Brieftauben in Stadtaubenschwärmen

Diskutiere Brieftauben in Stadtaubenschwärmen im Forum Stadttauben im Bereich Tauben - Hallo Mara Es ist so das die meisten Alttauben auf "Witwerschaft" geflogen werden. Bzgl. der Brutplatztreue sind die Brieftauben legendär...
da hast Du mich aber nett zitiert. Nur das Du mit keinem Wort auf die Aussage eingehst, verstehe ich nicht
hallo ulli,
auf was hätte ich denn eingehen sollen. versteh diese frage ganz ehrlich jetzt nicht. kannst du mir bitte schreiben, was du wissen wolltest. steh auf der leitung.:?
 
Zu mir kommt seit Frühjahr dieses Jahres täglich eine Brieftaube Jahrgang 03 (2 Ringe, aus dem Raum Nürnberg) um ihr Futter abzuholen. Habe sie damals in meiner Wohnung aufgepäppelt. Im Irrglauben, sie fände jetzt wieder den Weg nach Hause zurück wie mir auch er Besitzer mitgeteilt hatte, lies ich sie wieder fliegen. Am nächsten Morgen saß sie wieder im Kasten und wollte ihr Futter. Habe sie in eine andere Unterkunft gebracht, wo sie aber ausgerissen ist und nach drei Tagen wieder in meinem Kasten landete. Ein weiteres Mal eingefangen brachte ich sie in das Tierheim Rüsselsheim, das über eine offene Voliere verfügt. Nach vier Wochen landete sie wieder bei mir, diesmal aber mit Partner (Stadttaube). Ein wildes Geturtel mit anschließender Paarung erfolgte auf dem Dachgiebel. Nach einigen Tagen kamen sie dann getrennt zur Nahrungsaufnahme, er morgens – sie in der Mittagszeit. Nach einigen Wochen kamen sie wieder zusammen angeflogen. Ein Greifvogel beendete dann die Affäre und schlug den Täuberich. Die Brieftaube holte aber weiterhin ihr Futter ab. Nach einiger Zeit brachte sie einen neuen Lover mit – ebenfalls eine Stadttaube. Gleiches Spiel auf dem Dachgiebel – Endresultat: Mama, Papa, Kind (ohne Ringe!). Nun kamen sie für einige Tage zu dritt an. Inzwischen ist das Jungtier verschwunden, der Täuberich lag eines Tages tot auf der Strasse. Und sie hat sich seit ein paar Tagen einem Taubenschwarm angeschlossen, den sie auch zu mir in den Garten geführt hat. Ein Brieftaubenzüchter meinte übrigens, dass diese Taube keinen Cent mehr wert ist, da sie ja "verwildert" sei.
Eine weitere Beobachtung:
Seit über einem Jahr sitzt eine weiss-braune Taube (Metallringe an beiden Beinen) bei einem Schwarm von ca. 130 Stadttauben unter einer Brücke. Auch hier konnte ich das Geschnäbel mit einer Stadttaube beobachten. Auch wie sie Stöckchen gesammelt hat – bestimmt nicht zum Mikadospielen. Da die ehemaligen Nistplätze mit Plexiglas zugemacht worden sind, versuchte sie ein Nest über die unter der Brücke verlaufenden Fernwärmerohre zu bauen. Nach zwei Tagen fiel ihr Werk aber in die Fluten der Kinzig. Ebenfalls zu diesem Schwarm hat sich seit ca. 3 Monaten eine Brieftaube (grüner, roter, schwarzer Ring) gesellt, die auch mit der Truppe zusammen auf Nahrungssuche geht.
Eine weitere Beobachtung:
In einem Haus, wo über einige Tage lang Tauben eingesperrt wurden, befanden sich ebenfalls zwei Brieftauben (jeweils drei Ringe). Eine davon entwischte mir durch das wieder geöffnete Fenster, die andere (Jahrgang 05) war bereits tot.
Der Zuflug von verirrten Brieftauben Jahrgang 05 war hier und in der Umgebung in diesem Jahr besonders stark. Ob es wohl am Flughafen Rhein Main oder am Fernsehsendemast hier liegt? Glück für die, die rechtzeitig gefunden werden.

Gruß
Holger
 
Hallo

Werden die von dir beschriebenen Schwärme gefüttert? Das würde die Ansiedlung und das Überleben von "Haustauben" erleichtern.
Desweiteren sind Jungtiere (wie deine Taube) noch nicht Ortsgebunden. Für den Züchter wertlos ist sie, da sie ihren "Lebensmittelpunkt" bei dir gefunden hat. Aber ihre Verlangen zum Heimatschlag zurückzu kehren wird sie an ihre Jungenweitervererben.
Sie wird immer unter allen Umständen zu dir zurückkommen...sogar andere Tauben zieht sie mit!
Schön schilderst du auch die "Brutzeiten" zwischen Taube und Täuber, in dem Moment als sie zum Futter kamen.

Der Zuflug von verirrten Brieftauben Jahrgang 05 war hier und in der Umgebung in diesem Jahr besonders stark. Ob es wohl am Flughafen Rhein Main oder am Fernsehsendemast hier liegt? Glück für die, die rechtzeitig gefunden werden.

Da hast du uneingeschränkt recht! Die Ausfälle sind unter den Jungtauben oft sehr groß. Aber auch hier kommt es auf die Züchter an, was sie den Jungtieren zumuten. Gerade Jungtiere sind durch die fehlenden Brutplatzbindung in der Lage sich einen neuen Lebensmittelpunkt zu suchen. Wenn die Schwärme bei denen sie sich an schliessen gut gefüttert werden, klappt das auch problemlos. Ergo würde eine Fütterung der Taubenschwärme die Überlebensrate der Zuflieger erhöhen und eine Vermischung mit "Brietaubengenen" fördern.

