Kanarienvogel mit Behinderung

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Frigg

Neuling
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Hallo,
ich habe seit gestern einen Kanarienvogel - nein, KEIN Weihnachtsgeschenk, der Zeitpunkt war Zufall- der auf einem Auge blind ist.
Das Tier ist ca. 1 1/2 Jahre alt und hatte eine langfristige Bindehautentzündung die zu der Blindheit geführt hat.
Jetzt habe ich ihn zu mir genommen und überlege, ihn zu vergesellschaften.
Ich habe mir sämtliches über die Vergesellschaftung durchgelesen, was ich nur finden konnte, da er aber ja eine Einschränkung hat, bin ich mir trotzdem nicht sicher.
In der Natur würde ein Vogel mit Krankheit/Behinderung ja von der Gruppe ausgestoßen werden. Wie sieht es da mit domestizierten Vögeln aus? Würde er sich überhaupt mit einem anderen Tier vertragen oder eher unterdrückt werden?
Ich bin mir beim Geschlecht nicht sicher, denke aber, dass es eine Henne ist.
Als Gesellschaft würde ich dann eine zweite Henne nehmen, da ich ja nicht 100%ig weiß, was er/sie ist.
Hat jemand Erfahrung mit einem solchen Fall?
 
Hallo,
erstmal herzlichen Glückwunsch zu deinem Neuzugang.
Ich denke nicht, dass andere Vögel Behinderte ausstoßen nur weil sie eine Behinderung haben.
Wenn du dir eine Henne dazu holst, muss sie ja sowieso ersteinmal zwei Wochen in Quarantäne. Denn einer der beiden Vögel könnte ja krank sein und so wird der andere nicht gleich mit angesteckt.
Danach stellst du dann die zwei Käfige nebeneinander, so können sie sich "beschnuppern". Wenn sie sich nicht mehr feindlich gesinnt sind, kannst du sie zusammen fliegen lassen und beobachten wie sie sich vertragen.
So müsste das an sich gut klappen.
 
Erstmal Danke für die Antwort,
leider wird das mit der Quarantäne nicht klappen. Ich habe keinen zweiten Käfig und weiß auch nicht, wie ich noch so ein Monster stellen soll.
Da würde mein Mann irgendwann nicht mehr mitmachen...
Ich habe ja auch noch einige andere Tiere.
Vögel hatte ich vor zig Jahren mal, aber keine Kanaries.

Meine Bedenken hatte ich, weil ich in der Voliere meiner ehemaligen Nachbarin beobachten konnte, wie einer der Vögel (mit einer Behinderung am Bein) von den anderen Kanarien ständig vom Futter vertrieben und gehackt wurde.
Natürlich weiß ich nicht, ob es tatsächlich daran lag oder die Zusammenstellung von Hähnen zu Hennen vielleicht einfach etwas unglücklich war.
 
HI Frigg,

ich hab auch einen behinderten Kanarienhahn (flugunfähig) und dieser wird von den anderen 9 Kanaries (2 Hähne/7 Hennen) nicht geärgert oder verscheucht. Im Gegenteil, wenn die Flieger ihn mal am Boden "besuchen" wird er nicht anders behandelt, als die gesunden Kanaries.
Jedoch haben meine ein ganzes Zimmer (ca. 16 qm) für sich und können sich, wenns nötig ist, auch mal aus dem Weg gehen.
Sogar zur Brutzeit wird er von beiden Hähnen in Ruhe gelassen, da gibts nur Stress bei den fliegenden Hähne und die werden dann eben getrennt.

Ohne Quarantäne würde bei mir jedoch kein Tier in den Schwarm kommen.

Woher kommst du denn?

