Halsbandsittiche und anderes
Ich habe mir schon gedacht, dass irgendwann jemand mit diesem Artikel über den beinlosen Halsbandsittich ankommt.
Und ich seh den Graupapagei auch schon so da hängen wie auf dem Bild. Ist bestimmt toll für einen Grauen. Den ganzen Tag mit dem Schnabel am Ast festhalten.
Ich möchte jetzt gar nicht diskutieren,wie dieser Vogel seine Beine verloren hat und wie gut er damit leben kann (ich glaube nicht, dass er länger damit leben kann, es gibt tausend Gründe, warum er das Bein gerade erst verloren hat und trotzdem keine Blutspuren zu sehen sind!). Ich finde es nur unverantwortlich zu sagen, dass ein Vogel "in freier Wildbahn damit zurechtkommt", nur weil ein einziges Foto existiert! Auch kann man Halsbandsittiche nicht einfach mit Grauen vergleichen. Die sind im Verhalten ganz unterschiedlich.
Aber wenn es das (den ganzen Tag am Ast hängen) ist, was sich Tommy für seinen Grauen vorstellt (sorry, Tommy, das geht jetzt nicht gegen Dich, denn Du hast es ja nicht gesagt), dann würde ich mir das an seiner Stelle vielleicht doch noch mal überlegen.
Ein Vogel mit weniger Krallen kann - wie die meisten hier aus eigener Erfahrung wissen - sehr gut zurechtkommen.
Ein Vogel ohne Beine... nun, wir meisten bezweifeln einfach, dass es ein wertvolles Leben sein kann.
Tommy, wenn Du wissen willst, warum hier alle davon ausgehen, dass Dein Küken "gar keine Füsse" hat, dann liegt es wohl an Deiner und Picos Beschreibung. Ich meine, Ihr habt beide Eure Threads mit "Ohne Füsse", bzw. "fusslos" bezeichnet.
Pico hat es so beschrieben: "an der einen Seite der Fuß komplett fehlt und an dem anderen Fuß nur kleine Stümpfe sind. "
Auf den aktuellen Fotos kann man sehen, dass da etwas mehr ist, als ich mir das vorgestellt habe. Vielleicht kann ein Vogel mit diesen Fussresten tatsächlich klettern. Ich dachte - nach Eurer Beschreibung - dass da alles fehlen würde.
Ich kann Tommy verstehen, dass er das Küken nicht einschläfern möchte. Wie ich schon sagte, ich würde es wahrscheinlich genauso machen. Aber da ist ein Unterschied zwischen Herz und Verstand.
Tommy, Du übernimmst da einfach eine Menge Verantwortung, die ich nicht haben möchte. Ausserdem gebe ich Bell recht: Du hast einen behinderten Vogel, der möglicherweise sein ganzes Leben nicht klettern kann und besser nicht fliegen sollte, und den ziehst Du jetzt noch von Hand auf. Isolierte
Handaufzuchten sind meist so gestört, dass sie kein normales Sozialleben in einem Schwarm führen können. Bei
Handaufzuchten, die zu zweit aufgezogen werden (wie die erwähnten Agas), sieht es schon wieder ganz anders aus. Bei denen ist die Resozialisierung viel einfacher.
Tommy, manchmal habe ich allerdings das Gefühl, dass Du nicht ganz über alles nachgedacht hast. Du willst einen behinderten Vogel von Hand aufziehen (was korrekt ist, um weitere Verletzungen zu vermeiden), und Du glaubst wirklich, dass Du ihn in einer Gruppe halten kannst, ohne Probleme zu bekommen? Ich meine, wir reden hier von diesen äusserst zickigen, sensiblen Graupapageien, die immer gleich psychische Probleme kriegen?!
Aber Deine Entscheidung ist gefallen und sowenig sie mir gefällt... es ist Deine Entscheidung.
Und deshalb wünsche ich Dir und Deinem Küken von ganzem Herzen alles Gute. Ich hoffe, er wird ein glücklicher, einigermassen gesunder Grauer.
Und ich hoffe Du bleibst uns hier - trotz aller Angriffe - treu und hältst uns auf dem Laufenden. Du kannst sicher sein, dass es sehr viele interessiert, wie es weiter mit Euch geht. (Sogar Addi, da bin ich sicher!)
Liebe Grüße
Chris