Entscheidungshilfe/ Anfänger/ Graue anschaffen

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Bejar Deslebens

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Hallo alle zusammen!

Ich besuche dieses Forum seit längerem und erfreue mich an den interessanten Fragen und oft kompetenten Tipps. Ich hatte bisher noch nie Papageien, meine Erfahrungen beschränken sich auf Sittiche aus früheren Tagen. Meine Lebensgefährtin und ich haben uns nun nach reiflicher Überlegung dazu entschlossen, unsere kleine Familie (wir haben eine 2-jährige Tochter) zu einer großen zu machen. Wir haben uns dank Internet und Literatur reichlich Wissen angesammelt, haben aber kaum Papageien ERLEBT (außer in letzter Zeit einige "Hobbyzüchter" besucht). Ich habe aber eigentlich oft ein "gutes Verhältnis" zu Tieren.

Unsere Überlegungen:

Wir leben in unserer Wohnung im Haus mit meinen Eltern und meinem Bruder mit Frau/Kinder. D.h. auf Urlaub, usw. werden wir nicht unbedingt verzichten müssen, die Papageien sind ziemlich selten alleine und bekommen Zuwendung und viel Freiflug. Wir haben uns schon einen (kleinen? mittelgoßen?) Käfig zugelegt, L x B x H: 1,2 x 1,0 x 1,8, überlegen uns aber, später mal eine Zimmervoliere zu bauen. Das Haus würde einiges an Lautstärke aushalten und mein Nachbar (der nächste wohnt zu weit weg) ist auch tolerant. Unsere Tochter möchten wir (mit guter Erziehung beiderseits!) aber weitest möglich vor Verletzungen schützen!

Wir sind beide ziemlich verantwortungsbewusste, wahre Tierfreunde. An Zeit, Liebe, Geduld und Verständnis wird es hier bei uns nicht mangeln. Unser Platz ist gemessen daran, dass wir uns eigentlich wilde Tiere in die Stube holen, nicht groß, aber wir werden uns bemühen, den Vögeln gerecht zu werden, soweit dies eben in Gefangenschaft möglich ist. Lange Zeit haben wir uns überlegt, es mit Abgabevögeln zu versuchen, aber im Anbetracht dessen, dass wir eigentlich Anfänger sind und zum Schutze unseres Kindes werden wir wohl zu Jungtieren greifen.

Bei der Frage nach der Art/Anzahl sind wir so vorgegangen: Wir wollen ein möglichst zahmes (Körperkontakt) Pärchen mittelgroßer Papageien. Trotzdem kommen aus ethischen Gründen nur Naturbruten in Frage. Sie sollten nicht unbedingt die lautesten Vertreter sein und auch nicht die aggressivsten. Auch ihr Nagebedürfnis sollte sich im Rahmen halten. "Familienvögel" bevorzugen wir mehr als "Ein-Mann-Vögel". *

Unser Liebling war von Anfang an der Graupapagei (damals war ich 14 oder 15:D). Allein schon seine Schönheit hat mich immer fasziniert. Um uns alternativen freizuhalten, informierten wir uns nebenbei auch über Amazonen und Kakadus. Obwohl Kakadus nie wirklich in Frage kamen, weil sie für unsere Gegebenheiten doch zu ungeeignet erschienen. Früher gabs den Begriff "Plattschwanzpapagei", ich weiss nicht ob diese Unterteilung nicht überholt ist, jedenfalls sind das Papageien, deren Schwanz kürzer als die halbe Flügellänge ist. Genau so einen bevorzugen wir :D. Edelpapageien interessieren uns genauso wenig wie bedrohte/seltene Papas und Aras könnten wir räumlich niemals gerecht werden.

Also machten wir uns folgende Gedanken. Ich versuche es der Einfachheit halber mal schematisch darzustellen:

Lautstärke:

Graupapagei: +
Amazone: -
Kakadu: -

Nagebedürfnis:

G: +
A: -
K: -

Aggressivität:

G: +
A: -
K: o

Sensibilität/Anfälligkeit für Verhaltensstörungen:

G: -
A: +
K: o

Also passt doch zu uns der Graupapagei am meisten, oder?

So. Das ganze sieht nun aus als würde der ADAC ein Auto beurteilen. Deswegen sollte ich hier an dieser Stelle erwähnen, was ich ein Riesenherz für Tiere ich habe :gott: und diesen auch mit dem nötigen Respekt begegne. Und dass ich immer versuche, mir vor Augen zu halten, woher sie kommen und was sie sind.

