Wellensittich mit Leberproblem

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ChristinaM

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Hallo!

Eine Blutuntersuchung bei meinem Wellensittich hat ergeben, dass die Leberwerte zu hoch sind. Seit ca. 3 Wochen geben wir ihr 2 x täglich ein planzliches Lebermittel ein. Der TA tippt auf eine Leberverfettung (wegen gelegentlichem Durchfall und Atembeschwerden), doch mein Welli ist nicht zu dick.

Mir ist jedoch aufgefallen, dass mein Wellensittich (vor allem nachts) neben dem weicheren Kot ziemlich viel gelbliche Flüssigkeit ausscheidet. Der Urinanteil ist jedoch im Kot enthalten. Nun frage ich mich, ob dies evtl. auf eine Leberreinigung hindeuten kann? Oder ist es die Gallen- resp. Leberflüssigkeit?

Auch fällt auf, dass sie am Abend (vor allem nach der Medikamenteingabe) den Schwanz hängen lässt. Hat sie evtl. Schmerzen, oder ist es die Erschöpfung nach dem "Im-Käfig-Herumjagen"? Das Verhalten sonst ist ganz normal.

Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht? Was kann ich für meinen Welli noch tun?

Vielen Dank für Eure Tipps.

Liebe Grüsse
Christina
 
Hallo ChristinaM,

Es mag durchaus sein ,das dein Tierarzt recht hat.
Aber bei Vermuteter Leberverfettung gibt es auch noch andere Symptome.
Ich würde Dir doch empfehlen vielleicht noch einen zweite Tierärztliche Diagnose einzuhohlen.
Es gibt leider wenig Tierärzte die sich besonders gut mit Vögel auskennen.
Hier im Forum kannst Du dir eine Liste von Empfehlenswerte Tierärzte anschauen.

Aber,wenn Du mit deinem Tierarzt zufrieden bist,solltest Du auf jeden Fall noch mal vorbeischauen.

Gute Besserung ,und Halte uns auf dem Laufenden.
 
Lieber Franz

Danke für deine Antwort.
Meinen TA habe ich bereits darauf angesprochen, er kann mir nicht sagen, warum sie den Schwanz hängen lässt. Und bei der gelblichen Flüssigkeit meint er, das deute auf ein Leberproblem hin.
Dieser TA ist ein Vogelspezialist, und 100km vom Wohnort entfernt. In der Nähe kenne ich keinen anderen, oder habe schlechte Erfahrungen gemacht. Ich lebe übrigens in der Schweiz.
Der TA meint, man müsse abwarten. Das einzige was er tun kann, ist die Leberwerte nochmals zu bestimmen, um zu sehen, ob das Medikament wirkt. Doch eben, er ist nicht gerade um die Ecke... für unsere Wellis ist das immer ein Stress.

Bin für jeden weiteren Tip dankbar.

Liebe Grüsse
Christina
 
Hallo Christina,

Leberverfettungen sind vermutlich die Folgen von Fütterungsfehler(z.B.einseitiges Futterangebot).

Was der Tierarzt verordnet hat ist wahrscheinlich eine Leberschutztherapie !
Aber genaueres kann Dir nur der TA sagen.
Wahrscheinlich kommt es deswegen zu den gelblichen Ausscheidungen ?
Es handelt sich hierbei wahrscheinlich um Vitamin-B.,die der TA verordnet hat (Tropfen).

Aber ,eine Frage :welches Futter bietest du an ?

Kann es vielleicht sein,das er zu wenig Abwechslung im Futterangebot hat.
Es wäre auch bestimmt von Vorteil das Körnerfutter auf Keimfutter umzustellen.
Ich kann verstehen das Euch 100 km zu weit sind,das ist ja auch kein Katzensprung,aber wenn die Symtome sich verschlimmern z.B.Atemnot,dann sollte doch unbedingt ein TA aufgesucht werden.
Oder vielleicht mal anrufen,und sich Rat hohlen.

Ich hoffe das ich ein wenig helfen konnte.

Aber halte uns auf jeden Fall auf dem Laufenden !
 
