Habichte und Co. und Reviere

Diskutiere Habichte und Co. und Reviere im Forum Greifvögel und Eulen im Bereich Wildvögel - Hallo, ich wohne in einem Neubau gegenüber einem riesigen Taubengebäude, sieht aus wie ein riesiges, großes Wohnhaus mit offenen Fenstern...
Das heisst also, dass auch Bartgeier, Luchs, Fahlsegler, etc als nichteinheimisch gelten müssten. Die waren schon lange vorher ausgestorben bzw noch nicht eingewandert.
Bei uns in der Schweiz haben auch Wachholderdrossel, Tafelente, Reiherente etc erst nach 1942 zum ersten mal gebrütet und das z.T.auch durch indirekte Einwirkung des Menschen (einschleppung der Wandermuschel). Wären das alles nun auch nicht einheimische Arten?

Wo beginnt man den menschlichen Einfluss zu bewerten ? Grundsätzlich müsste man ja auch sagen, die offenbare Klimaerwärmung ist menschgemacht, Arten die im Zuge derselben neu bei uns auftauchen gelten somit als nichteinheimisch?

Für mich persönlich gilt eher : Wildtiere die selber eingewandert sind und sich selber hier behaupten können sind einheimisch. Sowie Wildtiere die ausgerottet und wieder angesielt wurden, gelten nach erfolgreicher Weitervermehrung auch als einheimisch.
Wenn das nicht den wissenschaftlichen Kriterien entsprichen sollte ist mir das eigentlich ziemlich egal.

Also eine Türkentaube die auf spektakuläre Weise innert weniger Jahrzehnte Europa besiedelt hat ( ohne direkte Menschliche Hilfe) ist für mich einheimisch. Dass sie ein Kulturfolger ist kann ihr ja schlecht zur Last gelegt werden.

Nur meine persönliche Sicht, kann ja jeder handhaben wie er will :)
 
Das heisst also, dass auch Bartgeier, Luchs, Fahlsegler, etc als nichteinheimisch gelten müssten. Die waren schon lange vorher ausgestorben bzw noch nicht eingewandert.
Bei uns in der Schweiz haben auch Wachholderdrossel, Tafelente, Reiherente etc erst nach 1942 zum ersten mal gebrütet und das z.T.auch durch indirekte Einwirkung des Menschen (einschleppung der Wandermuschel). Wären das alles nun auch nicht einheimische Arten?
Bartgeier und Luchs waren vor 1492 bei uns heimisch, wurden ausgerottet und nun wieder angesiedelt, also heimisch.

Der Fahlsegler breitet wie einige andere sein Brutgebiet nach Norden aus (im Gefolge des Menschen). Bei uns war jahrtausende lang der einzige Segler der Mauersegler (und teilweise Alpensegler). Fahlsegler also nicht-heimisch.

Wacholderdrossel, Reiher- und Tafelente gab es schon immer, wenngleich nicht als Brutvogel, sondern nur Wintergäste. Hier kann man trefflich streiten, ja.

Ich würde insofern die vor der größeren Lebensraumveränderung durch den Menschen vorhandenen Tierarten als heimisch ansehen.

Es geht aber hier eher darum, welche "Daseinsberechtigung" eine Art hat. Wenn die Türkentaube einwandert vom Habicht aber wieder verdrängt wird (was natürlich nie vollständig geschehen wird), dann sehe ich das aus Sicht des Artenschutzes nicht als problematisch an.

Wenn aber eine Art wie der Fasan zum Zwecke der Jagd eingebürgert wird und dann mit dem Argument der Prädation der immer schon dagewesene Habicht verteufelt wird, dann finde ich das äußerst unangebracht.

VG
Pere ;)
 
Also problematisch ist das mit der Türkentaube sicher nicht, klar.
Das mit dem Fasan ist für mich auch klar, da hat der Habicht das ältere Bürgerrecht. Kann aber natürlich verstehen, dass dies nicht alle so sehen. Da steht ja auch wieder die Absicht der Nutzung dahinter.

Kann nur nicht ganz nachvollziehen dass Vögel die als Kulturfolger neu einwandern nicht heimisch sein sollen und solche die als kulturflüchter neu auftreten sind es?
Zum Glück muss ich denen nicht die Pässe ausstellen :D
 
Kann nur nicht ganz nachvollziehen dass Vögel die als Kulturfolger neu einwandern nicht heimisch sein sollen und solche die als kulturflüchter neu auftreten sind es?
Zum Glück muss ich denen nicht die Pässe ausstellen :D
Hast Recht, das mag jeder sehen, wie er will. Meines Wissens hat die Definition aber auch artenschutzrechtliche Relevanz, wobei ich aber nicht weiß, ob da in irgendwelchen Gesetzen eine nähere Definition steht.

