Natürliches Sterben lassen, Sterbehilfe oder Aufpäppeln

Diskutiere Natürliches Sterben lassen, Sterbehilfe oder Aufpäppeln im Forum Greifvögel und Eulen im Bereich Wildvögel - Hm, bei dem übel mitgenommenen Bussard könnte man sich fragen: Wo sind da die Hubertusjünger, die doch sonst immer so stolz auf sich sind, wenn...
komisches gemenschel hier.... warum in aller welt wird heut immer noch menschliche wertvorstellung auf dei tierwelt übertragen?

Es gibt halt ein paar Dinge, die angeblich den Menschen ausmachen. Mitgefühl ist eines davon.

"erlösen"....ist der mensch gott? ich find die fotos oben sehr gut und es ist gut, auch mal die natur zu sehen wie sie ist und genauso gut ist es, zu wissen, daß hier jemand in diesen kreislauf nicht eingegriffen hat! ich erinnere an eine dokumentation von tierfilmern in afrika an einem wasserloch, die einfach nur dokumentiert haben, wie das wasser immer weniger wurde und die raubtiere erst alle anderen gefressen haben und dann selber auch noch gestorben sind.

Nach meinem Fühlen und Verständnis lehne ich so etwas absolut ab.
Es ist eine Sache, Tieren beim Sterben zuzusehen, wenn man nicht helfen kann.
Ganz was anderes (und in meinen Augen schändlich) ist es, die Tiere sterben zu lassen, obwohl man helfen könnte.
Und ganz und gar abartig find ich, daraus noch ein Spektakel zu machen (einen Film davon zu drehen), mit dem man anschliessend gut Geld verdient. Das sind Aasgeier, die mit dem Leid anderer Kohle machen, nach dem Motto: "Seht her, so grausam ist die Natur", und das Publikum auf dem Sofa gruselts wohlig bei Chips und Bier. Wobei ich jetzt hier keine Aasgeier beleidigen wollte, mir fällt bloss kein anderer Ausdruck ein. Leichenfledderer würde vielleicht auch passen.

warum nicht den tieren selber überlassen wie sie sterben? was wissen wir über die sterberituale der tiere? ich denke auch ein angeschossenere wolf, wird wissen, wanne s überhaupt nicht mehr geht udn sich für seinen tod ein plätzchen raussuchen.

Ich glaube, das siehst Du etwas zu romantisch. Bestenfalls wird sich ein sterbendes Tier irgendwo so gut wie möglich verkriechen, wenn es das noch kann.

Grüsse,
tox
 
komisches gemenschel hier.... warum in aller welt wird heut immer noch menschliche wertvorstellung auf dei tierwelt übertragen?
na ja ... mit den " menschlichen Wertvorstellungen " ist es ja gar nicht so weit her ... " Gemenschel" oder besser gesagt Menschlichkeit gegen Tiere ist doch eher viel zu selten und wäre eigentlich unsere Pflicht !

"erlösen"....ist der mensch gott?
nee... er denkt es aber ... das erlösen eines kranken Tieres ist dabei noch eins der besten Resultate daraus !

warum nicht den tieren selber überlassen wie sie sterben? was wissen wir über die sterberituale der tiere? ich denke auch ein angeschossenere wolf, wird wissen, wanne s überhaupt nicht mehr geht udn sich für seinen tod ein plätzchen raussuchen.
ein angeschossener Wolf bräuchte sich kein Plätzchen zum jämmerlich verrecken zu suchen wenn ihn niemand angeschossen hätte !!!! Tiere haben keine " Sterberituale " Ich habe Hunderte sterben sehen .... Wenn ich kann helfe ich ihnen so gut es geht dabei , und wenn sie irgendwie eine Chance auf Leben haben bekommen sie die !
In der trotz all ihrer Grausamkeit unschuldigen Natur hat alles seinen Platz und seinen Weg ... Der Mensch hat und hatte im Vergleich zu seinen Mitgeschöpfen die Möglichkeit und die Wahl , helfend oder zerstörend in den Kreislauf einzugreifen . Bis auf Ausnahmen entschied und entscheidet er sich immer und immer wieder fürs zerstören. Er hat es geschafft ,daß das was wir " natur " nennen nur noch ein Schatten dessen ist .... Wir reden von "natürlicher Auslese " u.,s.w. und vergessen ganz , daß wir den Tieren Lebensraum und Lebensgrundlage immer weiter stehlen und die Tiere gegen Dingen zu kämpfen haben die mit der Natur schon lange nichts mehr zu tun haben !
 