Mich würden Fotos der beschriebenen Schauplätze ja sehr interessieren. Evtl. kannst du ja welche machen. Zusätzlich gibt es genug Taubenzüchter die mitlesen, die könnten doch mal was zu den Taubenringen schreiben!
Welcher Jahrgang welche Farbe hat, wie eine Brieftaube an den Ringen erkannt werden kann und welche Ringe bei Brieftauben nicht benutzt werden.


gruß tobi
 
Nabend!
Also es ist so dass sich die Farben der Ringe anscheinend alle 5 Jahre wieder holen. Ich habe gerade mal bei meinen Tauben geguckt...
Rote Ringe gibts zum Beispiel 1997 und 2002, blaue von 00 und 05 , 99 war gelb...Der Jahrgang steht neben der Vereinsnummer und der Nummer der Taube auf dem Ring.
Ganz ähnliche Ringe haben einige Tümmler von mir, gleiche Farben mit Jahrgang nur ohne Vereinsnummer.
Brieftauben haben normalerweise, wenn sie bereits an Wettflügen teilgenommen haben einen Tipes Ring (schwarz aus Plastik, nur mit einer Zange zu öffnen), oft mit Aufklebern mit der Telefonnunmmerversehen. Diese Ringe brauchen sie um registriert zu werden bei den Wettflügen. Dadurch lässt sich feststellen, wann die Taube in den Schlag zurückgekehrt ist. Aber oft findet man die normalen leicht zu öffnenen bunten Erkennungsringe benutzen auch viele Züchter um bestimmte Tauben zu markieren, sie sind also quasi bedeutungslos. Einige haben extra Ringe mit Telefonnummer und Namen drauf z.B. Also mir sind jedenfalls schon Brieftauben mit 4 Ringen begegnet, schwer also zu sagen welche Ringe bei Brieftauben nicht benutzt werden...
 
Werden die von dir beschriebenen Schwärme gefüttert? Das würde die Ansiedlung und das Überleben von "Haustauben" erleichtern.
eine brieftaube, die strandet, muss erstmal in der lage sein, sich an einen ort zu begeben, wo futter kommt. das schaffen sie anscheinend, wie holgi sehr glaubwürdig berichtet.

holgi schreibt, in hanau haben menschen allgemein nichts übrig für tauben und er kommt sich vor, als wenn er der einzige ist der füttert und sich kümmert. trotzdem scheinen es genügend brieftauben zu schaffen, um sich zu verpaaren und nachwuchs zu erzeugen. ich will es dir nicht unterstellen aber für midh klingt es so, als wenn du unterschwellig suggerieren möchtest, dass nun holgi schuld hat, wegen eventueller fütterung.

wenn, dann setzt das problem wohl beim brieftaubensport an und nicht bei den menschen, die die tiere nicht verhungern lassen wollen. soll es so laufen, dass man die tiere beim brieftaubensport quält, bis zur erschöpfung um sie anschliessend, wenn sie nicht heim finden, zu bestrafen, in form von verhungern lassen?

nichtfüttern bedeutet verelenden, aushungern, krankheiten und grausamer tod.

zusammenrechnend habe ich den eindruck, brieftauben hier und brieftauben dort und überhaupt, immerwieder brieftauben. und die anzahl der überlebenden ist nicht so gering, wie gerne behauptet wird.
Desweiteren sind Jungtiere (wie deine Taube) noch nicht Ortsgebunden.
immerhin sind es jungtiere, die schon für nachwuchs sorgen in stadttaubenschwärmen.

Für den Züchter wertlos ist sie, da sie ihren "Lebensmittelpunkt" bei dir gefunden hat.
züchterfreundlich formuliert. :zwinker: bekannt ist, dass diese züchter, die gestrandeten tiere deshalb nicht zurücknehmen wollen, weil sie die leistung, die vom züchter erwartet wird, nicht geschafft wird, schnellstens heimzufinden, da preisgelder winken. deswegen für zukünftige wettrennen meist untauglich.

Wenn die Schwärme bei denen sie sich an schliessen gut gefüttert werden, klappt das auch problemlos. Ergo würde eine Fütterung der Taubenschwärme die Überlebensrate der Zuflieger erhöhen und eine Vermischung mit "Brietaubengenen" fördern.
die wenigsten stadttaubenschwärme werden gut gefüttert. zumindest in hanau. dementsprechend schauen sie auch aus, laut holgi. und trotzdem sind nicht wenige brieftauben darunter.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Mara,


ich bin für eine kontrollierte (!) Fütterung und unterstelle Holgi nichts!

Das Brieftauben nunmal an Futterplätzen, überleben und Jungtiere wenn sie denn nicht doch nach Hause fliegen im kommenden Frühjahr mit den ansässigen Stadttauben brüten ist klar.

Alttauben fliegen wenn sie nicht verhungern wieder nach Hause, so wie Holgers Taube zu ihm zurückflog.(->Brutplatzbindung)

Ich gebe niemandem irgendeine Schuld, das steht mir nicht zu und ist auch nicht förderlich für einen Dialog!

zusammenrechnend habe ich den eindruck, brieftauben hier und brieftauben dort und überhaupt, immerwieder brieftauben. und die anzahl der überlebenden ist nicht so gering, wie gerne behauptet wird.
Wenn du mal bitte Zahlen nennen könntest wäre ich dir dankbar! Hier in Berlin gibt es in den Schwärmen die ich kenne keine einzige Brieftaube. Insgsamt sind das etwa 400 Tauben auf die keine einzige Brieftaube kommt.
Wenn es bei dir vor Ort anders ist...wäre es interessant zu betrachten woran es liegen könnte/kann! Also bitte gib mal ein paar Zahlen durch.

Zählungen der "integrierten Brieftauben" sollte man natürlich ausserhalb der Reisezeit machen, also am besten im Januar, Februar. Dann ist davon auszugehen, das sie sich eingelebt haben und die letztjährigen Jungtiere sind dann sicher geschlechtsreif bzw. verpaart.

züchterfreundlich formuliert. bekannt ist, dass diese züchter, die gestrandeten tiere deshalb nicht zurücknehmen wollen, weil sie die leistung, die vom züchter erwartet wird, nicht geschafft wird, schnellstens heimzufinden, da preisgelder winken. deswegen für zukünftige wettrennen meist untauglich.
Das halte ich für zu pauschal formuliert!
Übrigens auch aus mittelmässigen Fliegern können Spitzenjungtiere hervorgehen...die Nachkommen machen den Wert einer guten Zuchttaube aus!
Welche Preisgelder winken denn da?

wenigsten stadttaubenschwärme werden gut gefüttert. zumindest in hanau. dementsprechend schauen sie auch aus, laut holgi. und trotzdem sind nicht wenige brieftauben darunter.
Klasse dann haben wir ja mal jemanden für die "Feldforschung"! Wie groß ist der Fortpflanzungserfolg der Brieftauben? Wieviele Brieftauben kommen auf 100 Stadttauben. Wielange ist etwa die Lebendsdauer der Brieftauben in der Stadt.

gruß tobi
 
Zuletzt bearbeitet:
ich bin für eine kontrollierte (!) Fütterung und unterstelle Holgi nichts!
was bedeutet kontrollierte fütterung? taubenschlag mit eieraustausch? das ist in den allermeisten fällen nicht möglich, weil keine taubenschläge vorhanden. also dann doch aushungern, verhungern lassen?