VG
Pere ;)
 
Die von Eric gemachten Aussagen decken die ganze Problematik gut ab. Da gehe ich voll mit. Klar bin ich dahinter her, dass der Waschbär bei uns nicht Fuß faßt. Ob ich es verhindern kann, möchte ich bezweifeln. Aber ich denke man kann innerhalb der Jägerschaft schon dafür sorgen, dass nicht Zustände wie in Kassel entstehen, wo aus jedem Schornstein ein Waschbär guckt. Ich werde auch jeden Marderhund schießen, den ich bekommen kann. In Mec-Pom und Brandenburg ist diese Schlacht schon verloren.
In Tschechien werden rein zum Totschießen Rothühner in großer Zahl ausgewildert. Da kommen immer wieder welche zu uns und überstehen auch den Winter. Das Rothuhn war früher auch bei uns heimisch. Wo fangen wir an und wo hören wir auf? Ein bißchen mehr Gelassenheit täte uns gut.
Dass der Fasan immer wieder "angefeindet" wird da sind die Jäger teilweise auch selbst schuld. Aber ist es doch nicht so, dass 50 % des Fasanenzuwachses nämlich die Hennen jagdlich überhaupt nicht genutzt werden, zumindest bei uns nicht! Die verbleiben dem Räubern. Was ist daran schlimm?Wem hat der Fasan wehgetan? Von wenigen Ausnahmen wo Überpopulationen die Ursache waren (Mais- oder Gemüseschäden z. B.)
Hähne haben einen Feind der heißt 12/70 aber Hennen brauchen keine Rentenversicherung. Die Lebensdauer ist aufgrund des Räuberdruckes sehr kurz.
Schönen Sonntag!
Gruß C.
 
Die von Eric gemachten Aussagen decken die ganze Problematik gut ab. Da gehe ich voll mit. Klar bin ich dahinter her, dass der Waschbär bei uns nicht Fuß faßt. Ob ich es verhindern kann, möchte ich bezweifeln. .
Der eingebürgerte Waschbär wird mit allen Mitteln (zurecht) verfolgt, der ebenso eingebürgerte Fasan wird dagegen gehegt und zu seinem Wohle auch noch die Bejagung des Habichts gefordert und teilweise praktiziert. Sowas nennt man Doppelmoral.

Das Rothuhn war früher auch bei uns heimisch.
Das Rothuhn kam früher meines Wissens in warmen Gegenden Süddeutschlands vor, mitnichten aber in ganz Deutschland. Weshalb es verschwand, weiß ich nicht, doch war es im Mittelalter auch wärmer als heutzutage (damals hatten wir anscheinend auch schon mal nen Treibhauseffekt … *ein kleiner Seitenhieb auf alle, die in den derzeitigen Temperaturen den nahenden Weltuntergang sehen*)

Aber ist es doch nicht so, dass 50 % des Fasanenzuwachses nämlich die Hennen jagdlich überhaupt nicht genutzt werden, zumindest bei uns nicht! Die verbleiben dem Räubern. Was ist daran schlimm?Wem hat der Fasan wehgetan? Von wenigen Ausnahmen wo Überpopulationen die Ursache waren (Mais- oder Gemüseschäden z. B.)
Hähne haben einen Feind der heißt 12/70 aber Hennen brauchen keine Rentenversicherung. Die Lebensdauer ist aufgrund des Räuberdruckes sehr kurz.
Das wollt ich schon immer mal einen Jäger aus einem Fasanenrevier fragen: Wieso die Hennen schonen? Das nennt man Vortäuschen einer nicht vorhandenen Hege, denn beim Rebhuhn kann man die Geschlechter bei der Jagd auch nicht ansprechen und sie gedeihen doch, trotz Abschuß der Hennen.

Wie auch immer: Der Fasan hat in vielen Gegenden in der Vergangenheit enorme Schäden in der Landwirtschaft angerichtet (richtig, das waren Extrempopulationen zu Jagdzwecken, doch waren das keine Ausnahmen, sondern in vielen Gebieten die Regel). Der Fasan tut aber auf alle Fälle dann weh, wenn für sein Gedeihen der Abschuß des Habichts gefordert wird.

Überhaupt ignorieren viele Jäger die Tatsache, dass die Jagd mehr denn je mit Argusaugen vom Naturschutz beobachtet wird. Und solche Praktiken, wie sie manche betreiben, sind Wasser auf deren Mühlen!

VG
Pere ;)
 