Gruß und frohe Weihnachten
Kerstin
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi Kerstin,
ich komme aus Bremen.
Dass Quarantäne eigentlich wichtig und richtig ist, weiß ich, aber es geht wirklich nicht.
Wenn du sagst, dass deine keine Probleme miteinander haben, werde ich es versuchen. Vielleicht hatte das bei meiner Nachbarin ja wirklich andere Gründe.
Ein eigenes Zimmer kann ich nicht bieten - da sind noch die Kinder drin ;)
Eine Außenvoliere wäre schön, aber im Garten steht schon ein riesen Freilaufgehege mit Stall für meine Meerschweine. Und wie gesagt, irgendwo streikt dann sogar meine extrem Tierliebe Familie.

Für die Kleine jetzt habe ich einen Käfig der 80 lang und hoch und 45 breit ist.
Ausgestattet mit Naturästen aus dem Garten, Badeschale usw.
Nur noch so einen Käfig kann ich nicht mal vorübergehend stellen. Und kleiner kommt nicht in Frage, nicht mal kurz!
Es müsste ja auch zur Sicherheit ein anderes Zimmer sein und das geht auch nicht.
 
Hallo,

ein kleiner Käfig für 2 Wochen ist kein Problem. Besser als das sich der vorhanden Vogel an einer Krankheit evtl. ansteckt.

LG
Andrea
 
Hi Kerstin,
Wenn du sagst, dass deine keine Probleme miteinander haben, werde ich es versuchen.

Hi Frigg,
das heisst natürlich nicht, dass es bei deinen Vögel klappen muß.
Ich drück Dir bzw. Deinen Geiern jedoch die Daumen.

@Andrea, ich kann Dir nur zustimmen.

Gruß
Kerstin
 
Hi,
tja, ich hatte zwar als Jugendliche Zebrafinken gehabt, aber das ist schon über 20 Jahre her und die waren nicht so kompliziert wie Kanarien...
Hätte ich nicht gedacht.
Also irgendwo einen zweiten Käfig unterbringen. Es müsste doch sicher auch ein anderer Raum sein, oder?
Und wenn die so zickig beim vergesellschaften sind, kann es sein, dass ich dann später zwei Einzeltiere sitzen habe.

Nochmal zur Quarantäne: Wie real ist die Gefahr denn? Ist das schon jemanden hier passiert, dass ein zuerst augenscheinlich gesundes Tier doch krank war?
Ich will ja keinen Vogel über weite Strecken transportieren, was zusätzlichen Stress bedeutet oder aus einem Schmuddel-Laden mit verdreckten Käfigen holen oder so.
Ich will das damit nicht verharmlosen, aber mir persönlich erscheint die Gefahr größer, dass ich mit Vogelkrankheiten in Berührung komme, wenn ich die Futterstellen oder Nisthölen im Garten reinige.
 
Also die Gefahr ist schon gegeben. Luftsackmilben z.B. muss man nicht immer auf den ersten Blick sehen und eine meiner Hennen wirkte auch anfangs gesund. Nach zwei Wochen kränkelte sie und musste behandelt werden.
Und kleine Käfige kriegt man für relativ wenig Geld echt überall (oder man leiht ihn sich eben kurz aus, von Nachbarn, Verwandten, etc., fast jeder hat doch irgendwo noch einen Käfig im Keller oder in der garage. Den desinfiziert man dann flott). Und Platz hat ein kleiner Käfig auch überall. Ist ja nicht dauerhaft.
 
Hi,
der Käfig müsste aber dann doch in einen anderen Raum, oder ist das nur bei direktem Kontakt gefährlich?
 
Wenn du jetzt schon überlegst, wo du einen zweiten Käfig aufstellen kannst und die Unmöglichkeit der Umsetzung erkennst, rate ich persönlich von einem zweiten Vogel ab. Vielleicht ist es dann besser, den Vogel einzeln zu halten oder ihn in andere Hände abzugeben.

1. Kanarienvögel sind keine Schwarmvögel. Eine Paarhaltung ist zu bevorzugen, aber sie kommen allein zurecht.
2. Bei heftigem Streit oder bei Krankheit (und die kann auch bei harmonisierenden Pärchen immer mal "passieren"), muss eine räumliche Trennung möglich sein.

