Verkauf von Greifvogelfedern auf Flugschauen
Hallo Peregrinus,
Weiß jemand, ob man bei den Falknereien auch heute noch Federn kaufen kann, und wenn ja, ob man dort eine CITES-Bescheinigung mitbekommt (was ich für ziemlich unwahrscheinlich halte)???
Auf den Verdacht hin dass ich mich unbeliebt mache, wenn ich wieder mit dem leidigen Thema : Genehmigungen und Herkunftsnachweise für insbes. Greifvogelfedern beginne, aber ist deine o.g. Frage diesbezüglich beantwortet worden ?
Ich kann nur sagen, war Ende August diesen Jahres mit den Kindern auf einer Greifvogelvorführung am Rhein und habe in der Falknerei eine Feder aus der Schwinge und eine Steuerfeder eines erwachsenen europ. Seeadlers gekauft. Einen Nachweis für die Herkunft der Federn habe ich nicht bekommen !
Ich habe den Falkner auch nicht gefragt warum. Ich denke aber, er hat eine Vermarktungsgenehmigung für den Vogel. Dies betrifft dann auch die Vorführung des Vogels in der Öffentlichkeit. D.h. er darf den Vogel in der Öffentlichkeit für Flugschauzwecke zeigen und vorführen und somit auch dessen Federn ( Betrifft ja grob gesagt den ganzen Vogel, d.h. Erzeugnisse und Teile, aber da kennt ihr euch ja auch aus ) verkaufen. Der Falkner hat somit eine generelle Vermarktungsgenehmigung speziell für diesen Vogel. Ich denke, dass er auch auf deinen Wunsch einen formlosen Herkunftsnachweis für deine erworbene Feder ausstellt. Aber da hätte er viel zu tun, jedem Käufer einen Herkunftsnachweis auszustellen, denn ihm ist es sicherlich egal, ob du später evtl. Schwierigkeiten bekommst, wenn du keinen Herkunftsnachweis für die Federn hast.
Jetzt zur Praxis :
wenn du die Federn ohne Herkunftsnachweis erworben hast, na ja, da wird nicht gleich das der RP Darmstadt im Schlepptau mit dem Einsatzkommando vor deiner Tür stehen und mit einem Durchsuchungsbeschluss deine Wohnung rund machen ! Da hätten die Behörden aber viel zu tun !
Noch was :
Mir ist ein Fall bekannt, da ist aus einer illegalen Haltung ein Weisskopfseeadler sichergestellt worden. Die Behörden haben den Vogel zur Pflege einer Adlerwarte übergeben.
Die haben den Vogel aber, weil er ja so schön ist und die Resonanz der Besucher so groß war, in der
Voliere ausgestellt und sogar bei Flugschauen fliegen lassen.
Da gab es bösen Ärger. Der Vogel hat nämlich soviel Aufsehen erregt, das es in der Presse stand und gleich der RP aufmerksam wurde. Der Falkner hatte nämlich keine Vermarktungsgenehmigung für den Vogel. D.h. er durfte den Vogel nicht der Öffentlichkeit zugänglich machen, nicht für Flugschauen verwenden oder auch nicht zur Schau stellen.
Ich denke in Bezug auf Federn, ohne Vermarktungsgenehmigung hätte der Falkner auch Probleme beim Verkauf von Federn bekommen.