Anzeichen / Therapie bei Leberverfettung

Hallo Christina,
habe mal gerade meine schlauen Ratgeber gewälzt, die folgendes dazu erklären (Quelle: Naturheilpraxis Vögel / Bernhard Dorenkamp / Verlag Gräfe und Unzer):
Begleiterscheinungen einer Lebererkrankung können Durchfall und/oder Erbrechen sein. Der Kot kann gelblich/bräunlich verfärbt sein. Parallel dazu kann es vorkommen, daß das Hautbild des Vogels sich veschlechtert, da die Entgiftungs-zentrale Leber krampfhaft bemüht ist, diese Giftstoffe abzubauen und sich daher auch anderer Aussscheidungsorgane (Haut) bedient. Vorkommen kann hier Juckreiz, schlechtes Federkleid, o.Ä..
Bei einer fettigen Leberdegeneration ist eine starke Verfettung der Tiere zu finden (dicke, gelbliche Polster unter der Haut). Hat Deiner doch gar nicht, oder??
Das Übergewicht macht die Vögel flugfaul und träge, sie sind schnell erschöpft.
Die Ursache, liegt meist, wie Franz geschrieben hat, in falscher Fütterung mit zu viel kalorienreichem Futter, oft gepaart mit Bewegungsmangel.
Therapiemöglichkeiten:
- Erhöhung Angebot Obst / Gemüse
- Reduzierung der Futtermenge

- 1*täglich über längere Zeit 1 Tropfen Carduus Compositum (siehe auch unten unter Carduus marianus),
Coenzyme compositum und Hepar compositum

Bachblüten:
- zur Unterstützung hilft oft Crab Apple (hilft Gifte abzubauen)
- 2 Tropfen auf 100ml Trinkwasser

In einigen Büchern wird zudem auf die Ähnlichkeit bei Schilddrüsenerkrankungen hingewiesen. Frage doch Deinen TA einfach mal, was das für Medikamente sind, die Du bekommen hast und wofür sie helfen. Vielleicht besorgst Du Dir auch das oben angegebene Buch und/oder sprichst ihn mal darauf an, daß nur ein Teil der Symptome bei Deinem Vogel zutreffend sind? Du hattest ja geschrieben, daß er nicht dick ist.

Carduus marianus (Mariendistel ) gibt es auch in Form von Globuli, Potenz D2 oder D4. Bitte TA auf Dosierung ansprechen. Hat leberentgiftende/leberschützende/verdauungs-fördernde und zirkulationsfördernde Eigenschaften. Man sagt ihr gute Erfolge bei Fettleberbildung nach (Quelle: Neues Heilen / Rosina Sonnenschmidt / Ulmer Verlag).


Ich würde Dir empfehlen, auf jeden Fall vor der Gabe von einem dieser Mittel nochmals mit dem TA zu sprechen und seine Meinung einzuholen. Da er Dir ja pflanzliche Mittel mitgegeben hat, ist er bestimmt in der Homöopathie bewandert.
Halte uns doch bitte auf dem laufenden.
Wünsche Deinem Kleinen gute Besserung und alles Gute!
Liebe Grüße,
Karin
 
Vielen lieben Dank für eure Antworten.

Franz, du darfst mich nicht falsch verstehen, für meine Tiere würde ich alles machen, also auch die 100 km auf mich nehmen. Doch schlussendlich muss ich auch abwägen, wieviel Stress das für meine Wellensittiche bedeutet und ob ein Besuch im Moment überhaupt angebracht ist.

Auf eine abwechslungsreiche Ernährung habe ich bis vor kurzem tatsächlich nicht viel Wert gelegt, das gebe ich zu. Zudem kommt, dass meine Wellensittiche Gemüse und Früchte nicht anrühren, oder nur ab und zu. Auch habe ich nicht gewusst, dass man sich in Geduld üben muss... also zu schnell aufgegeben.
Die Wellensittiche leben bei meiner Mutter, seitdem ich in eine andere Stadt gezogen bin, besuche ich sie nur alle 2 Wochen, daher sind meine Möglichkeiten im Beobachten ziemlich eingeschränkt. Seit 3 Wochen sind sie bei einer Freundin in den Ferien, weil meine Mutter im Ausland ist. Dort scheinen sie sich wohl zu fühlen, und ich sehe sie ziemlich oft, da es für mich sehr viel näher ist.

