Moin zusammen,
es gibt Momente (wie jetzt grade) in denen ich mich schäme der alten Zunft "Taubenzüchter" an zu gehören.
Der eine selektiert seinen "Schrott" mit Hilfe der Greife, die Tatsache missachtend, dass der Greif nur Chancen bei Tauben hat, die unerfahren, sehr jung oder (tatsächlich) krank sind, wofür der Halter grundsätzlich die Verantwortung trägt
.
Es werden Beispiele und Vergleiche bemüht, die jeder Beschreibung spotten (Löwen und Rinder in einem Zulu-Kaffer-Kral) und als amputierter (nicht mehr hinkender...) Vergleich für die Richtigkeit der kurz zuvor aufgestellten These herhalten müssen.
Manchmal glaube ich, dass ich hier zu den wenigen gehöre, die nicht normal sind. Ich betreibe die Taubenzucht als Hobby. Ich ziehe (bewusst) keine Tauben auf, um die es nicht schade ist, wenn der Greif sie packt.
Ich setze niemals Tauben auf Flüge, von denen ich sicher bin, dass einige wegen der äusseren Umstände nicht nach Hause kommen können (aktuell: die Hitze).
Ich verpasse ihnen keine Medikamente ohne Diagnose durch den TA, der sie vorher untersucht hat. Unvorbereitete Tauben werden nicht angepaart. Gezüchtet wird nur aus Tauben, von denen ich die Jungen auch haben möchte.
Zuflieger werden gepflegt, gemeldet und zurück geführt. Eigene und auch fremde. Das sehe ich als meine Verpflichtung an. Keine Taube fliegt hier ohne Namensring. Nicht, weil es Pflicht ist, sondern, weil es bitter nötig ist.
Tauben, die auch ich selektieren muss, werden grundsätzlich in der Küche des Nachbarn verarbeitet. Sie hatten ein Leben in relativer Freiheit bei guter Gesundheit.
Wenn man die Statements einiger "Züchter" hier so liest, vergeht einem ehrlich die Lust am Schreiben. Aber nur fast
Tina hat mit ihrer Vermutung sicher recht, dass diese Leute der gesamten Zunft einen Bärendienst erweisen. Frei nach dem Motto "selig sind die, arm im Geist, denn sie wissen nicht, was sie tun!"
Gruß
Heinrich