Dass es bei der Diskussion nun plötzlich um abgeschossene Wölfe geht, hast aber nur du Pere eingebracht.
Eigentlich ging es von Anfang an nur um den einen sichtlich klar schwer verletzten Bussard.
Ich nehme die Schuld auf mich.

Ich habe den Wolf herangezogen, um ein zwar nicht exakt gleiches, jedoch ähnlich geartetes Beispiel aus der aktuellen Rechtsprechung zu bringen.

Der Bussard unterliegt dem Jagdrecht und es ist die Pflicht des Jägers, entsprechend einzugreifen. Dem steht aber entgegen, daß der Bussard ganzjährig geschont ist und eine Tötung ohne vernünftigen Grund eine Straftat darstellt.

Und damit die Jäger nicht auf Bussard- und Habichtsjagd gehen und die Erlegung pauschal mit "der war krank" rechtfertigen können, hängt die Hürde dafür hoch, sehr hoch. Sprich, im Zweifelsfalle hat der Jäger nachzuweisen, daß der Bussard nicht mehr lebensfähig war und nicht durch entsprechende Behandlung wieder genesen konnte, daß also tatsächlich ein vernünftiger Grund vorlag.

Wer am Ort des Geschehens nicht jagdberechtigt ist, würde bei Tötung eines Bussards im Regelfall Jagdwilderei begehen - in Deutschland, wohlgemerkt.

VG
Pere ;)
 
seid wann ist ein Jäger eigentlich Tierarzt ´daß er sowas überhaupt beurteilen kann ?

Das sog. " jagdrecht " interessiert mich dabei weniger ( ich finde die natürlichen Rechte von Tieren viel wichtiger !! ) ... .. Ein verletztes Tier ; egal was für eins gehört in die Hände eins fachkundigen Tierarztes .
 
oh-wird ja doch noch interessant hier. danke fürs verschieben.

nochmal ganz klar und sachlich zum bussard, um den es ja ging (die anderen beispiele taugen imho nicht wirklich. gesetzliche grundlagen sind klar, aber darum gehts mir grad nicht)- wo ist denn der so krank, daß er erlöst werden müßte? ich sehe auf dem bild nur dieses verletzte auge mit schwellung etc. . sowas sieht sehr mächtig aus, kann aber doch sicher auch bei günstigen umständen wieder heilen (??) wie lange er mit einem auge durchkommt, ist zumindest soweit 50/50, da es überlieferte fälle von z.b. eines uhus gab, der einäugig sogar nachwuchs großzog! und das gefieder sieht doch noch in schuß-also flugfähig aus.
eiter, was auch immer die beule verursacht, kann ablfließen und schwellungen abheilen. insofern sehe ich nicht, daß der bussard grad in den letzten zügen liegt.

und nochmal zum sterberitual: soweit bin ich mit der ortswahl einverstanden (das was grade da ist), aber das bedeutet immer noch, daß das tier seinen todeszeitpunkt mit sich ausmachen kann. schieße ich ihn ab, dann ist der einfach nicht drauf eingestellt. ist nicht besonders mitfühlend. und wie falsch menschliches mitgefühl sein kann, sieht man sowieso an den ganzen jagddebatten (die armen rehe..die armen frischlinge...die armen füchse...).
also das halte ich als begründung für fragwürdig.
lg
 
Das sog. " jagdrecht " interessiert mich dabei weniger ( ich finde die natürlichen Rechte von Tieren viel wichtiger !! ) ... .. Ein verletztes Tier ; egal was für eins gehört in die Hände eins fachkundigen Tierarztes .
Das ist schön für Dich. Weiterempfehlen würde ich diese Haltung allerdings nicht. Die könnte im schlimmsten Fall mit einer Vorstrafe enden.

VG
Pere ;)
 
Hy!