Bitte gebt mir Feedback aus den verschiedensten Perspektiven, wo gebt ihr mir recht, wo nicht, was würdet ihr kritisieren oder anders machen? Das wars erstmal, später kommen noch Fragen zum konkreten Kauf und Vergesellschaftung.

freue mich,
Volkan

----------------------

*ich weiß, das jeder Papagei ein Individuum ist. Ich habe mir auch angesehen, was für ein Dreck sie machen, wie laut sie sein können, weiss auch, was für eine Bürde es ist. Daher meine ich alles, was oben steht, im Verhältnis zu anderen Papageienarten und trotzdem überwiegen für mich die schönen Momente bzw. die sind es, die unvergesslich bleiben, da hat mich noch kein Tier enttäuscht. Speziell bei Papageien meldet sich auch meine innere Stimme, die es zumindest hinterfragt, ob nicht domestizierte Wildtiere zuhause zu halten überhaupt tiergerecht sein kann.
 
Hallo & Herzlich Willkommen!

Speziell bei Papageien meldet sich auch meine innere Stimme, die es zumindest hinterfragt, ob nicht domestizierte Wildtiere zuhause zu halten überhaupt tiergerecht sein kann.
Nein, das kann man nicht.

Ich habe mir auch angesehen, was für ein Dreck sie machen, wie laut sie sein können, weiss auch, was für eine Bürde es ist. Daher meine ich alles, was oben steht, im Verhältnis zu anderen Papageienarten und trotzdem überwiegen für mich die schönen Momente bzw. die sind es, die unvergesslich bleiben, da hat mich noch kein Tier enttäuscht.
Hat der Rest deiner Familie das auch gesehen, gehört und weiß wie nervtötend Papageien in der Brut/Paarungszeit werden können?

Früher wollte ich immer eine Boa haben, eine Kleine. Hatte mich informiert, war bei Züchtern usw., Ich wäre perfekt vorbereitet gewesen ..... aber die hauseigenen Familienmitglieder waren dagegen ( im nachhinein gesehen, zum Glück ) .

Papageien können schon anstrengend für einen selber sein.

Zu den Abgabetieren, die sind in ihrem Wesen gefestigt, können meist schon ein paar Wörter sprechen ( was ja meist doch ganz nett ist ) können genauso zahm werden oder sind es bereits schon ( Kennen den Umgang mit Menschen).

Bei Jungvögel ist das so eine Sache.
 
Hallo Volkan,

erstmal herzlich willkommen hier!

Zu deinen Fragen bzw. Angaben:

Wir haben uns schon einen (kleinen? mittelgoßen?) Käfig zugelegt, L x B x H: 1,2 x 1,0 x 1,8,

Dieser Käfig wäre schon für einen Grauen viel zu klein - auch wenn er Freiflug hat. Die vorgegebenen Mindestmaße für 2 Graupapageien sollten 2m x 2m x 1m (Höhe, Breite, Tiefe) nicht unterschreiten, wobei die Höhe nicht ganz so wichtig ist wie Breite und Tiefe. Sie halten sich doch meistens im oberen Drittel der Voliere auf (zumindest ist das bei meinen beiden so, wenn sie in ihrer AV sind). Auch diese Mindestmaße gelten nur, wenn die Vögel mehrere Stunden am Tag Freiflug genießen dürfen.

Vielleicht hast du ja auch die Möglichkeit, ihnen ein eigenes Vogelzimmer zur Verfügung zu stellen, was man entsprechend papageiengerecht einrichten und gestalten kann und wo sie sich frei bewegen, fliegen und auch mal in Ruhe zurückziehen können (sie benötigen z.B. 12 Std. Schlaf, was in einem Wohnzimmer oder anderen von der Familie benutzten Räumen nur schwer möglich sein würde. Auch die Sauberhaltung gestaltet sich in einem Vogelzimmer einfacher.

Hast du evtl. die Möglichkeit für eine große Außenvoliere - Garten? Vielleicht sogar ans Haus angebaut mit Durchschlupf von innen zur Außenvoliere? Meine beiden Grauen haben z.B. ein Vogelzimmer und eine Außenvoliere im Garten. Da ich die AV nicht ans Haus anbauen konnte, bringe ich die beiden vom Frühjahr bis Spätherbst in einer Transportbox jeden Morgen hinaus und abends wieder in ihr Zimmer.