Das Brieftauben nunmal an Futterplätzen, überleben und Jungtiere wenn sie denn nicht doch nach Hause fliegen im kommenden Frühjahr mit den ansässigen Stadttauben brüten ist klar.
jeder stadttaubenschwarm muss futter suchen
um überleben zu können.

es ist doch nicht so, dass sie allgemein gefüttert werden.

Alttauben fliegen wenn sie nicht verhungern wieder nach Hause, so wie Holgers Taube zu ihm zurückflog.(->Brutplatzbindung)
so wie ich verstanden habe, war es nicht holgis taube. es war eine brieftaube, die nichmehr nachhause fand und deswegen bei holgi blieb.



Wenn du mal bitte Zahlen nennen könntest wäre ich dir dankbar! Hier in Berlin gibt es in den Schwärmen die ich kenne keine einzige Brieftaube. Insgsamt sind das etwa 400 Tauben auf die keine einzige Brieftaube kommt.
Wenn es bei dir vor Ort anders ist...wäre es interessant zu betrachten woran es liegen könnte/kann! Also bitte gib mal ein paar Zahlen durch.
was willst du denn für zahlen von mir? ich habe mich hier nirgends festgelegt, sondern geschrieben:

"ich habe den eindruck" das tu ich genauso, wie du auch vermutungen anstellst.

oder verlangst du jetzt von mir studien zu diesem thema?;)
ich habe auch nie behauptet, dass ich in dem schwarm, den ich futter spendiere, jemals beringte tauben gesichtet habe. ich orientiere mich an seiten, wie "menschen für tierrechte
" oder tierschutzbund oder tiho. oder an berichten, wie holgi sie schreibt.
ich fahre nur in die stadt, wenn ein wichtiger termin anfällt. und ganz gewiss nicht, um stadttauben zu zählen, oder mir die stadttauben dort in ihrem elend zu betrachten oder gar, sie in ihrem leid auch noch zu fotografieren. das übersteigt alles bei weitem das, was ich ertragen kann.

Das halte ich für zu pauschal formuliert!
kaum. ich muss die kommentare von brieftaubenzüchter nicht wiederholen, die ganz gewiss keine seltenheit sind. von wertlos, über, sich selbst überlassen, bis hals umdrehen und was nicht noch alles.
Übrigens auch aus mittelmässigen Fliegern können Spitzenjungtiere hervorgehen...die Nachkommen machen den Wert einer guten Zuchttaube aus.
wohl weniger, wenn sie nichtmehr heim findet.
 
Hallo Mara

taubenschlag mit eieraustausch? das ist in den allermeisten fällen nicht möglich, weil keine taubenschläge vorhanden. also dann doch aushungern, verhungern lassen?
Wieso unterstellst du mir das? Soll das irgendwas provozieren? Die Fragen sind jedenfalls für den Topic irrelevant. An anderer Stelle (entsprechendes Posting) kannst du gerne nochmal fragen.

es ist doch nicht so, dass sie allgemein gefüttert werden.
Einzelne Schwärme werden durchaus regelmässig gefüttert! Andere "Futterplätze" sind z.B. Zoos, Getreidelager etc. aber auch das weiß
jeder hier.

was willst du denn für zahlen von mir? ich habe mich hier nirgends festgelegt, sondern geschrieben:

"ich habe den eindruck" das tu ich genauso, wie du auch vermutungen anstellst.

oder verlangst du jetzt von mir studien zu diesem thema?
ich habe auch nie behauptet, dass ich in dem schwarm, den ich futter spendiere, jemals beringte tauben gesichtet habe.
Ich dachte du sagst mal was zur Schwarmgröße! Studien sind nicht nötig und verlangen tue ich die auch nicht :)

Mich wundert der Wiederspruch zwischen der Seltenheit der (eigenen) Beobachtungen von integrierten Beringten Exemplaren und dem Schluss, dass der Zuflug der Brieftauben in die Stadttaubenpopulationen (sehr) hoch sein soll. Aber evtl. sehe ich die Ringe nur nicht oder es ist ein "lokales Phänomen".

ich fahre nur in die stadt, wenn ein wichtiger termin anfällt. und ganz gewiss nicht, um stadttauben zu zählen, oder mir die stadttauben dort in ihrem elend zu betrachten oder gar, sie in ihrem leid auch noch zu fotografieren.
Ich lebe in der Stadt und sehe die Tiere und das Elend jeden Tag...das ist nunmal so, glaub nicht das es mir nicht nahe geht!
Subtile Provokation emfinde ich sehr schädlich für einen direkten und ehrlichen Dialog deshalb, werde darauf nicht eingehen. Wenn du also wissen willst warum ich Fotos mache, oder wenn du irgendein Problem damit hast. Dann frage/sage es mir direkt an richtiger Stelle, alles andere ist nicht konstruktiv und führt zu keiner Lösung, sondern zu Streit. Aber evtl. hast du es auch garnicht so gemeint, wie es bei mir ankam.

Auf evtl. Diskussionen wie man Brieftaubenzüchter einstuft werde ich auch nicht eingehen, das gehört nicht zum Topic und ist wie wir alle wissen schon regelmässig durchdiskutiert worden.