Naja, wenn man es aber so nimmt, dann wird das Tier beim Tierarzt dann eingeschläfert, und durch die Medikamente ist es quasi Sondermüll, und muss in die Tierkörperbeseitigung. Erlöst man es hingegen mittels Schuß oder wie auch immer, kann es immer noch jemand anderem als Nahrung dienen, was ich natürlicher finde, als dass es irgendwo verbrannt und verklappt wird...

Was "Sterberituale" angeht, so konnte ich noch keine feststellen.
Wenn ich jetzt zb Vögel nehme, so sind die vor einem Tod meistens krank, und verkriechen sich daher irgendwo, wo sie möglichst wenig auffallen. Dies aber nicht, weil sie wissen, dass es nun zuende geht, sondern um ihr Schutzbedürfnis zu befriedigen, und das ist meist in stillen, unzugänglichen oder wenig frequentierten Winkeln am ehesten zu befriedigen.

So versteckte sich das Blässhuhn, von dem ich bei den Erlebnissen mit Greifen berichtet hatte, unter dem dünnen Gestrüpp eines Eschenahorns am Ufer, als der Habicht es auslassen musste. Leider war das auf dem Eis, sonst hätte ich es nicht langsam innerlich verbluten lassen, welche Todesursache ich am nächsten Tag bei der Sektion feststellen konnte (es trieb im Wasser am Ufer) =/...

Ebenso hatten wir diesen Sommer hier an der Seepromenade zwei kranke Kanadagänse, deren eine sich tagelang möglichst weitab von der Gruppe hielt, und ebenfalls gedeckte Plätze wie nahe an einer Brücke oder einem Baumstamm aufsuchte.
Auch vermied sie das Wasser, und lief bis zu 40 m vom Ufer entfernt eingezogenen Halses und wackligen Schrittes umher, dabei vor Schwäche nicht wirklich flugfähig, und ungeachtet irgendwelcher Hunde oder auch des Fuchses, welche bei ihrer Schwäche leichtestes Spiel gehabt hätten.
Nun ja, ich habe mich abwartend verhalten, und ihr jeden Tag Brot und Weizen angeboten, und wollte sie an dem Tag, wo ich sie erstmals krank antraf, gar nichts fressen, so wurde das Tag für Tag immer ein bisschen mehr. Dennoch hielt sie sich weitab vom Wasser, und einen Tag konnte ich einen schon fixierenden und in Schleichgang übergehenden Hund soeben noch zusammenschnauzen...
Worauf ich die Nase voll hatte von ihrem weitab vom Wasser Rumgekreuche, sie griff, und zum Wasser brachte. Was sie sich merkte, denn von da an blieb sie möglichst in Ufernähe, fraß auch wieder gut, vermied es aber, mir aus der Hand zu fressen oder näher als anderthalb Meter zu kommen, was mir zeigte, dass ihre Lebensgeister sich für's Nicht- Erlöschen entschieden hatten...
Nun ja, sie gesundete wieder, kriegte anschließend 4 Wochen lang 'nen langen Hals, wenn sie mich sah, war aber dem Tode ganz knapp entronnen, und ist nun verpaart ^^...

Sinn der langen Geschichte: Tiere, die sehr, eventuell sogar sterbenskrank sind, ziehen sich zwar zurück, aber vornehmlich, um Schutz zu suchen und sich dem allgemeinen Blickfeld zu entziehen (für eine Gans ist das halt, um dem Hauptfeind Seeadler zu entgehen, der weitere gedeckte Uferbereich, wo ein solcher niemals hinkommt...). Wenn sie dann da sterben, kann man sehr leicht zu dem Schluß gelangen, das war ihr Sterberitual, doch ich denke, dass es damit nichts zu tun hat.

Rückzug wegen Krankheit, ok, und der Tod kommt dann meist rasch, aber nicht extra zurück gezogen, um zu sterben.

Der betreffende Bussard nun zieht sich offenbar alles andere als zurück, und wäre das "nur" eine Eiterbeule, so könnte man auch versuchen, ihm zu helfen. Da er aber einseitig blind ist, nun ja... Greife brauchen leider beide Augen in top Zustand, um ihr Leben zu meistern, und darum meine Aussage...