Wir wollen ein möglichst zahmes (Körperkontakt) Pärchen mittelgroßer Papageien. Trotzdem kommen aus ethischen Gründen nur Naturbruten in Frage. Sie sollten nicht unbedingt die lautesten Vertreter sein und auch nicht die aggressivsten. Auch ihr Nagebedürfnis sollte sich im Rahmen halten. "Familienvögel" bevorzugen wir mehr als "Ein-Mann-Vögel".

Ich finde es begrüßenswert, dass du dich für Naturbruten entschieden hast. Auch diese werden mit der Zeit zutraulich, wenn man geduldig ist und ihnen Zeit lässt.

Was die Lautstärke angeht, so kann niemand dir im voraus sagen, ob gerade deine Grauen besonders leise sein werden - das kann von Vogel zu Vogel individuell verschieden sein, wobei es auch dabei sehr darauf ankommt, dass sie keine Langeweile schieben und viele Anregungen zum Beschäftigen und Schreddern bekommen.

Auch das Nagebedürfnis ist von Vogel zu Vogel verschieden. Die meisten Papageien haben die Eigenschaft, auch gerne an Möbeln und anderen Einrichtungsgegenständen zu knabbern, was recht schnell zu größeren Schäden führen kann. Auch Tapeten, Türen, Sitzgarnituren etc. sind oft recht beliebt . Sie benötigen deshalb täglich allerlei Schreddermaterial, wie frische Zweige, Äste, Pappe (z.B. von Klopapier- u. Haushaltsrollen oder Kartons) und anderes Beschäftigungs- und Spielmaterial, was man auch leicht selber herstellen kann. Anregungen findest du hier im Forum jede Menge.

Aggressionen: Auch bei Vögeln die im allgemeinen nicht aggressiv sind, kann sich dies ab der Geschlechtsreife während der Balz zeitweilig ändern.

Eine besondere Anfälligkeit zu Verhaltensstörungen haben auch Graupapageien nicht, sofern sie nicht vom Menschen falsch behandelt, unzureichend gehalten oder verkorkst werden.

Lange Zeit haben wir uns überlegt, es mit Abgabevögeln zu versuchen, aber im Anbetracht dessen, dass wir eigentlich Anfänger sind und zum Schutze unseres Kindes werden wir wohl zu Jungtieren greifen.

Zum Schutze eures Kindes müsst ihr vor allen Dingen auf das Kind achten - dass es z.B. nicht die Finger in die Voliere steckt , die Tiere nicht jagt und dass es beim Freiflug von den Vögeln nicht angeflogen wird. Abgabetiere müssen nicht unbedingt problematisch sein. Auch Jungvögel können zubeißen! Und um es gleich vorweg zu nehmen - erziehen kann man sie nicht unbedingt dazu, nur auf von euch gewünschten Plätzen zu landen oder sich so zu verhalten, wie ihr das von ihnen erwartet.

Bei der Papageienhaltung sollte man an erster Stelle keine bestimmten Erwartungen an die Tiere stellen, sonst kann es leicht zu Verdruss und Enttäuschungen kommen. Vögel sind nicht mit Hunden zu vergleichen, die auf Kommando Sitz oder Platz machen und sich (wenn gut trainiert) dem Besitzer anpassen können. Bei der Haltung von Papageien sollte der Besitzer (und seine Familie) sich vielmehr den Bedürfnissen der Vögel anpassen statt umgekehrt. Ist dies nicht möglich oder nicht gewünscht, sollte man auf die Haltung dieser Tiere besser verzichten.

Sicher wirst du auch von anderen hier noch viele Tips und Anregungen bekommen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Volkan,

San und Dorith haben dir ja schon gut und ausführlich geantwortet :zustimm:.

Zusätzlich kannst du ja auch mal hier lesen, dort hatte ich ebenfalls mal beschrieben, wie das Zusammenleben mit Papageien wirklich ausschaut :zwinker:.

Wenn du sonst noch Fragen hast, einfach her damit ;).
 
