Die Trittbelastung kann kurzzeitig sehr hoch sein, das spielt überhaupt keine Rolle. Im Gegenteil, durch ihr Wachstumsverhalten sind Gräser u.a. auf genau diese Belastung eingestellt und insofern unter solchen Bedingungen sehr konkurrenzstark. Gräser bedürfen nur einer gewissen Zeit, um wieder neu auszutreiben. Dies war ehemals durch das zyklische Wanderverhalten der Bisonherden zwangsläufig gegeben. Es ist nur nicht gegeben bei absurden Versuchen, Präriestandorte einer dauerhaften Beweidung womöglich mit zu hohen Dichten an Großvieheinheiten zu unterziehen.
... nur zu bestimmten Zeiten im Jahr und nur rotierend auf verschiedenen Flächen, die durch Zäune getrennt sind, aber natürlich eine Wasserquelle haben müssen. Damit, alle Rinder ganzjährig auf der gesamten Fläche herumlaufen bzw. alle Flächen ganzjährig begrasen zu lassen, würde man genau das Gegenteil der erwünschten Renaturierung erreichen.
Natürlich, was denn sonst ...? Siehe oben ...
Eine ganzjährige Beweidung kann gerade dann nicht gut sein, wenn es feucht ist, weil der Trittschaden dann viel höher ist.
Keinesfalls! Bei einem ausreichenden und nicht zu hohen Feuchtegrad treiben Gräser umgehend und mit hoher Intensität nach. Die Bodenkrume ist damit rasch wieder bedeckt und wird erhalten.
Genau dies geschieht an den empfindlichen Präriestandorte nicht, ihnen fehlt der vglw. konstante Feuchtegrad. Die durch Tritt geschädigten Gräser treiben eben nicht umgehend aus und die Bodenkrume wird Opfer von Erosion ... Und diesen Zusammenhang kennt jedes deutsche Schulkind, trotz PISA! Das macht gerade die Empfindlichkeit einer Prärie aus ... Aber an solchen Standorten (vor allem in den USA) wird ja besonders gerne Landwirtschaft betrieben, vor allem Ackerbau - mit verheerenden Folgen !
Eine ganzjährige Beweidung kann gerade dann nicht gut sein, wenn es feucht ist, weil der Trittschaden dann viel höher ist.
Falsch! ... und wenn aufgrund eines höheren Feuchtegrades Hochstaudenfluren durch Tritt regelrecht "umgegraben" werden, eben so lange sich noch Grün für die Herbivoren findet, so spielt das kaum eine Rolle! Im Gegenteil, dies wirkt (sukzessions-)stadienerhaltend. Die Charakterarten solcher Pflanzengemeinschaften treiben in der nächsten Vegetationsperiode sogar vermehrt aus, da ihre Rhizome geteilt wurden. Und das mit noch höherer Intensität (obwohl solche Standorte in der Vegetationsphase bereits zu produktivsten überhaupt gehören), da der Dung seine Wirkung tut.
Auf den Dung sind übrigens auch die Prärien und Savannen angewiesen ... (obwohl die durch die Luft eingetragenen Stickoxide auch hier ihre Wirkung nicht verfehlen)!
Gruß, Randolph