ein Spatz soll groß werden - fast ein Roman...

Diskutiere ein Spatz soll groß werden - fast ein Roman... im Forum Pflege und Aufzucht im Bereich Wildvögel - Hallo, liebe Tierfreunde, nachdem erst unser Ziegensittich Bibo in der letzten Woche gestorben ist und ich damit noch ziemlich zu kämpfen habe...
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Marianne

Guest
Hallo, liebe Tierfreunde,

nachdem erst unser Ziegensittich Bibo in der letzten Woche gestorben ist und ich damit noch ziemlich zu kämpfen habe, fiel mir am Donnerstagabend ein kleines Spatzenkind regelrecht vor die Füße. Wir haben unter unserer Regenrinne am Dach zwei Spatzennester, die seit dem Frühjahr ständig genutzt werden, und die ich auch immer mit Interesse beobachte. Wie fleißig sind doch die Spatzeneltern - und wie hunrig piepsen immer die Jungen.

Nun lag also der kleine Kerl da - ich habe ihn natürlich nicht fallen sehen, er lag auf dem Boden als ich heim kam. Er lebte noch, das war klar. Während ich noch überlegte, ob er den Sturz aus der immensen Höhe auf den Steinboden wohl unverletzt überstanden hat, sah ich, daß das Gelenk des rechten Beinchens etwas komisch aussah. Es war wohl gebrochen. Also nahm ich ihn mit ins Haus.

Ich machte ihm ein weiches Nestchen mit Zewa und Tempos in einem kleinen Karton. Also wollten wir es versuchen, ihn aufzupäppeln. Zunächst fing mein kleiner Sohn eine unserer Hausspinnen, die der kleine Spatz jedoch verschmähte. Dann versuchten wir es mit Regenwürmern. Die schmeckten ihm wohl. Da einige Würmer jedoch zu lang waren, mußte ich sie wohl oder übel... ähh, na ja, wenn ich dabei weggucke, kann ich mich überwinden sie durchzuschneiden. Ist schon ziemlich eklig, aber die kurzen Stücke passen besser in den kleinen Schlund. Habe schon überlegt, ob ich nicht besser Mehlwürmer kaufe.

Am nächsten Tag, nachdem er die erste Nacht glücklicherweise überstanden hatte, bin ich erstmal zu unserem Tierarzt, der sich zum Glück mit Vögelchen auskennt, dort wurde das Beinchen ruhiggestellt, so daß der kleine Kerl da erstmal nicht mehr so große Schmerzen hat. Danach ging es ihm auch schon bedeutend besser.

Nun ging es an die Futterzusammenstellung. Ich bekam von verschiedenen Leuten verschiedene Ratschläge: Gehacktes, Eigelb, Mehlwürmer, Aufzuchtfutter oder Fett-Alleinfutter von der Fa. Claus und Katzenfutter. Gehacktes habe ich nicht gekauft, weil ich als Kind damit schonmal ein Vögelchen aufpäppeln wollte, das jedoch starb - habe also negative Erfahrung damit gemacht. Also habe ich versucht dieses Futter von Claus zu bekommen, hatte jedoch keinen Erfolg. Ich beauftragte dann telefonisch meinen Mann damit, es mal im Dehner zu versuchen, da der von uns zuhause zu weit entfernt ist. Also habe ich erstmal ein Ei gekocht, den Dotter dann mit aufgeweichtem Weißen Teig vom Brötchen vermengt, so wie wir es auch unseren Sittichen gereicht haben, als sie ihre Brut aufzogen. Doch das wollte der kleine - mein Sohn hat ihn „Pieps" getauft - nicht annehmen. Also habe ich letztendlich eine kleine Dose Katzenfutter gekauft. Auch wenn ich skeptisch war. Aber das schmeckt unserem Pieps. Da geht der kleine Schnabel gar nicht mehr zu. Mein Mann brachte am Abend das Aufzuchtfutter und das Fett-Alleinfutter von Claus mit.

Nun rühre ich immer eine kleine Menge zu gleichen Teilen von den beiden Futtersorten mit Wasser an, damit das Futter schön quellen kann. Und schneide ein paar kleine Bröckchen Katzenkinder-Futter mit Rind, die ich mit warmem Wasser kurz übergieße (weil ich die Dose im Kühlschrank aufbewahre), das ich dann wieder abgieße, wenn die Bröckchen warm sind.

