Hi, Inge,
Du schriebst in Deinem Eingangsposting:
"Unsere Kinder (wir natürlich auch), vorallem unsere Tochter Annika (10 Jahre) heult sich seit Erhalt des Ergebnisses die Augen aus dem Kopf. Sie will ihr Taschengeld geben, damit wir den Vogel behalten. Er ist uns in den paar Wochen schon sehr ans Herz gewachsen. Sie will ihn bis zum Tode??? pflegen usw.!"
Ich sehe es jetzt mal nicht nur aus Sicht des Behalten oder Nichtbehaltens dieses Papageis (möchte aber denoch erwähnen, daß ich ihn aus den bereits genannten Gründen nicht zurückgeben würde), sonder eher mal aus kinderpsychologischer Sicht!
Kinder sollen lernen, Verantwortung zu übernehmen und Kinder sollen lernen, auch über kurz oder lang sich mit dem Thema Tod auseinanderzusetzen.
Ich kenne jetzt Deine Kinder nicht, aber könnte es nicht auch ein schlimmes Erlebnis für sie sein, zu erkennen, daß wenn ein Lebewesen, also Tier oder gar Mensch, schwer krank wird, es "weggegeben" wird? Solltet ihr Euren Kindern nicht die Sicherheit geben, egal, was passiert, die Familie (und dazu gehören auch die Tiere) halten zusammen?
Mit 10 Jahren weiß Deine Tochter schon, auf was sie sich einlässt, sie müsste verstehen, was es bedeutet, ein Tier bis zu seinem Tod zu umsorgen - nimm' ihr diese Verantwortung nicht weg, lebt Euren Kindern vor, daß man eben Verantwortung übernehmen muss, nur so lernen sie für die Zukunft!
Wenn der Züchter nur ein bisschen Funken Herz und Verstand hat, wird er Euren Wunsch auch gegen Erstattung der Kosten erfüllen. Mache ihm klar, daß es Euch nicht möglich ist, allein wegen der Kinder, ein krankes Tier einfach wieder abzuschaffen.
Nur am Rande möchte ich erwähnen:
Ich kenne ein Urteil, welches allerdings schon etwa 3 Jahre her ist, da wurde eine Zookette, welches ein PBFD-krankes Jungtier verkaufte, gegen Erstattung der Hälfte (??? oder sogar mehr-müsste ich nachschauen) des Kaufpreises verdonnert. Die Zookette bestand ursprünglich auf Wandlung, die Käufer konnten das Tier jedoch nicht mehr zurückgeben, weil sie es so lieb gewonnen hatten. So klagten sie auf Wertminderung und erhielten Recht.
Überlegt es Euch nochmal, denn kein Züchter nimmt ein PBFD-krankes Tier in seinen Bestand zurück! Wenn, dann nur, um es an andere "Unwissende" weiter zu verkaufen oder gar um ihm einfach nur den Hals umzudrehen, damit ja kein "Schandfleck" auf seiner Weissen Weste zurückbleibt!
Es ist keine Schande, ein PBFD-krankes Tier zu halten, es ist auch keine Schande, PBFD im Bestand zu haben, das kann jedem passieren, aber auch diese Tiere haben ein Recht auf Leben! Es ist nur eine Schande, wissentlich ein PBFD-krankes Tier in einen bereits vorhandenen Papageienbestand zu verkaufen oder wissentlich ein solches Tier in seinen Bestand aufzunehmen, um von dort aus andere Tiere widerum zu verkaufen!
Mache dies dem Züchter klar und bitte ihn einfach, Euch und vor allem Euren Kindern zuliebe, finanziell großzügig entgegenzukommen, um dem Geierchen ein schönes und lebenswertes Zuhause bieten zu können.
Willigt er großzügig ein, dann ist er auch kein schlechter oder nur geldgieriger Züchter, sondern eher einer, dem das Wohl seiner Tiere mehr am Herzen liegt als die Dicke seines Geldbeutels!
Ich drück' Dir die Daumen, daß Du für alle die richtige Entscheidung triffst, denn für Deine Kinder könnte es die Weichen für ihren zukünftigen Umgang mit kranken Menschen und Tieren sein!