@ pere
Ich glaube da verwechselt Du etwas. Man sollte nicht Äpfel mit Birnen vergleichen. Es trifft zu das der Fasan in seiner Ursprungsheimat oft nur eine oder zwei Hennen hat. In bejagten Beständen kann sich das Geschlechterverhältnis verschieben, da er ja im Gegensatz zum Rebhuhn polygam lebt. Vorsichtig ausgedrückt möchte ich behaupten, dass Du zwar über den Fasan lästerst, aber nicht einmal die einfachsten wildbiologischen Grunddaten dieser Wildart kennst.
Ich rede nicht vom Habichtfang wegen der Fasane sondern weil er in seinem Bestand nicht mehr gerfährdet ist und eine andere Art der Roten Liste - das Rebhuhn oder auch das Birkwild - gefährdet.
Den Schuh habe ich Dir nicht hingestellt!
Ich fordere dass der Habicht in Gebieten wo erwiesenermaßen andere Arten bedroht sind, in seinem Bestand zurückgenommen wird. Dies funktioniert bei allen Arten. Die Ausrede es wandern immer welche nach, gilt für die Schlehe die wieder wächst genauso wie für das Reh. Ich denke das habe ich klar und deutlich rübergebracht.
Wenn Du über den Fasan bezüglich einer einheimischen Art anderer Meinung bist, bitte ist Deine Sache.
Leitart bei uns sind alle Offenlandarten wie Rebhuhn, Wachtel, Feldlerche, Goldammer und Hase. Der Fasan ist ein Farbtupfer in dieser Palette, der niemand weh tun und gut schmeckt.
Die Argusaugen der Naturschützer kann man auch anders sehen. Wir haben ein Volk von Reichsbedenkenträgern und Schiedsrichtern aber keine Macher. Das Aufstellen von Roten Listen hat noch keiner Art geholfen. Ich kenne einen Fall, da wird das Auerwild zu Tode geforscht. Als jüngst wieder mal eine Exkursion (die schlagmichttotvielste) angesetzt war, hatte ich vorgeschlagen einen Fuchsbau mit ins Exkursionsprogramm aufzunehmen:
Ungläubige Gesichter! Warum bitte schön?
Meine Antwort: Ganz einfach, warum soll immer nur das Auerwild in die Röhre gucken!
Hindergrund ist die fast-Vollschonung des Fuchses auf rd. 20.000 ha Staatswald.
Es hilft keiner Art nur über irgendwelche Ursachen zu reden und für die Problemlösung andere verantwortlich zu machen.
Wenn ich alle diejenigen frage, welche so gescheit daherreden was sie bisher für diese Arten an praktischen Maßnahmen getan haben, dann kommt betretenes Schweigen.
Artenschutz heißt für mich das Gespräch mit dem Grundeigentümer. Einen verkorksten Naturschützer hören sie überhaupt nicht zu aber ich verwalte ihr Recht, das Jagdrecht. Artenschutz ist eben auch teilweise der Finger am Flintenabzug, nicht nur bei uns sondern auf der ganzen Welt.
Gelegentlich hört man den Begriff des Ökoterrors. Klar wir haben nur eine Welt aber Menschen neigen eben leicht zu Übertreibungen. Diese menschliche Untugend darf nach in unserem Fall nicht nur den Jägern anhängen. Diese befinden sich da in guter Gesellschaft mit Artenschützern, Tierschützern und Naturschützern.
Grundsätze sind oft Sätze an denen man zu Grunde gehen kann. Wenn wir es nicht verstehen uns an bestimmte Situationen anzupassen dann bekommen wir die Quittung.
C.
 
Hallo colchicus

Ich fordere dass der Habicht in Gebieten wo erwiesenermaßen andere Arten bedroht sind, in seinem Bestand zurückgenommen wird.
Trotzdem bleibt dann an Dich die Frage, wieviele Brutpaare in deinem Revier verbleiben sollen. Dazu mußt Du erst den Bestand kennen.

Dort gibt es keine Gefühlsduselei sondern nur harte Fakten. Aber damit kann nicht jeder umgehen.

Nach den wohl allgemein anerkannten Bestanddaten von Mebs, 2005, gibt es in Deutschland kaum Bereiche mit mehr als 10 Brutpaaren/ 100 km². Da heist, in deinem Revier brütet kaum mehr als ein Paar - oder weitere Paare müssen deinen Nachbarrevieren zugerechnet werden. Entsprechend dürftest Du - orientiert an den Höchstzahlen - kaum mehr als 2 Sperberpaare und 5 Mäusebussardpaare in Deinem Revier haben. Wieviel Brutpaare hast Du denn? Es wäre interessant, Deine Zahlen zu wissen, denn...

Im Feldteil kommen pro Jahr ca. 120 Beutegreifer zur Strecke.
Herzlichen Glückwunsch. Dann hast Du allesamt rekordverdächtige Bestände - die erforderlich sind, um an anderer Stelle Bestände aufzufüllen.


Wir haben ein Volk von Reichsbedenkenträgern und Schiedsrichtern aber keine Macher. Das Aufstellen von Roten Listen hat noch keiner Art geholfen.

Trotzdem verwendest Du die Rote Liste, um ein Zurückdrängen des Habichts zugunsten von Rebhühnern zu begründen. Auf welcher Basis möchtest Du den sonst entscheiden - oder "machen", wie Du sagst? Was sind deine harten Fakten? Die "Problemlösung" hat Pere schon beschrieben:
setz Deine Energie in die Rebhühner, lege ein eng vernetztes Heckensystem an, schaffe gute Äsungsplätze
Ohne Lebensraum und entsprechende Ernährungsöglichkeiten haben Rebhühnern keine Chance - ob mit oder ohne Habicht...also erfreue dich an deiden...:trost:

Kuckuck
 
@ pere
Ich glaube da verwechselt Du etwas. Man sollte nicht Äpfel mit Birnen vergleichen. Es trifft zu das der Fasan in seiner Ursprungsheimat oft nur eine oder zwei Hennen hat. In bejagten Beständen kann sich das Geschlechterverhältnis verschieben, da er ja im Gegensatz zum Rebhuhn polygam lebt. Vorsichtig ausgedrückt möchte ich behaupten, dass Du zwar über den Fasan lästerst, aber nicht einmal die einfachsten wildbiologischen Grunddaten dieser Wildart kennst. .
Nu halt mal die Luft an: Das Geschlechterverhältnis ist bei frisch geschlüpften Fasanenkücken 1:1. In unberührten natürlichen sowie unbejagten Beständen ist es auch später noch 1:1. Es ist schlichtweg nicht richtig, den Fasanen eine derartige Polygamie zuzuschreiben. Natürlich pflanzen sich die Fasane auch bei einem ungünstigen Geschlechterverhältnis noch fort (wenngleich mehr schlecht als recht), was sollen sie auch anderes tun? Aber das ist weder natürlich noch sinnvoll noch artgerecht.

Ich rede nicht vom Habichtfang wegen der Fasane sondern weil er in seinem Bestand nicht mehr gerfährdet ist und eine andere Art der Roten Liste - das Rebhuhn oder auch das Birkwild - gefährdet. .
Das ist lächerlich! Wo geht man denn hin, wenn man größere Rebhuhnstrecken machen will? Nach Osteuropa? Dort hat man vollbesetzte Habichtreviere. Und wo schießt man große Strecken Birkwild? In Skandinavien und im Baltikum, bei ebenfalls vollbesetzten Habichtrevieren.