So, und das bekommt der kleine Pieps nun ca. 1 x die Stunde. Außerdem träufele ich ihm vor dem Essen mit einer Pipette zwei bis drei Tröpfchen Wasser in den Schnabel.

Nun hoffe ich, daß ich alles richtig mache. Als es gestern um Mittag herum auf unserem Balkon schön sonnig und warm wurde, habe ich den kleinen Karton rausgestellt, so daß ungefähr die Hälfte des Kartons Sonnenlicht bekam, und habe ein Küchenhandtuch darübergedeckt, mit einem kleinen Luftspalt. Ich dachte, das ist für Pieps die natürliche Umgebung: Sonnenlicht, Luft, und das Piepsen seiner Geschwister und seiner Eltern. Ich hatte auch den Eindruck, daß ihm das gut tat. Er antwortete seinen Geschwistern und war hungrig und quietschfidel.

Wenn die Sonne weggeht und es kühl wird hole ich Pieps rein und dann stelle ich den kleinen Karton auf unser Sofa, von Kissen eingerahmt und an die hintere Wand lehne ich eine Wärmeflasche, damit Pieps nicht friert. Ich habe zwar eine Rotlichtlampe, habe aber Angst, daß der Pappkarton zu heiß wird und vielleicht anfängt zu brennen. Also mit der Wärmflasche wird es im Karton angenehm warm.

Letzte Nacht bekam ich allerdings einen gewaltigen Schrecken: als ich die Wärmflasche wechseln wollte sah ich, daß Pieps gekotet hatte, als ich ihn in die Hand nehme um das Papier zu wechseln, merke ich, daß er sich ganz heiß anfühlt, und beim atmen ein Geräusch macht. Oh nein, denke ich, hat er sich etwa draußen erkältet!? Habe ich jetzt einen furchtbaren Fehler gemacht?! Hat er Fieber, braucht er da jetzt eher Kühlung oder trotzdem Wärme?! Was jetzt?! Also ich versuchte einen Kompromiß zu machen. Ich legte ihn in sein gesäubertes Nestchen, und stellte eine nicht so sehr warme Wärmflasche in etwa Ein-Finger breitem Abstand an den Karton. Handtuch mit Luftloch drüber und jetzt hoffen, daß es der Kleine übersteht. Ich wußte nicht, wie ich ihm in dem Moment hätte helfen können und dachte, wenn die Natur es will, wird er überleben, ansonsten...

Also habe ich in der Nacht nochmal nach ihm geschaut, er lebte und atmete aber immer noch so etwas rasselnd. Ich wechselte die Wärmflasche nochmal und wartete den Morgen ab.

Als ich gegen 7.00 zum Füttern aufstand und nach ihm sah, schlief er noch. Aber er lebte! Er hatte die Nacht geschafft. Als er wach wurde wirkte er etwas matt. Nachdem ich sein Futter vorbereitet hatte und ihn auf die Hand nahm spürte ich, daß er sich immer noch ziemlich heiß anfühlt. Ich wechselte sein Papierchen, und er kotete mir auch nochmal - fast - auf die Hand, also die Verdauung funktioniert auf jeden Fall noch - das ist schon mal gut. Als ich ihn anpiepste und mit der Pipette kam, fing er an zu piepsen und riß seinen Schnabel weit auf. Also Hunger hat er auch noch - das ist gut. Es scheint ihm also relativ gut zu gehen, außer daß er sich recht heiß anfühlt. Sein Atem geht wieder ruhiger.

Jetzt hätte ich eine Frage an Euch: Hätte ich ihn nicht auf den Balkon stellen sollen? Hat er vielleicht ein wenig Zug bekommen? Zum Papierchen wechseln mußte ich ihn auch draußen mal auf die Hand nehmen. Stimmt die Futterzusammenstellung vielleicht nicht - wie ist das mit dem Katzenfutter, hat da noch jemand Erfahrung? Ich weiß, daß Insekten das beste für ihn wären, aber ich bin sehr ungeschickt im Fangen von Fliegen, Mücken und Spinnen, und das Zerteilen von Regenwürmern dreht mir den Magen um. Gibt es da noch andere Möglichkeiten?

Ich habe hier jetzt ja einen richtigen Roman geschrieben, aber in der Hoffnung, daß vielleicht jemandem von Euch etwas auffällt, was ich auf keinen Fall tun darf, oder was ich noch tun muß!