Hallo, Volkan
willkommen bei uns Grauen-Verrückten, die wir alle deine Faszination am Grauenvölkchen sehr gut verstehen können.
Du hast schon soweit das Wichtigste hier beschrieben bekommen.
Wichtig ist, neben dem von dir beschriebenen Grundverantwortungsgefühl zum Tier, wie du es so schön für dich beschreibst; das dir bewußt ist, ein Grauer sollte nie alleine sein. Also denke von Anfang an an mindestens 2 Graue und mache dir dann klar, wieviel Platz diese beiden benötigen. Ist der vorhanden und seit ihr bereit viel Platz für die Tiere einzuräumen? Und, es ist ein langes gemeinsames Leben, was da vor euch liegt. Die Grauen werden sehr alt und es sollen ja keine Wandervögel werden, oder?
Bist du bereit für eine sehr lange Zeit die Verantwortung für diese wundervollen Tiere zu übernehmen? Es gibt Menschen, die nach einiger Zeit die Lust verlieren und daß geht bei diesen superintelligenten Tieren gar nicht. Bist du bereit täglich für Abwechslung zu sorgen, damit die Tiere nicht verblöden? Es erfordert ein nicht unerhebliches Maß an Selbstdisziplin täglich zuerst an die Geierlein zu denken; saubermachen, putzen, Spielzeug , Futter herrichten (mehrmals am Tage) und den Clown zu spielen. Es sind ewig 3-5 jährige Kleinkinder und der Aufwand an Zeit und Geld ist nicht eben gering. Leidet keiner von euch an Allergien? Die Staubbelastung ist auch nicht unerheblich, auch wenn man mit allerlei Gerät diese minimieren kann. Und, warum keine Abgabetiere? Gerade die sind die dankbarsten Wesen und so mancher armer Wicht hätte eine liebevolle Chance für sein Leben verdient. Es müssen keine Jungvögel sein. Auch ältere Tiere gehen auf den Menschen zu und werden zahm (oder sind es sowieso).
Soweit meine Gedankengänge für dich. Weitere Fragen beantworten wir dir alle gerne aus der eigenen Erfahrung her.
Schön, daß du dich im Vorfeld mit allem Relevantem beschäftigst und nicht gleich mal eben so die Tiere kaufst. Das spricht für einen verantwortungsvollen Menschen.
MfG
Marion L.
 
Hallo :)

Mal noch paar Gedanken meinerseits:

Wichtig finde ich bei der Urlaubsbetreuung auch, dass sich die Personen mit Papageien auskennen (bestenfalls sogar selbst welche haben/hatten) und sie vorher Bekanntschaft mit den Tieren machen konnten. Dass sie sich mit der Fütterung auskennen und eben auch was den Freiflug betrifft keine Abstriche machen.
Ich habe das einmal bei meinen Wellensittichen erlebt, wo ich dachte "Nun gut, dass erklärt man, schreibt einen Zettel mit wichtigen Eckdaten und das passt schon.". Resultat war, sie wurden gar nicht rausgelassen und haben nach einer Woche nur Käfig erstmal eine saubere Bruchlandung daheim hingelegt 0.0
Das darf man auch nicht unterschätzen, es sind halt keine Kaninchen o so, sondern schon etwas komplexere Tiere wo viele auch Angst vor haben (wer alles bei mir scho in der Wohnung verängstigt auf dem Stuhl saß nur weil ein Papagei über seinen Kopf flog ^^).

Arztkosten:

Im Idealfall gehts den Papageien super und alles is schick und das bis an ihr Lebensende, aber ich glaube, gehen tut es den wenigsten so. Ein Tier muss auch mal zum Arzt, dann sollte man mit einem Papagei zum Vogelarzt gehen (und vorher wissen wo der Nächste ist, in Großstädten kein Problem, in ländlichen Gegenden kann es sich da mal schnell um über 50 km Fahrt handeln).
Ärzte u Medikamente sind nicht günstig. Ich war letztens mal generell mit meinen vier Vögelchen beim Arzt (zwei Graue, zwei Wellis). Keiner war ernsthaft erkrankt, es gab nur ein paar generelle Untersuchungen (weil mein Männele paar abgebrochene Federn hatte und gern hinten mal recht wild aussah, was sein Federkleid betraf, also Untersuchung auf Parasiten und eine vorsorgliche Vitaminspritze).
Meine Wellis brauchten, eine auf Grund ihres hohen Alters, auch noch eins zwei Medikamente und schon war ich ganz fix bei 300 Euro.
Mein alter Welli kostete mir beim letzten Besuch sogar ganz allein nur 100 Euro, da sie mit Arthrose und Nierenprobleme so langsam zu kämpfen hat.
Also das darf man auch nicht unterschätzen, wenn was ist, wirds auch gern mal teuer und bedarf immer den Vogelarzt. Normale Haustierärzte, so meine Erfahrung, nehmen schon die Beine in die Hand wenn man nur das Wort Papagei in den Mund nimmt ;)