Der Habicht gefährdet nicht, er selektiert die im betreffenden Lebensraum nicht-überlebensfähigen Individuen aus. Auf jeden erfolgreichen Jagdflug auf Rebhühner kommen vielleicht fünf erfolglose. Vier Hühner sind einfach zu schnell, wendig oder zu schlau, um geschlagen zu werden. Und eins erwischt es eben, weil es diese Voraussetzungen nicht erfüllt. Wenn nun aber mehr aussortiert wird als einem lieb ist und man sich der Qualität der Hühner sicher ist, dann sollte man sich vielleicht doch mal fragen, ob das Gebiet geeignet ist.

Die Argusaugen der Naturschützer kann man auch anders sehen. Wir haben ein Volk von Reichsbedenkenträgern und Schiedsrichtern aber keine Macher. Das Aufstellen von Roten Listen hat noch keiner Art geholfen.
Da sind wie einer Meinung, aber der Naturschutz hat eine enorm große Lobby. Die Jagd in der jetzigen Form wird sich langfristig nur halten können, wenn wir uns an ökologische Kriterien halten. Und das „Hegen“ einer nicht-heimischen Art zum alleinigen Zwecke der Jagd können wir uns in der heutigen Zeit einfach nicht leisten!

Hindergrund ist die fast-Vollschonung des Fuchses auf rd. 20.000 ha Staatswald.
Und weshalb? Ganz einfach: Im Wald frisst der Fuchs vor allem Mäuse, verursacht somit „Nutzen“ anstatt „Schaden“. In ausgewiesenen Auerwildgebieten – und da gebe ich Dir wiederum Recht – wäre eine schärfere Bejagung durchaus angebracht. Andererseits liegen große Teile der Auerwildgebiete in Wildschutzgebieten, in denen die Jagd ruht. Eine Zwickmühle, aber das ist ein anderes Thema.

VG
Pere ;)
 
Also ich denke wir wiederholen uns hier.
1. Nehme ich es dem Habicht nicht krumm, sich einen Teil der Hühner zu holen, aber wenn es zu viele Habichte sind, dann stimmt da etwas nicht.
2. Habe ich schon mitgeteilt, dass wir hier nicht von ausgewilderten Hühnern reden, sondern die Auswilderung war im Jahr 2003. Davon leben mit Sicherheit keine mehr. Meine Hühner pflanzen sich seit drei Jahren selbst fort und trotzdem gibt es so hohe Verluste.
3. stimmt es dass Deckung überlebenswichtig für die Hühner ist. Aber der Habicht läuft den Hühnern auch zu Fuß in die Deckung nach und drück sie heraus. Es kommt eben darauf an, wie oft das im Winter passiert und das ist von der Anzahl der Habichte abhängig.
4. ist es einfach notwendig für die Hühner McDonalds zu betreiben, weil sie auf der Freifläche aufgrund des hohen Bussarddruckes keine Nahrung suchen können. Hart gesagt: Ohne Greife brauchen Hühner auch keine Deckung. Ich bin in einem Dorf aufgewachsen, da lagen die Hühner im Winter am Ortrand auf der Freifläche, teilweise im Schnee eingegraben und suchten nach Nahrung. Tagelang waren die schwarzen Punkte auf der Schneefläche zu erkennen. In den Schneegängen suchten sie nach Nahrung. Fütterungen wurden erst angenommen bei Harschschnee. Dieses Verhalten ist heutzutage nicht mehr möglich.
Das Rebhuhn ist eine Offenlandart die mit spärlichster Deckung auskommt. Das wenigste was ein Huhn braucht ist die Hecke! Diese sind nur Fluchtburgen wenn sie durch Pflege in einen entsprechenden Zustand gehalten werden.
5. könnt ihr mir glauben, dass ich schon weiß wo man eine Rebhuhnfütterung anlegt. Die Berücksichtigung des Feindvermeidungsverhaltens, über dass sich bisher nur wenige Jäger Gedanken gemacht haben ist ein zentraler Punkt meiner Überlegungen.
6. denke ich dass es im Interesse aller ist, wenn der Fang von Greifvögeln aus der Illegalität geholt wird (Selbsthilfe des Bürgers).
7. reden illegale Fänger nicht über diese Sache. Aber von Taubenzüchtern weiß man, dass schon Ruhe einkehrt, wenn der eine oder andere (bzw. jedes Jahr eine gewisse Stückzahl) Profi weggefangen wird. Es gibt unendliche Möglichkeiten einen Habicht zu fangen. Ihr könnt einen Taubenzüchter jeden Tag eine Hausdurchsuchung auf den Hals hetzen,ihr werdet nichts finden.
8. haben Falkner immer einen Bedarf an Junghabichten, man braucht sie nicht einmal totschlagen.
9. Wenn die natürliche Sterblichkeit der Junghabicht so hoch ist wie angenommen, warum müssen wir zuschauen wie sie vorher noch einen Restbesatz an Rote-Liste-Arten fressen. Warum fangen wir nicht einen Teil und vermindern so den Druck auf andere Arten.
10. Weihen sind sicher keine Heiligen, wenn es um Hühner geht. Aber ich rede von Arten die einfach sehr häufig vorkommen. Natürlich kann es in manchen Gegenden auch die Weihe sein. Aber es ist ein Unterschied ob es sich um die Korn- oder Wiesenweihe (ebenfalls gefährdet) handelt oder ob 1 Bussard auf 10 ha Feld herumsitzt.
Was die anderen Prädatoren (ich hasse dieses Wort, da es von der Sache ablenken soll! Früher sprachen wir von Raubwild, dann kam das Wort Beutegreifer auf, das war aber immer noch zu brutal. Beute das bedeutet immer einen Verlierer, einen Sieger, greifen = gegen den Willen des anderen. Im Zuge der Heiligsprechung von Räubern gegenüber Pflanzenfressern ist man nun bei diesem Wort gelandet)angeht, da hat der Jäger bessere Karten wenn es um Eingreifen geht, auch wenn ihm da das Leben immer schwerer gemacht wird. So wie es Greifvogelliebhaber gibt, die die ganze Problematik durch die rosa Brille sehen, so haben wir den selben Fall bei den Füchsen, streunden Hauskatzen und Mardern.
Den Menschen fehlt der direkte Bezug zu den Wechselwirkungen in der Natur. Die wenigsten Pobleme gibt es in ländlichen Bereichen. Da wird über sowas wie hier überhaupt nicht diskutiert, außer bei a paar "Zuagroasten".
11. müßten gerade Falkner ein ureigenes Interesse an nutzbaren Niederwildbeständen haben. Ich habe in meinem Bekanntenkreis einige davon. Sind ganz nette Menschen und ich gehe auch manchmal mit. Aber bei denen ist der Vogel der Mittelpunkt. Wenn ich sie auf Biotopverbesserungen anspreche, dann wird schnell das Thema gewechselt. Das ganze Jahr sind sie auf der Suche mal irgendwo eingeladen zu werden, wo es was zu jagen gibt. Bei der Gelegenheit soll jeder Falkner mal in sich gehen, was er bisher für das Niederwild gemacht hat. Niederwild ist das Hochwild der Herzen, da gibt es keine Knochen zu ernten.
Die einzigen Falkner die für mich ohne die moralische Verpflichtung zur Hege auskommen sind die, welche Krähen beizen. Die werden in unserer Kulturlandschaft zum Nulltarif gehegt. Reduzieren kann man sie mit der Beizjagd aber auch nicht, aber sie schadet auch nicht.
VG
C.
 
