hi, langer !
eigentlich lief der prozess mit dem freiflug wie schon beschrieben ab- dazu muß man noch bemerken, das der aussichtplatz im flur eigentlich auch genau den einzugsbereich übersehen läßt, den jerry bis heute "abklappert" also vorzugsweise immer den gleichen anflugpunkt-ich habe auch nie nur einen moment an seiner standorttreue gezweifelt, selbst wenn er mal länger weg blieb, kakdus machen sich in regelmäßigen abständen akustisch bemerkbar , als ob sie den rest des schwarmes in ihrer nähe wissen wollen-vor gefahren "krähenschwärme" "raubvögel" kann man (glaube ich) eine handaufzucht nicht warnen oder schützen, da hast du völlig recht-jerry kam auch des öfteren schon vorzeitig aus angst oder erschrecken zurück und versteckte sich hinter mama´s rockzipfel - ansonsten beobachtet er das geschehen am himmel schon sehr genau und bleibt (wenn er nicht gerade einer seiner shows abzieht) auch in deckung, er fliegt so ca. 500 m am stück und ist dann erst mal eine runde beschäftigt- gerade wenn er weiter weg ist reagiert er eher auf zuruf, solange er das haus im blick hat, läßt er eben den bockigen stinker raushängen
(ätsche, ätsche - ich will nicht !) aber wehe einer amcht die gartentür auf (quitscht entsetzlich) oder gar besuch macht sich im garten breit, jerry ist sofort vor ort und beschützt seinen schwarm
wie schon zuvor beschrieben: wir gingen nicht raus und er flog weg- der lernprozeß dauerte von april-oktober, von purer angst vor der freiheit bis zum glücklichen vorstadtbesetzer- momentan üben wir auf einem freien feld mit einzeln stehenden bäumen(ziemlich weit weg von uns) und jerry macht nur ein paar schritte im gras und sitzt wieder auf meinem arm, er hat die gleiche angst wie damals vor dem fremden, dem unbekannten- ich glaube das das des rätsels lösung bei einer handaufzucht ist- sie kennen die freiheit nicht, niemand hat ihnen beigebracht, wie man und wo man landet, welche geräusche, gefahren uuuuuuuu...........unsere kakadus sind sehr vorsichtige und ängstliche tiere, das sieht man auch immer bei der neueinrichtung der voliere oder des zimmers, wenn sie die veränderungen nicht wachsen sehen (beim bau dabei sind) rühren sie sich tagelang kaum vom fleck, irgendwann fühlen sie sich wieder sicher in den eigenen vier wänden- ich denke, das genau dies auch auf den sogenannten freiflug zutrifft, sie müssen alles erstmal kennlernen(allein, da kein elterntier sie darauf vorbereitet hat), bis sie sich trauen, heute ist unser problem, das der kakadu hier heimisch ist und eigentlich jede ecke mittlerweile kennt, kakadus sind aber in erster linie zerstörer (auch in der natur) nur eben in dichtbesiedelten gegenden schon recht schwierig zu händeln-unsere nachbarn mögen den vogel aufgrund seiner
neugierigen und zutraulichen art, aber es gab auch schon probleme mit angefressenen fenstern und abgeschraubten balkonkästen
sei es wie es sei-der kleine darf trotzdem gemäßigten freiflug genießen-das ist schließlich "seine berliner vorstadt"
grüße von jerry