Wie ich sehe, wurde inzwischen fleißig diskutiert. Leider - das werfe ich aber niemandem vor - mit wenig Fachwissen.
Nun, die Alternativmunition zu den Bleigeschossen besteht aus Kupfer, zumindest zu über 90 %. Deshalb rede ich ausdrücklich von diesem Material. Sorry, ich dachte, das sei bekannt.
Wir dürfen bei all der Diskussion nicht vergessen, daß die Hauptwildart bei uns das Reh ist. Wir sprechen also von einem durchschnittlichen Lebendgewicht von etwas unter 20 Kilogramm. Wildschweine über 50 kg sind in der absoluten Minderheit beim Schwarzwild und auf Rotwild jagen auch nur wenige Leute (wobei auch hier 90 % der Strecke noch unter 100 Kilo liegen).
Mit einer .470 Nitro Express hierzulande auf Jagd zu gehen - es wäre Wahnsinn! Daß es einzelne Spinner trotzdem tun, kann natürlich trotzdem sein.
Zum Thema Kaliber und Treffpunktlage: Es war die 8x57 IRS (ein weltweit hochgelobtes Schwarzwildkaliber) mit einem 10,7 g DK-Geschoß. Der Treffer ging durchs kleine Gescheide, weil sich die Sau im Moment der nicht mehr aufzuhaltenden Befehlsabgabe des Großhirns an den Zeigefinger wieder in Bewegung setzte. Klar, das war mein Fehler, der aber jedem passieren kann. Das Geschoß verhielt sich wie ein Solidgeschoß: Es flog ohne groß aufzupilzen durch die Sau. Ich hatte solche Treffer auch schon mit der TMR, aber da liegt die Sau halt nach höchstens 20 Metern mausetot, weil sie ein riesen Loch hat, bedingt durch das Aufpilzen und einen dementsprechend weiten Wundkanal.
Und genau so, wie das DK-Geschoß, verhält sich nach Aussage vieler anderer Leute in meinem Umfeld auch die bleifreie Munition. Leute, die sie ausprobiert haben: Lange Fluchtstrecken, noch lebende Sau nach einer Viertelstunde trotz Kammerschuß, lange Totsuchen. Wie berichtete doch einer, der ein Stück Rotwild damit geschossen hatte: Es dauerte 20 Minuten lang, bis sich das Tier endlich zu Tode gehustet hatte (die Lungen laufen bei kleinen Löchern nur sehr langsam voll mit Blut).
Soviel zum Thema, die Solidgeschosse böten ausschließlich Vorteile ...
VG
Pere