Grüße, Andreas
 
ich sehe auf dem bild nur dieses verletzte auge mit schwellung etc. . sowas sieht sehr mächtig aus, kann aber doch sicher auch bei günstigen umständen wieder heilen (??)
Du glaubst doch nicht im Ernst, daß ein Tierarzt zu dieser Beurteilung käme und ein Tier mit so einem Auge unbehandelt wegschicken würde ? Und ein normal denkender Mensch ebenfalls nicht. Mal abgesehen davon, daß es extrem schmerzhaft sein kann, vor allem bei einer Hornhautverletzung.
 
Tierärzte retten Leben ; Jäger löschen Leben aus ...
WO ein krankes oder verletztes Tier an kompetenter Stelle ist , ist da für mich keine Frage .

Wenn das für mich schlimmstenfalls mit einer Vorstrafe endet , ist das lediglich ein Armutszeugnis für die " Recht"sprechung ... Ich nehm das in Kauf , wenn ich dafür noch in den Spiegel gucken kann ...

wir Menschen gehen zum Arzt wenn wir krank sind und lassen uns gesundbetüddeln ... können wir ja froh sein daß wir kein " Frei"wild sind ... und uns nicht einfach irgendwer über den haufen knallt ....
 
Ganz so schwarzweiss, würd ich das nicht sagen. Ich kenne eine ganze Reihe Jäger mit Pflegestationen die auch retten ( mich eingeschlossen) und andererseits Tierärzte die klar sagen: "euthanasieren, dann hat man sicher nichts falsch gemacht".
Das Tierspital hier ( die Stelle mit den besten Spezialisten punkto Greifvögel), hat klar die Kriterien: Häufigkeit des Vogels, Allgemeinzustand, Schwerer der Verletzung / Krankheit.
Also ein Bussard in schlechtem Zustand, wird gleich liquidiert. Sperber sowieso, da sie als Pfleglinge etwas heikel sind und Arbeit geben. Da muss ich auch Tierärzte suchen, die motiviert sind überhaupt etwas zu machen.
Ich hab hier z.B. auch die Vorschrift vom Veterinäramt ( die Stelle, die das Tierschutzgesetz vertritt) : Dauerpfleglinge sind zu töten. Selbst bei geringster Behinderung.

Also so einfach ist es nicht von wegen: Jäger töten nur und Tierärzte retten. Viele Pfleglinge bekomme ich auch von Jägern eingeliefert, obwohl sie hier nicht nur das Recht, sondern von Gesetzeswegen sogar die Verpflichtung hätten, erheblich verletzte Tiere unverzüglich zu erlegen.

Auf Anhieb kommen mir in der Schweiz gut zwölf Pflegestationen in den Sinn, die von Jägern geführt werden.

Ich kenne hier auch Kantone, wo es Tierärzten z.B. verboten ist , jagdbare Wildarten zu verarzten.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Tierärzte retten Leben ; Jäger löschen Leben aus ...
WO ein krankes oder verletztes Tier an kompetenter Stelle ist , ist da für mich keine Frage .

Wenn das für mich schlimmstenfalls mit einer Vorstrafe endet , ist das lediglich ein Armutszeugnis für die " Recht"sprechung ... Ich nehm das in Kauf , wenn ich dafür noch in den Spiegel gucken kann ...

wir Menschen gehen zum Arzt wenn wir krank sind und lassen uns gesundbetüddeln ... können wir ja froh sein daß wir kein " Frei"wild sind ... und uns nicht einfach irgendwer über den haufen knallt ....
Nun, wie ich sehe, hast Du Dich noch nie mit der Jagd beschäftigt. Das ist einerseits schade, denn etwas Bildung schadet niemandem, andererseits kann das auch keiner von Dir verlangen.

Allerdings halte ich es für relativ unangemessen, sich negativ über etwas zu äußern, das man gar nicht kennt.

VG
Pere ;)
 
Liebe Leute

In der Regel bin ich hier ein ruhiger "Mitleser" und enthalte mich der Kommentare. Nun möchte ich aber meine bescheidene Meinung zu diesem Thema kundtun.
Zu meiner Person: ich bin U50, Jäger, Falkner, staatlich geprüfter Jagdaufseher, grundsätzlich Naturliebhaber und komme aus der Schweiz.