Ich würde mich sehr freuen, wenn Ihr Euch dazu äußern könntet. Mein Mann, mein Sohn und ich sind über jeden Ratschlag dankbar, der dazu mithilft, daß unser Pieps überlebt und ein großer Spatz wird. :-)

Viele liebe Grüße
Marianne
 
Spatz soll groß werden

Hallo Marianne,

Du gibst Dir wirklich viel Mühe mit dem Spatz doch leider muß ich Dir sagen das Katzenfutter absolut ungeeignet ist für Spatzen und auch für alle anderen Kleinvögel.

Gibt ihm bitte ab sofort nur noch Insekten und eingeweichte Beoperlen.

Unter www.wildvogelhilfe.org/ findest Du alle Hinweise die zur erfolgreichen Aufzucht nötig sind, würde ich unbedingt mal reinschauen .

Gegen die Verdauungsstörung die durch das falsche Futter entstanden sind, kannst Du ihm Elektrolyte (Apotheke) geben,
alle 1/2 Stunde 2 Tropfen.

Viel Glück
Andrea
 
Spatz soll groß werden

Hallo Andrea,

vielen Dank für Deine rasche Antwort!

Das ist natürlich übel zu hören, daß Katzenfutter eher schädlich ist. Beoperlen jetzt zu besorgen ist natürlich etwas schwierig, aber morgen schaue ich, daß ich welche kriege. Derweil kann ich ja mit dem Insekten-Aufzuchtfutter weiterfüttern und versuchen, ein paar Fliegen zu fangen.

Wie ich Deinem Link entnehmen konnte sind Regenwürmer eher schädlich für Jungspatzen. Leider habe ich ihn in den ersten 2 Tagen sehr häufig damit gefüttert. Er hat sie auch wie wild verschlungen, war ganz verrückt darauf. Ebenso das Katzenfutter. Irgendwie sagt halt jeder was anderes, da weiß man hinterher gar nicht mehr was richtig ist. Natürlich die natürlichste Nahrungsform, die auch von den Eltern gefüttert wird, klar. Aber dann rennt man ja auch den ganzen Tag durch den Garten, um den Kleinen satt zu kriegen ;-)

Ob unser Pieps jetzt Verdauungsstörungen hat, weiß ich nicht, er kotet eigentlich ganz normal, kurz vor oder auch nach dem Füttern. Eben hab ich auch festgestellt, daß seine Temperatur sich nicht mehr so heiß anfühlt, und die Atmung ist wieder normal. Vielleicht waren die Regenwürmer dran schuld, wer weiß. Denkst Du daß ich ihm die Elektrolyte trotzdem geben sollte?

Zu Vitamingaben muß ich noch bemerken, daß ich Vitacombex V für meine Ziegensittiche daheim habe und in das Trinkwasser von Pieps gestern (1 Tropfen auf eine halbe Tasse Wasser) gegeben habe. Heute habe ich das gelassen, weil mein Mann mich darauf hinwies, daß der Vitamin A-Gehalt in Vitacombex sehr hoch sei, und das möglicherweise nicht gut für den kleinen Vogel sei. Also habe ich es heute gelassen.

Liebe Grüße
Marianne
 
Hallo,

wie Andrea schon schrieb, sind Insekten und ab und zu Beoperlen die richtige Nahrung für junge Sperlinge.

Du kannst Insekten online bestellen, dann mußt Du nicht im Garten mühsam welche fangen. Gut sind z.B. mittelgroße Heimchen und gefrostete Ameiseneier (keine getrockneten). Die Insekten friert man ein und taut sie dann portionsweise auf.
Übergangsweise und zwischendurch kannst Du auch das Insektenfutter geben, mit etwas Wasser angefeuchtet.

Korvimin bekommst Du beim Tierarzt, es darf nicht fehlen.

Viel Glück bei der Aufzucht,

Merline
 
Spatz - die Zweite...

Hallo Merline,

vielen Dank für den Hinweis. Ich hoffe nur, daß die Lieferung bei Online-Bestellung nicht zu lange dauert.

Jetzt noch ein anderes Problem: Gerade eben höre ich unten auf unserer Terrasse ein Tschilpen, das mir bekannt vorkommt. Ich gehe raus, gucken, ob nicht schon wieder einer aus dem Nest gefallen ist. Und was sehe ich, unter unseren Fahrrädern sitzt noch einer! Der ist allerdings sehr viel stärker befiedert, ich denke daß der schon fast flügge ist. Er piepst natürlich so doll er kann, aber die Eltern fliegen zwar hier in der Gegend herum, aber keiner kommt zu ihm. Ich befürchte, daß seine Eltern sich nicht auf die Terrasse trauen. Ich aber befürchte auch, daß ihn schon bald eine Katze hören wird. Soll ich ihn nehmen und weiter weg unter einen Busch setzen? Finden ihn seine Eltern dann auch?