Da das mit dem Zietieren bei mir nicht klappt:
Hallo colchicus, zu Deinem Punkt 4:
um die 70er Jahre herum war der Wanderfalke fast ausgerottet, der Habicht wurde erschlagen wo man ihn gefunden hat( und natürlich auch geschossen)
und dem Bussard wurde versalzenes Fleisch ausgelegt.
Das könnte hinkommen, zu der Zeit also hatten die Rebhühner so wenig Prädatorendruck, daß sie offen auf den Feldern liegen konnten...tagelang.
Da ergibt sich für mich die Frage: ist dieses Verhältnis wirklich natürlich?
Wollen wir diese Zustände wieder?
Jetzt mal ehrlich: so gehts nicht!
 
Hallo colchicus
Da hab ich ja noch einige Antworten vergessen :

Trotzdem bleibt dann an Dich die Frage, wieviele Brutpaare in deinem Revier verbleiben sollen. Dazu mußt Du erst den Bestand kennen.

Es ist mir egal wie viele Paare brüten. Die Brutzeit ist auch nicht das Problem. Da gibt es Deckung und Nahrung im Überfluss, auch für den Habicht. Ich rede von Wintermassierungen beim Bussard und Habicht. Reguliert werden muss wenn es Probleme gibt, nicht weil es mir Spass macht. Wenn zu Winterende anstatt 6 Habichte noch zwei jagen, dann kommen die Hühner sicher auch damit zu Recht.

Nach den wohl allgemein anerkannten Bestanddaten von Mebs, 2005, gibt es in Deutschland kaum Bereiche mit mehr als 10 Brutpaaren/ 100 km². Da heist, in deinem Revier brütet kaum mehr als ein Paar - oder weitere Paare müssen deinen Nachbarrevieren zugerechnet werden. Entsprechend dürftest Du - orientiert an den Höchstzahlen - kaum mehr als 2 Sperberpaare und 5 Mäusebussardpaare in Deinem Revier haben. Wieviel Brutpaare hast Du denn? Es wäre interessant, Deine Zahlen zu wissen, denn...

Was die Horstzählungen angeht, muss man die Zahlen der Jäger und die der Greifvogelschützer zusammenzählen und durch zwei teilen, dann kann man hinkommen. Im bayer. Brutvogelatlas war der Habicht flächendeckend als Brutvogel gekennzeichnet. Als dann Stimmen laut wurden, dass er eigentlich nicht mehr gefährdet ist, hatte man Angst um die heilige Kuh und bei der nächsten Kartierung gab es in vielen Gebieten keinen Habichtbrutnachweis mehr. Ich bin selbst Mitglied im Landesbund für Vogelschutz und kenne meine Pappenheimer.
Auf den von mir betreuten 1000 ha werden es wohl drei oder vier Bussardpaare sein (optimales Biotop, Feldgehölze, Nadelwald, Hecken, Offenland). Der Habicht brütet im angrenzenden Staatswald. Zwei Sperberpaare, das könnte hinkommen.

Herzlichen Glückwunsch. Dann hast Du allesamt rekordverdächtige Bestände - die erforderlich sind, um an anderer Stelle Bestände aufzufüllen.