Dann Dreck u so ist klar, jedoch kommt dann noch hinzu, dass man oft die halbe Wohnung umgestalten muss. Zb. habe ich Sisalseile zum Teil an der Decke entlang befestigt, mit Spielzeug, Sitzmöglichkeiten und Co (ihr totaler Lieblingsplatz). Das ganze Fensterbrett haben wir frei gemacht, weil sie dort auch gerne sitzen. Dort dann auch nochmal mit Spielzeug und Sitzmöglichkeiten.
Deko gibts bei mir in der Wohnung an sich gar nicht. Mittlerweile ginge es wohl sogar wieder (sie knabbern scho nimmer alles an).


Soll jetzt aber nicht abschrecken, sind nur paar Dinge wo ich damals gar nicht so krass mit gerechnet habe, was ich aber gern für meine Grauen gemacht habe.
Bei Grauen finde ich übrigens die Lautstärke nicht so schlimm. Ich hatte hier mal eine Amazone zu Besuch, dass is dann doch schon ein ganz anderes Kaliber. Das Gequassel von Grauen kann sogar richtig entspannend sein (zumindest empfinde ich es so :D).


UND noch eins, achte scho beim Kauf darauf, dass sich vielleicht scho Pärchen gefunden haben. Bei meinen gab es gleich zwei Pärchen die gleichzeitig Eier legten und aus dieser Brut fanden sich meine Beiden recht schnell, noch im sehr jungen Alter, aber passender Weise auch blutsfremd. Der Züchter hatte mir damals gleich gesagt, dass die Beiden zueinander gefunden habe, also nahm ich sie auch gleich zusammen. Bereue ich auch keine Sekunde, dass ich mir gleich zwei geholt habe, weil sie ein sehr ausgeglichenes Pärchen sind, welches gerne kuschelt, sich putzt und eigentlich ständig zusammen sein möchte :) Sie gehören halt einfach zusammen xD
Also wenns geht dann gleich Beide nehmen und am besten eben welche die sich auch kennen und einander mögen. Ich seh das manchmal wenn meine mal nen kleinen Ehestreit haben, dass wird dann mal kurz richtig laut, es wird gezickt, geschimpft und danach wieder gekuschelt und geqietscht. Aber wenn Graue einander nicht verstehen, kann dass bestimmt sehr oft so laut werden.


Aber das wird schon, ist eine Entscheidung fürs Leben bei der Lebenserwartung, aber definitiv sehr tolle Familienmitglieder <3


lg
Nescherim
 
Da fällt mir noch was ein:

Käfig

Die Käfigmaße die du dort beschreibst sind zu klein. Spätestens wenn du sie reinsetzt, wirst du das auch feststellen. Sie bewegen sich oft nur ganz oben (untere stangen werden grundsätzlich ignoriert und nur in Ausnahmefällen benutzt). Da bleibt bei einem Meter Breite meistens nicht viel übrig.
Ich hatte anfangs auch so einen Käfig, für ungefähr 1-2 Monate, dann stand ich schon Kopf bei meinem Partner und erklärte ihm, dass wir eben doch unbedingt paar Hundert Euro investieren müssen.

Man hat das sehr stark daran gemerkt, dass, kaum kam man Heim, wurde schon verzweifelt nach einem gerufen und an der Käfigtür gewartet. Flügel ausbreiten ging gar nicht, und ständig saßen sie aufeinander (zumindest meine Grauen mögen es auch mal, zwei Meter voneinander Abstand zu nehmen, wie beim Menschen eben auch, um danach dann wieder zu kuscheln).
Als dann der neue Käfig stand, gingen sie auch gar nicht mehr in den alten Käfig rein. Dort fühlen sie sich jetzt wohl, aber verlangen natürlich trotzdem jeden Tag ihren Freiflug. Mittlerweile ist es sogar so, dass sie nur noch tagsüber, wenn wir auf Arbeit sind, im Käfig sind, ansonsten, selbst über Nacht wenn sie schlafen, sitzen sie draußen auf ihrem Lieblingsplatz. Da wird dann auch genüßlich geplappert, geputzt und akrobatische Kunststücke vollzogen :)

