mäusemädchen
Tier- und Naturfreundin
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Hier ein Auszug aus:
Aeckerlein, W. und D. Steinmetz (2003): Vögel richtig füttern, Ulmer Verlag, Stuttgart
"Bei der Herstellung dieser "Futterpartikel" werden viele Vitamine und essentielle Aminosäuren sowohl durch die hohen Temperaturen als auch durch den Druck im Herstellungsverfahren geschädigt und verlieren somit mindestens einen Teil ihrer Wirkkraft. Hinzu kommt, dass die Vögel bei normaler Futteraufnahme entsprechend ihrer Art versuchen, das vermeintliche Korn zu schälen. Weitere Verluste am Pellet sind die Folge!
Auch sollte uns klar sein, dass unseren Vögeln bei der Pelletfütterung sämtliche Futterreize fehlen. Essen, also Nahrungsaufnahme, besitzt nicht nur beim Menschen einen ästhetischen Erlebniswert. Wer einmal Papageien an frischem, saftigen Obst erlebt hat, denen bei jedem Biss die Frucht fast aus dem Schnabel quillt, (...) wird den Unterschied verstehen.
Reizverarmung führt zu Stereotypien, zu Verhaltensmustern, die der natürlichen Futteraufnahme entgegenstehen. Daraus können Verhaltensstörungen bis hin zu ernsthaften Erkrankungen entstehen.
Gerade in jüngster Zeit mehren sich die Berichte über Störungen bei der Futteraufnahme von "pelletiertem Alleinfuttermittel". Das reicht von der Ablehnung des Futters bis hin zu krankhaften Veränderungen der Verdauungsorgane. Von Wellensittichen ist bekannt, dass die Probleme nach etwa acht Wochen ausschließlicher Pelletfütterung auftreten. Die Vögel nehmen ab, sehen kränklich aus und sitzen aufgeplustert auf der Stange. Weil das Futter sehr trocken ist, steigt das Wasserbedürfnis der Vögel enorm und sie trinken viel. Damit kann der Organismus des Steppenvogels Wellensittich, der in der Natur über den Tau der Pflanzen seinen Wasserbedarf deckt, nicht umgehen.
Veränderungen der Darmflora und andere Verdauungsprobleme mit massiven Organveränderungen sind die Folge. Auch bei Papageien wurden Magengeschwüre festgestellt.
Allein die Tatsache, dass Vögel die "pelletierten Alleinfuttermittel" a priori ablehnen, sollte den Vogelhalter misstrauisch machen. Die Vögel durch Hunger zum Fressen zu zwingen, ist bereits tierschutzwidrig.
Abgesehen davon sind die Nährstoffe bei so "aufgeschlossener Nahrung" frei zugänglich und nicht wie in Samen und Körnern von einer stabilen Schale als Schutzmantel geschützt. Sie bieten deshalb den idealen Nährboden für Keime aller Art. Bei der Verfütterung von keimveränderten Futterstoffen sind schwerste Erkrankungen und Todesfälle vorprogrammiert. (...)"
Dr. med. vet. Wolfgang Aeckerlein, Fachtierarzt für Geflügel, ist anerkannter Spezialist für Geflügelkrankheiten und Vogelernährung
Dr. med. vet. Dietmar Steinmetz, praktizierender Tierarzt und Fachtierarzt für Vögel
Gruß
MMchen
Aeckerlein, W. und D. Steinmetz (2003): Vögel richtig füttern, Ulmer Verlag, Stuttgart
"Bei der Herstellung dieser "Futterpartikel" werden viele Vitamine und essentielle Aminosäuren sowohl durch die hohen Temperaturen als auch durch den Druck im Herstellungsverfahren geschädigt und verlieren somit mindestens einen Teil ihrer Wirkkraft. Hinzu kommt, dass die Vögel bei normaler Futteraufnahme entsprechend ihrer Art versuchen, das vermeintliche Korn zu schälen. Weitere Verluste am Pellet sind die Folge!
Auch sollte uns klar sein, dass unseren Vögeln bei der Pelletfütterung sämtliche Futterreize fehlen. Essen, also Nahrungsaufnahme, besitzt nicht nur beim Menschen einen ästhetischen Erlebniswert. Wer einmal Papageien an frischem, saftigen Obst erlebt hat, denen bei jedem Biss die Frucht fast aus dem Schnabel quillt, (...) wird den Unterschied verstehen.
Reizverarmung führt zu Stereotypien, zu Verhaltensmustern, die der natürlichen Futteraufnahme entgegenstehen. Daraus können Verhaltensstörungen bis hin zu ernsthaften Erkrankungen entstehen.
Gerade in jüngster Zeit mehren sich die Berichte über Störungen bei der Futteraufnahme von "pelletiertem Alleinfuttermittel". Das reicht von der Ablehnung des Futters bis hin zu krankhaften Veränderungen der Verdauungsorgane. Von Wellensittichen ist bekannt, dass die Probleme nach etwa acht Wochen ausschließlicher Pelletfütterung auftreten. Die Vögel nehmen ab, sehen kränklich aus und sitzen aufgeplustert auf der Stange. Weil das Futter sehr trocken ist, steigt das Wasserbedürfnis der Vögel enorm und sie trinken viel. Damit kann der Organismus des Steppenvogels Wellensittich, der in der Natur über den Tau der Pflanzen seinen Wasserbedarf deckt, nicht umgehen.
Veränderungen der Darmflora und andere Verdauungsprobleme mit massiven Organveränderungen sind die Folge. Auch bei Papageien wurden Magengeschwüre festgestellt.
Allein die Tatsache, dass Vögel die "pelletierten Alleinfuttermittel" a priori ablehnen, sollte den Vogelhalter misstrauisch machen. Die Vögel durch Hunger zum Fressen zu zwingen, ist bereits tierschutzwidrig.
Abgesehen davon sind die Nährstoffe bei so "aufgeschlossener Nahrung" frei zugänglich und nicht wie in Samen und Körnern von einer stabilen Schale als Schutzmantel geschützt. Sie bieten deshalb den idealen Nährboden für Keime aller Art. Bei der Verfütterung von keimveränderten Futterstoffen sind schwerste Erkrankungen und Todesfälle vorprogrammiert. (...)"
Dr. med. vet. Wolfgang Aeckerlein, Fachtierarzt für Geflügel, ist anerkannter Spezialist für Geflügelkrankheiten und Vogelernährung
Dr. med. vet. Dietmar Steinmetz, praktizierender Tierarzt und Fachtierarzt für Vögel
Gruß
MMchen