Bei uns ist es so, dass das Sich-aneignen (Mitnehmen) von Wildtieren, egal welchen, als Wilderei bezeichnet wird und eigentlich strafrechtlich verfolgt werden müsste. Also ist die Frage ob dieser Bussard mitgenommen und gepflegt werden soll bei uns hinfällig.

Aus biologischer Sicht sind die Winter dazu da, überzählige Individuen auszumerzen. Besonders verletzte, kranke und schwache Tier werden als Futter in den Kreislauf der Natur eingebunden. Nun kommt aber der"Gutmensch" und meint, er müsse Gott spielen und beginnt mit einer unverhältnissmässigen Fütterung der Greife. (Auf dem ersten Bild ist links vom Bussard Fleischabfall, nach meiner Beurteilung Schweinsmagen oder-lunge, zu erkennen) Dadurch werden die Vögel mit falschem Futter angelockt, es kommt zu Kämpfen und dadurch zu Verletzungen wie sie möglicherweise beim beschriebenen Bussard vorliegen. Bei uns hat es ein "Greiffütterer" der es fertig bringt, über 100 Rotmilane täglich zu füttern. Dass hier ein innerartlicher, unnatürlicher Stress entwickelt wird ist klar. Die Gefahr, dass sich Krankheiten schneller verbreiten liegt auf der Hand.

Die meisten unserer ZeitgenossInnen haben zu viele Bamby-Filme gesehen und haben von natürlichen Abläufen null bis keine Ahnung. Sie möchten halt etwas Gutes tun. Meist ist es aber nur gut gemeint.

Liebe Uschi.A, wenn ich an die Zustände in unseren Alters- und Pflegeheime denke, dann wünschte ich mir gelegentlich, dass die Möglichkeit, erlösend eingreiffen zu dürfen, bestehen würde.
 
Hallo Küpfi
Das mit dem Mitnehmen, Bergen etc von Wildtieren, ist nicht ganz so generell in der Schweiz verboten. Sonst müsste ich als Präparator längst meinen Job an den Nagel hängen.:zwinker: Du weisst ja, dass da jeder Kanton sein eigenes Süppchen kocht. ZH ist nicht gleich CH
Jedermann, darf nicht jagdbare Tiere hier erstmal aufheben.
Ich als Präparator oder Pflegestelleinhaber, muss dann das betreffende Amt informieren und diese bewilligen das ganze dann. Sonst hätte ich mich in den letzten Jahren schon ein paar tausend mal strafbar gemacht :D

Zu Futterstellen: Kann mann machen wenn man es richtig macht, ist aber biologisch gesehen nicht zwingend notwendig. Dass wir viele Rotmilane haben ist anbetrachts der Lage in anderen Ländern grundsätzlich ja positiv.Aber wie auch Küpfi sagt: Das Futter sollte wenn schon , auch geeignet sein.
 
Jedermann, darf nicht jagdbare Tiere hier erstmal aufheben.
Das gilt in Deutschland für "verletzte, hilfslose oder kranke Tiere" ebenso (http://www.gesetze-im-internet.de/bnatschg_2009/__45.html).
Aus biologischer Sicht sind die Winter dazu da, überzählige Individuen auszumerzen.
Da reicht der Winter nicht hin. Auslese findet ganzjährig statt; da spielen viele Faktoren eine Rolle, auch keinesfalls "natürliche". Aus biologischer Sicht ist vor allem der Reproduktionserfolg relevant und nicht das Überleben eines Individuums.
 
Hallo zusammen,

da hier auch das Thema Futter bzw. füttern angesprochen wurde, stelle ich mal
lieber einen Link ein, wo ich die Bilder zuerst gezeigt habe. Anhand des jeweiligen
Datums kann man auch erkennen, dass ich jetzt nicht mein Füttern schön reden möchte. (wie z. B. Schweinelunge oder ähnliches).

Bitte bis zum Ende lesen, habe mich dort öfters geäußert. Geht über zwei Seiten.