gruß tobi
 
Hallo Tobi,

im gesamten Stadtgebiet ist Fütterungsverbot, auch gibt es keine betreuten Futterstellen, ebenfalls nicht in den Städten im Umkreis. Hier "sorgt die Natur für sie", wie auf einem Hinweisschild zu lesen ist. Bei dem Schwarm unter der Brücke (Straßenverbindungsbrücke über einen Fluß) ist eine Fütterung so gut wie unmöglich, da die Tauben von den Enten und vier Schwänen verdrängt werden. Da bleibt für die Tauben so gut wie nichts übrig. Da müsste man schon kiloweise streuen. Es ist nur eine Klopperei und Hackerei ums Futter. Zudem passen hier die Angler und Hunde-Gassigeher schon darauf auf, dass nicht gefüttert wird. Enten füttern ist zwar auch nicht erlaubt, aber es sagt niemand etwas, wenn die Leute ihre Beutel mit Brot massenhaft ins Wasser kippen. Der Taubenschwarm verzieht sich bis auf einige wenige Exemplare tagsüber in Richtung Innenstadt und kehrt zu Ruhezeiten wieder zurück. Habe schon einige Male versucht Fotos von dieser Stätte zu machen, leider ist es unter der Brücke viel zu duster. Die Tauben dort sind sehr scheu, ein Schritt oder eine Handbewegung zu viel, schon flüchten sie auf die Rohre in der Höhe und verkriechen sich. Auf dem Boden werden sie durch freilaufende Hunde immer wieder aufgescheucht. Fotos aus der Nähe also zwecklos.
Der andere Schwarm befindet sich momentan noch auf dem Dachgiebel des Hauses, indem die Tiere über ein Jahr lang eine Unterkunft hatten. (Nicht weit von dieser Brücke entfernt). Vor über einem Monat wurde ja das Haus dicht gemacht und soll auch demnächst abgerissen werden. Spätestens dann, müssen sie sich wohl eine andere Bleibe suchen. Ob sie eine finden oder nicht. Sie sind ja auf dem Dach gnadenlos dem Wetter ausgeliefert und haben keine Unterschlupfmöglichkeit. Eine Fütterungsgelegenheit gibt es hier ebenfalls nicht, da nur gesäuberte Gehwege und Straßen vorhanden. Keine Imbissbude, oder ähnliches in der Nähe – also reines Wohngebiet mit lauter gepflegten Häusern. In der ehemaligen Unterkunft wurden sie auch nicht gefüttert, wie sich ja herausstellte. Wo sie letztendlich ihr Futter herbekommen ist mir nicht bekannt. Sie benutzen das Dach nur als Ruhe- und Schlafstätte. Die toten Tiere, die ich dort bereits aufgesammelt habe, hatten aber so gut wie nichts auf den Rippen.
Die Worte des Züchters, "wertlos", wurden mir bereits schon mitgeteilt, wo ich eine Unterkunft für das Tier suchte und da war sie erst vier Tage in meiner Obhut. In den beiden anderen Unterkünften bekam sie auch Futter und trotzdem kam sie jedesmal zu mir zurück. Den Weg zurück in ihren heimatlichen Schlag fand sie aber nicht. Mir wurde der Ratschlag gegeben, sie einfach nicht mehr zu füttern, was ich auch drei Tage durchgehalten habe. Was würdest du machen, wenn dich pausenlos zwei Augen vom Balkonkasten aus durch die Fensterscheibe anstarren? Ignorieren? Fortjagen? Einsperren? Sie kann schließlich nichts dafür, dass sie hier gestrandet ist - In einer Stadt wo Tauben nicht erwünscht sind und nicht gefüttert werden dürfen.
Ob sie den Winter hier überhaupt überlebt bleibt abzuwarten, schließlich ist es ihr erster Winter im Freien. Und eine Unterkunft hier bei mir kann ich ihr nicht bieten. Und ich glaube auch, dass sie das gar nicht will. Sie hält sich hier nicht auf, kommt nur kurz zum Fressen her und fliegt dann zum Schwarm, einige Häuser weiter, zurück.

Gruß
Holger
 
Hallo Holger,

danke für den Bericht aus Hanau. Es sieht bei Euch wohl sehr schlecht für die Tauben aus. gerade die Tauben auf dem Dach haben es schlecht erwischt, hoffentlich bleibt das Wetter noch lange Zeit so mild.

In den beiden anderen Unterkünften bekam sie auch Futter und trotzdem kam sie jedesmal zu mir zurück. Den Weg zurück in ihren heimatlichen Schlag fand sie aber nicht. Mir wurde der Ratschlag gegeben, sie einfach nicht mehr zu füttern, was ich auch drei Tage durchgehalten habe. Was würdest du machen, wenn dich pausenlos zwei Augen vom Balkonkasten aus durch die Fensterscheibe anstarren? Ignorieren? Fortjagen? Einsperren?
Die damals junge Taube die sie mal war, hat dich zu ihrem neuen "Lebensmittelpunkt" auserkoren, du bist ihr Heimatschlag. In den Schlag in dem sie geschlüpft, und wo sie hinfliegen sollte hat sie "abgeschrieben". Und auch die Schläge und Unterkünfte, wo du sie hingegeben hast konnten sie nicht halten, da sie ihren Drang nach Hause zu fliegen (zu dir) einfach hatte. Egal wie gut es ihr dort ging oder nicht. (Dem "Züchter" wäre sie auch wieder abgehauen wenn er sie das erste Mal fliegen lassen hätte. Sie hat entschieden wo ihr Platz ist.) Genau daran sieht man ja das Jungtauben eine schwächere Bindung zum Schlag haben als Alttauben. Jungtauben orientieren sich einfacher um. Deshalb werden Brieftauben auch nur als Jungtiere abgegeben, denn die Alttauben würden immer wieder zurückkommen. Bei Brieftaubenjungtieren (die möglichst vorher noch nicht draussen geflogen sind) besteht die Chance das sie den "alten Schlag" vergessen und dann im neuen Schlag heimisch werden.

Meine Reaktion wäre auch das Füttern gewesen, man hat ja die Verantwortung für den Schützling übernommen. Je nach Lage (Möglichkeit) hätte ich sogar einen Nistplatz angeboten um der Taube eine Möglichkeit zu geben sicher zu brüten und nicht noch mehr Sorgentauben in die Welt zu setzen.


gruß tobi

PS: Wenn die Taube es trotz Partners zu dir zieht, hat sie einen Starken Heimfindewillen. Sie ist also keine "schlechte " Brieftaube...sie würde nur jedem Halter/Züchter davon fliegen ;) der sie nicht ewig in eine Voliere sperrt.
 
hallo tobi,
QUOTE]Wieso unterstellst du mir das? Soll das irgendwas provozieren? Die Fragen sind jedenfalls für den Topic irrelevant. An anderer Stelle (entsprechendes Posting) kannst du gerne nochmal fragen. [/QUOTE]
ich hab dir nichts unterstellt, ich fragte nach, weil mir nicht klar ist, was kontrollierte fütterung für dich bedeutet. kontrollierte fütterung im allgemeinen wird doch nur mit taubenschlag und eieraustausch als sinnvoll anerkannt. wo provoziere ich dich dabei? dass es für die tauben, die ohne schläge das aushungern bedeutet, ist doch realität.
Einzelne Schwärme werden durchaus regelmässig gefüttert! .
wo denn? in hanau anscheinend nicht. ich bezog mich auf holgis aussagen. und die lauten; dass in hanau die tauben in keinem guten zustand sind und die menschen auf tauben nicht gut zu sprechen sind. da kann man doch nicht von regelmässiger fütterung ausgehen.

trotzdem finden sich beringte tauben in den schwärmen in hanau. das bedeutet doch, dass es brieftauben schaffen, in verelendeten stadttaubenschwärmen zu existieren. nichts anderes will ich ausdrücken.


