Hy!
Die arme kleine Schneegans
...
Nein, die Doku war an sich sehr schön.
Was mich aber störte, war diese total fehlplatzierte Dramatik alá halbtoter Jungfalke hängt in den letzten Zügen über dem Nestrand, während Muttern einen Wettlauf mit der Zeit fliegt, weil Vattern zu faul ist, sich mit den Hasen anzulegen.
Meine Frage wäre dabei gewesen: Warum geht der dann nicht auf Lemminge, wie er es später ja getan hat?
Als nächstes störte mich der völlig wirre Schnitt, der überhaupt nicht zum gesprochenen passte. Einerseits laberte der Kommentator da was von wegen "Die Tiere spüren, dass der Herbst nicht mehr weit ist" und lalala, und in der nächsten Einstellung sind die Schneegänse zu sehen, welche gerade halbwüchsige Gössel führen und soeben erst ihre Schwingen gemausert haben, was also keinesfalls später als Mitte Juli sein kann, mitten im dortigen Hochsommer, noch weit vom Herbst entfernt...
Dann zeigt eine Einstellung die bereits gut sichtbar befiederten Jungfalken, eine spätere Einstellung hingegen eine schonmal vorher gezeigte, als die Jungfalken noch völlig bedunt waren...
Des Weiteren schwimmt die Jungwölfin da hinter den soeben schwingenvermauserten Schneegänsen her, und nachdem sie das Rudel "wiederhat" (die Begrüßung war alles andere als überschwänglich, eher das Bemühen, sie in ihren Rang zurechtzustutzen ^^...), angeblich Wochen später, schwimmen die Wölfe da in dem Tümpel rum, wo sie das Schneegansgössel fangen, und dessen Eltern noch komplette Schwingen haben...
Das ist völlig unlogisch, da alle Schneegänse einer Population zwingend drauf angewiesen sind, gleichzeitig oder im Rahmen weniger Tage ihre Schwingen zu mausern, damit sowohl die Alten mit den Kungen zugleich flugfähig werden, als auch, damit alle Vögel zum Abflug in die Winterquartiere sind, welcher Ende August/ Anfag September erfolgt.
Im übrigen, noch ein Anachronismus: Die Wölfin fängt ein Gössel, und rupft dann eindeutig ein adultes Tier? Häh?
Ich verstehe als Amateur- Tierfilmer sehr wohl, dass man eine Story auch in eine Doku bringen muss, aber doch dann bitte mit Sinn und Verstand, und chronologisch korrekt...
Vielleicht haben die Filmemacher etwas zuviel gewollt, denn sie versuchten ja, mindestens vier Geschichten in die kurze Doku zu pressen. Die der Wölfe, der Falken, der Hasen und der Schneeeulen (wobei bei den Wölfen sicherlich ebenfalls reichlich auf die Tränendrüse gedrückt wurde. Die Jungwölfin hätte nur zu heulen brauchen, wenn sie das Rudel verloren hätte, und letztlich hat so ein Wolf schließlich auch eine Nase zum Schnuppern und ergo Fährtensuchen im Gesicht...).
Auch von mir vielen Dank für den Tipp, alles in allem aber etwas zu dramatisch für meinen Teil.
Weniger wäre vielleicht mehr gewesen, denn zumindest die Eulen hatten ja mit dem Thema der Story gar nichts zu tun, wenngleich auch von denen sehr sehr schöne Aufnahmen gezeigt wurden.
Vor allem, wo bei dem einen Wolf die Fellfetzen stoben, als die Eule attackierte, und wie der andere Wolf nach der Eule sprang, während sie bei den Raubmöwen nur die Köppe einzogen. Die Eulen tun wohl nicht nur so als ob, die schaffen gleich klare Linien und greifen die Wölfe auch mal.
Die Geschichte der Hasen passte da schon eher (übrigens auch absolute Traumaufnahmen von deren Fluchtrenn- Spielen, absolut tiptop erwischt!).
Grüße, Andreas