Also, ich muß schon sagen, diese Spatzenfamilie hält uns ganz schön auf trab! ;-)

Halt: Gerade im Moment habe ich gesehen, daß einer der Elternvögel bei ihm war. Aber nur ganz kurz. Ich habe meinen Mann schon angewiesen, unseren Sohn nicht rauszulassen und auch selber drinzubleiben - bei dem Wetter nicht so einfach! Die Spätzchen sind ja noch ziemlich klein, ich habe schon überlegt, ob ich Pieps jetzt dazusetzen soll, aber er ist ja noch viel kleiner als der andere da sind bestimmt mindestens 3-4 Tage Unterschied, er würde den Tag sicher nicht überleben, da draußen. Wie schütze ich den Kleinen den Rest des Tages vor Katzen?

Mit fragenden Grüßen
Marianne
 
Spatz

Hallo Marianne,

man kann den kleinen Vogel an eine einigermaßen sichere Stelle (Busch, Hecke) setzen, die Eltern werden durch sein betteln aufmerksam. Wenn ihr Euch im Garten aufhaltet, in angemessener Entfernung, könntet ihr Katzen verjagen eine Dusche hilft hier Wunder. Die Altvögel schimpfen übrigens sehr lautstark wenn Gefahr droht. Spatzen sind in den ersten 2 Tagen nach dem verlassen des Nestes ziemlich unbeholfen genau wie Amseln das legt sich aber schnell.

Ob sie den kleinen wieder annehmen ist schwer zu beurteilen, dass muss man überwachen und sein Gesundheitszustand muss natürlich 100 Prozent in Ordnung sein.

Viele Grüße
Andrea
 
Ein Spatz soll groß werden.

Hallo Marianne


Schön wie du dich um den kleinen Spatzi bemühst. Ich hatte vor 2 Jahren auch eine Nestling gefunden. Wenn die Eltern ihn schon gefunden haben, dann setze den kleinen doch in einen Karton oder Käfig mit Gitter oder Stäbe, damit sie ihn füttern können. Stelle die Kiste so, dass die Stäbe/Kitter ins Blickfeld der Eltern stehen. Der Kleine braucht in den ersten 2 Wochen Insekten und ich habe ihm rohes Hackfleisch zusätzlich gegeben.
Als er schon Federn hatte, habe ich ihn immer in der Dusche abgespritz, das hat ihn besonders gefallen. Du mußt auch mit ihm Flugübungen machen, wie er es von seinen Eltern gelernt hätte. Mein Spatzi bekam nacch 1 Jahr seine Freiheit. Er kam noch öfters auf den Balkon. Er hat immer eine Meise dabei gehabt, die muß ihm das überwintern gezeigt haben, denn im Frühjahr war er wieder. Ich erkannte ihn an sein großen schneeweißen Wangenfleck wieder.
Ich wünsche dir viel Erfolg mit deinem Spatzi.
Viele Grüße von Rosi01
 
Zuletzt bearbeitet:
Spatz - die Zweite

Hallo Andrea,

nachdem ich sah, daß der kleine von seinem Vater auch auf unserer Terrasse, ziemlich nahe an unserer Tür gefüttert wurde, war ich wegen ihm erstmal beruhigt. Mein Mann und ich überlegten, ob wir so eine Art Nestersatz anfertigen könnten, in dem beide Spatzenkinder von ihren Eltern aufgesucht und gefüttert würden.

Etwas später sah ich dann, daß die Spatzeneltern ihren Schützling etwas weiter weggelockt hatten, und der jetzt bei unseren Nachbarn hinterm Gartenhäuschen herumhupft.

Der Pieps könnte halt nicht herumhüpfen, denn der hat ja ein gebrochenes Beinchen, direkt im Gelenk gebrochen. Außerdem ist er noch halbnackig, deshalb möchte ich ihn jetzt nicht nach draußen setzen. Es wäre ja schade, wenn ihn dann doch die Katze...

Ich versuche jetzt Kontakt zu Leuten i.d. Schweiz zu bekommen, die schon mal ein Spatzenkind großgezogen haben, das im gleichen Alter war wie unser Pieps. Die haben es geschafft. Vielleicht bekomme ich noch ein paar gute Tips.