Andere "Futterplätze" sind z.B. Zoos, Getreidelager etc. aber auch das weiß
jeder hier
zoos sind auch nicht die regel und getreidelager meist am stadtrand. die tauben in den städten, haben davon nichts.

Ich lebe in der Stadt und sehe die Tiere und das Elend jeden Tag..das ist nunmal so, glaub nicht das es mir nicht nahe geht! Subtile Provokation emfinde ich sehr schädlich für einen direkten und ehrlichen Dialog deshalb, werde darauf nicht eingehen.

ich zitiere mich:
ich fahre nur in die stadt, wenn ein wichtiger termin anfällt. und ganz gewiss nicht, um stadttauben zu zählen, oder mir die stadttauben dort in ihrem elend zu betrachten oder gar, sie in ihrem leid auch noch zu fotografieren. das übersteigt alles bei weitem das, was ich ertragen kann
.

du nennst mein postung :"subtil provokant"? drum muss ich nach reiflicher überlegung so antworten.
wenn man bilder von verstümmelten stadttauben einstellt, sollte man in angemessener weise darauf eingehen, sonst könnte der eindruck entstehen, für so einige, dass es ganz normal ist, dass es verstümmelte tauben gibt. nach dem motto: "da ein stummelchen, da ein humpelchen noch ein hinkebein.". is halt so.

so wird es sehr leicht zur selbstverständlichkeit, bis hin zur gleichgültigkeit, abgetan, von so manchen, wenn bilder von verstümmelung, in so harmloser form präsentiert werden.
dazu ist das leid, das sich dahinter verbirgt, viel zu grausam. deshalb finde ich die bilder, in der art wie du sie zeigst, eigentlich für mein empfinden zu unsensibel. ist halt meine sichtweise. vielleicht zu sensibel? meine gefühle bezüglich misshandelter kreaturen und alles was sich darum herum abspielt, kann ich nunmal schwer unterdrücken.

zurück zum eigentlichem thema.

alles in allem, kristallisiert sich für mich heraus, dass der tierschutzbund und ähnliche seriöse institutionen doch nichts abwegiges behaupten, dass der zuflug von brieftauben die stadttaubenschwäume miterhöht.

holgis beispiele sind ein starkes indiez und so wie es den tauben in hanau geht, geht es ihnen fast überall. da ist nichts mit regelmässiger fütterung. es geht den stadttauben einfach nur schlecht.

trotzdem, brieftauben schaffen es, sich in stadttaubenschwärmen zu vermehren und nicht nur da, wo zugefüttert wird, auch wenn du gegenteiliges probagiert wird.
die schwarmgrösse meines stadttaubenschwarmes wechselt zwischen ca.40 bis hin zu ca. 60 tauben. schwer zählbar, da nie alle aufeinmal da sind. aber es wimmelt nicht. und das seit jahren. das soll ja deswegen nicht so sein, weil sich die stadttauben am nahrungsangebot orientieren. wenn ich also immer die gleiche menge füttere, kommen laut aussage von vogelklappe, soviele tauben, wie ich nahrung zufüttere. ob ich es so richtig verstanden habe, ist mir nicht ganz klar.

Mich wundert der Wiederspruch zwischen der Seltenheit der (eigenen) Beobachtungen von integrierten Beringten Exemplaren und dem Schluss, dass der Zuflug der Brieftauben in die Stadttaubenpopulationen (sehr) hoch sein soll. Aber evtl. sehe ich die Ringe nur nicht oder es ist ein "lokales Phänomen".

aber du siehst doch, dass es leute gibt, die bestätigen, dass sie beringte tauben beobachten. is ja nicht nur holger. das ist nicht wegzuleugnen. wie hoch die rate ist, wissen wir alle nicht. da können wir nur spekulieren.

ich gehe davon aus, dass sich institutionen wie ich sie jetzt schon einigemale genannt habe, sicher gut recherchiert haben.
 
Na toll!

Den Jägern bleibt eine kurze Zeit zum durchatmen, Südwind schiesst, wie man lesen darf, sich gerade mal wieder auf die Brieftaubenzüchter ein.
Da sieht ein User drei beringte Vögel bei Stadttauben und schon ist es Fakt das die Stadttauben ein gemachtes Problem der Brieftaubenzüchter sind.
Wer meint immer noch mit Südwind diskutieren zu müssen, soll es tun, obwohl Nichtbeachtung wohl die einzig wirkliche Maßnahme ist mit solchen Menschen umzugehen.

Tam
 
Na selber toll....

....und wer meint auch hier seinen Senf dazugeben zu muessen, ohne Ahnung vom Thema zu haben und ohne in der Lage zu sein irgendeinen sinnvollen Beitrag zur Diskussion zu leisten, sollte meiner Meinung nach einfach mal die Klappe halten.:D
 
Hi,

na nun sind wir wieder alle da hm :schimpf: nenene...

aber du siehst doch, dass es leute gibt, die bestätigen, dass sie beringte tauben beobachten. is ja nicht nur holger. das ist nicht wegzuleugnen. wie hoch die rate ist, wissen wir alle nicht. da können wir nur spekulieren.
Richtig und deshalb sollten wir zählen und Aufzeichnungen machen und zwar dann wenn der Zeitpunkt stimmt ausserhalb der Reisezeit. Alles andere ist Phrasendrescherei!

Holgi hat als bisher 2 : 130 (autark) und 1:? (gefüttert) gezählt.
Uli schreibt von einige (?):100 (betreut)
Ich zähle 0:400 (autark)

Du hast weder welche gesehen noch welche nicht gesehen noch zählst du die Tauben...hm? Was soll ich davon halten? Schätzwerte kann man auch an Hand der Futtermenge machen. Brieftauben erkennt man in der Regel an den Ringen!


ich gehe davon aus, dass sich institutionen wie ich sie jetzt schon einigemale genannt habe, sicher gut recherchiert haben.
Und ich wundere mich ob der beobachteten Zahlen ernsthaft, wo oder wie diese Institutionen dazu kommen, das zu behaupten. Selbst objektiv-logische Erklärungen aus rein biologischer Sicht oder Taubenprofis wie Uli können nur eingeschränkt zustimmen oder erklären, wann und wieso Brieftauben in Stadttaubenschwärmen aufgenommen werden udn wann nicht.

Es wäre schön wenn weitere Taubenfreunde in der kommenden Wintersaison mal ne Bestandsaufnahme machen.
Evtl. findet man Faktoren die das Überleben der Briefer erleichtern bzw. bedingen.