Gruß Günter

http://www.traumflieger.de/forum/viewtopic.php?t=42064&postdays=0&postorder=asc&start=0
 
Hallo zusammen
@Eric
Das eidgenössische Jagdgesetz sagt klar:
Art. 17 Vergehen
1 Mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder Geldstrafe wird bestraft, wer vorsätzlich und ohne Berechtigung:
a. Tiere jagdbarer und geschützter Arten jagt oder tötet sowie Tiere geschützter Arten einfängt, gefangen hält oder sich aneignet

Mehr dazu unter: http://www.admin.ch/ch/d/sr/9/922.0.de.pdf

Das bedeutet nach meinem Rechtsverständniss, dass das einfangen und mitnehmen schon unter Strafe gestellt ist. Aber... wo kein Kläger-kein Richter
 
Hy!

Tierärzte retten Leben ; Jäger löschen Leben aus ...
WO ein krankes oder verletztes Tier an kompetenter Stelle ist , ist da für mich keine Frage .

Nun, eben weil Tierärzte nicht die Halbgötter in Weiß sind, für die sie gehalten werden, habe ich die kranke Gans nicht gefangen und in die Tierklinik Düppel bringen lassen, der allgemeinen Anlaufstelle für kranke/ verwundete Wildtiere.
Zunächst einmal sieht es da so aus, dass eingelieferte Frischlinge oder Füchse egal welchen Alters oder Gesundheitszustandes eingeschläfert werden, da die nicht wieder ausgewildert werden dürfen, ebenso wie zB an sich kerngesunde Rabenvogelästlinge, die keine Pflegestelle finden...

Des Weiteren hatte ich bislang immer resigniert zugeschaut, wenn eine Kanadagans krank war. Ich wollte helfen, andererseits war ich aber auf dem Standpunkt "Nicht in die Natur eingreifen"... Das war mir denn im Frühsommer 2010 endlich mal egal, als ich einen Kanadaganter fand, der nur auf einem Bein stehen konnte, laufen gar nicht, und sich nur mithilfe eines Flügels, auf den er sich aufstützte, vorwärts bewegte. An ihm zupften schon die Krähen rum, da sie seine Schwäche klar erkannten, so dass ich endlich mal meine "Ist Natur" zur Seite schob, die Feuerwehr anrief und ihn fing.
Die Feuerwehr kam dann, packte ihn in einen Karton und das war's dann, ich habe nie wieder von ihm gehört (habe mich sowohl in Düppel wie auch bei einer Berliner Wildtierauffangstation erkundigt) oder ihn gesehen... Seine Identifizierung war leicht, da er farbberingt war... Er hatte offensichtlich keinen Bruch in Bein oder Becken, da er auf dem Arm das fragliche Bein bewegen konnte, es war nur der Fuß glühend heiß, also eine entzündliche Angelegenheit.
Also was, das man behandeln sollte, meint man... Nun ja, und ich denke nun, dass entweder die Feuerwehr ihm noch im Auto den Hals umgedreht hat, um sich die weite Fahrt in den Süden der Stadt zu ersparen (ich bin hier im Nordwesten), oder dass er, da Kanadagans (Nicht selten, Neozoon, pflegebedürftig, auch eher ein Lästling...), kurz und bündig eingeschläfert wurde...

So habe ich dann lieber auf eine neuerliche Anforderung der Feuerwehr verzichtet, und zugesehen, dass die Gans vor Ort wieder auf die Beine kommt...
Eine weitere, schon mindestens 15 Jahre alte Kanadagans liess ich ihrem natürlichen Ende entgegen sehen (obwohl das wirklich nicht leicht war, weil ich gerade sie, auch individuell farbberingt, bereits fast 11 Jahre kannte), sie war bis zum Ende in das Leben der Gruppe eingebunden, wenngleich nur noch an ihrer Peripherie.
Eine weitere Kanadagans mit Schäden im zentralen Nervensystem hätte ich beinahe getötet, da die Anfälle zwanghafter Bewegungen immer häufiger und intensiver wurden, doch war mir da der Fuchs zuvor gekommen, ich fand nur noch ihre Flügel, gerupftes Kleingefieder und einen Teil des Brustkorbs... Was ein gutes Ende war, da sie so noch als Nahrung diente und nicht in der Tierkörperbeseitigung landete, wohin sie sicher gelangt wäre, hätte ich sie einliefern lassen.