Nora ist mittlerweile 6 jährig. Vor 3 Monaten hat sie einen jungen Partner bekommen, weil ihr früherer im Januar gestorben ist (Ursache unbekannt, doch seitdem setze ich mich mit Vogelkrankheiten auseinander). Der kleine wird langsam lebendiger, denn am Anfang hat er sich Nora angepasst... er hat den Ausgang in die grosse Welt gefunden und fliegt liebend gerne im Zimmer herum. Nora jedoch hat bis vor kurzem ihren Käfig nicht verlassen. Manchmal habe ich sie rausgenommen, doch dann hat sie den Eingang nicht mehr gefunden, also mussten wir sie immer fangen, war wohl mehr Stress als Vergnügen für sie. Ich weiss nicht woran es liegt, dass sie plötzlich den Käfig verlassen. Bei meiner Mutter ist Rocco auch nie rausgegangen. Kann es sein, dass der Käfig zu Hause "zu gross" ist? Denn jetzt haben sie einen kleineren "Ferienkäfig".

Ja, und nun fliegt sie sehr gerne herum. Ich habe meinen Wellis einen Vogelbaum gebastelt, seit kurzem haben sie ihn zum Lieblingsplatz erklärt.

Das Futter wird auch umgestellt. Mein TA hat mir Pellets mitgegeben. Da soll alles drin sein, was die Wellis brauchen. Doch das Umgewöhnen dauert halt... und jeden Tag wird Gemüse & Co. angeboten.

Bei dem verordneten Medikament handelt es sich um folgende Zusammensetzung: Artischocken, Echinacea, Löwenzahn, Meeresalgen, und sonst noch etwas. Also alles was für die Leber gut ist. Ich zweifle nicht an diesem Medikament. Auch rechne ich es dem TA hoch an, dass er nicht einfach auf Verdacht behandelt, sondern Nora richtig untersucht hat. Eine frühere TÄ hat mich sogar ausgelacht, dass ich ein Leberproblem bei Atembeschwerden vermutet habe und wollte mir ein Antobiotika mitgeben (ohne Kotuntersuchung), ich habe abgelehnt! (Durchs viele Lesen habe ich irgendwie von Anfang an auf die Leber getippt.)

Nora scheint es im Moment relativ gut zu gehen. Soweit ich das beurteilen kann, ist das Schwanzwippen nicht mehr so stark. Wegen dem Schwanz-Hängenlassen habe ich meinen TA bereits konsultiert, er kann mir jedoch nicht genau sagen, woran es liegt, evtl. Erschöpfung oder Schmerzen.

An eine Behandlung mit homöopathischen Mitteln habe ich auch schon gedacht. Ich werde bestimmt meinen TA darauf ansprechen.

Karin, sind die Coenzyme compositum und Hepar compositum die Inhaltsstoffe des Carduus Compositum? Dass das Carduus marianus ein gutes Lebermittel ist habe ich auch schon gelesen.

Ich halte euch auf dem Laufenden!
Liebe Grüsse
Christina
 
Nein, sind separate Mittel

Hallo Christina!
Nein, Coenzyme compositum und Hepar Compositum sind weitere Mittel, die bei Leberfunktionsstörungen gut helfen können.
Alle 3 Mittel setzen sich aus mehreren Komponenten zusammen, daher der Zusatz "Compositum".
Solltest Du noch weitere Fragen diesbezüglich haben oder falls du die einzelnen Bestandteile aufgelistet haben möchtest, kannst Du Dich gerne melden.
Liebe Grüße,
Karin
 
Danke Karin!

Homöopathische Mittel sind bestimmt einen Versuch wert. Ich melde mich wieder...

Liebe Grüsse
Christina
 
Thema: Wellensittich mit Leberproblem
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