Ich habe kein rekordverdächtigen Bestände, aber beim Raubwild zieht natürlich auch aus den Nachbarrevieren was nach. Aber irgendwann im Jahr lässt das auch nach. Wenn ich z. b. im Januar bei der Baujagd eine Fähe erlege, dann kommt (wohl meist aus dem Staatswald) eine andere nach. Wenn diese in den letzen Februartagen erlegt wird, kommt keine mehr nach, weil dann alle schon ihre Reviere besetzt haben. Der Bau bleibt leer und fällt in diesem Jahr als Heckbau aus.
Gaubt mir, wenn dieses System nicht funktionieren dürfte, meint ihr ich würde 12 Jahre lang damit meine Zeit verschwenden?
Im August werden dann die zuwandernden Jungfüchse erlegt.



Trotzdem verwendest Du die Rote Liste, um ein Zurückdrängen des Habichts zugunsten von Rebhühnern zu begründen. Auf welcher Basis möchtest Du den sonst entscheiden - oder "machen", wie Du sagst? Was sind deine harten Fakten? Die "Problemlösung" hat Pere schon beschrieben:

Am Beispiel des Habichts zeigt sich dass die Rote Liste nicht das Papier wert ist, worauf sie gedruckt ist. Nachdem die Greifvogelfreunde gerne darauf herumreiten, darf ich das wohl auch. Dass das Rebhuhn selten geworden ist, dazu brauch ich keine Rote Liste. Ich sagte, dass Rote Listen den Arten nicht helfen.

Ohne Lebensraum und entsprechende Ernährungsöglichkeiten haben Rebhühnern keine Chance - ob mit oder ohne Habicht...also erfreue dich an deiden...:trost:

Wenn der Lebenraum nicht da wäre, würden die Hühner nicht jedes Jahr brüten und erfolgreich Junge aufziehen. Trotz optimalen Lebensraum kann eine Art die nicht wie Feldmäuse zu Tausenden vorkommt durch Beutegreifer massiv beeinträchtig werden.
Was die Vollschonung des Fuchses im Wald angeht, so fehlt denen die in ihm einen Mäuseregulator sehen, das einfachste Grundwissen:
Zum 999. Mal: Die Massenvermehrung einer Art, sei es nun die Feldmaus oder der Borkenkäfer, kann nicht durch andere Arten gestoppt werden. Der Fuchs oder der Mäusebussard "schwimmen" auf dieser Beutetierwelle mit. Wenn diese Räuber nicht auf andere Nahrungsquellen ausweichen können (z. B. Turmfalke, Eulen) dann wird ihr Bestand immer von dem der Beutetiere abhängig sein. Eine Borkenkäfermassenvermehrung kann nicht durch Meisennistkästen gestoppt werden. Insofern ist die "Hege" des Fuchses im Staatswald so zu verstehen, als wenn man keine Rehe schießt weil die ja verdämmende Brombeeren fressen, die man sonst für teueres Geld aus den Kulturen raushauen muss. Rein theoretisch klappt das, aber leider fressen die Rehlein eben auch die Tannen.
So ist es mit dem Fuchs auch. Dem Fuchs geht es besser wenn es viele Mäuse gibt, aber er kann wie der Habicht beim Rückgang seiner Beute auf andere Beutetiere ausweichen.
Durch seinen hohen Bestand ist er in der Lage andere Arten so weit in ihrem Bestand zurückzudrängen, dass diese zwar nicht ausgerottet werden, aber der Restbestand kann dann durch andere Ursachen erlöschen, bzw. auf Dauer genetisch verarmen.
Beispiel: Wenn der Habicht von 50 Hühnern im Revier jeden Winter 45 frisst (er rottet sie nicht aus, weil auf die letzten fünf das Jagen uneffektiv wird) Dann bleiben zwar immer ein paar Hühner übrig, aber wenn deren Bruterfolg wegen schlechten Wetter, Gelegeraub etc. ausbleibt dann verschwindet diese Art. Ich habe das in vielen Restpopultionen unseres Landkreises über Jahre beobachtet.
Noch ein Grund warum der (meist Öko)Jäger keine Füchse im Sommer schießt: Es könnte ja der große braune Rindenfresser oder der kleine braune Knospenbeißer sich vom Schuss gestört fühlen und seine Erschießung auf einen anderen Tag verlegen.
Ich sehe das eben ein wenig anders: Beim Rebhuhn ist schon ein einmaliger "Leittriebverbiss oder Verbiß im oberen Drittel" tödlich (für Außenstehende: dieser Zustand wird an Forstpflanzen erhoben im Zuge des Vegetationsgutachtens zur Abschussplanung beim Rehwild).

Bin gespannt was jetzt noch so alles kommt! Hoffentlich habe ich nicht wieder was vergessen. Das mit dem Zitieren hab ich nicht so hingekriegt, aber ich denke die Insider kommen damit zu Recht.
Gruß C.
 
Hallo Colchicus,

Dir ist sicher das Projekt "Artenreiche Flur" in Nordbayern bekannt; hier in meiner direkten Nachbarschaft läuft das Rebhuhn-/Wachtel-Programm im Main-Tauberkreis rund um Bad Mergenthein. Ich selber beteilige mich mit meinem Revier ebenfalls an diesem Programm, als südlicher Angrenzer, aber ausserhalb des eigentlichen Projektgebietes.