Nun war der Käfig keine Fehlinvestition, jetzt haben halt meine zwei Wellis einen Mega-Käfig (zumindest für Wellis xD). Mein zweiter Welli ist aus dem Tierheim und als dann jmd zur Kontrolle kam, sagte der Blick auf den Käfig auch mehr als tausend Worte "Okay, also zu klein ist der Käfig definitiv nicht!" xD War sehr lustig.
Aber das wünscht man ja auch seinen Tierchen, dass sie sich in ihrem Käfig wohlfühlen. Wenn du also eine Fehlinvestition vermeiden willst, rechne gleich mit einen der größten Käfige die man so bekommen kann o einer Voliere. Alles andere ist leider vieeel zu klein für die Grauen. Meiner hatte damals ca 300 Euro gekostet (hab da Glück gehabt). Im Normalfall kosten sie noch vieeel mehr.
Also ruhig bisschen sparen und beim Futter im vorhinein gleich einen guten Online-Shop raussuchen. Das Futterangebot im Supermarkt ist leider größtenteils Schrott.


lg
Nescherim
 
Hallo Volkan,

herzlich Willkommen hier im Forum.

Du hast schon viele Informationen bekommen, denen ich auch speziell zur Käfiggröße zustimme.

Die von dir angegebenen Papageien gehören schon zu den Großpapageien und benötigen schon Ihren Platz und Freiraum.

Ihr habt euch ja schon informiert, wie du schreibst, kamen da kleine Arten wie Maximilianspapageien, Mohrenköpfchen, grüne Kongos ... nicht in Frage?

Unanghängig davon bin ich wirklich glücklich, daß sich mein Partner von Anfang an nur für Graupapageien entschieden hat und ich gar
nicht auf die Idee gekommen bin, mich mit anderen Arten vor der Anschaffung zu beschäftigen.
Ich bin regelmässig seit unserer Vogelhaltung auf Papageienstammtischen und kenne demnach das Leben und die damit verbundenen Problemen
mit anderen Papageienarten, auch die von dir genannten, und würde mich aus heutiger Sicht immer wieder für die Grauen entscheiden.

Als Anfänger in der Vogelhaltung ist man oftmals im Glauben, dass man mit Jungtieren besser bedient ist.
So dachte ich damals auch, aus heutiger Sicht denke ich hat man es eher etwas einfacher mit schon älteren Tieren.
Viele User melden sich oftmals erst in einem Forum an, wenn die Tiere in die Pubertät kommen und man dann mit den "gezicke" der Tiere
nicht richtig umgehen kann und die ein oder anderen schnell an ihre Grenzen der Papageienhaltung kommen.

Bedenke auch, dass nicht alle Abgabetiere nur gestörte, rupfende oder schreiende Papageien sind.
Auch in meinem Leben können sich Situationen ergeben, in denen ich nicht mehr in der Lage sein kann, meine Papageien zu halten
und diese dann schweren Herzens abgeben müsste. Ein neuer Besitzer würde wunderbare, gesunde und ausgeglichene Tiere erhalten.
Vielleicht doch eine Überlegung wert nochmals auch in andere Richtungen zu denken.

Meine Grauen wurden auch schon von Menschen im Urlaub betreut, die nun keine Ahnung von Papageien hatten.
Sie kannten jedoch meine Tiere zuvor schon und waren nicht ganz fremd.
Meine eigenen Erfahrungen sind demnach, habe ich Vertrauen zu den Menschen denen ich meine Tiere überlasse,
und die sich ihrer Verantwortung bewusst sind, dann kann ich denen meine Tiere auch anvertrauen.
Das erste Wort meines ersten Grauen sprach dieser bei meiner Freundin während meines Urlaubs

LG
 
Ok, der Vogelkauf rückt (vorerst) wieder in die Ferne. Hat jemand Interesse an einem Käfig :D? Werde mal schauen, ob sich in unser Wohnzimmer eine Voliere integrieren lässt.
Währendessen werde ich nach Abgabevögeln Ausschau halten. Das wird einige Monate dauern. Vielleicht findet sich ja ein nettes Paar. Werde dann nur als Ausweichmöglichkeit Jungvögel in Bertracht ziehen. Aber etwas anderes als Graue will ich nicht mehr!

Danke für eure Tipps werde sicher bald auf euch zurückkommen.

LG
Volkan
 
Hallo Volkan,

super, dass du die Ratschläge annimmst und nichts überstürzen möchtest :zustimm:.