Recherchen von Institutionen sollen überprüfbar sein...noch aber sind sie sehr wackelig zu betrachten! Evtl. kannst du mir ja helfen genauere Belege und Vorgehensweisen der Instutitionen zu beschaffen, Mara! Das wäre für das Thema förderlich und sollte eigentlich deinen Standpunkt trefflich untermauern!

Alle anderen Themen ( Fotos,kontrollierte Fütterung) gehören in einen anderen Trööt und lenken nur vom Thema ab!

gruß tobi
 
Fioretta schrieb:
....und wer meint auch hier seinen Senf dazugeben zu muessen, ohne Ahnung vom Thema zu haben und ohne in der Lage zu sein irgendeinen sinnvollen Beitrag zur Diskussion zu leisten, sollte meiner Meinung nach einfach mal die Klappe halten.:D
Na dann halte Dich einmal daran oder kannst Du noch was anderes ausser dumme Bemerkungen abzulassen?

Tam
 
hallo tobi,


zählungen überlasse ich leuten, die neutral wissenschaftlich damit umgehen. recherchen solcher leute, sind für mich aufschlussreicher, als die zählung eines brieftaubenzüchters. zählt nur fleissig, es wird da wohl jeder seine eigenen zahlen zu tage bringen. ganz nach interessen.

wer sagt, dass in meinem schwarm keine brieftauben vorkommen.
ich habe nur nie nach merkmalen, wie farbschläge oder rassen geschaut. mir war und ist nur immer wichtig, dass sie nicht hunger leiden müssen. den schwarm habe ich auch noch nie zu nahe betrachten können. sie sind sehr scheu, weil es keine innenstadttauben sind. komme ich zu nahe, fliegen sie auf und hoch auf ihre sitzplätze. viel zu hoch und zu weit, um noch ringe erkennen zu können. ich fahre hin, streue das futter und fahre wieder. ich muss auch gewisse vorsicht und schnelligkeit walten lassen, wegen dem denunziantentum, das um die fütterung der tauben aufgebaut wurde. abundzu betrachte ich sie weiterentfernt beim futtern und geniese es, dass sie nicht hungern müssen.

die möglichkeit, sich zu informieren, bei den genannten institutionen hat doch jeder. du genauso,tobi. denn diese sind bekannt und du weisst, dass es die informationen tatsächlich gibt. wenn du die institutionen anzweifelst, dann klär das doch bitte mit ihnen. für mich sind es bis heute,fakten.
 
kleiner Exkurs

Leider haben wir bis jetzt die Erfahrung gemacht, daß "gewisse" Institutionen je nach Interessenslage auf Zahlen von 25.000 bis 100.000 Tiere in Hamburg kommen. Auf Anfrage beim Senat stellte sich leider heraus, daß ernstgemeinte bzw. wissenschaftliche Zählungen gar nicht stattgefunden haben. Es wurden sozusagen Behauptungen in den Raum gestellt, auf die die Presse sich natürlich gestürzt hat, um dann den möglichst höchsten Wert zu nehmen und damit eine Stimmung gegen die Stadttauben zu provozieren. Es ist m.M. nach wichtig und auch richtig sich den Ist-Zustand anzuschauen, aber in einer Großstadt wie Hamburg (ist dir Wagital aus Berlin sicherlich nicht ganz fremd) wäre der Aufwand (Personal und Kosten) riesig groß und wie man weiß wird ja auch immer mehr Geld für den Tierschutz gestrichen. Dabei wäre eine solche Zählung dringend erforderlich bzw. äußerst hilfreich, um z.B. das sog. "Aachener Modell" umzusetzen. So muß man eben Eigeninitiative ergreifen und sich selber "umschauen und zählen).
Ich wünsche mir auch manchmal ich würde noch in meiner Heimatstadt Hagen/NRW leben. Dort handelt es sich um ca. 3.000 Tiere. Es gibt einige, wenige (immer im Verhältnis zu Hamburg zu sehen) Brennpunkte, die man besser und schneller in den Griff bekommen könnte (in Hagen wird das "Aachener Modell" zum Teil schon umgesetzt (betreuter Taubenschlag für ca. 400 Tiere) und soll weiter ausgebaut werden, aber ich lebe nun Mal in Hamburg und dort sind die Verhältnisse leider gaaaaaanz anders. Liegt natürlich auch daran, daß Hamburg in Bezirke aufgeteilt ist und jeder Bezirk wird auch noch unterschiedlich "regiert". Viele von der CDU und einige von der SPD. Da kann man sich ja schon ein Bild von der politischen Situation machen.
 
Während südwind und Johnnylino grad gepostet haben (tamborie interessiert mich aufgrund seiner beständigen "qualifizierten" Entgleisungen so wie der berühmte Sack Reis in China!) hab ich auch grad was zum Thema offline geschrieben, witzigerweise auch zu Hagen, Johnnylino ...

------- hier:

Dass es Brieftauben (im folgenden von mir BT genannt) sehr schwer haben, sich in der Stadt durchzuschlagen, ist logisch. Vor allem, wenn sie durch einen wie auch immer gearteten Flug geschwächt sind. Trotzdem gibt es sie, und es wäre schön, um mich Tobi anzuschließen, wenn von verschiedenen Leuten Aufzeichnungen gemacht würden.
(Am liebesten wäre es mir, wenn ich diese bekommen könnte.... PN)

Grundsätzlich:
- Tauben, bei denen bestimmte Rassetaubenmerkmale (Rassetauben im weiteren Text RT) zu finden sind, schaffen es ja offensichtlich auch, sichtbar an ihren Nachkommen in den Städten. Warum sollten sie sich leichter "tun" als BT?

- Die Frage ist wohl nicht die der Quantität, sondern die der Populationsdynamik bei domestizierten Vögeln. Die Vermehrungsrate.... sprich. das Weitergeben ihrer Gene in der Breite. (Zum Vergleich: sämtliche "verwilderten", frei lebenden Katzen stammen von der
ägyptischen Falbkatze ab, egal in welcher Generation....nicht eine Wildkatze darunter.!

- Der Begriff "Verwilderung" müßte auch mal geklärt werden. Ich verstehe unter "Verwilderung" die Rückentwicklung zur Ursprungsform. Diese scheint es bei domestizierten Tieren nicht zu geben. (?) Jedenfalls schreibt Dr. Curt Vogel in seinem Standardwerk "Tauben", dass BT bis zu 8 Mal im Jahr brüten. Wie die Stadttauben...
Ich finde diese Begriff irreführend, da er in die falsche Richtung führt. Ich spreche daher lieber von "verstädterten Haustauben".