Dieses Frühjahr hatten wir so um die 14, 15 Brutpaare an Rebhühnern- keine ausgewilderten, sondern Überlebende aus besseren Zeiten. Oder eventuell aus dem Projektgebiet zugewandert, auch möglich.

Derzeit betreibe ich 5 Rebhuhnfütterungen auf 800 ha Fläche; allerdings habe ich meine Fütterungen vor Luftangriffen wie folgt geschützt: eine handelsübliche Baustahlmatte mit Maschenweite 200 mm x 200 mm wird im 90° Winkel gebogen und wie ein Zeltdach über die Fütterung gestellt.
Mach das mal probeweise bei einer oder mehreren deiner Rebhuhnfütterungen, der Erfolg wird dich überraschen.

idS Daniel
 
@ buteo: Was das Zitieren angeht, da sitzen wir beide im selben Boot:zwinker:



Da das mit dem Zietieren bei mir nicht klappt:
Hallo colchicus, zu Deinem Punkt 4:
um die 70er Jahre herum war der Wanderfalke fast ausgerottet
,

Also die DDT - Zeiten brachen wir wirklich nicht mehr. Der Wanderfalke ist und war auch nie ein Problem für die Hühner. Die müssen ja erst fliegen.

der Habicht wurde erschlagen wo man ihn gefunden hat( und natürlich auch geschossen)

Der Habicht wurde schon immer - früher legal und jetzt illegal bejagt und so in Grenzen gehalten - wenns es die Situation erforderte (Hausgeflügelverluste nicht vergessen. Alle reden von glücklichen Haushühnern im Freilauf, aber das kann sich kein Eierproduzent leisten). Das Genick hätte ihm fast das DDT gebrochen. Aber er ist dadurch nicht ausgestorben und hat sich schnell wieder in seinem Bestand erholt. So sinnvoll die damalige Vollschonung war, so ein Krampf ist sie heute.

und dem Bussard wurde versalzenes Fleisch ausgelegt.
Da sind wir wieder beim Thema. Wollen wir das ? Ich bezweifle nicht, dass das auch heute noch gemacht wird. Aber: Wer will das verhindern und wie?

Das könnte hinkommen, zu der Zeit also hatten die Rebhühner so wenig Prädatorendruck, daß sie offen auf den Feldern liegen konnten...tagelang.
Da ergibt sich für mich die Frage: ist dieses Verhältnis wirklich natürlich?
Wollen wir diese Zustände wieder?


Also ehrlich gesagt, ich hätte nichts dagegen, wenn es gegen die Natur der Hühner wäre, dann hätten sie es nicht gemacht. Es ist immer eine Frage der Zahl. Gerade im Offenland bei Schnee drücken sich die Hühner wenn mal ein Bussard drüberstreicht. Das gab es früher auch. die meiste Zeit sitzt der Bussard ja irgendwo. Aber wenn die ganze Landschaft von Bussarden "belagert" wird, dann beibt für die Hühner kein Platz mehr. Sie können sich nicht mehr "bewegen" ohne entdeckt zu werden oder müssen immer sehr lange in der Drückestellung verharren, diese Zeit geht für die Nahrungsaufnahme verloren. Da liebt das Problem. Nicht der einzelne Bussard, sondern die Masse machts.
Ist eben Geschmackssache: Mir ist ein Revierteil mit 20 Hühnern und 2 Bussarden lieber als mit 22 Bussarden und keinen Hühnern.

Jetzt mal ehrlich: so gehts nicht!


Wenn man will schon!
VG C.
 
[QUOTE=DanielG;1379262]Hallo Colchicus,

Dir ist sicher das Projekt "Artenreiche Flur" in Nordbayern bekannt; hier in meiner direkten Nachbarschaft läuft das Rebhuhn-/Wachtel-Programm im Main-Tauberkreis rund um Bad Mergenthein. Ich selber beteilige mich mit meinem Revier ebenfalls an diesem Programm, als südlicher Angrenzer, aber ausserhalb des eigentlichen Projektgebietes.


Hallo Daniel, klar kenne ich das. Wäre ja schlimm wenn es anders wäre!


Derzeit betreibe ich 5 Rebhuhnfütterungen auf 800 ha Fläche; allerdings habe ich meine Fütterungen vor Luftangriffen wie folgt geschützt: eine handelsübliche Baustahlmatte mit Maschenweite 200 mm x 200 mm wird im 90° Winkel gebogen und wie ein Zeltdach über die Fütterung gestellt.
Mach das mal probeweise bei einer oder mehreren deiner Rebhuhnfütterungen, der Erfolg wird dich überraschen.

idS Daniel[/QUOTE]


Meine Fütterungsdichte liegt bei ca. 15 Kaffhaufen (in dichtester Deckung) meist in Verbindung mit ca. 25 Futterautomaten (einschl. für Fasane, manche werden von beiden Arten genutzt. Jede Kette hat i.d.R. mehrere Möglichkeiten auf eine andere Fütterung auszuweichen, wenn es irgendwo ungemütlich wird.
Der fehlende Schnee verhindert genauere Zahlen des Bestandes. Aber jeder Tag ohne Schnee ist gut für die Hühner.