Hat jemand Interesse an einem Käfig ?
Manchmal kann es sehr nützlich sein, wenn man noch einen Ausweichkäfig zur Verfügung hat. Man kann einen solchen im Bedarfsfall z.B. als Krankenkäfig nutzen, oder als Zweitquartier zur Vergesellschaftung noch zweier fremder Tiere oder auch als Zusätzkäfig für die Terrasse oder Balkon, damit die Tiere evtl. auch mal richtiges Sonnenlicht tanken können. Ich würde daher abwägen, ob es nicht doch sinnvoll wäre, den Käfig trotz der Anschaffung einer großer Hauptvoliere erst mal zu behalten :zwinker:.
 
Hey, Volkan
heb dir den Käfig auf. Manche nehmen ihre Geierlein sogar mit in den Urlaub. Als Krankenkäfig zu nutzen oder auch als Quarantänekäfig (falls du die Tiere nicht gleichzeitig kaufst) oder bei einer Neuvergesellschaftung sehr praktisch.
LG
Marion L.
 
Ja das klingt nachvollziehbar. Jetzt bräuchte ich noch einen Anfang (Links?), um mich in das Thema Zimmervolierenbau einzuarbeiten. Wär toll, wenn ihr Anregungen für mich hättet. Aber bitte keine Bausteinkäfige, die sind teuer und ich empfinde sie als lieblos.

LG
 
Hallo Volkan,

schau doch mal hier bei den Grauen bei den oben festgepinnten Themen bei den nützlichen Tipps und Erfahrungen
oder aber
im Forum beim Vogelzubehör unter den Bastelanleitungen nach.

LG
 
Zu Abgabe- oder Jungtieren: Wäre es nicht gerade für Anfänger am sichersten, sich Papageien zu holen, die bereits geschlechtsreif sind?
Viele Papageienhalter erleben nach einigen schönen Jahren eine böse Überraschung, wenn der sonst so liebe Vogel aggressiv und schwierig wird. Wenn man also einen erwachsenen Papageien bekommen kann, der friedlich und zugänglich ist, ist nicht dann die Wahrscheinlichkeit am größten, dass er auch so bleibt?

Ein Küken ist immer lieb und süß, und wie sich sein Charakter entwickelt, ist nur in begrenztem Maße zu beeinflussen.

Und es werden bei weitem nicht nur Problemvögel abgegeben! Typische Abgabegründe sind auch Änderungen der Lebensumstände der Besitzer (Tod, Umzug, Nachwuchs, neuer Job, neuer Partner...) und in dem langen Leben eines Papageien können viele dieser Gründe eintreten. Dazu erkennen manche, dass sie selbst der Papageienhaltung nicht gewachsen sind, und keine Lust mehr auf zerknabberte Möbel und Kot in der Wohnung haben, und angesichts des hohen Preises kann es auch Halter geben, die ihre Papageien aus Geldmangel verkaufen (auch wenn diese ihre Tiere sicher nicht wirklich lieben).

Bei einer Lebenserwartung von 60 Jahren spricht meiner Meinung einiges dafür, sich ruhig auf ältere einzulassen.
 
Hallo Volkan,

ich finde es toll, daß du Dir im Vorfeld bereits so viel Mühe gibst, Dich informierst und Dich auf die Tiere einstellst. Sicherlich ist es " Arbeit" nur wer einmal diesen Tieren verfallen ist, der nimmt das gern in Kauf. Ich sehe es eher so, das was Du an Zeit und Mühen investierst, das bekommst Du auch dreifach zurück. Von Anfang an, egal ob Jungvogel oder älteres Tier, gebe ich Dir den Rat auf die Körpersprache der Tiere zu achten. Informiere Dich, denn damit kannst Du Dir und auch dem Tier viele vorprogrammierte Fehler ersparen, die teilweise dann auch Folge tragen könnten. Ich denke, wenn Du diese grundlegenden Regeln befolgst, wird das Zusammenleben auch sehr harmonisch verlaufen, auch im Hinblick auf Deine Kinder, die Du " unter Aufsicht" oft mit in den Umgang einbeziehen solltest.
Alles andere wurde hier bereits sehr gut angesprochen. Man geht nun mal eine große Verpflichtung ein und sollte sich im Vorfeld seine Gedanken machen und überlegen ob man das umsetzen kann. Nur, was man letztendlich dafür bekommt, das ist für mich persönlich eine sehr große Freude und die überwiegt bei aller Arbeit. Und wenn mal was schief geht in Hinblick auf Verhalten, dann kann man immer etwas ändern.
Ich wünsche Dir viel Glück bei Deiner Entscheidung und denke, so wie Du jetzt bereits handelst, wird es kaum Probleme geben. :)
LG Karin
 
Hallo Forumsmitglieder,

morgen beginne ich mit dem Bau einer Voliere mit Aluminiumprofil und verzinktes Gitter (30/1,2mm), welches ich 2 Wochen draussen oxidieren, mit Essig behandeln und auf Zinknasen durchsuchen werde. Grundfläche ca. 3 x 1,25 m.