- Noch mal zur Erinnerung: Im WK2 sind die allermeisten Tauben in den großen Städten ums Leben gekommen, entweder durch Bombardierung oder durch Aufgegessen werden.
Es gab also eine Stunde NULL, jedenfalls bei uns in Deutschland. Auf dem Land, in Kleinstädten mag es anders gewesen sein.

- Da Stadttauben aber keine Wandervögel sind, haben sie sich auch nicht von selbst "verteilt".

- Die Tatsache, dass BT-Züchter (wieder ab den 1950er Jahren) während der Reisesaison Millionen von Tauben auf eine Zwangsreise schicken, und sich von diesen Millionen verfliegen, impliziert schon, dass mehr BT als RT beteiligt sind an den Stadttauben-Populationen.

- Anzumerken sind wohl auch noch die Flugrouten sowie die mehr oder weniger gehäuften Standorte der BT-Züchter. So finden sich natürlich im Großraum Ruhrgebiet mehr Verflogene als irgendwo anders. Aktuelles Beisiel aus Hagen (Juli 05): Gleich 40 BT landeten im Stadttaubenschlag, nicht zurück gekehrt sind allein 1000 Recklinghäuser BT...
Quelle http://www.westfalenpost.de - leider muß man sich mittlerweile registrieren, der Artikel ist bei mir per PN zu haben)
-----------------------------------

Ich habe in diesem Frühjahr eine Sammlung zum Thema angefangen, die ich euch nicht vorenthalten will. Teilweise vermischt mit RT.
Meine Sammlung umfasst noch mehr, nämlich die Verflogenenproblematik, den Umgang der BT-Züchter mit Verflogenen bzw. "untauglichen Jung- oder älteren Tauben, die Greifvogelproblematik und Funde bei den Stadttauben.

Wer sich für die Verflogenen interessiert, kann auch gerne selbst im Internet-Taubenschlag vom Frühjahr bis zum Herbst dieses Jahres (!) mal ins Forum gucken. Man kriegt gelinde gesagt "einen Schlag". !! Und das bei mittlerweile - gefordert durch "diese Tierschützer" (gell UliB?) - zertifizierten Flugleitern (!!!)....

Meine Funde im nächsten Posting...
 
Sorry, hab aus Versehen 2 x gepostet, 2. Beitrag bleibt stehen - mit Rechtschreibkorrektur.
 
....

Seltsamerweise schreibt Haag-Wackernagel aber in einer Untersuchung der
„Gefiederfärbungen bei der Straßentaube“, 1999: „....Vergleicht man nur die drei Hauptgruppen, „Wildformen“ (= blau-bindige), „urbane Formen“ (= melanisierte, d. h. schwärzliche) und „domestizierte Formen“ (alle anderen), so ergeben sich keine signifikanten Unterschiede zwischen Wien und Basel. Allgemein scheinen sich besonders auszuwirken
– das unterschiedliches Einfließen von Haustaubengenen (in Basel mehr von
Brieftauben, in Wien von Rassetauben), .....“

- Aussagen sowohl der Tierärztlichen Hochschule Hannover: "Stadttauben sind entflogene Haus- oder Rassetauben und ausgebliebene Brieftauben sowie deren Nachkommen", 1995/96, als auch der Landes-anstalt für Umweltschutz Baden-Württemberg von 1995: "Den stärksten Anteil am Zuflug haben heute verirrte und erschöpfte Brieftauben. Dies ist allein schon in der großen Zahl, aber auch der Streuung der verflogenen Tiere begründet" stehen der o.a. Untersuchung Haag-Wackernagels von 1993 entgegen. (Amerkung: hier weggekürzt, unter Internettaubenschlag zu finden:
http://www.internet-taubenschlag.de/magazin/stadttauben/welcome.htm

- Ebenso schreibt Michael Müller in seiner Dissertation von 2002, "Tierärztliche Begleitung bei der Umsetzung der tierschutzgerechten Bestandskontrolle von Stadttaubenpopulationen nach der Loseblattsammlung des Tierschutzbeirates des Landes Niedersachsen" unter Punkt 2.1.
Abstammung der Stadttaube, "... Nach HERRE und RÖHRS (1990) sind Stadttauben sicher verwilderte Nachfahren von Haustauben. Den stärksten Anteil am Zuflug zu Stadttaubenschwärmen haben heute entflogene Brieftauben (HAVELKA 1995), deren Zahl ALTHERR (1996) mit über 100.000 pro Jahr angibt." Auch in den Versuchsschlägen des Dr. Müller lebten zugeflogene Brieftauben s.h. Diss.

- Dr. Norbert Kummerfeld von der TiHo Hannover ermittelte in Hannover rund 25 % Brieftauben, aber auch Rassetauben, die in der Stadt leben. (Anfrage, Stand 2005)

Beispiele aus verschiedenen Städten (Anmerkung: Es geht nicht um die sich zeitweilig während der „Reisesaison“ in Städten ausruhenden und dann weiterziehenden BT!):

Es liegen Beobachtungen vor Ort aus verschiedenen Städten vor, dass Brieftauben sich den Stadttauben anschließen, sich verpaaren und ihre Gene weitergeben. Zu fragen ist, ob es dabei eine gewichtige Rolle spielt, wie viele Brieftauben sich im städtischen Raum ansiedeln oder nicht vielmehr, ob die Vermehrungsfreudigkeit in der Breite die Wirkung der hohen Populationsaufkommen ausmacht.

- Ein Schädlingsbekämpfer: "Stadttauben entstanden und entstehen immer wieder neu durch Brieftauben ...hin und wieder kommt es vor, daß eine Taube während einer Ruhephase z.B. in einer Stadt ein passendes Männchen oder Weibchen findet und dann nicht mehr weiterfliegt. Wir entdecken immer wieder bei unseren Arbeiten beringte Tauben." (http://www.taubenabwehrcajo.de/html/sonicht_d.html)

- Stiftung Naturschutz Berlin: "Zu den großen Schwärmen in den Städten gesellen sich übrigens auch immer wieder ‚verflogene‘ Brieftauben."
(http://www.stiftung-naturschutz.de/wildtiere/tiere/tauben.php)
Aus Berlin wurde uns außerdem von Taubenschützern mitgeteilt, dass immer wieder polnische Brieftauben dort gefunden würden.