PS: Die einseitige Blindheit schränkt den Vogel nur wenig ein. Mein alter Hahn ist auch halb blind, manchmal erschreckt er sich, wenn die Henne sich von der Seite nähert. Und manchmal zupft sie ihm an Flügel- und Schwanzfedern, aber es hält sich in Grenzen.
 
Hi
und nochmal Danke für die vielen Antworten.
Also abgeben werde ich den/die Kleine nicht.
Ich habe den Vogel ja nach langer Überlegung extra zu mir genommen, weil er vorher in einem winzigen Käfig in einer zugigen Ecke saß und ich denke, dass ich ihm doch bessere Lebensbedingungen bieten kann.

Da ich ja vorher viel nachgelesen hatte, war mir schon klar, dass es keine Schwarmvögel sind und ich war eigentlich entschlossen, ihn einzeln zu halten.
Bis ich dann hier mehr nachgelesen hatte und hier dazu geraten wurde, wenigstens zwei Vögel zu halten. Das hatte mich dann doch verunsichert.

Ich denke, auch wenn es ein Einzeltier bleibt, hat er es hier doch besser als vorher, einen geräumigen Käfig, später dann Freiflug, im Sommer nach draußen und es ist vor allem den ganzen Tag jemand zu Hause.
Er ist ja erst den dritten Tag hier und scheint schon jetzt auf zu blühen. Ich dachte vorher ja es wäre eine Henne, weil ich ihn/sie nie habe singen oder überhaupt irgendwelche Laute von sich geben gehört habe und jetzt trällert er mit meinem Mann um die Wette...

Wie ich mich kenne und da ich bei allen meinen Tieren zur Gigantomanie neige, wird es irgendwann mindestens eine Zimmervoliere geben, und wenn ich dafür das komplette Wohnzimmer umgestalten muss. Oder im Garten. Mal sehen. Das ist jetzt noch nicht aktuell und erst mal muss sich das Dingelchen hier einleben und sich wohlfühlen. Das ist die Hauptsache. Füe Abwechslung werden wir schon sorgen.
 
Hallo,
ich würde dir von einer Einzelhaltung abraten. Die paarweise Haltung ist dem in jedem Fall vorzuziehen! Du als mensch kannst ihm, selbst wenn du noch so viel Zeit hast (und auch aufbringst) nie einen Artgenossen ersetzen! Er wird sich dann krankhaft auf dich fixieren und kann einfach seine natürlichen Verhalten nicht ausleben.
Ich sehe das bei meinen, wie sie aneinander schlafen, sich füttern, miteinander "reden" etc. Diese Möglichkeit nimmst du deinem Vogel und das sollte nicht sein.

Zur Quarantäne und der räumlichen Trennung: Grunsetzlich sollte diese in zwei getrennten Räumen stattfinden. Habe ich selber aber auch nie gemacht (weil in meinem zweiten Raum keine Möglichkeit besteht, den zweiten Käfig katzensicher aufzustellen), so standen beide Käfige eben immer im Schlafzimmer (mittlerweile habe ich eine große katzensichere Voliere im Wohnzimmer), eben soweit voneinander entfernt wies geht. Und bei der täglichen Versorgung kam der Neuzugang eben immer als letztes dran, und nach jedem Kontakt mit dem Neuzugang muss man sich eben gründlich die Hände waschen. Aber so habe ich bei mir noch keine Übertragung gehabt, obwohl sie im gleichen Raum waren.
 
...so langsam verunsichert ihr mich immer mehr ;)

Wenn du jetzt schon überlegst, wo du einen zweiten Käfig aufstellen kannst und die Unmöglichkeit der Umsetzung erkennst,

Ja also, klar denke ich jetzt schon darüber nach. Ist doch besser, als überstürzt los zu laufen und dann nicht zu wissen wohin mit dem Tier!
Die Möglichkeiten sind tatsächlich sehr ungünstig, aber wenn es nun mal der einzige Weg ist, muss sich halt was finden. Ich will doch, dass es ihm gut geht!
Küche ist ja auch schlecht, also frage ich halt die Kinder, ob eines von beiden damit einverstanden ist. Keine Sorge, es sind keine Kleinkinder die gegen den Käfig trommeln würden sondern sie sind schon fast erwachsen. Allerdings wohnt bei dem einen schon ein Hamster, bei der anderen stehen zwei Terrarien mit Vogelspinnen. Ob das so ideal für den Vogel ist? Der Hamster lärmt ja ganz schön in der Nacht.
Egal, irgendeine Lösung würde sich schon finden lassen.