Gleichzeitig bin ich an einem Paar Grauen (ca. 1 J.) dran, die aufgrund einer Scheidung aus Zeitmangel abgegeben werden sollen. Das Problem, die Tierchen wurden schon mit 5 Wochen (!) von den Elterntieren weggenommen und dem Besitzer zur weiteren Handaufzucht vermittelt. Wenigstens waren sie scheinbar nie ganz alleine (hatten also sich). Mache mir nun Sorgen, dass es bei Eintritt der Geschlechtsreife Probleme geben könnte. Manche solcher Vögel sollen ja nicht einmal wissen, wie man das Gefieder richtig putzt.

Sind meine Sorgen berechtigt oder übertreibe ich? Sonst scheint alles wirklich gut zu sein (Platzverhältnisse, Zuwendung, Ernährung etc.). Sollte ich zugreifen? 1000 € für 2 Graue ist zwar gar nichts, für mich aber trotzdem sehr viel Geld...

LG
 
Hallo,

wenn die Grauen ansonsten gesund und munter sind, bisher wie du schreibst immer unter Artgenossen waren und bisher keine Verhaltensauffälligkeiten wie z.B. Rupfen zeigen, spricht aus meiner Sicht normal nichts dagegen, sie zu nehmen :zwinker:.
 
Hallo Volkan,

ich würde darauf achten, ob die Vögel miteinander harmonieren. Ein Männchen und ein Weibchen sind noch lange kein Paar! Zwei Einzeltiere würden mich als Anfänger nicht glücklich machen, sie müssten ggf. neu verpaart werden, was wiederrum mit Aufwand verbunden ist. Sind die Graupapageien geschlossen beringt, blutsfremd, DNA bestimmt, mit allen Papieren? Die Fragen würde ich unbedingt abklären!

Tiere zur weiteren Handaufzucht an Laien? Ich wäre skeptisch, leider zeigt die Forenerfahrung, dass viele Laien mit der Aufzucht überfordert sind (die Vögel sind die Leidtragenden 8( ). Ich würde dazu raten, verschiedene Züchter und verschiedene Tiere zu besichtigen. Es wird dir leichter fallen, die Tiere zu beurteilen. Bei Graupapageien gibt es, wie überall, große Unterschiede.
Du siehst, ich sehe das ganze etwas kritischer als Manu.
 
Hallo Volkan,

ich bin gerade etwas am Zweifeln ob ich dein Posting richtig verstanden habe.
Die Grauen sind ca. 1 Jahr alt, lebten bei einem Ehepaar und diese haben die beiden Jungtiere damals nach 5 Wochen selber aufgezogen? Oder sollst du Jungtiere zur weiter Aufzucht bekommen?

Ich persönlich würde mir keine Grauen die Geschwister sind holen, hier kann es manchmal zu Problemen nach der Geschlechtsreife kommen. Das Pärchen sollte bevorzugt wie Richard geschrieben hat blutsfremd sein.
 
Richard schrieb:
Tiere zur weiteren Handaufzucht an Laien? Ich wäre skeptisch, leider zeigt die Forenerfahrung, dass viele Laien mit der Aufzucht überfordert sind
Hallo, wenn dem so wäre und nun solche junge, noch nicht futterfeste Tiere übernommen werden sollten, seh ich das genauso und würde natürlich auch abraten.
Ich habe es jedoch eher so verstanden, dass die Grauen damals von den noch derzeitigen Besitzern so jung zur weiteren Aufzucht übernommen wurden und sie nun schon 1 Jahr alt sind. Wenn dem so ist, wären Bedenken wegen einer weiteren Aufzucht per Hand ja nicht gegeben. Vielleicht kann Volkan uns aber nochmal genaueres dazu sagen :zwinker:.
 
Thema: Entscheidungshilfe/ Anfänger/ Graue anschaffen

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