- Aus der Braunschweiger Zeitung, Febr. 04: „Die BZ unterhielt sich mit Werner Harazim vom Rasse-taubenverein Harz-Heide. Nein, stellt Harazim mit Kennerblick fest: Rassetauben befänden sich ‚so gut wie keine‘ im Stadttaubenbestand. Seine Beobachtung: Manche Tiere hätten noch Ringe um ihre Fußgelenke, das seien wohl verirrte Brieftauben, die ihre Besitzer
nicht mehr zurückhaben wollen. Harazim: ‚Eine Taube, die sich verfliegt, gilt als wertlos.‘
Erst unlängst war ihm eine Reisetaube zugeflogen. ‚Ich habe natürlich sofort den Züchter angerufen, einen Bäckermeister aus Köln. Wissen Sie, was der mir gesagt hat? Schmeißen Sie die Taube in einen Kochtopf, ich habe kein Interesse.‘..."

- "Seit einiger zeit nisten und brüten bei mir auf dem balkon zwei stadttauben. sie ist beringt, er nicht. " Vogelforen 6.04

-"Lustig fand ich den Satz des Schiedsrichters, der sagte, daß es nicht sein könne, daß beringte Brieftauben in den Städten leben würden, so etwas hätte er noch nie gesehen...
und die Taubenzüchter seien dafür nicht verantwortlich, daß es so viele Tauben in den Städten gibt Dann muß er mal dringend nach Bonn kommen, da laufen nämlich sehr viele beringte Brieftauben herum, eine hatte ich längere Zeit zu Gast bei meiner anderen Taubenfamilie auf dem Balkon. Übrigens ein sehr hübsches Tier, und an beiden Beinen ein Ring."
Eine Moderatorin bei den Vogelforen, 6.04

- Forum Wildvogelhilfe 6.04: „Bei ‚meinen‘ Stadttauben hier leben seit Jahren Brieftauben und auch viele Rassentauben (haben dann bunte Plastikringe meist an beiden Beinen). Ich hab neulich mal gezählt - von 34 gezählten Tauben waren 13 beringt !“

- Forum Wildvogelhilfe 9.03: „... in meiner Heimatstadt in Sachsen-Anhalt leben alleine in einem innerstädtischen Schwarm z.Z. 4 Brieftauben und offensichtlich 7 beringte Rassetauben.
Die überleben hier- obwohl keiner füttert - auch länger. Ergebnis sind die buntesten Mischungen-hier ist es eher selten, dass eine Taube der Felsentaube ähnlich sieht...
dito: ... Ich wohne in einem kleinere Ort, in dem bis vor wenigen Jahren in der Nachbarschaft noch Landwirtschaft und Tierhaltung betrieben wurde. Einer der Nachbarn hielt sich aus "Spaß an der Freud" in einem offenen Schlag (nur) 4 Tauben...frag mich nicht, wie er geschafft hat, daß die angekauften Tauben da geblieben sind. Kurze Zeit später zog er weg - die Tauben
blieben alleine zurück. Das ist jetzt ca. 7 Jahre her. Mittlerweile tummelt sich hier ein Schwarm von im Spätsommer 20-25 Tauben -wild...die keiner füttert. Im Winter sieht man nur wenige..
(kann sie gut durchzählen, da sie sich abends auf dem First einer benachbarten Scheune aufreihen...“

- Vogelforen 09-2004: „...Ja mit Tauben/Brieftauben und dem Sport kenn ich mich aus, hatte ja selber mal welche, nur mit Greifen nicht so.
Die Tauben dort sind im übrigen alles verflogene Brieftauben die sich im Laufe mehrerer Jahre dort angesammelt haben, aus allen Möglichen Ländern und Alters, viele auch mit Telenr- Ringen, es ist jedoch nicht möglich sie zu fangen da sie sehr schnell auffliegen wenn man sich ihnen auch nur langsam nähert, es sind ca. 70 stk. aber die scheinen es dort recht gut zu haben, bis auf die Habichte, sonst würden sie dort ja nicht überleben können.“

- Aus Bochum berichtet eine Tierschützerin, dass sie über 6 Jahre einen roten Brieftäuber gesehen hat. Im Laufe der Zeit tauchten immer mehr Tauben mit roter Gefiederfärbung auf, die unter den grauen sehr auffällig waren, und die sie als Nachkommen des Täubers einordnete.

- Dortmund: "...Zumindest meinen Beobachtungen nach, ist jede zehnte Taube, die sich in der Stadt aufhält, eine beringte Taube. Brieftauben und Stadttauben verpaaren sich miteinander und bleiben lange zusammen. Ich habe sie gesehen und fotografiert. " Bilder standen zeitweilig im Netz

- Düsseldorf: Auch ich (G. Fröhlich) finde jedes Jahr verflogene BT, auch Rassetauben. Vor Jahren habe ich einmal den Flug einer BT verfolgt (Gespräch mit ihrem Züchter, ermittelt durch Ringnummer). Sie wurde in Remagen aufgelassen, verflog sich nach Bonn zu einem Züchter, der sie kurz päppelte und fliegen ließ. Sie landete auf dem Balkon einer Freundin in
Düsseldorf. Ihre Herkunft war Niedersachsen. Der Flug verkracht, erzählte mir der Züchter. Von 3000 in Remagen aufgelassenen kehrten 1200 nicht zurück.

Weitere Beispiele:
2 brütende BT auf Balkon, Nachwuchs ohne Ringe

Pärchen: er beringt, sie nicht.

Bahnbrücke: Tote Brieftaube am Nistplatz unter der Bahnbrücke, gut genährt, keine Krankheitsmerkmale, hat dort im Schwarm gelebt.
Bahnbrücke, Park: Jede Menge schneeweiße; außerdem weißscheckige; braune, bunte Tauben.
Nicht weit entfernt ein Hochzeitstaubenzüchter (weiße Brieftauben)....

Im Park über Wochen die gleichen 4 BT im Stadttaubenschwarm zu sehen.

- Siegen: Beringte Brieftauben werden über lange Zeit in städtischen Schwärmen beobachtet...

Aus den Städten mit Stadttauben-Management und betreuten Taubenschlägen wird durchweg berichtet, dass sich BT in den Schlägen zugesellt haben.

Es fehlt bisher eine gründliche, systematische Bestandsaufnahme beringter Tauben durch die Behörden in den Städten.

Da haut man lieber auf die Stadttauben und ihre Freunde.

Schluß

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Aktuelles:

- Mein letzter Fund im August dies Jahres: eine BT (aus 05) auf einem Platz mit Gastro, offensichtlich, weil häufiger gesehen, angesiedelt, mit Partner, allerdings flugunfähig, da mit Pommesöl besudelt - hab sie eingefangen und betreut. Sie war nicht ausgehungert.

- Eine Tierschützerin fand allein im Juli 5 BT in einer Woche, darunter eine Alttaube...
 
Thema: Brieftauben in Stadtaubenschwärmen

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