Mit den Baustahlmatten habe ich bisher nicht gearbeitet. Das Problem ist das der Habicht auch unter die Fütterung läuft und die Hühner herausdrückt. Sicher bieten die Matten einen gewissen Schutz, dass die Hühner direkt an der Fütterung geschlagen werden und sie haben gegenüber dem Schüttendach den Vorteil dass die Hühner nach oben sicher können. Aus diesem Grund füttere ich fast nur mit Automaten und Kaffhaufen in den dichten Hecken. Wenn Hühner an Fütterungen geschlagen werden ist es immer so, dass der Habicht unter Ausnützung eine Deckung nahe herankommt, dann gelingt das Schlagen am Boden. Deswegen keinesfalls eine Fütterung an Feldscheunen, Strohhaufen, am Fuß von Böschungen und dgl. Die meisten Hühner werden in der Luft geschlagen, wenn sie aus welchen Gründen auch immer abstreichen müssen. Was ich ablehne sind Schütten, denn es gibt in der Natur keine Deckung die von oben ganz dicht ist, außer einem Fuchsbau aber der nützt den Hühnern dann nichts mehr.

wmh. C.
 
schöne Diskussion!

Die Zitate jedes für sich in die "Quoteklammern" setzen.

so:

[Qote]Zitat[/Qote]

Kommentar

[Qote]Zitat[/Qote]

Kommentar

Qote = Quote ;)


tobi
 
hallo Colchicus,

die Baustahlmatten haben folgende Funktion: durch die Maschen schlüpfen die Rebhühner locker durch, der Habicht ( oder Bussard) aber nicht.
Ausserdem übersieht der eine oder andere Habicht das Geflecht beim Angriffsflug und haut sich was kaputt.

Man kann ja Hecken oder Feldgehölze mit diesen Baustahlmatten auch "dicht" machen, im Versuchs- und Lehrrevier der DJZ werden diese Matten sogar zur Wildschadensabwehr um Maisäcker herum aufgebaut.

Die Fütterungen selbst habe ich mir aus den braunen PVC-Kanalisationsrohren gebaut; die Rohre haben eine Länge von 100 cm und einen Durchmesser von 10 cm. Auf einer Länge von ungefähr 20 cm wird das Rohr innen mit Beton ausgegossen und später so senkrecht eingegraben, dass die Oberkante des Betonpropfens noch etwa 5 cm über der Erde steht. Etwas oberhalb des Betonpropfens habe ich Löcher mit 10 mm in das Rohr gebohrt, 8 bis 10 Löcher am Umfang gleichmässig verteilt und diese Löcher dann mittels Stichsäge zu Schlitzen erweitert. Nun kann man das Futter von oben in das Rohr hinein kippen und mit den Verschlußdeckeln, die es zu diesen Rohren gibt (Dichtungsgummi weglassen), diesen Silo von oben verschließen. Das Futter bleibt trocken, friert nicht fest und Mäuse kommen durch die nur 10 mm breiten Schlitze nicht dran. Wenn die Vögel unten das Futter wegpicken, rieselt es von oben stetig nach. Jeden zweiten oder dritten Tag muß ich nachfüllen- insofern wäre vielleicht ein grösserer Rohrdurchmesser zur Erhöhung der Speicherkapazität mal zu erproben.

An diesen Futtersilos sind natürlich nicht nur die Hühner, sondern alle Vögel- aber das ist in meinem Fall auch so gewollt.

Wenn man das Rohr auch noch tarnfarbig anstreicht, dann ist so eine Fütterung wesentlich unauffälliger als Kaffhaufen. Allerdings zieht so ein Kaffhaufen auch Mäuse und damit Füchse an- wenn man denn diese Möglichkeit zur Fuchsjagd nutzen will....

idS Daniel
 
Zuletzt bearbeitet:
@ Daniel:
Das Eingraben der Rohre geht bei mir nicht, ich muss wegen der Schneehöhe flexibel bleiben. Dass die Vögel auch was haben sollen, ist klar, da gehe ich mit. Außerdem ist es gut wenn ein paar Alarmanlagen herumfliegen. Teilweise füttere ich in den Feldgehölzen extra Mais, nicht für die Fasane sondern für die Eichelhäher. In den dichten Hecken aufm Kaff jagt aber immer der Raubwürger, der erst hier überwintert seit wir so viele Fütterungen haben. Dass der Bussard die Haufen zu Jagd nutzt, habe ich durch die Standortwahl geregelt.
Ich verwende selbstgebaute Holzautomaten und die vom Futterautomaten-Schmid. Außerdem kann ich die aufgehängten Automaten je nach Annahme auch umhängen.
Was die Fasane angeht, da hatte ich vor einigen Jahren immer Verluste an den Fütterungen. Diese hab ich aufgegeben. Wenn der Fasan eine Auswahl hat, dann geht er schon dort hin wo er gut aufpassen kann.
Ich habe aber mit dem Gedanken an Baustahlmatten auch schon gespielt, weil eine Rotte Sauen immer mal vorbeikam und die Fütterungen demolierte.
Ich werd da mal was machen, denke ich auch im Hinblick was Du gesagt hast.
Matten hab ich noch jede Menge aus meiner Schafzuchtzeit.
Heuer ist es ja easy für die Hühner. Die gehen überhaupt noch nicht an die Fütterungen. Die Verluste halten sich auch in Grenzen. Die Stillegungsflächen sind noch nicht durch den Schnee zusammengedrückt worden und stehen wie eine Eins. Aber diese Verschnaufpause brauchen wir dringend nach den letzten Jahren.
Was die Füchse angeht, wäre ein wenig Schnee natürlich nicht schlecht. Bin heuer quer Beet bei 65 Räubern bisher, das ist noch zu wenig. Baujagd hatten wir noch keine.
wmh. C.
 
Qwagtail: danke schön, werds üben gehn:trost:
 
Thema: Habichte und Co. und Reviere

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