Ich kann mich noch gut daran erinnern, was für einen Aufschrei des Entsetzens es damals gab, als jemand einen Link zu einer Seite reingesetzt hat, wo Bilder von einem asiatischen Wochenmarkt zu sehen waren, auf dem Wellensittiche zu hunderten in kleinen Kartons und Drahtkisten eingepfercht wurden.
Solche Bilder und Methoden schockieren uns als Halter, weil wir uns nicht im Traum vorstellen können, mit einem Heimtier auf diese Art und Weise umzugehen. In diesem Zusammenhang fällt fast immer der Satz: andere Länder, andere Sitten.
Dazu möchte ich aber anmerken, dass ich persönlich denke, damit macht man es sich zu leicht. Im Falle der Asiaten ist es so, dass viele Tiere dort grausam gequält (Bären als Gallelieferanten, Tigerhoden und -penisse usw.) und geschlachtet werden, nicht aus Nahrungsmangel, nein, wegen angeblich heilsamer Wirkung, die gar nicht mal bewiesen ist.
Hunde durchlaufen dort ebenfalls ein unvorstellbares Martyrium, nur damit das Fleisch durch den Adrenalinausstoß aus Todesangst zarter wird.
Was für ein krankhafter Irrsinn!
Natürlich setzen wir andere Maßstäbe an als Menschen aus anderen Kulturen. Das englische Wort Budgeriar für Wellensittich bedeutet in der Sprache der Aboriginis so viel wie "schmeckt gut" oder "gut schmeckend". Nur, dort ist es wirklich so, dass Wellis nicht aus Potenzproblemen gegessen werden. Da ist der Fall noch mal anders. Es muss immer genau differenziert werden, wo das Leiden des Tieres gerechtfertigt ist und wo nicht.
Und außerdem sollte gefragt werden, wo Leid anfängt. Die Nahrungskette enthält Opfer und Räuber. Ein Löwe wägt nicht vorher ab, ob er das Gnu reißen darf oder nicht, wenn er Hunger hat.
Nur wird der Löwe das Gnu nicht foltern und langsam töten, damit das Fleisch zarter oder seine Potenz gesteigert wird.
Das ist der kleine, aber feine Unterschied, den man sich vor Augen halten sollte.
Ich lehne das Argument ab, dass es das Gleiche wie bei Schwein und Rind ist, wenn man eine Katze, einen Hund oder einen Papageien isst. Wir haben in unserem Kulturkreis Nutz- und Heimtiere und ich finde, diese Grenzen sollte man einhalten, d.h. hundkatzemaus gehören m.E. nicht auf den Speiseplan, so einfach und kompromisslos sehe ich das.
Jedem das seine, ich würde auch gerne Mal Hundefleisch probieren.
Wahrscheinlich hab ich da weniger Hemmungen, weil ich Hunde nicht sonderlich schätze und daher keine emotionale Beteiligung habe, aber interessant wärs.
Nun, hier möchte ich Dich offen fragen, was wäre, wenn es um Katzen ginge? Wäre die Hemmschwelle da auch noch gering? Oder gar interessant?
Ich mag Katzen nicht, da bin ich ehrlich, dennoch lehne ich sie genauso kategorisch als "Speise" ab wie Hunde.