Nun kann ich nur noch hoffen, daß das Geschwisterchen von Pieps es schafft, denn es ist jetzt außerhalb unseres Aktionsradius... Und wir können unser bestes versuchen, um Pieps zu helfen, ein großer Spatz zu werden.

Vielen Dank nochmal für Deine Hilfe.

Liebe Grüße
Marianne
 
Liebe Marianne,

mit gebrochenem Bein kannst Diu den Spatz auf keinen Fall wieder raussetzen, obwohl das sonst durchaus richtig wäre.

Hast Du das Gelenk etwas fixiert? Welches Gelenk ist es denn?
Bitte, bringe ihm morgen so schenll wie möglich zu einem vogelkundigen Tierarzt und lasse ihn das Bein behandeln. So ein Bruch ist sehr schmerzhaft. Du kannst ihn auf ein zusammengeknäueltes Tuch setzen, damit er genügend Halt findet und das Gelenk nicht unnötig belasten muß.

Viele Grüße,

Merline
 
Hallo Merline,

sie war mit dem Spätzchen schon beim TA, steht irgendwo in der Mitte des ersten, zugegebenermaßen sehr langen Beitrages :) ;)!

Ich bin ja nur stiller Leser, finde es aber sehr toll, liebe Marianne, as ihr euch so toll um den Kleinen kümmert!
Ich drücke die Daumen, das er groß und stark wird!
 
@Merline
Marianne war bereits beim Tierarzt, hat sie im ersten Beitrag geschrieben.
@Marianne
du meinst mit den Leuten aus der Schweiz sicher Dominic. Er hat mehrere Beiträge im Zusammenhang mit seinem Spatz geschrieben, kannst du über "suchen" rausfinden.
Fängt an z.B. mit http://www.vogelforen.de/showthread.php?s=&threadid=7129

Viel Glück mit dem Kleinen.
 
Beinchen versorgt

Hallo Merline,

nachdem ich den Pieps am Donnerstagabend aufgefunden hatte, bin ich am Freitag morgen gleich mit ihm zum Tierarzt. Dort wurde das Beinchen geschient. Es ist das nächste größere Gelenk über dem Füßchen. Ohne Schiene ging es dem Kleinen auch gar nicht gut, man merkte, daß er arge Schmerzen hatte. Nach dem Schienen ging es ihm gleich besser.

Was ich Dich gerne noch fragen würde, inwieweit unterscheidet sich das Vitaminpräparat Korvimin denn von Vitacombex?

Hallo Rosi01,

glaubst Du, daß freilebende Spatzen freiwillig in einen Käfig fliegen? Ich bin mir da nicht so sicher. Ansonsten ist Deine Idee vielleicht nicht mal so schlecht.

Schön, daß Dein Spatzi groß geworden ist. Übrigens, Flugübungen macht Pieps jetzt schon. Er schlägt manchmal mit den Flügeln wie ein großer. Ich aber frage mich, wie ich ihm denn das Fliegen beibringen soll? Ich weiß noch wie chaotisch es in unserer Voliere zuging, als unsere Ziegensittich-Jungen einer nach dem anderen das Fliegen lernte. Oh je, da mußte ich öfters wegsehen!

Im Moment bin ich froh, wenn ich den kleinen Kerl bis zum flüggen Alter durchbringe.

Liebe Grüße
Marianne
 
Dominic

Hallo Karin,

ja genau den Bericht von Dominic und Vreni habe ich gelesen. Unser Pieps sieht genauso aus, wie der kleine Spatz auf dem ersten Foto des Berichtes.

Vielen Dank auch für den Link. Ich habe schon versucht, mit Vreni eMail-Kontakt auf zunehmen. Hab noch nicht nachgeguckt. Denn es würde mich schon interessieren, wie die 2 das so gehandhabt haben.

Vielen Dank - auch an RainerS - für die guten Wünsche!

Liebe Grüße
Marianne
 
Hallo Marianne,

das kommt davon, wenn man nicht die Zeit hat, alle Romane zu lesen ;)
Gut, daß das Beinchen bereits versogt worden ist.

Vitacombex verwende ich nicht, kann ich nichts zu sagen. Korvimin wird von Tierärzten ausdrücklich zur Jungvogelaufzucht empfohlen und hat sich auch bestens bewährt. Inwieweit es sich von dem anderen Präparat unterscheidet, weiß ich nicht.