Allerdings:

Vielleicht ist es dann besser, den Vogel einzeln zu halten

ich würde dir von einer Einzelhaltung abraten.

HILFE!!!
Was denn nun?
 
Bitte lass dich nicht verunsichern. Lasst euch genügend Zeit, die Möglichkeiten abzuwägen. Brich die Entscheidung nicht übers Knie und such -falls du dich doch für einen Artgenossen entscheidest- in aller Ruhe einen Vogel aus, am besten bei einem Züchter, der erkennt die Geschlechter besser als ein Zoofachhändler.

Wenn du ein Paar hälst, musst du einfach die Möglichkeit haben, die Vögel auch mal zu trennen. Das ist manchmal nötig, wenn der Hahn die Henne zu sehr bedrängt, die Vögel zu heftig streiten oder wenn einer der Vögel eine ansteckende Erkrankung hat und/oder behandelt wird. Wenn die Möglichkeit nicht besteht, dann sind die Voraussetzungen für eine Paarhaltung nicht gegeben.

Egal wer dir hier was rät, letztlich musst du selbst entscheiden, am besten im Sinne des Vogels.
 
Hast Recht!

Es drängt mich ja nichts, jedenfalls nicht so sehr, außer meinem schlechten Gewissen, dass es dem Kleinen an etwas mangeln könnte...

Wahrscheinlich wird er vorerst allein bleiben, bis ich einen Platz für eine Voliere gefunden habe. Das ist für mich irgendwie die einzige richtige Art einen Vogel zu haben. ;)
 
@frigg,
uns hat ein, vom züchter als gesund bezeichneter kanarie, die komplette brut versaut. er hatte milben und wir waren auch so blauäugig und haben ihn mit den anderen zusammengesetzt, weil ja angeblich gesund. heute sind wir schlauer... jeder "neuzugang" wird in quarantäne gesetzt. 2 wochen und dann ist es gut.
überlegs dir und viel spass mit ihm/ihr.

LG mooni

PS: ich hatte auch einen blinden kanarie (altersbedingt). der wurde von seinem partner gefüttert ;) und wurde fast 15 jahre alt, davon lebte er mind. 5 jahre in der totalen finsternis und hat bis zu seinem letzten atemzug gesungen.
 
Vielleicht findet sich auch noch ein zweiter "behinderter" Kanarienvogel als Gesellschaft, guck mal bei Gelegenheit im Unterforum gegenseitige Hilfe. Aber im allgemeinen kommen die Tiere damit ganz gut zurecht, wenn man ihre Umgebung nicht zu sehr umgestaltet. Ein zweiter kleinerer Käfig ist später für einen Transport z.B. zum Tierarzt ideal und läßt sich nach der Quarantäne bestimmt leicht unterbringen.
Für 2 Wochen würde der andere Vogel wohl auch den Hamster überstehen oder die Vogelspinnen, unsere haben auch mit der Silversterböllerei seelenruhig geschlafen.
Gewöhn erst einmal den Kleinen an seine neue Umgebung und danach kannst du dich immer noch nach einem Partner umsehen.
Und Gesang ist keine Garantie dafür dass dein neuer Bewohner ein Hahn ist. Wir haben hier einige Hennen, die zur Zeit auch sehr gut singen (zur Brutzeit läßt es dann nach).
Aber als aller erstes viel Spaß mit deinem neuen Mitbewohnen und so kompliziert sind Kanarienvögel auch nicht, du wirst sehen. Und hier kannst du dich ja auch mit Fragen an andere Halter wenden.
 
Thema: Kanarienvogel mit Behinderung

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