Also, Uschi, auch wenn Du es nicht glauben magst, Tierarzt ist keinesfalls immer das NonplusUltra.
Die helfen sehr oft, aber nicht immer. Und im Falle eines Wildtieres unter dem Jagdrecht ist es alle Male besser, etwas Aussichtsloses per Schuß oder auf andere Art zu erlösen, als es mittels Medikamenten einschläfern zu lassen, warum, sagte ich ja schon.
Es sind nicht alle Jäger schießgeile grünberockte Teufel, ebenso wie viele Tierärzte nicht auf die Stufe eines Humanmediziners zu stellen sind, die um jeden Preis zu retten und am Leben zu erhalten versuchen (was manchmal wirklich Ausmaße annimmt, dass man sich fragt, wo bitte schön da noch von Menschenwürde die Rede sein kann...).

Ich bin keiner, der gern tötet, keinesfalls, aber wenn es keine Alternative gibt, muss man sich als Mensch erweisen und es tun, was man bei Tieren zum Glück eher darf.

Grüße, Andreas

PS: Ein einäugiger Uhu übrigens ist auch anders zu bewerten als ein einäugiger Bussard, da der Uhu sich noch auf seinen Gehörsinn verlassen kann, während der Bussard nur seine Augen hat, um Beute zu machen.
 
Ich bin keiner, der gern tötet, keinesfalls, aber wenn es keine Alternative gibt, muss man sich als Mensch erweisen und es tun, was man bei Tieren zum Glück eher darf.

Das ist, was jeder Tierhalter früher oder später erfährt. Und manche haben dann das Rückgrat, die Verantwortung selbst zu übernehmen, andere delegieren es lieber an den Tierarzt.

Grüsse,
tox
 
Ich kenne eine ganze Reihe Jäger mit Pflegestationen die auch retten ( mich eingeschlossen) und andererseits Tierärzte die klar sagen: "euthanasieren, dann hat man sicher nichts falsch gemacht".
Schön daß es das Erstere gibt ... kennegelernt hab ich sowas leider noch nicht ( mit schießwütigen Jägern hab ich aber schon so einige Erfahrung gemacht .. also daß ich mich noch nicht " mit Jagd beschäftigt habe " ( aus tierschützerischer Sicht allerdings ) stimmt sicher nicht ( ich will dazu hier auch nicht die einhundertste Diskusion anzetteln...) Daß alle Tierärzte " gut " wären , ist natürlich völliger Quatsch ! Sorry falls das so rübergekommen ist und ich mich da falsch ausgedrückt habe ... Ganz viele TÄ sind für etwas " speziellere " Tiere ( worunter schon ein Kaninchen gehört ; geschweige denn ein Wildtier ) ziemliche Nieten ..... Aber wenn das eigene Tier krank wird schießt man es ja auch nicht einfach ab weil man sich mal eben so denkt daß es wohl das beste sei ( nicht umsonst studieren TÄ jahrelang und sind mit allen möglichen med. Geräten ausgestattet um vernünftige Diagnosen zu stellen ) , sondern sucht einen fachkundigen TA auf . Genau den Anspruch hat in meinen Augen auch ein Wildtier !
 
Ich bin keiner, der gern tötet, keinesfalls, aber wenn es keine Alternative gibt, muss man sich als Mensch erweisen und es tun, was man bei Tieren zum Glück eher darf.
Das ist, was jeder Tierhalter früher oder später erfährt. Und manche haben dann das Rückgrat, die Verantwortung selbst zu übernehmen, andere delegieren es lieber an den Tierarzt.
Ich hoffe ich verstehe das jetzt falsch .... und Du meinst nicht , daß man ; statt einen ( guten!!! ) Fachmann aufzusuchen sein Tier selbst totschlägt weil man als Laie denkt es " gibt nix mehr " ???
Die Verantwortung und letztendliche Entscheidung muß ich natürlich als Halter übernehmen , das ist klar ( ich hab sie schon hundertmal getroffen ...) !! Aber ganz sicher nicht ohne Tierarzt !! DAS wäre dann nämlich nicht " Rückrat " sondern hochgradige Verantwortungslosigkeit ....
 
Thema: Natürliches Sterben lassen, Sterbehilfe oder Aufpäppeln
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