Meine ausgewilderten Spatzen kommen zum Fressen und Trinken auch hin und wieder zur Voliere zurück, allerdings halte ich die Voliere verschlossen und biete das Futter außerhalb auf einem Futterbrett an. In einer offenen Voliere können zurückgekommene Wildvögel nicht vor eindringen Feinden fliehen, in ihrer Panik finden sie den Ausgang schlimmstenfalls nicht mehr und sind verloren. Lieber sollen sie sich einen sicheren Platz in einer Baumkrone suchen.

So, jetzt schreite ich mal zur letzen Fütterrunde für heute :)

Merline
 
Re: Ein Spatz soll groß werden.

Original geschrieben von Rosi01
Hallo Marianne


Schön wie du dich um den kleinen Spatzi bemühst. Ich hatte vor 2 Jahren auch einen Nestling gefunden. Wenn die Eltern ihn schon gefunden haben, dann setze den kleinen doch in einen Karton oder Käfig mit Gitter oder Stäbe, damit sie ihn füttern können. Stelle die Kiste so, dass die Stäbe/Kitter ins Blickfeld der Eltern stehen. Der Kleine braucht in den ersten 2 Wochen Insekten und ich habe ihm rohes Hackfleisch zusätzlich gegeben.
Als er schon Federn hatte, habe ich ihn immer in der Dusche abgespritz, das hat ihn besonders gefallen. Du mußt auch mit ihm Flugübungen machen, wie er es von seinen Eltern gelernt hätte. Mein Spatzi bekam nacch 1 Jahr seine Freiheit. Er kam noch öfters auf den Balkon. Er hat immer eine Meise dabei gehabt, die muß ihm das überwintern gezeigt haben, denn im Frühjahr war er wieder. Ich erkannte ihn an sein großen schneeweißen Wangenfleck wieder.
Ich wünsche dir viel Erfolg mit deinem Spatzi.
Viele Grüße von Rosi01
 
Spatz in erfahrenen Händen

Hallo Ihr Lieben,

nach 2 anstrengenden aber auch schönen Wochen, in denen ich den kleinen Findling aufgepäppelt habe und förmlich zusehen konnte wie die Federn wuchsen, und aus dem glatzköpfigen kleinen Etwas ein richtig hübsches Spatzenmädchen wurde, habe ich die hoffentlich beste Entscheidung getroffen, zum Wohle des Spätzchens.

Da die kleine Pieps in den letzten Tagen partout kein Aufzuchtfutter mehr annehmen wollte, die Zeit der Futterumstellung auf Körner auch längst gekommen war, wurde die ganze Situation für mich sehr schwierig. Auf der einen Seite wollte sie zwar schon selber fressen, wußte aber nicht so recht wie und bettelte mich trotzdem noch heftig an, obwohl sie das angebotene Futter dann verweigerte.

In meiner Not erfragte ich von Merline die Tel.-Nr. von der Wildvogelaufzuchtstation in unserer Nähe und wollte mir dort Rat holen. Der Rat war der, den Vogel am besten gleich vorbeizubringen.

Erstens könnten sich durch falsches Futter schwere Darmstörungen entwickeln, die sogar die Lebenszeit drastisch senken, außerdem gibt es Störungen im Federwachstum, die dazu führen, daß der Vogel nicht richtig wird fliegen können. Zweitens müsse der Vogel tatsächlich von Artgenossen lernen wie man Körner richtig entspelzt, wie man Feinde erkennt und richtig reagiert, und - na ja - daß eben nicht alle Menschen nett zu Vögeln sind.

In der Aufzuchtstation wird Pieps mit anderen Spätzchen zusammen weiteraufwachsen und alles lernen, was ein Spatz wissen muß für sein zukünftiges Spatzenleben.

Auch wenn es mir nicht leicht fiel, das kleine Kerlchen abzugeben und wohl nie mehr wiederzusehen, sah ich ein, daß es für das Tierchen die bessere Alternative war. Ich bin von der Arbeit, die die Frau in der Wildvogelaufzuchtstation leistet sehr beeindruckt, ebenso von ihrem Fachwissen. Sollte ich einmal wieder so einen Notfall finden, weiß ich auf jeden Fall an wen ich mich wenden werde.

Ein dickes Dankeschön auch nochmal an alle, die mir mit Ratschlägen und Worten der Aufmunterung geholfen haben!

Viele liebe Grüße
Marianne
 
Thema: ein Spatz soll groß werden - fast ein Roman...

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